Ich nehme mal an, dass du mit einer DAW arbeitest./arbeiten möchtest ?
Dann ist für Beat-Making die Tastaturfrage zunächst sekundärer Natur.
Zumeist liegen in etwaiger Drum-Software gute Sortierungen von Drum-Kits mit den wichtigsten Drums von z.B. Kick-Cymbals usw. nach einem GM-konformen Standard so vor, dass hierfür ja schon ein 2 1/2 Oktaven Keyboard ausreichen würde. (Kleine 25er Tastaturen würde ich dennoch nicht empfehlen).
Im wesentlichen wirst du mit etwaiger Software wie z.B. Groove Agent o.ä. deine Samples über ein virtuelle MPC/Groovebox mappen/auf Tastaturen frei verteilen können, bzw. über einen Editor einspielen oder auch Step programmieren, daher auch die sekundäre Natur eines Keyboards für Beatmaking.
Wenn dir das Einspielen von Drums über eine Tastatur jedoch sehr wichtig ist, dann sollte es allerdings eine leichtgängige und keine wie hier schon dargelegt, schwer gewichtete Tastatur sein, die bei 88er (und 76er) Keyboards allerdings zumeist Standard ist.
Hier beißt sich ein wenig die Schwergängigkeit 88er Piano-Tastaturen bezüglich angenehm locker perkussiv und groovenden Drumspiel über eine Tastatur.
Anders wiederum bei der DAW-Produktion mit klassischen/cinematischen Orchester und der Verwendung von entsprechenden PlugIns.
Diverse Instrumenten-Artikulationen und Steuerelemente für authentische Spielarten, wie z.B. im Spiel direkt von Legato auf Staccato, Crescendo, Triller, Tremolo, Runs&Falls usw. zu wechseln, liegen vom Midi-Mapping her i.d.R. in den untersten/und teils auch obersten Midinummer/Noten-Regionen, die wiederum für ein expressives Live-Spiel eine 88er Tastatur erforderlich machen, weil dir ansonsten nach Unten oder Oben immer die entsprechende Oktave fehlt, um diese Artikulationen abrufen zu können.
Natürlich wäre auch eine Standard 61er Tastatur ein Kompromiss, dann müsste man allerdings immer mit dem Oktave-Schalter arbeiten und die Tastatur transponieren.
Im Live-Spiel ist dieses Tastaturtransponierung allerdings sehr hinderlich.
Für eine bequeme DAW-Arbeit allerdings nun kein wirkliches Problem, weil man ohnehin viel mehr nacheditiert, sich auf 2-3 Artikulationen konzentriert und zumeist in der nach unten transponierten Tastaturumfang liegend, auch die meisten Instrumentenumfänge/Noten spielen kann, bzw. viel PlugIns jüngerer Generation ein solche Tastaturlage berücksichtigt haben und Dinge wie z.B. Violinen, Piccolo-Flöten usw. auch mit Artikulationen usw. über eine nach unten transponierte 61er Tastatur vollumfänglich zu spielen sind.
Wenn das Thema Drums nicht wäre (bzw. die vielmehr programmiert als richtig eingespielt werden), würde ich dir hinsichtlich Klassik auch definitiv zu einer 88er Tastatur raten.
Da Drums- und diese potentiell Live eingespielt werden wollen dir aber auch wichtig sind- und auch wegen einer leichtgängiger spielbaren Tastatur, würde ich mind. eine 61er Standard Keyboardtastatur empfehlen.
Streich- und Blasinstrumente brauchen praktisch keine Anschlagdynamik, denn dort funktioniert Tongestaltung völlig anders als beim Klavier. Klavier ist eben nicht das Maß aller Dinge! Trotz aufwendiger Hammermechanik sind die Klavier-Möglichkeiten geradezu unbrauchbar und viel wichtiger bzw. entscheidend sind passende Controller (Schiebregler, Modwheel), um Expression und Volume zu kontrollieren.
Stimmt schon im wesentlichen, weil man eher in der Nachbearbeitung an den Sounds wie z.B. Expressions usw. feilt.
Anschlagdynamik ist allerdings wegen Samplemapping nicht völlig unwesentlich, da verschiedene Soundvariationen in klassischen Orchester PlugIns (z.B. Cinesamples) auch über die Anschlagdynamik/Velocitysamples geregelt werden (z.B. das Anschwellen von Bläser)- und teils nicht immer oder nur über Modulationsrad usw. angesteuert werden oder auch Kombis möglich sind (z.B. NI Session Strings Pro).