6 String Banjo Head stimmen

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Avalanche
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Hallo,
ich habe ein einfaches Stagg Banjo in Gitarren Stimmung und wollte es mal auf vordermann bringen :)
Der Kessel/ Trommel (Head genannt?), ist von hinten mit einem Holzrücken verschraubt, den man abnehmen kann und so an die Stimmer des Fells zu kommen.
Einige waren sehr lose.

Das Fell hängt leicht durch, der Steg drückt es schon merklich rein.
Wie straff sollte das Remo Fell (7 Jahe alt) gespannt werden?

Ich weiss nicht in wie fern man 6 Strings mit echten Banjos vergleichen kann. Ich weiss nur, man sollte gleichmässig stimmen...round the clock.


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Und diese Riesen Schraube in der Trommel... soll die so krumm sein?
upload_2018-1-7_0-53-54.png

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Schwer zu erkennen:
upload_2018-1-7_0-55-6.png

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier sieht man eventuell, dass eine Lücke im Bereich des Metallschutzes ist. Zwischen dem oberen Metallring und dem darunterliegendem Fell.
Darf das so??
upload_2018-1-7_0-56-13.png
 
Eigenschaft
 
Das Fell hängt leicht durch, der Steg drückt es schon merklich rein.
Wie straff sollte das Remo Fell (7 Jahe alt) gespannt werden?

Ich weiss nicht in wie fern man 6 Strings mit echten Banjos vergleichen kann. Ich weiss nur, man sollte gleichmässig stimmen...round the clock.

Hi, @Avalanche,

"Wie straff?" - das ist die Gretchenfrage des Banjoisten!

Der legendäre Earl Scruggs soll gesagt haben: "Ich spanne das Fell, bis es platzt, und dann drehe ich die Muttern eine Viertelumdrehung zurück." Ein Scherz, natürlich, aber mit ernstem Hintergrund: Felle - wie Saiten auch - klingen am besten, wenn sie bis kurz vor der Bruchbelastung stehen. Und da sinkt der Steg nicht mehr ein.

Am besten, du tastest dich an die optimale Spannung heran.
Zunächst alle Haken lösen, dann Fell und Spannring ganz gerade auf den Topf setzen und alle Haken mit den Fingern herunterschrauben, bis man den allerersten, leichten Widerstand spürt. Dann kontrollieren, dass Fell und Spannring noch gerade sitzen.

Dann fest drehen, wie du sagst, "round the clock." Gib jeder Mutter eine Viertelumdrehung, bei der nächsten Runde noch eine Viertelumdrehung, u.s.w.
Wichtig ist dabei, jeder Mutter den gleichen Drehwinkel zu geben - nicht etwa bei jeder Mutter die gleiche Kraft aufzuwenden! (Weil nachdem die erste Mutter angezogen wurde, die nächste Mutter sich leichter drehen lässt; wenn es nach der aufgewendeten Kraft ginge, würde man die Folgemutter weiter drehen, und der Spannring würde schief. Außerdem sind manche Muttern leichtgängig, andere schwergängig, sodass das Drehmoment bedeutungslos wird.)
Ist das Fell einigermaßen straff, kann man die Saiten aufspannen, Steg an der richtigen Stelle einklemmen und stimmen.
Spanne das Fell weiter, round the clock, Viertelumdrehung um Viertelumdrehung, und kontrolliere nach jeder Runde den Klang der Saiten. (So wie das Fell strammer wird, musst du die Saiten nachstimmen.) Irgendwann beginnen die Saiten, lauter und klarer zu klingen; mach weiter, bis diese Verbesserungskurve abflacht (oder gar abfällt). Du hast die optimale Spannung erreicht!

Zu deinem speziellen Fall: Diese Lücke zwischen Spannring und Flesh Hoop (dem im Fell eingebetten Metallteil) lässt sich aus dem Foto nicht genau analysieren - sie könnte jedoch die Folge eines nicht ganz gerade aufgelegten Fells oder eines ungleichmäßigen Anziehens der Spannhaken sein.

Hoffentlich hilft das! Viel Spaß beim Einstellen. Einstellen ist das halbe Banjoistenleben!

Cheers,
Jed
 
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Danke Dir!!!
 
Ich seh gerade noch auf dem "Lücke"-Foto, dass einige Spannhaken nicht den Spannring greifen, sondern das Fell selber, anscheinend unter dem Armrest. Das musst Du unbedingt korrigieren, aber es ergibt sich von alleine, wenn Du mit dem Fell ganz von vorne anfängst. Den Armrest dazu einfach anschrauben.

