Es ist nicht ganz leicht von außen Tipps zu geben. Wie groß ist denn überhaupt dein Budget?
Prinzipiell gibt es eigentlich 4 Möglichkeiten. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist in deinem Fall, ob dir die internen Sounds der Gerätschaften reichen, oder du eigene Sounds (Samples) nutzen möchtest. Für letzteres gibt es 2 sinnvolle "Systeme":
1. Das oft empfohlene SPD-S. Das Teil ist eine wirklich vielseitige und mächtige Kompaktlösung. Es verfügt über 6 plus 3 Schlagflächen, einer Menge interner Samples und natürlich der Möglichkeit jede Menge eigener Soundschnipsel drauf zu laden und nach Belieben abzuspielen. Die Bedienung ist nicht ganz einfach, aber mit ein wenig Einarbeitung gut machbar. Mit etwas Glück kriegt man ein SPD-S gebraucht ab 300.
Wie gesagt sind hier Schlagflächen schon vorhanden, die du beispielsweise mit jeweils unterschiedlichen Snaresounds belegen kannst. Die ganze Kiste dann links neben die HH gestellt und du hast 6 (bis 9) verschiedene, quasi gleichzeitig nutzbare Zusatz-Snares.
2. Eine Softwarelösung. Dazu müsstest du live aber einen Rechner (Notebook) mit entsprechender Leistung einsetzen. Die ganze Angelegenheit wird aber etwas komplizierter. Allerdings hat man damit sicher die meisten Möglichkeiten.
Benötigst du keine eigenen Samples, sondern willst auf fertige (trotzdem evnetuell editierbare) Sounds zurückgreifen, dann gibt es wieder 2 Lösungen:
3. Du nutzt als Soundquelle ein Drummodul. An dieses schließt du dann beliebig viele Pads oder Becken an, welche den zugeordneten Sound auslösen. Der Vorteil ist, dass die Module dafür ausgelegt sind externe Pads zu nutzen. Bei teureren Modulen gibt es also viele Einstellmöglichkeiten, um optimale Triggerergebnisse zu erzielen. Außerdem kann das Modul auch dazu genutzt werden irgendwann einmal ein komplettes Schlagzeug zu ersetzen, sei es zum Üben zu Hause, für Aufnahmen, oder was immer. Man hat also sehr gute Erweiterungsmöglichkeiten. Nachteil ist vielleicht, dass man sich Modul und Pads anschaffen muss und diese auch jeweils am Schlagzeug integrieren muss.
4. Als Soundquelle nutzt du ein Multipad (Performance Pad, SPD-6, -8, 11, 20). Im Prinzip unterscheiden die sich nur von einem Drummodul durch die bereits integrierten Pads. Das macht das System sehr kompakt und einfach in der Handhabung, schränkt die Geschichte aber natürlich auch ein.
Was ist jetzt für dich die sinnvollste Lösung? Keine Ahnung
Eigentlich wäre der erste Schritt die Module und Multipads in deinem Preisbereich zu testen und zu schauen, ob die Sounds für deine Zwecke ausreichen. Der nächste Schritt wäre zu schauen, ob du für deine Sidesnares einen vollwertig spielbaren Snareersatz benötigst, oder ob dir für die Backbeats einfachere Pads reichen.
Vollwertige E-Snares kosten um die 300 (z.B. Roland Pd125). Eine Alternative wäre eine akustische Snare mit hochwertigem Meshhead und Trigger (zusammen etwa 75 plus Snare) zu triggern, ein entsprehend brauchbares Modul vorausgesetzt. Muss es keine Snare mit realem Spielgefühl sein, reichen eventuell die Spielflächen eines Multipads. Oder ein kleines Zusatzpad wie das Roland Pd-8.
Hier solltest du wirklich einfach mal in ein Musikgeschäft fahren und die Sachen durchprobieren. Bei den Multipads wird das natürlich schwer, weil davon nur noch das SPD-20 neu erhältlich ist, welches aber wohl dein Budget sprengt. Trotzdem würde ich mir an deiner Stelle mal genau das vornehmen, um festzustellen, ob das Prinzip überhaupt was für dich ist.
Dann wäre das natürlich die einfachste Lösung: Du nimmst deine 2 Snares mit und packst links neben der HH über die Sidesnare dein Multipad. Da hast du dann 8 Spielflächen, die du mit den internen Sounds belegen kannst. Das ganze schickst du dann über ein Klinkekabel in eine DI-Box und von da per XLR zum Bandmischpult.
Packst du bei der Investition noch 150 drauf, bekommst du bei geschicktem Gebrauchtkauf auch ein SPD-S, was das selbe kann wie die Multipads, dazu aber noch das Abspielen von Samplen erlaubt (z.b. deine gewünschte Bassline). Wenn dein Budget das hergibt und du mit dem Spielen auf den Schlagflächen klarkommst, könnte das die sinnvollste Lösung sein. Aber wer weiß das schon?