Na das sind doch schon einige Infos mit denen man was anfangen kann, vielen Dank!
Was mich jetzt aber schon wieder zur nächsten Frage bringt (sry dass ich dich hier jetz so löcher, aber ich denke das interessiert einige Homerecorder).
Was macht einen guten Raum aus?
Aufnahmeraum oder Controlroom?
sind schonmal komplett unterschiedliche Anforderungen.
2 Stichworte auf die du achten müsstest:
-RT60 (reverbtime)
und
-Roommodes
RT60:
das Ziel dabei ist es, dass die Frequenzen gleichmässig lange nachklingen, dabei sind die Bassfrequenzen schwerer in den Griff zu bekommen, ein Fehler, der hier häufig gemacht wird ist z.B. einen Raum mit Teppich oder dünnem Noppenschaum auszukleiden.
Solch ein Raum wirkt zwar auf den ersten Blick "tot", tatsächlich werden aber nur die Höhen bedämpft....solch ein Raum wird nachher bei der Aufnahme Dumpf und muffig klingen....die Anforderungen zur RT60 sind beim Aufnahmeraum auch wieder komplett anders als beim Regieraum....bei den Aufnahmeräumen kannst du alles von recht tot (aber darauf achten, dass es über die Frequenzen gleichmäßig ist) bis zu mehreren Sekunden haben...ich habe hier z.B: 2 Haupt-Aufnahmeräume, einmal die Kabine, welche eine komplett lineare und sehr kurze RT60 über die Frequenzen hat und einen Live-Room mit natürlichem Hall.
beim Controllroom peilt man etwa 0.4 bis 0.5 Sekunden als RT60 an (da das ein guter Durchnittswert eines Wohnzimmers ist), wäre der Controllroom jetzt komplett tot würde man beim Mischen zu viel Hall hinzufügen, da ja nachher beim hören im Wohnzimmer des Kunden ja noch die 0.5 Sek natürlichen Raumes dazukommen.
Roommodes:
dabei handelt es sich um stehende Wellen....also Frequenzen, deren Vielfaches der Wellenlänge zwischen 2 (oder mehr) Wände eines Raumes passt, das führt zu auslöschungen und extremen Anhegbungen, problematisch sind diese Stehenden Wellen vor allem im Bassbereich bis 300Hz.
Diesen wirkt man am besten schon bei der Konstruktion des Raumes entgegen (negativbeispiel: ein Würfelförmiger Raum....wenn alle Maße gleich sind summieren sich die Probleme)...es gibt verschiedene Verhältnisse (Länge, Breite. Höhe), die als optimal gelten (Bolt-Area, Louden etc)...
ich habe meinen Controlroom z.B. nach IEC 60268-13 konstruiert (7m Lang, 5,30m breit...die Höhe Variert bei mir (angeschrägte Decke) von 2,70 bis etwa 3,20m....
Stehende Wellen bekommt desweiteren (nicht jeder kann seinen Raum schon beim Bau optimmieren) mit Bassfallen in den Griff, da gibt es verschieden Möglichkeiten wie Panelabsorber, Helmholtz-Resonatoren, Cornertraps.....
Experimentiere auch mit der Aufstellung der Box....der Denkbar ungünstigste Platz wäre direkt in der Ecke (der Druck der Raummoden ist an der Wand am höchsten (Maximum der stehenden Welle)....in einer Ecke hast du 3 aufeinandertreffende Wände...also alle Roommodes konzentriert
versuche die Bock daher nach möglichkeit von der Wand wegzustellen.
das Thema füllt insg. viele dicke Bücher...es ist zwar sehr interessant (übrigens habe ich dieses Fach auch am College unterrichtet, und bin daher etwas in die Materie verliebt
), kann aber hier so kurz nichtmal richtig angeschnitten werden.....
als Richtlinie kann ich dir also nur geben:
-Box von der Wand weg
-wenn ihr Schalldämpfende Maßnahmen erhebt macht das gleichmäßig über alle Frequenzen...Höhen sind dabei leicht und oft automatisch durch Möbel etc in den Griff zu bekommen...konzentriert euch auf die Bässe!
-solltet ihr eucren Raum nicht mit Bassfallen gespickt oder speziell konstruiert haben, nehmt den größten Raum den ihr habt....bei Größeren Räumen verlagern sich die Roommodes tiefer in den infraschall-Bereich (größerer Abstand der Wände=größere Wellenlänge) und sind somit nicht so problematisch....der Hallanteil kann dann leicht mit Gobos und den üblichem mitteln unmittelbar an der Box in den Griff bekommen werden.
sorry für die Rechtschreibung, ich bin zu faul nochmal drüberzulesen