Banjo
 
Bevor man mit dem Anziehen der Spannhaken beginnt, sollte man den Abstand Spannring Oberkante (oder Unterkante) zum Gegenflansch rundum mit der Schieblehre messen und überall den gleichen Abstand einstellen. Danach verfahren wie von @Jed beschrieben.

upload_2018-1-7_0-55-6.png

Das Fell läßt sich mittels Tuner stimmen, wenn die Saiten abgebaut oder stark gelockert sind (sonst schwingen sie mit und verfälschen den Ton). Ich klemme den Tuner direkt an den Spannring und stimme auf Gis. Auf Höhe des Steges mit einem Drumstick anschlagen. Meist reicht auch ein Kochlöffel aus Holz....:rolleyes:
 
@Snake-Jo.
das mit dem "stimmen" des Fells auf einen bestimmten Ton habe ich immer für Mumbojumbo oder Voodoo gehalten :govampire:. Gibt ein Trommelfell (wenn es nicht gerade um eine Kesselpauke handelt) überhaupt einen definierbaren Ton von sich?
Und wenn die Saiten dir über ihrem klaren, lauten Klang zurückmelden, dass die Fellspannung optimal ist, was muss man da noch messen?:nix:

Neugierig,
Jed
 
Trommelfelle sind eine Wissenschaft für sich:)

Im Gegensatz zu Saiten erzeugen Trommelfelle Obertöne, die NICHT alle Vielfache einer Grundfrequenz, sondern vogelwild verteilt sind. Das ist das Resultat ebenso vogelwilder Schwingungsmoden, von denen hier einige ausgewählte visualisiert sind, samt dem genauso vogelwilden Formelwerk dazu:)

https://en.wikipedia.org/wiki/Vibrations_of_a_circular_membrane

Hier sind noch ein paar der höheren Obertöne dabei:



Unser Ohr versucht nun trotzdem aus diesem Angebot wild verteilter Frequenzen irgend einen Sinn und eine Tonhöhe zu erschließen. Dazu sucht es nach Obertönen, die wenigstens halbwegs in einem gleichmäßigen Raster liegen, und erschließt daraus dann den, womöglich rein virtuellen, Grundton. Dabei können verschiedene Leute zu verschiedenen Ergebnissen kommen.

Je nachdem, ob man am Rand des Fells oder in der Mitte drauf haut, kann man zu anderen empfundenen Tonhöhen kommen. Man muss auch aufpassen, dass der Resonator eines Banjos ab ist, sonst hört man womöglich die Resonanzfrequenz des Innenraums statt des Fells.

Insgesamt ist das deshalb schwierig und jeder hat so eine eigene Methode, aber wenn einer sagt Fell auf Gis dann hört ein anderer womöglich einen anderen Ton. Ich klopfe z.B. mit Fingerpick ganz am Rand des Falls für einen obertonhaltigen Ton, andere klopfen genau in der Mitte und versuchen, einen möglichst dumpfen Grundton (*) rauszuholen.

So, jetzt wisst Ihe vermutlich mehr, als Ihr jemals wissen wollt und seid auch nicht schlauer:)

Banjo

(*) Bei der Kesselpauke ist der tiefste Grundton (die Schwingung, wo sich der Mittelpunkt des Fells auf und ab bewegt) bedämpft, da die Pauke genau in der Mitte unten ein Loch hat, durch das die Energie dieser Schwingung schnell verpufft. Der Stimmton der Pauke ist eine Schwingung, die so ungefähr aussieht wie Wasser, das in einem runden Eimer hin und her schwappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Snake-Jo.
das mit dem "stimmen" des Fells auf einen bestimmten Ton habe ich immer für Mumbojumbo oder Voodoo gehalten :govampire:. Gibt ein Trommelfell (wenn es nicht gerade um eine Kesselpauke handelt) überhaupt einen definierbaren Ton von sich?
Und wenn die Saiten dir über ihrem klaren, lauten Klang zurückmelden, dass die Fellspannung optimal ist, was muss man da noch messen?:nix:

@Jed : Ja, mag ja sein. Alles Voodoo....:rolleyes: Nee, ich habe hier irgendwo in einem alten Faden gelesen, dass Banjofelle auf Gis gestimmt werden. Wo das war, weiß ich nicht mehr. Es ist mir auch nie gelungen, den Ton bei einem eingebauten Fell zu bestimmen. Beim Zusammenbau des Temlett habe ich den Tuner an das Kopfsystem angeklemmt und und das ganze Ensemble am Spannhaken locker schwingend gehalten. Dabei festgestellt, dass ich immer den selben Ton angezeigt bekam, vorausgesetzt, ich schlage auf die gleiche Stelle. Das Fell wurde nun, wie von dir beschrieben, weiter gespannt und zeigte dann einen klaren Klang bei Anschlag mit dem Drumstick...naja, siehe da, es war Gis. Voodoo? Unkonventionell? Erklär mir das einer! :cool:
Das Foto zeigt die Messung unvollständig, da ich eine Hand zum Fotografieren brauchte.

