8 Saiterstimmung - sinnvoll?

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Hallo!
Ich spiele seit knapp 12 Jahren Gitarre, fast ausschließlich Metal. Vor etwa einem Monat habe ich beschlossen mir eine 8 Saiter zu kaufen und habe mich für die Agile Septor 827 entschieden. Vorher habe ich 6 und 7 Saiter gespielt. Meine 7 Saiter hatte ich in der Regel auf Drop A gestimmt, also A-E-A-D-G-H-E. Bei der 8 Saiter benutze ich gewohnheitsmäßig Drop E, also E-B-E-A-D-G-H-E. Jetzt ist mir die Idee gekommen, diese beiden Stimmungen zu "kombinieren", sprich: Die ersten 7 Saiten auf Drop A und die 8te Saite auf D. Also hätte ich eine auf A gestimmte 7 Saiter, die ich zum Riffing benutzen könnte und durch D-A eine weitere Quinte, um Beispielsweise in Breakdowns zu verwenden. Also unterm Strich: D-A-E-A-D-G-H-E
Dieser Gedanke ist mir gekommen, weil mir aufgefallen ist, dass das "normale" Riffing im Metalcore-Stil, welches ich gewohnt bin, in E einfach ein wenig zu tief ist, um sich noch richtig durchzusetzen.
Ich möchte dazu sagen, dass ich mir noch kein einziges Lied für 8 saitige Gitarren angesehen habe, um möglichst meinen eigenen Spielstil zu entwickeln.
Vielleicht blamiere ich mich mit diesem Post, aber das wäre mir die Frage wert: Was haltet ihr von der Idee? Wäre das sinnvoll oder eine Verschwendung der achten Saite?
Ich würde mich über eure Meinung freuen!
 
Eigenschaft
 
Habs bei meiner 8 Saiter auch auf Drop A + F# für die 8. saite. Bei D
wirst du dann wohl ne .90 Saite brauchen denk ich. Wie sich das Ganze auf D anhört, weiss ich aber nicht. Finde F# schon ziemlich tief aber nen Versuch ist es wert. Akkorde mit 2 Saiten , also D + A werden aber wohl nur matschen.
 
Ja tief ist es defintiv. Das ist es aber auch schon in E, was ich vorher benutzt habe. Wie ich ja schon geschrieben habe würde ich dann die Kombination von 8. und 7. Saite nur für das Rythmische benutzen, also für Parts, die richtig drücken sollen. Die anderen 7 Saiten wären dann für das Melodische da.
Matschen tut es nicht mehr als in Drop E, wobei ich auch den Bass am Verstärker ein wenig runtergedreht habe und die Mitten dafür rauf.
 
In den tiefen Bereichen macht das glaube ich keinen Sinn

Ich muss dazu sagen, dass ich persönlich noch nciht auf einer 8-Saiter gespielt habe aber bei anderen Bands sehe ich immer, dass die achte Saite verzerrt nur für Singlenotes verwendet wird. In der tiefen lage matscht nämlich auch die Quinte bereits mächtig und das ist ja nicht der Sinn der Aktion.
Wenn die achte Saite leer gespielt harmonisch verwendet wird, dann meist nur im Clean Kanal.
 
Wenn man 2 Saiten anschlägt hat man keinen Akkord. Das nennt sich Zweiklang. Selbst wenn man die Oktave dazuzählt bleibt es ein Zweiklang. Erst Drei unterschiedliche Töne ergeben einen Akkord.

Bei 8-Saitern ist es sinnvoll, nur die achte Saite anzuschlagen, wenn verzerrt. Es geht aber auch mit Oktave ziemlich fett. Bei Zweiklängen ist ne Quinte drin, wenn man abstoppt oder palmmuted und das auch nur bei wirklich gutem Equipment. Alles andere ist Klangmalerei und kann sicher auch verwendet werden um bestimmte Effekte zu bringen.

