4x12 Marshall 1960BX vs. Vintage Replica Cabinet (Mojotone)

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Hallo zusammen,

auf der ewigen Suche nach perfektem Sound, beschäftigt mich seit geraumer Zeit das Thema 4x12 Cabinet.
Es gibt hier sicherlich bereits unzählige deutsche und auch internationale Beiträge in Foren, jedoch konnte ich trotz intensiver Recherche und Lesen dieser noch nicht wirklich eine für mich persönlich passende Antwort finden.

Ich besitze eine Marshall 1960BX Box.
Nicht zuletzt durch diverse Videos von Johan Segeborn inspiriert, der sich intensiv mit alten Vintage Schätzen, dem Sound an sich und insbesondere auch Speakern beschäftigt, habe ich vor kurzem die in meiner Box verbauten chinesischen Celestion Greenbacks gegen Mojotone BV-25M getauscht.

Johan hat diese als echte Alternativen zu den alten Celestion "Referenzspeakern" mit Pulsonic Cone empfohlen.

Ohne diesen Vergleich jemals selbst durchgeführt zu haben bzw. jemals eine Box aus Ende der 60er gespielt zu haben, bin ich mit dem Ergebnis mehr als nur zufrieden.
Der Sound wirkt voller, wärmer und irgendwie auch holziger mit viel trockenem Punch.


View: https://www.youtube.com/watch?v=kmyX4-NRkI0

Jetzt könnte ich eigentlich zufrieden sein und das Teil einfach spielen.
Aber irgendwie besteht der Wunsch weiterhin auch darauf aufbauend noch die letzten Quäntchen an Möglichkeiten auszuspielen.

Ebenfalls durch den schwedischen Johan Segeborn inspiriert, geht es damit vom Speaker zum eigentlichen Gehäuse, dem Holz.
Er hat einmal den Vergleich gemacht, die Speaker aus einer alten Box in eine neue, aktuell gefertigte zu schrauben und die Unterschiede zu analysieren.


View: https://www.youtube.com/watch?v=rFHoGErdOm8

Der Unterschied ist definitiv hörbar.
Also wieder stundenlang recherchiert und versucht herauszufinden was die alten Cabs denn so besonders macht.
Dinge wie baltisches Birkenmultiplex, offenporig, Verstrebungen innen an der Front (Baffle) und Multiplex Rückwand statt Spanplatte sind hier heiß diskutierte Themen.

_____________________________________________________________________________________
Nun zur eigentlichen Fragestellung.

Zunächst einmal habe ich mich mit der Rückwand meiner vorhandenen Box beschäftigt. Entgegen meiner Vermutung hat diese ja bereits eine Multiplex Rückwand.
Zumindest der Optik nach definitiv keine Spanplatte. Geht es denn damit schon gar nicht mehr besser?

Alternativ bin ich bei der Suche auf die Cabs von Mojotone gestoßen, die TAD vertreibt und anbietet.

https://www.tubeampdoctor.com/4x12-lautsprecherbox-mbb-style-schwarz-gerade

Der Beschreibung nach ist diese ein 1 zu 1 Nachbau einer 68er Basketweave Box. Baltisches Birkenmultiplex, 1 zu 1 Konstruktion etc.
Preislich wie eine bestückte BX, jedoch immerhin günstiger als wenn ich mir eine 4x12 von Friedman, Bogner etc. kaufe, die ja ebenso nach altem Vorbild gebaut sein sollen (zumindest die Friedman).

Habt ihr Erfahrung, ob das wirklich noch was bringt, oder hört man da schon sehr sehr stark die Flöhe husten?
Mir geht es vor allem darum, dass der Sound im Raum nochmal breiter, dreidimensionaler wird. Eben nicht so direktional, in eine Richtung strahlend.

Danke für eure Meinung und Tipps.
 
