Ein Bass-Bausatz für 69 EUR - Flop oder vielleicht doch... ?

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Seit einigen Jahren begegnen sie uns auf Ebay und Amazon: Bausätze für Gitarren und Bässe für unter 100,- EUR. Natürlich kann aus dieser chinesischen Billigfertigung nichts Vernünftiges rauskommen, denn schon Oma hat gesagt: Wer billig kauft kauft doppelt !
Stimmt das ? Kann man das so ungesehen (oder besser ungehört) pauschalieren ? Oder bekommt man hier zumindest eine Basis, mit der man mit ein paar zusätzlichen Euros für bessere Hardware ein durchaus VERWENDBARES Instrument aufbauen kann?

Ich wollte es einfach mal ausprobieren....

Natürlich hätte ich auch für etwa denselben Preis einen fertigen China-Bass kaufen können - keine Lackarbeit nötig, Löcher schon abgemessen, zusammengebaut. Aber wie so oft ist der Weg das Ziel....

Ich bin kein Profi - zumindest nicht was Instrumentenbau angeht. Ich sehe mich als handwerklich begabter Amateur, der weiß wie man mit Stechbeitel, Lötkolben und Schleifer umgeht. Einige meiner Umbauprojekte - Gitarren und Bässe - finden sich hier im Forum. Und ich will mich weiterbilden, Ideen und Gedanken ausprobieren, schlimmstenfalls auch mal mit der Bohrmaschine abrutschen, ohne dabei ein 1.000,- EUR-Instrument zu versauen.

OK, zurück zum Bausatz. Verkauft wird das Paket als "JAZZ E-Bass Bausatz" ohne Pickguard mit P- und J-Pickup-Bestückung für 69,- Euro inkl. kostenfreiem Versand. Erle-Korpus, geschraubter Ahorn-Hals mit Rosewood-Griffbrett mit Mensur 864 mm und 20 Bünden.... Standard eben.

Im Vorfeld auf diesen Bericht hatte ich den Verkäufer gebeten (falls möglich) ein Set auszuwählen, bei dem die Maserung einigermaßen stimmig ist, da ich den Korpus nicht vollflächig lackieren möchte, sondern das Holz soll später sichtbar sein.

Nach dem Auspacken die erste Bestandsaufnahme.

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Korpus mit interessanter Maserung, ich würde sagen 3 Teile - können aber auch nur 2 Teile sein. Die Trennstelle zwischen dem mittleren und unteren Holz"klotz" ist kaum zu erahnen, so genau passt die Maserung zueinander. Leider sind Reste von Klebstoff über 30% der Vorder- und Rückseite gelaufen, sieht fast aus wie Klarlack. Das bedeutet etwas Arbeit für den Schwingschleifer.

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2 Klebstofftropfen auf dem Griffbrett, aber das krieg ich geregelt, wird vor dem Ölen sowieso nochmal fein angeschliffen.

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Sehr positiv: Der Hals ist schnurgerade und passt sauber und exakt in die Tasche, da wackelt oder klemmt nichts. Allerdings hat der Hals am Sattel eine Breite von 42mm, also keine Jazz- eher Preci-Spezifikationen. Damit kann ich aber leben....
Die Fräsungen für Pickups und Hals sind....naja, Profis fräsen etwas sauberer....

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Ansonsten ist das Holz sehr roh, unbehandelt, rauh, ebenso der Hals. Mal sehen ob ich am Hals mit einem seidenmatten Klarlack arbeiten kann. Der Korpus und die Kopfplatte..... ein Teil von mir möchte unbedingt mal die grüne und die blaue Beize ausprobieren.

Das ganze Zubehör, die ganzen sonstigen Bauteile ist normale Standard-China-Hardware. Die Saiten fliegen gleich in die Bastelkiste, ebenso der Plastiksattel. Die Stimmmechaniken laufen stramm, aber gleichmäßig. Vor dem späteren Einbau kommt sowieso etwas Graphitpuder auf die Mechaniken. Ob ich die mitgelieferten Pickups ausprobiere oder gleich die Duncan-Designed und Wilkinson-PUs aus meiner Bastelkiste nutze weiß ich jetzt noch nicht (Ursprünglich wollte ich 2 Humbucker a la MM einbauen - die Frässchablone hab ich hier - aber die Fräsungen für die Preci-Pickups sind 1 cm breiter, das würde ohne Pickguard echt Sch..... aussehen)

Jetzt wird er erstmal zusammengebaut. Es sind keine Bohrungen für die Hals- und Brückenverschraubung vorhanden, das mache ich natürlich bevor ich den Korpus mit Farbe versehe.
 