"D" wäre machbar mit einer 090er Saite und 30" Mensur. Alles andere hört sich an wie n Leierkasten.
Ich würde E-A-E-A-D-G-B/H-E dann bleibt deine Drop-7-Saiterstimmung und die E-Saite ist dann für Breakdown, kann aber auch fett mit Oktave gespielt werden.
 
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Ich hab es ähnlich gelöst (allerdings am 6-Saiter Bariton).
Drop A plus zusätzlich ein tiefes G.
Dadurch verbleiben mir nur noch 5 Saiten für die Drop-A-Stimmung, aber das reicht mir vollkommen. (G-A-E-A-D-G)
Die G-Saite wird ausschließlich für Einzelnoten eingesetzt, denn sämtliche Akkorde oder Powerakkorde klingen damit nicht.

Daher find ich deinen Ansatz auch nicht so verkehrt.
Allerdings ein Nachteil, den ich auch schon öfters erlebt habe:
Wenn jemand anderes mal auf der Gitarre spielen will, wird er damit überhaupt nicht zurecht kommen, da so eine Custom-Stimmung nicht nach 10 Sekunden in Fleisch und Blut übergegangen ist.
 
Also wir hatten in der Band eine 8 und eine 7 Saiter kombiniert. Die 7 Saiter war dabei auf drop B, also sprich B-F#-B-E-A-G-F# (also quasi nen halbton höher als du). Die 8 Saiter hatte zusätzlich eine Tiefe F#-Saite und hat Breakdowns und Wechselschlagparts damit mitgespielt. Wechselschlag eben dann meist eine oktave tiefer als die 7 Saiter. Klang an sich auch ganz geil, nur war das Problem, dass wenn der Bass noch mitgespielt hat es gesamt eben viel zu viel gematscht hat. Akkorde kannste auf so tiefen Saiten jedenfalls vergessen, dass kann ich dir garantieren.
 
Mit dem tiefen D könntest du tatsächlich Probleme bekommen. Obwohl ich selber ein großer Fan von runtergestimmten Gitarren bin muss ich sagen, dass mir 8 Saiter in einer Band nur gefallen, wenn sie den Bass "ersetzen". Bestes Beispiel dafür wäre wohl Meshuggah (Live) oder Animals As Leaders. Sobald da n Bass dazu kommen würde ist es in den tiefen Lagen nur noch Brei.

Das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass du es nicht trotzdem probieren sollst ;-) ohne Innovationen in der Musik würden wir wohl heute alle unsere Häupter auf Minnegesang oder Steinzeitmucke schütteln :-D

Auf jeden Fall würde mich dein Resümee interessieren, da ich schon länger auf ne 8 String scharf bin.

Gruß
Christoph
 
Da muss ich wiedersprechen, 8-Saiter kann man sehr wohl mit Bass in der Band kombinieren, man muss sich nur in den EQs abstimmen. Zudem hört sich n Bass anders und knackig und brillianter durch die 34" Mensur an. Bass darf nicht grummeln und recht Clean eingestellt sein mit mehr Höhen. Dafür muss dann die 8-Saiter viele Mitten haben und nicht so viel Bässe.

Und das beste Beispiel Meshuggah hats wieder revidiert, die spielen nämlich wieder mit Bass, die hatten nur ne kurze Zeit den Basser nicht.

Ein Bass bleibt ein Bass, grad wenns n Bassist spielt. Das checken viele Gitarristen gar nicht. Denn der Bass macht den Groove mit den Drums, losgelöst von der Gitarre, die sicherlich in der modernen Musik abgehackt und wie ein Bass teilweise gespielt wird, aber dennoch Melodiecharakter besitzt. Ich würde in einer Band bei zwei 8-Saitern einen zum Cleanspielen verdonnern mit Bassanlage und wenn zweistimmig erforderlich ist, dann eben mit ner anständigen Zerre den Charakter kurzzeitig verändern, aber da geht eben bei dem Part das Fundament verloren. Für mich persönlich würde ich lieber einen 8-Saiter Gitarristen zum Bassisten verdonnern, ganz ehrlich!
 