Nur meine persönliche Meinung auf Basis meiner eingeschränkten persönlichen Erfahrung:

Tauscht man irgendwo ein mechanisches Bauteil aus, z.B. die Boxenrückwand, und ersetzt dieses durch etwas anderes, dann "tut sich was". Es klingt "irgendwie anders". Ob das nun Einbildung oder Realität ist, kann ich oft nicht entscheiden, weil die Erwartungshaltung "ich habe etwas erneuert / ausgetauscht, also mal sehen, ob es funktioniert hat - und wie klingt das jetzt?" eben einfach vorhanden ist. Hat man Standard (z.B. Spanplatte) durch etwas Hochwertigeres (z.B. Sperrholz) ersetzt, "muss" das ja außer der Gewichtsersparnis auch klanglich was verbessern - oder? :gruebel:
Bilde ich mir ein, es klingt jetzt anders, oder ist das tatsächlich so? Das kann man unter Laborbedingungen messtechnisch (vorher / nachher) erfassen.
Aber klingt es "besser"? Das ist Geschmackssache (wenn ich überhaupt einen Unterschied höre).

Allerdings muss ich einräumen, dass ich kein großer Experimentierer bin. Ich habe mir in den 90-er Jahren eine gut klingende Marshall 1960 A von einem damaligen Mitarbeiter beim deutschen Vertrieb raussuchen lassen, die hat mir auf Anhieb gefallen, die spiele ich seitdem, und das war's.

Wenn's Dich reizt, dann spiel eine oder ein paar der von Dir genannten "Edel-Boxen" doch mal an und beurteile selbst, ob für Dich da "noch was geht". Ich hab's gemacht (Bogner, Soldano, Engl, MesaBoogie), und die waren schon toll, aber mir ist es den Aufpreis nicht wert. Andere sehen das völlig anders, und das ist absolut okay.
 
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Hey,
ohne jetzt selbst direkte Erfahrung mit dem Unterschied alte gegen neue Box eines bestimmten Typs gemacht zu haben kenne ich mich mit der Materie "Boxenbau" an sich genügend aus um gewisse Aspekte der Unterschiede im Material zumindest aufführen zu können.
Natürlich klingen Boxen unterschiedlich wenn es konstruktive Unterschiede gibt - eine Spanplatten-Rückwand zB verändert das Schwingungsverhalten einer Box dramatisch - mechanisch gesehen resoniert gut ein Drittel des Gehäuses deutlich anders im Vergleich zu ner Schichtholz Rückwand.

Doch auch der Vergleich zwei technisch fast identischer Boxen wie eine über 30 Jahre alte Marshall-Box und deren pedantischer neuer Nachbau wird teilweise zu recht heftigen Unterschieden hinführen....und wenn man genau überlegt ist das auch logisch...Aspekte:

-Alterung des Holzes
-Dichte und Struktur des alten im vergleich zum neuen Holz
-was die alte Box angeht: Veränderungen durch starke Resonanz...davon betroffen: Lockerung der Schichten zueinander, Lockerung der Eckverbindungen, Lockerung der Verleimung der Schichten, Lockerung der Verklebung des Vinylbezuges,
-Alterung der Lautsprecher.

Dazu kommt noch, dass nicht alle alten Boxen gleich gealtert sind...was natürlich stark davon abhängt wie trocken oder feucht sie gelagert wurden und wie oft benutzt.

Fazit: alte Boxen sind zueinander stark unterschiedlich - ich habe einige gespielt die gut waren, viele klangen grausam weil sie nach der Zeit Richtung "morsch" gingen durch feuchte Proberäume oder/und die Speaker ausgelatscht waren oä.

Ein Freund von mir hatte eine alte orangene "Marquis" Box die mit meinem Blackmore traumhaft klang...zwei/drei Exemplare der gleichen Box die ich danach antestete klangen grauenhaft...