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Die letzten Tage habe ich Hals und Brücke mit 1 bzw. 2 Schrauben montiert. Dann ging es an die Bearbeitung des Korpus. Es sind definitiv 3 Teile, die Trennkante des einen Teils läuft bündig mit der dunklen Maserung etwa in der Mitte des Bodies. Die 2. Kante läuft etwas schief zu der Längsachse. Bei einem teureren Gerät kann man sich natürlich darüber aufregen, ich verbuche das einfach unter "was willst du für 69,- EUR ERWARTEN ???".

Der Korpus ist ab Werk doch recht rauh geschliffen. Wie schon im vorigen Beitrag gesagt möchte ich hier auch ein paar für mich neue Techniken ausprobieren - schleifen, spachteln, füllern, lackieren reizt mich gerade nicht besonders, das kenn ich von meinem Job :rolleyes:

Also hab ich erst einmal mit dem Bandschleifer mit 120er Körnung den Korpus vom "Klarlack" - sprich Klebstoff und Harzresten - befreit und die Kanten mit Schleifleinen verrundet. Danach hab ich, um die Holzstruktur herauszuarbeiten den Sandstrahler ausgepackt und geschätzte 3 Kilo Quarzsand "verblasen"

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Um die "Poren" abzudunkeln hab ich dann eine dünne Schicht dunkle Beize aufgetragen.

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Wenn die Beize getrocknet ist werde ich vermutlich mit etwas Stahlwolle o.ä. die obere dunkle Schicht wieder ein wenig abtragen, damit die anschließende farbige Beize besser rauskommt.

Hals:
Der Hersteller hat dem Bastler die Möglichkeit offen gelassen einen Nullbund à la Sandberg zu platzieren.....

2016-12-13_h.jpg

Diese Einladung werde ich vermutlich annehmen ;)
 
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Ai, das sieht alles echt gut aus!

Kannst du mehr zum sandblasted finish sagen? Ich hätte da angst den Korpus "zu verblasen"?
 
Kannst du mehr zum sandblasted finish sagen? Ich hätte da angst den Korpus "zu verblasen"?

Klingt risikoreicher als es tatsächlich ist.

Ich benutze eine Sandstrahlpistole, Quarzsand und +/- 7 Bar Druck *. Trotzdem nimmt der Sand nicht sehr viel Holz weg, da das Material - im Gegensatz zu Metall - vermutlich mikroskopisch etwas federt. Ein Schwing- oder vor allem ein Bandschleifer mit sagen wir 80er Körnung nimmt hier deutlich mehr Material mit.

Ich hab solche Finishes mit tiefen Holzstrukturen schön öfters gesehen und mich immer gefragt WIE der Instrumentenbauer das macht. Und dann hab ich das Ganze natürlich erstmal mit einem Streifen Restholz probiert, um zu sehen, ob meine Theorie und die Praxis zusammenpassen.

Und aktuell bin ich wieder bei der Aussage von ganz oben..... was soll mir bei einem Bausatz für 69,- EUR groß passieren ? Worst Case-Szenario wäre ein Wandschmuck im Proberaum ;)

* Atemschutz, Handschuhe und vor allem Schutzbrille ist absolute Pflicht ! Und ein Einwegoverall kostet auch nicht die Welt - der Sand spreiselt in Ecken des Körpers die ihr sonst nie entdeckt hättet :D
 
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Ich hab solche Finishes mit tiefen Holzstrukturen schön öfters gesehen und mich immer gefragt WIE der Instrumentenbauer das macht.

Das erreicht man auch sehr gut mit rotierenden Messingbürsten, Dabei wird aber weniger Holz abgetragen, sondern eher der weiche Anteil verdichtet. Stahlbürsten sind wohl zu abrasiv, aber Versuch macht kluch...Auch hier gilt, Schutzbrille nicht vergessen.
 
Das erreicht man auch sehr gut mit rotierenden Messingbürsten, Dabei wird aber weniger Holz abgetragen....