Ich zweifele das mit dem Bass auch nicht an. Allerdings gefielen mir bisher gehörte Bands mit 8 String und Bass nicht wirklich
 
Den einzigen Nachteil bei 8-Saitern sehe ich nur bei Harmonyleads mit beiden 8-Saitern.

Ich persönlich hab auch schon ein paar 8-Saiter Bands gesehen, aber da gibts wirklich viele, die grundsätzlich n komischen Sound haben. Zu viel Gain, zu viel Bass, zu wenig Mitten. Grausam! Kids eben, die keine Ahnung haben. Trends, die sich aufblähen ohne wirklich hinterfragt zu werden wieso, warum, weshalb, ist das möglich? Es wird einfach gemacht, weil es "In" ist, aber nicht auf Equipment, Einstellungen oder sinnvolles Zusammenspiel geachtet. Warum sollte es dann gefallen? Besser gesagt, wieviel Chancen kann man dem absprechen, dass es funktioniert bei einer Kombination mit drei Unbekannten? Das ist damals schon bei den 7-Saitern gewesen, die Menge hats geschluckt und es sind Jahre vergangen bis da nützliche Konstruktionen raus gekommen sind. 80% der 7-Saiter hat immer noch ne 25,5" Mensur. Und die Leute die ne Baritone haben freuen sich auf die bessere Intonation und Stimmstabilität, bei gleichem Lowend! Denkt mal drüber nach.

Animals as Leaders ist zum Beispiel für meine Definition von fundamental mangelhaft, trotz der 8-Saiter.
Meshuggah zu einer Zeit ohne Basser, viel fundamentaler und einfach tierischer Sound. Mag wahrscheinlich auch an den 30" liegen und natürlich an dem Zeug was die Spielen. Ebenfalls die zwei neuen Scheiben von Deftones sind stark und ganz großes Kino, trotz Bassisten ;)
 
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Okay erst mal vielen Dank für eure Meinung! Ich muss ehrlich sagen, dass ich mehr damit gerechnet habe, ausschließlich negatives zu hören ;)
Ich habe die Stimmung jetzt ausgiebig testen können und wollte jetzt nochmal von mir hören lassen.
Wie gesagt war der Plan die ersten 7 Saiten für das Melodische zu nehmen und die Kombination von 8. und 7. Saite für Rythmusparts wie Breakdowns. Dabei ist es auch geblieben. Wie bereits mehrfach angemerkt wurde: D ist wirklich tief. Im Cleankanal gibt die achte Saite meiner Meinung nach nichts mehr her, dafür klingt sie zu dumpf. Allerdings liefert sie verzerrt genau das was ich erreichen wollte: Unendlich viel Druck in den unteren Frequenzen! Auch die Kombination D-A, also die Quinte (weshalb ich überhaupt erst auf die Idee gekommen bin so tief zu stimmen), matscht nicht, nachdem ich lange an meinem Verstärker gedreht und Sounds ausprobiert habe, also sind auch die offenen Powerchords kein Problem, was den Klang noch härter macht. Dazu muss ich sagen, dass ich einen Engl Powerball II spiele, also einen Verstärker, der gerade für Highgain optimal ist. Ob diese Stimmung auch mit weniger geeigneten Amps funktioniert kann ich nicht sagen.
Wie sich diese Stimmung im Bandgefüge anhören würde weiß ich nicht. In der Band in der ich spiele benutzen wir Drop D und sogar teilweise Standart E auf 6 Saiter Gitarren, also hatte ich keine Möglichkeit das ganze auszuprobieren... Ich selbst spiele aber auch noch Bass und bin der Meinung, dass sogar eine so tief gestimmte Gitarre einen Bassist unmöglich ersetzen kann. Basslines sorgen (wie bereits hier erwähnt) für einen Groove, der nicht fehlen sollte und bringen gerade während Gitarrensolis genug Druck, damit die Begleitung nicht zu "dünn" klingt. Allerdings sollte man denke ich die Verstärker gut aufeinander abstimmten, da die Gefahr sehr groß ist, dass die unteren Frequenzen matschen.
Unterm Strich gefällt mir diese Stimmung sehr gut, da sie ein wahnsinnig breites Ton- und damit Möglichkeitenspektrum mit sich bringt, welches sich hervorragend an den Spielstil der härteren Gangart anpasst. Daher werde ich sie auch in Zukunft beibehalten, zumal die 8 Saiter für mich nur ein Spaßinstrument neben meiner Bandaktivität ist.
Ich kann nur empfehlen, sie selbst auszuprobieren, um sich ein Bild davon zu verschaffen. Ich bin begeistert.
Ich würde mich freuen, wenn ihr gegebenenfalls eure Erfahrungen (vor allem im Bereich Band) posten würdet.
Vielen Dank nochmal für euer bisheriges Statement!
lg Marvin
 