Genauso verhielt es sich mit vielen älteren bis ziemlich alten 1960 Standard Cabs über die ich spielte/probte:
ein/zwei richtig gut, einige ok, viele grausam...warum? - kann ich nicht genau sagen, das Thema ist und bleibt komplex...mehr noch: es ist sogar so, dass Boxen die zuhause geil klingen schon im Proberaum mit Band komisch sind und live schlecht sind - besagte Marquis klang zuhause ok. im Proberaum zB ohne Band nicht sonderlich, dafür auf ner großen Bühne mit Band super...

Was ist also ne gute Box?

Hab nach langem Experimentieren 2 Eminence Swamp Thangs in ein altes Farfisa Combogehäuse (aus sehr lockerem Sperrholz) das ich mit der hinten aufgesetzten Vergrößerung aus 12mm Birkenschichtholz erweitert habe, gebaut - das ganze hinten mit Dumble-Öffnung. Ergibt (für mich) die einzige Box, die in allen Situationen schlechtestens "ganz gut" klingt.

Ich denke, so muss jeder seine Traumkombi finden, egal was Hr. Segeborn dazu sagt...der scheint nicht in ner Band zu spielen...denn klingt eh alles nochmal anders.

Gruß,
Bernie
 
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Hi!

Ich schätze Johan auch sehr - aber er macht halt auch ziemlich viel...
... Johan hat diese...
Er hat auch schon Amps/Speaker gelobt die ich persönlich total grottig finde ;)

... Habt ihr Erfahrung, ob das wirklich noch was bringt, oder hört man da schon sehr sehr stark die Flöhe husten?...
Beides!
Man hört oft viele Flöhe husten - aber es gibt definitiv Unterschiede im Sound/Verhalten von Boxen.

Meine Meinung dazu...
Die meisten Amps/Boxen die "so wie die alten" gebaut sind, bestehen zu 80% aus "snakeoil".
Es gibt halt weder das alte Holz, noch die alten Speaker.

Aber die wichtige Frage ist ja - was ist die "Referenz"?
Also, wo willst du hin, und wo ist ein sinnvoller Vergleich?

Nur als Beispiel...
Eine spät-60er Marshall 1960 und eine spät-60er Marshall 1982 klingen sehr unterschiedlich - gelten aber (irgendwie) beide als "Referenz"...

Ich denke du bist mit deiner BX schon ganz gut aufgestellt.

Mein nächster Tipp wäre eine JCM800-Box. Die sind jetzt (nach 30/40 Jahren) gut abgehangen - und sind oft günstiger zu haben als neue/aktuelle Boxen.

Da baust du deine Speaker ein und hörst mal was passiert!

Deine BX und die JCM800-Speaker kannst du dann - weitgehend verlustfrei - wieder verkaufen.

Marshalls.jpg

cheers - 68.
 
Nochwas zum verlinkten Segeborn Video: ab ca 2:40 spielt er darin Singlenotes...die leider tragischerweise die Wahrheit über Gitarrensound aufzeigen:
Hätte er nur etwas Ton in den Fingern und wirkliches Gespür für Sounds würde er einfach den Amp bei der neueren Box etwas anders einstellen und hätte nen geilen Leadsound...ums "böse" zu sagen: bei solchen Nuancen kommt der Sound aus den Fingern...leider nicht bei ihm, deshalb braucht er die "bessere" Box.
Schlimm nur, dass solche Videos dann den Eindruck vermitteln dass es so speziell aufs Equipment ankommt...
 
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Singlenotes...die leider tragischerweise die Wahrheit über Gitarrensound aufzeigen:
Na ja, so tragisch finde ich das gar nicht - vielleicht unbeabsichtigt, aber durchaus erhellend ;).

