(A-Git) Frage zur Ergonomie und Haltung beim Spielen mit Thumbpick/Palm Muting

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Palatinatus
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Hallo,
ich habe da eine vielleicht ungewöhnlich anmutende Frage, eventuell hat ja dennoch jemand eine hilfreiche Idee für mich.
Ich bin durchschnittlich groß und habe eine Martin 000-18, die zu meiner Körpergröße passt.
Zur Zeit spiele ich viel mit dem Thumbpick und Palm Muting - also in dem Stil, den ihr sicher von Tommy Emmanuel, Chet Atkins oder Brooks Robertson kennt. Meistens ist es ein Travis-Picking-Pattern, das den einschlägigen Songs zugrunde liegt, mit einer integrierten Melodie auf den hohen Saiten. Die tiefen Saiten werden mit dem Handballen leicht gedämpft, um den Bass definierter klingen zu lassen.
Nun tritt bei mir stets folgendes Problem auf: Die Hand- und Armhaltung im rechten Arm führt bei dem konstanten Palm Mutung bei mir zu starken Verspannung, bis in die Schulter und den oberen Rücken hinein. Das sind Probleme, die wirklich nur bei dieser Spielweise auftreten, bei der "klassischen" Arm- und Handhaltung wie bei der Konzertgitarre oder beim Flatpicking bzw. Strumming habe ich keinerlei Beschwerden.
Ich habe das Gefühl, durch die Umpositionierung meiner Hand - normalerweise wäre sie ja ungefähr über dem Schalloch, nun wandert sie nach hinten Richtung Steg - kommt meine ganze Haltung durcheinander, die Schulter zieht es irgendwie etwas nach oben und ich verkrampfe nach einer Weile.
Weiß da irgendjemand einen Rat? Sollte ich mich umstellen und im Stehen spielen, statt im Sitzen? Wäre eine größere oder eine kleinere Gitarre hilfreich, ich meine also die Baufrom (00, Dreadnought...)? Kann ein anderes Thumbpick helfen?
Ich wäre für jeden Input dankbar!
 
Schmerzen sollte es aufjedenfall nicht geben :)
Danke für deine Rückmeldung! Das von dir verlinkte Video ist eine andere Art des Palm Mutings, es wird ja ein Flatpick und kein Thumbpick verwendet.

Schaut mal das Video, das ich hier verlinke - das ist der Stil und die Technik, die ich meine. Und achtet mal auf seinen rechten Arm, wie dieser doch recht extrem nach oben angewinkelt ist bei diesem Spielstil. Das ist, was mir Probleme bereitet:
View: https://www.youtube.com/watch?v=Wc3BW9NQTls
Geht das auch anders? Ich eifere gerade ihm halt nach und habe mir seine Technik abgeguckt, weil ich mit seinen Videokursen arbeite, die übrigens wunderbar sind.
 
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Ist das mehr als ein wenig Durchbeissen wie wir sie alle kennen?

Ich meine wenn es nach den klassischen Gitarristen gingen wären wir alle von dauerhaften Haltungsschäden geplagte Gitarrenopfer die ihre Träume alle schon längst hätten aufgeben müssen?

Als Hobbyist würde ich einfach schauen was die Koriphäen machen und schauen ob das etwas ist was für mich funktioniert. Ansonten findet man eigentlich für sich sein Optimum.

Ich habe so manches mal an Schwierigkeiten laboriert und dann hinterher gesehen, haha, diese berühmten Gitarristen haben also genau die Technik gefunden die ich gefunden habe...
 
Bei mir war das auch mit einer grundsätzlich leicht veränderten Haltung der rechten Hand verbunden. So, dass die Finger möglichst gerade zu den Saiten stehen. Da hatte ich früher oft gepfuscht. Das war ungewohnt und auch erstmal unangenehm.

Je lockerer man das mit dem Palm Muting hinbekommt, um so weniger anstrengend ist das. Auch die Haltung insgesamt, finde ich da noch wichtiger.

Das Thumbpick habe ich auch wie oft gewechselt. Letztendlich bin ich wieder bei den 0815 Dunlop gelandet. Die sitzen bei mir ganz gut und wenn TE mit den Dingern so spielen kann, dann sollte mir das auch gelingen. Tut es auch. Wenn auch leider weitab von diesem Niveau.😜
 
Schon klar, das Daumenpick macht mehr Druck im Bass. Und du dir mehr Druck im Kopf. Könntest du es, bevor die Schmerzen anfangen und dich zu behindern und du dich verkrampfst, nicht auch mal ohne Pick versuchen? Die Spieltechnik in deinem Video-Beispiel ginge ja auch mit dem nackten Daumen. Wenn du dann sicher bist, kannst du dich doch zwischendurch an das Pick rantasten. Und muten ist ja nicht Pflicht.

"Die Hand- und Armhaltung im rechten Arm führt bei dem konstanten Palm Mutung bei mir zu starken Verspannung, bis in die Schulter und den oberen Rücken hinein." Ja, kein Wunder, wenn du dich drauf versteifst.
 
@Palatinatus
in deinem verlinkten Vid sieht es so aus, als ob der rechte Arm des Gitarristen frei schwebend bleibt, was ich eher nicht glaube, das wäre sehr anstrengend, müsste zu diesen Schmerzen führen, die du beschreibst.
Ich glaube aber, dass der rechte Unterarm auf der Zarge aufliegt, damit die Schulter entlastet werden sollte.
Du könntest die Gitarre auf das linke Bein auflegen (wäre die klassische Haltung quasi), somit kann der Unterarm auch bequem auf der Zarge aufliegen, du müsstest den Arm nicht so weit nach hinten/oben verschieben.
 
Mit anderer Haltung ausprobieren, ggf. mit einer Armauflage (abel oder irgendwas anderes). Die Abel-Auflage hilft mir viel, spiele aber aktuell fast nur klassische.
 
Hallo @Palatinatus!

Ich kenne das auch!
Inspiriert durch Werner Lämmerhirt, spiele ich diese Technik schon seit den 80ern.
Das Problem ist, dass die Hand ständig aufliegen muss. Ich habe dabei auch den ganzen Unterarm auf der Decke.
Im Gegensatz zum normalen Picking oder gar Strumming, bewegt man den Arm kaum und das führt mit der Zeit zu Verkrampfungen.

Meine Erfahrung ist, dass es mit wachsender Übung besser wird. Man wird lockerer, denkt nicht mehr so viel und entkrampft auch den Arm wieder. Ich habe zwischendurch oft etwas anderes gespielt. Anderer Sound, andere Technik. Einfach zur Entspannung und Entkrampfung.

Übrigens habe ich nicht den Eindruck, dass die Größe der Gitarre da einen Einfluss hat - zumindest nicht bei mir.
Allerdings spiele ich seit jeher am liebsten mit meiner Auditorium (000-Form). Ich hab es aber gerade mal auf der Dreadnought und der Grand Auditorium probiert - die Haltung ist die selbe mit geringen Abweichungen.

Gib nicht auf - das wird besser! Viel Spaß beim Musik machen!
LG, Anderl
 

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