Ich hab leider nur Messingbürsten für Dremel und Co. im Fundus, das würde ne Arbeit werden wie mit der Zahnbürste einen Parkplatz zu reinigen :)

Der Grundgedanke war ja die Strukturen zu vertiefen, also bewusst Material abzutragen.
Ich bin kein Schreiner oder Instrumentenbauer, aber nach meinem Wissensstand entsteht das dunkle Holz der Jahresringe im Winter und ist dichter bzw. härter als das helle Holz des Sommers. Daher trägt das Sandstrahlen bei hartem Material mehr ab als bei dem weichen, federnden Material. Auf jeden Fall sind die dunklen Stellen tiefer als die Hellen.

Hab gestern seit Jahren mal wieder die Airbrush ausgepackt und mit grüner (innen) und blauer Beize experimentiert. Ganz außen soll dann noch Schwarz eingenebelt werden. Leider kommt der Farbverlauf auf dem Foto nicht so gut raus, das Licht war nicht so optimal für die Digicam....

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Heute hat der Korpus den schwarzen "Rand" mittels Airbrush und Beize bekommen - eine Art "Sunburst". Nach dem Trocknen habe ich mit einer dünnen Schicht Klarlack die Farbe fixiert. Dabei entstand der interessante Effekt das die obere, glatte Schicht jetzt glänzt während die Unebenheiten weiterhin "rauh" strukturiert sind.

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Da ich aufgrund des deutlich weniger strukturierten Halses (Ahorn) die Kopfplatte nicht identisch ausarbeiten kann überlege ich mir ernsthaft diese im Naturholz-Finish zu lassen - normalerweise bekommen alle meine Instrumente einen"matching headstock"
 
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Das Wetter ist zu grauslich um Fotos im Freien zu schießen, daher sorry für die unprofessionellen Kunstlicht-Bilder....

Der Hals hat jetzt seinen Nullbund (Goldö) bekommen, der erste Sägestrich für den Graphtech-Sattel als Saitenführung ist auch vorhanden.

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Die Pickupfächer und das Elektronikfach wurden mit Abschirmlack ausgepinselt und jeweils eine Masseleitung gelegt.

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Anstelle der mitgelieferten Brücke habe ich eine etwas breitere HarleyBenton-Bridge mit Messingböckchen aus einem Jazz-Bass montiert

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Evtl. komme ich heute nachmittag noch zum Einpassen des Sattels in den Hals...
 
Solides Handwerk, Thorsten, gefällt mir! Was nimmst Du als Abschirmlack?
 
Solides Handwerk, Thorsten, gefällt mir! Was nimmst Du als Abschirmlack?
Danke.

Der Abschirmlack nennt sich "Conductive Shielding" und wird bei Ebay speziell für Instrumente angeboten. Basiert auf Kohlenfasern in Wasser. Ist zwar nicht ganz billig, aber gerade bei solchen Löchern wo man unter die Pickups schauen kann ist es optisch besser als meine bevorzugte Kupferfolie.
 
:bang::bang::bang:

F*ck !!! :mad:

Wo der Sattel hin sollte 2 wunderschöne saubere schnurgerade Sägeschnitte ins Griffbrett gesetzt. Gaaaaanz vorsichtig mit dem flachen Messer versucht das Holz im Zwischenraum zu entfernen.... Knacks. Und das war's dann mit dem Nullbund. Zum Glück ist noch genug "Fleisch" übrig geblieben um den Sattel zu stützen.

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Zumindest hat's einen Lerneffekt für's nächste mal.......

Und um den Ärger zu vergessen.... irgendwie gefällt mir jedes Mal die Holzstruktur..... ich bin eigentlich nicht so der Antikholz-Typ, aber ..... irgendwie.... JA !

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OK, Pickups sind drin.

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Auf der Preci-Seite 2 "Duncan-Designed" PB101 aus (m)einem Squier Vintage * in geschlossenen Covers, an der Bridge ein Belcat aus Korea. Das Teil ist leider komplett vergossen, ansonsten hätte ich auch hier ein geschlossenes Cover verwendet. Ich wollte zuerst einen Wilkinson-Pickup verwenden, allerdings erhoffe ich mir von dem Belcat mit den dicken Dingern :D mehr "Wumms" - normalerweise haben bei diesen PJ-Kombinationen die Jazz-Pickups keine Chance gegen die Preci-Pickups.

* Ich mag den warmen, runden, vollen Sound der "Duncan-Designed"...wenn ich nicht bei Ebay preiswert einen Satz Original-Fender-Vintage geschossen hätte, wären sie immer noch in meinem Squier.