Ebenfalls die zwei neuen Scheiben von Deftones sind stark und ganz großes Kino, trotz Bassisten ;)

Achja total vergessen, dass die Deftones bzw. Steph mittlerweile 8-Saiter spielt. Da muss ich dir recht geben die aktuelle Platte ist wirklich n Knaller.

@mnemo - gibt es vllt die Möglichkeit, dass du etwas aufnimmst? Würde mich mal interessieren wie das so klingt was du da machst ;-)

Gruß
Christoph
 
Es ist grad was in Arbeit, was mit Meshuggah "nichts" zu tun hat und mit 8-Strings wenig. Dafür sehr viel rhythmisches Zeug und atmosphärisch rockig/alternative ist. Da müsst ihr aber euch noch gedulden und wenn es fertig ist(Studioaufnahme) dann post ich es gerne.

Ich kann aber versuchen mal ein paar alte 8-Stringriffs via PC, also nur digital aufzunehmen. Das ist aber dann ohne Drums, ohne Bass und nur eine Grundlage, losgelöst von einem Song.
 
Hab grad was einfaches aufgenommen, extra fürs Board bzw. Bran ;) , kann gut sein, dass es so ein Riff schon 10000 mal gespielt worden ist, will aber einfach nur diverse Unterschiede zeigen, Singlenotes/Chords im extremen Lowbereich.

Signal: 8-String->lin6 Port UX2->Ableton Live Aufnahme->Vintage Warmer->mp3

Anfangs Palmmutes, dann offen mit Qinte und dann großer Terz und dann das ganze noch mal palmmuted.
Da kann man vielleicht sehen was so gut bzw. weniger gut rüberkommt. Fällt mir grad auf, dass ich offen nur mit Singlenotes vergessen hab, aber klingt dann einfach ortbar, wie Meshuggah es größtenteils machen.

->


Have fun!
 
dieses tiefe chugg ist einfach <3 :-D

aber meine meinung bleibt trotzdem, mit nem bass und drums dazu muss man gewaltig aufpassen, dass es nicht matscht.
 
Sehe ich ganz klar auch so. Sicher drückt es, aber man hat nicht den klaren Peak eines Basses, der tiefer ins Register greift und breitbandiger ist. Ein Bass füllt mehr ohne zu grummeln(Toolbass von 10000 Days ist der Oberhammer).
 
Ich finde bei AAL wurde es ganz gut gelöst. Da wird dieses gewisse "Bass-Feeling" durch häufige Synth-Spuren in meinen Ohren imitiert. Und das funktioniert, zumindest für mich, super. Der Sound ist nicht vermatscht und gleichzeitig auch nicht zu "flach". Allerdings ist das Thema auch, wie so oft, sehr sehr stark Geschmacksabhängig. Von daher denke ich, dass man hier keine Kompromisse schließen könnte ;-)

Gruß
Christoph
 

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