Allerdings möchte ich jetzt nicht behaupten, dass er es spieltechnisch nicht besser kann oder nicht auf die Idee kommt, ein bisschen den Amp nachzustellen. Der Zweck des Videos war ja gerade, den Unterschied zwischen Cabs zu demonstrieren, wenn sonst alles identisch ist, sogar die Speaker. Aber das Resultat sehe ich ähnlich wie @OldRocker, und es ist auch der Grund, weshalb ich bei allem Drang, an allem noch was zu optimieren, nicht noch mehr mit LS beschäftigt habe. Denn ein Dreh am Knopf oder ein anderer Raum kann schon wieder alles verändern - und soll man dann anfangen, die Speaker zu tauschen, nur weil sich der eigene Sound vielleicht ein bisschen weiterentwickelt hat?

Habt ihr Erfahrung, ob das wirklich noch was bringt, oder hört man da schon sehr sehr stark die Flöhe husten?
Mir geht es vor allem darum, dass der Sound im Raum nochmal breiter, dreidimensionaler wird. Eben nicht so direktional, in eine Richtung strahlend

Ja, es stimmt schon, dass man mit kaum einer Einzelmaßnahme so deutlich hörbar das Klangbild ändern kann wie mit einem Speaker, und eine hochwertige Box macht auf jeden Fall auch einen Unterschied. Nur verändert das ja immer jeden Amp, Kanal, Overdrive, Effekt, den man in so eine Box reinschickt, und wer spielt schon nur mit einem einzigen Gitarrensound? Und was den einen Sound verbessert, kann den nächsten schon wieder ein Stückchen die Magie rauben. Ich lege Wert auf ein gut gebautes Cab, das für vieles gut klingt, probiere auch mal ein, zwei andere Speaker aus und schau, obs insgesamt noch ein Stück besser wird, aber dann ist auch gut.

Den "breiten, dreidimensionalen Sound" habe ich auch immer als Ideal im Kopf, wobei man darunter auch verschiedenes verstehen kann. Einmal im wörtlichen Sinne: der Sound soll sich etwas mehr ausbreiten (nicht unbedingt zu sehr, gerade in der Band hat das "Beaming" mM auch seine Vorteile, die man nutzen kann), dann aber auch dieses Gefühl, dass ein Sound nicht viel oder gar keine räumlichen effekte braucht, um nicht platt zu klingen.

Ersteres lässt sich zB mit Beam Blockern ja durchaus steuern, was jetzt zu sehr OT wäre. Auch neigen manche Speaker und Boxenkonstruktionen mehr zum Beaming als andere. Meine Lösung war da ganz pragmatisch - bei Bedarf habe ich die abgeschrägte Box einfach seitwärts gedreht auf die gerade gestellt. Der Abstrahlwinkel wird sofort breiter, und zwar da, wo es drauf ankommt, nämlich in Ohrenhöhe. Und bei nur einer Box würde ich immer eine abgeschrägte bevorzugen, und die vielleicht sogar unten noch ein bisschen was unterlegen um sie etwas zu kippen. Das bisschen Unterschied im Bassbereich bei den geraden Boxen lässt sich mMn gut am Amp ausgleichen. Ansonsten: besate Beam Blocker.

Der andere Punkt ist nach meiner Erfahrung nur beschränkt durch die Cabs zu beeinflussen. Die Unzahl an Preamps und Amps, die ich im Laufe der Jahrzehnte hatte, war in dem Punkt immer des Pudels Kern. So war der VHT furztrocken in allen Kanälen, und keine Box der Welt hätte das geändert. Der Groove Tubes Trio hat in allen drei Kanälen viel mehr von dieser 3D-Qualität, den habe ich nie mehr aus dem Rack genommen, und der Koch Studiotone hat einen Cleansound, den ich tatsächliuch auch ohne Hall genießen kann.

An dem Punkt, wo Du stehst, wäre mein Rat von daher: Prima, Du hast tolle Speaker für eine richtig gute Box gefunden - also spiel sie, passe Deinen Sound neu an, dreh mal an Dingen wie der PU-Höhe und dem Amp-EQ, bevor Du weiter ins berühmte "rabbit hole" krabbelst.