Die Elektronik verlötet, als Potis kommen 2 Göldo-Minis mit 250KOhm (log) und ein Göldo-Mischerpoti mit 2 x 250KOhm zum Einsatz. Als Tonblende werkelt ein 47er PIO-Kondensator aus Russland - und ja, ich weiß dass das Teil sehr groß ist. Wurde vermutlich in den 60igern für das Weltraumprogramm konstruiert. Auf jeden Fall hilft er gegen eine mögliche Kopflastigkeit. Die Steckbuchse ist eine Stereo-Buchse - ich hab mal irgendwo aufgeschnappt, das der zusätzliche Druck der 2. Federklemme Kontaktprobleme vermindern kann. Als Alternative liegen hier aber auch noch vergoldete Monobuchsen rum.

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Funktionstest der Elektronik mit Schraubendreher auf die Pole klopfen hats auf jeden Fall bestanden.



Als Gurtpins kommen wie bei allen meinen Instrumenten ein paar Schaller Securitys dran.

Dann hab ich einfach mal den Hals montiert.......

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Mal sehen wann ich über die Weihnachtsfeiertage an Saiten aufziehen, Setup usw. komme.

Ich wünsch Euch Allen Schöne Weihnachten
 
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Das mit dem Setup über die Weihnachtsfeiertage hab ich jetzt erstmal gelassen - ich bin nicht im Zeitdruck und vor allem müsste ich die Saiten nochmal runtermachen um meine Pläne für den Hals zu realisieren (Nachts oder beim Autofahren kommen mir die komischsten Ideen - ich hätte schon Farb- und Designideen für 3,4 weitere Bausätze)

Heute hab ich das Griffbrett "in Angriff genommen". Dazu muss ich sagen, das ich eigentlich keine Bundmarkierungen, Dots auf dem Griffbrett mag. Zumindest finde ich sie absolut nutzlos. Ich rede natürlich nicht von den wunderbaren Einlegearbeiten, die manche Künstler anfertigen. Tree of Life, die Ornamente auf James Hetfields oder Steve Vais Gitarren... es gibt hier wirklich wahnsinnig tolle Kunstwerke. Und ich rede nicht von den seitlichen kleinen Dots, die täglichen und manchmal lebensnotwendigen Hilfen für mich und bestimmt einige andere....

Nein, ich rede eigentlich von den runden "Boppeln" oder den eckigen Flächen mitten auf den Griffbrettern. Derjenige der damit angefangen hat mag Stielaugen wie eine Schnecke gehabt haben oder wie auch immer er es geschafft hat während des Spielens auf die Vorderseite des Griffbretts zu schauen. Und aus Tradition oder "weils schon immer so war" findet man die Dots, Blocks und was auch immer an jeder Klampfe.
Auf jeden Fall halte ich die Dinger für so unnötig "wie Zitzen an einem Eber"

Ich hab vor einiger Zeit einen 100er-Pack Holz-Dots aus Mahagoni bekommen. Das wird jetzt der 2. Bass nach meinem schwarzen Squier der ein "nicht-ganz-Dotloses-aber-nahe-dran"-Griffbrett bekommt.

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Die letzten 2 Bilder sind nach dem Abschleifen und Beizen des Griffbretts.

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Wenn ich fertig mit dem Hals bin, wird das Griffbrett noch geölt und mit der Polierscheibe mal sanft über die Bünde gestreichelt.

Im Moment tendiere ich zu einem schwarzen Hals..... ob ich aber mit grüner und blauer Beize Farbverläufe in die Kopfplatte und Halsrückseite einarbeite weiß ich noch nicht.....
 
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Ich wollte eigentlich auch die Kopfplatte im Sandblasted-Finish machen. Allerdings widersteht Ahorn dem Sandstrahl, die Struktur war nicht nennenswert sichtbar. Nachdem auch der Versuch, mit grüner und schwarzer Beize eine Art Sunburst zu erstellen gescheitert ist hab ich die Kopfplatte komplett schwarz gemacht.
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Und dann hab ich ihn mal zusammengebaut. Saiten sind LaBella Flatwounds.