180113_Tunen.jpg
 
Das mit dem Gis hab ich mal geschrieben in Bezug auf die üblichen 11-Zoll-Felle von Bluegrass-Banjos. Da haben sich aber auch schon Leute abgearbeitet, die sowas lesen und selber einfach keinen Ton heraushören können. Ich hör nach meiner Methode (Klopfen mit Fingerpick am Rand) schon ein Gis, andere hören nichts oder was anderes.

Banjo
 
@Banjo : Na siehste, trotz Ober- und Unterschwingungen und Ausbreitung der Wellen wie ein Steinplumps im Wasser hörst du das Gis! Ich muss das messen...und bleibe dabei:
Heute morgen in selbiger Versuchsanordnung nochmals geprüft. Das Messgerät zeigte heute am gestern frisch gespannten Fell ein G im Übergang zu Gis und zwar bei jedem Anschlag.
Ich habe dann mit dem Fingerpick leicht am Rand angeschlagen: gleicher Wert wie mittiger Anschlag mit Stick. Kann ja auch an meinem Tuner iegen, der relativ fein misst. Es ist ein SNARK Super tight.

Übrigens: Nun, wo ich den Ton verinnerlicht habe (dank Messung), hör ich die korrekte Fellspannung nun auch besser. ;)
Es ist ein Naturfell mit rund 20 cm Durchmesser. Eventuell sollte man bei dem alten Banjo (Temlett) einen halben Ton runtergehen, da das besser zur Gesamt-Performance passt.
Das Temlet klingt irgendwie "old-style", nicht so knallig, wie die modernen Geräte. Ein eigenes Soundbeispiel habe ich nicht, aber einen Link: So ähnlich klingt es...

 
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Ich hab's ehrlich gesagt noch nie mit Stimmgerät probiert. Ich hab sogar die Peterson Strobosoft-Software, die hat einen eigenen Modus zum Fell stimmen (im Prinzip ein Kompressor, der den Klang hintenraus verstärkt und damit verlängert), muss ich bei Gelegenheit mal testen.

Banjo
 
Wie auch immer ... soeben spielte ich ein paar Takte auf 2 verschiedene Zither-Banjos: das Windsor mit 22.5 cm Fell, das Dallas mit 20 cm Fell. Beide klangen mir unangenehm hart. Zur Zeit ist es bei uns kalt (um 0° herum) und trocken. Das wirkt sich auf die Naturfelle aus.
Bei jedem Banjo habe ich die Schrauben um etwa eine Viertelumdrehung gelockert - und schon klingen sie weicher und sogar einen Tick lauter.

Neben dem eigentlichen Sound merke ich, dass das Fell bei Daumendruck auch nicht so ganz starr reagiert, und ein schlag mit dem Fingernagel aufs Fell ein klein wenig nachhallt, also nicht nur einen kurzen "Knack!" ergibt.

Tönhöhe? Keine Ahnung!

Übrigens, bei Banjos mit Naturfell habe ich immer einen passenden Schraubenschlüssel im Koffer. Man weiß nie, wann man ihn braucht!

Cheers,
Jed
 
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Das Temlet klingt irgendwie "old-style", nicht so knallig, wie die modernen Geräte. Ein eigenes Soundbeispiel habe ich nicht, aber einen Link: So ähnlich klingt es...
@Snake-Jo,
Schön gespielt, das Video - aber ehrlich gesagt, finde ich Frailing auf einem Zither-Banjo nicht so passend. Dafür nimmt man üblicherweise und nicht ohne Grund ein Open-Back. Die Töne des ZB klingen zu lange nach, wenn dauernd mehrere Saiten angeschlagen werden. Das ZB wurde dafür konzipiert, dem klassischen "Finger-Style" etwas mehr Präsenz zu geben, als es bei den damals üblichen Open-Backs der Fall war. Und beim Finger-Style werden die Saiten einzeln angerissen - zwar schnell hintereinander, aber doch diskret. Strumming oder Downstrokes kommen da nur als besonderen Effekt vor.