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Ich werde ihn heute noch feineinstellen - der Hals durfte sich eine Nacht lang anpassen - und dann bei der nächsten Bandprobe darf er mal ein einen richtigen Amp. An meinem kleinen Übungsamp zuhause brummt er jedenfalls kräftig. Gut, die Saiten sind nagelneu, das metallische "Singen" dürfte sich nach ein paar Stunden spielen auch verändern. Auf jeden Fall ein klarer, durchdringender Sound.... ich muss die Preci-Pickups noch höher stellen, da der Bridge-Pickup deutlich dominanter ist als die Preci-Pickups.
Der dicke PIO-Kondensator hat einen sehr breiten Regelweg - soviel Unterschied zwischen den Anschlägen des Potis hab ich von einem OrangeDrop noch nicht gehört.

Das Projekt an sich hat mir viel Spass gemacht und ich habe einiges gelernt, neue Techniken ausprobiert. Mir hat es Lust auf "mehr" gemacht, allerdings hab ich genug Bässe zum Spielen - eigentlich mehr als genug.

Der Bausatz an sich ist meiner Meinung nach sein Geld wert. Die zwei einzigen "Mangel" die mir aufgefallen sind: Zum einen ist die Pickupfräsung auf der Bridge-Seite, die 1, 2 Winkelgrade schief. Und die eine Bohrung der Elektrofachabdeckung ist 1-2 mm zu weit innen, die Schraube hat kaum "Fleisch" unter sich. An einer anderen Stelle hier im Forum wurde bei einem Gitarrenbausatz die Behauptung aufgestellt, das Bausätze aus Bauteilen zusammengestellt werden, die bei der Qualitätskontrolle ausgesondert werden. Mag sein....

Ich werde beim nächsten Bausatz auch einiges besser machen. Zum einen werde ich keine dunklen Beizen mehr unter der farbigen Beize nutzen, speziell das Blau kommt nur bei starkem Lichteinfall überhaupt zur Geltung - auf Bühnen oder im Proberaum wohl eher nicht. Zweitens werde/muss ich beim Bohren der Halsbefestigung sorgfältiger arbeiten - eine Bohrung aus der Flucht zieht mir die Chromplatte schief. Drittens - wenn ich einen Nullbund einbaue muss ich beim Ausarbeiten der Sattel"fräsung" vorsichtiger arbeiten.

Was steht auf der Kostenseite ?
Ein Bausatz für 69,- Euro
Graphtech-Sattel für 9,20 Euro
2 Göldo-Potis 250K für je 4,90 Euro
1 Göldo-Mischrpoti für 12,90 Euro
1 Stereo-Klinkenbuchse für 2,90 Euro
1 Satz Saiten LaBelle für 40,- Euro
1 Pickup Belcat für 20,- Euro
1 Pickup-Satz Duncan Designed PB101 gebraucht für sagen wir 40,- Euro Marktwert
.....also rund 200,- EUR für den Klang

Herausgekommen ist ein Einzelstück :D
 
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Heute abend durfte sie ( oder er ? - ist eine Bassgitarre eigentlich männlich oder ein Bass weiblich :igitt: ?? ) in den Proberaum und eine ganze Setliste durchspielen.
Die Saiten brauchen noch ein paar Stunden um ein wenig Höhen zu verlieren, ansonsten bin ich mit dem Klang durchaus zufrieden. Sehr präsent, noch etwas zu melodisch, aber tief und drückend.

Eine leichte Kopflastigkeit ist leider spürbar, ein vernünftiger Gurt kompensiert das aber.

In Zukunft werde ich bei solchen Bauten die Fräsungen der Pickups überprüfen ob diese für den gedachten Pickup tief genug sind. Der Belcat-Singlecoil auf der Bridgeseite ist etwas höher als ein Standard-Pickup und hat einen sehr kräftigen Output. Um die Preci-Pickups anzugleichen muss ich mit diesen sehr weit hoch, da ich mit dem Belcat nicht mehr tiefer komme. Das ist bei Spielen etwas ungewohnt.

Und der seidenmatte Klarlack auf der Halsrückseite ist für'n A**** - Gutes Spielgefühl definiert man anders. Die nächsten Tage wird mit Alkohol und Politur die Halsrückseite gereinigt und geglättet.
 
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Nachdem ich den Bass jetzt einige Proben durchgespielt hatte bekam ich einige Rückinfos der Bandkollegen zum Sound. Etwas dünn, etwas ZU vintage.

Deswegen bekam er einen Satz Seymour SPB-3 Quarterpounder in der Mitte und Fender 7250ML-Saiten. Jetzt sind die Gitarristen ruhig ;)

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Im Kreise der Gerschwister :D

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Nette Familie, trotz der Gitarren....
 

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