Wieso ich darauf komme?
Ich plane, einen musikalischen Abend zu gestalten, in dem ich (neben Waldzither und Concertina) das Banjo im historischen Zusammenhang präsentieren will. Dazu gehört es, der Eintritt des afro-amerikanischen Banjos in die britische Musikszene darzustellen. Das geschah durch die sog. "Nigger Minstrel" Shows, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts populär waren. Das Banjo der Minstrels wurde "Stroke-Style" gespielt, d.h. der rechte Daumen zupfte die tieferen Saiten und die Oktavsaite, und die Fingernägel streiften die Saiten von oben nach unten. Später - nicht zuletzt nach Einführung des ZB in England - ging man dazu über, gitarrenähnliche Arrangements populärer Lieder zu spielen, mit klassisch europäischen Harmonien. Beides will ich in meinem Vortrag vorstellen - und siehe da! Einfache Minstrel-Songs wie "Camptown Races" im Stroke-Style klingen auf dem Nylonbesaiteten Open-Back wunderbar - und die viktorianischen Balladen brauchen den Sustain des ZB! Ich hab's anders probiert, aber Stroke-Style auf dem ZB ist einfach zu viel des Guten!

Cheers,
Jed
 
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@Jed: Ja, klar, das sollte so sein auf dem Zither-Banjo. Auch deine Hinweise zur Besaitung waren mir nicht neu, schließlich ging es damals ja auch um die klassische Zither-Vertonung. A. Cammeyer war sicherlich derjenige, der das publik gemacht hatte. Das kommt dann schon eher hin?



Für mich als talentfreien Banjoneuling wären das aber Perlen vor die Säue, aber: Ich versuche mich dann eher an melodischen Stücken auf dem Zither-Banjo.

Schönes Projekt, was du da vorhast, super! :great:
 
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@Snake-Jo,

Jawoll! MacKillop plays Cammayer - so geht Zither-Banjo! Im verlinkten Clip spielt er ein Windsor, erkennbar an den runden "Schultern" zwischen Hals und Topf, und zwar eins der Spitzenmodelle.

An solche Stücke wage ich mich nicht heran. Ich finde, alte Liedmelodien aus dem 19. Jahrhunderd lassen sich für Banjo so arrangieren, dass sie was hermachen ohne virtuose Ansprüche zu stellen. Ich habe auch mal ein paar "Etudes" komponiert - kleine Stücke, mit denen ich einzelne spieltechnische Kniffe üben kann. Bei Gelegenheit nehme ich ein paar solche Stücke auf und stelle sie hier im Forum ein.

Übrigens, Rob MacKillop kenne ich vom alten Cittern List im Internet. Der Mann spelt praktisch alles, was einen Hals hat und gezupft werden kann. Er war es, der mich dazu ermunterte, die Lieder des schottischen Nationaldichters Robert Burns zur Waldzither zu singen. Zu Burns' Zeit (spät 18. Jhdt.) wäre es die English/Scottish Guittar gewesen, und die ist dermaßen eng mit der Hamburger Waldzither verwandt, dass man durchaus von "authentisch" sprechen kann.

Cheers,
Jed
 
Ich finde, alte Liedmelodien aus dem 19. Jahrhunderd lassen sich für Banjo so arrangieren, dass sie was hermachen ohne virtuose Ansprüche zu stellen. Ich habe auch mal ein paar "Etudes" komponiert - kleine Stücke, mit denen ich einzelne spieltechnische Kniffe üben kann. Bei Gelegenheit nehme ich ein paar solche Stücke auf und stelle sie hier im Forum ein.
@Snake-Jo ,
Wie angekündigt hier 2 Aufnahmen mit meinem Windsor Artiste No. 2 Zither-Banjo:

- Meine Variationen über das Thema des langsamen Satzes aus Haydns "Kaiserquartett" (AKA "Das Deutschlandlied") (!. und 2. von vier Variationen)
- Eine eigene Komposition "Slemish Mountain Rag" (1. von insgesamt 3 Variationen)

Mehr als bloß 3 Akkorde, aber noch nicht virtuos!

Cheers,
Jed
 
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@Jed : Jetzt weiß ich endlich, wie dein Artiste No. 2 klingt! Sehr schöne Kompositionen, gefällt mir gut!

Ich möchte auch so spielen können, seufz....:(
 

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