Gruß, bagotrix
 
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Prima, Du hast tolle Speaker für eine richtig gute Box gefunden - also spiel sie
... fiel mir ja spontan auch ein ... trotz der umfangreichen Antworten, das dürfte der Kern sein ...

bei mir haben sich im Laufe der Jahre einige 1960er gesammelt, sie haben alle Vor- und Nachteile, und sind entsprechend für unterschiedliche Zwecke geeignet/er, schlecht klingt keine, ja, die 70er mit prerolas hat einen gewissen Feenwaldcharm ... aber von Johans leicht überemotionalisierten und "genauso ... völlig anders"-Einschätzungen (so sympathisch ich ihn finde) würde ich mir da schon gar nicht reinreden lassen :D

marshall wall.jpg
 
Vielen Dank schon einmal an euch alle, dass ihr hier doch sehr objektiv und vor allem ausführlich zum Thema beitragt.
Das ist wirklich stark und wahrscheinlich genau das was ich brauche um aus dem Strudel in den ich sicher geraten bin wieder etwas rauszukommen.

Ich versuche mich mal an den Beiträgen entlang zu hangeln und zu kommentieren:

Nur meine persönliche Meinung auf Basis meiner eingeschränkten persönlichen Erfahrung:[...]

[...]Wenn's Dich reizt, dann spiel eine oder ein paar der von Dir genannten "Edel-Boxen" doch mal an und beurteile selbst, ob für Dich da "noch was geht". Ich hab's gemacht (Bogner, Soldano, Engl, MesaBoogie), und die waren schon toll, aber mir ist es den Aufpreis nicht wert. Andere sehen das völlig anders, und das ist absolut okay.
Die innere Einstellung und Erwartungshaltung spielt hier definitiv immer mit ein :).

Wobei ich schon von mir sagen würde, dass ich nach nun gut 22 Jahren des Optimierens, Anpassen an den aktuellen Geschmack und vor allem Banderfahrung das schon etwas differenzieren kann.
Wenn etwas viel Geld gekostet hat und dann nur minimalen Benefit erzeugt oder gar überhaupt nicht gefällt, dann ist das Fakt.
Bei mir war es zum Beispiel zuletzt der Fall bei einem Plexi Reissue. Ich hatte einen Suhr SL68 und parallel auch die 1959HW Version von Marshall. Am Ende musste der Suhr trotz weitaus höherem Invest gehen.
Der Marshall klingt einfach besser nach meinem Geschmack.

Das passt auch zum Thema "Edel-Boxen" ausprobieren. Ich hatte vor einigen Jahren sogar mal eine Friedman 412er, die ich dann gegen eine 412er von Gladius getauscht habe.
Hier hat Ron Mehl von Proguitar sehr gute Sales Arbeit geleistet.
Auch die habe ich aber nicht mehr (hauptsächlich wegen der zum Topteil unterschiedlichen Breite - so viel zum Thema Sound :sneaky:).

Eigentlich müsste ich jetzt schon direkt aufhören, da mir damit bewusst wird was für ein Blödsinn ich schon alles gemacht habe.

Hey,
ohne jetzt selbst direkte Erfahrung mit dem Unterschied alte gegen neue Box eines bestimmten Typs gemacht zu haben kenne ich mich mit der Materie "Boxenbau" an sich genügend aus um gewisse Aspekte der Unterschiede im Material zumindest aufführen zu können.
Natürlich klingen Boxen unterschiedlich wenn es[...]

Absolut richtig und gut zusammengefasst.

Denke insbesondere der Kommentar hinsichtlich des Holzes ist genau das was mich umtreibt. Klingt eine handwerklich perfekt gebaute Box in 30 Jahren anders als eine aktuelle, womöglich anders, günstiger gebaute Marshall Box? Die Basis dafür muss heute geschaffen werden.
Auf der anderen Seite, auch zurück zu Fakten und weg von Emotionen, die Box soll heute gut klingen und nicht in 30 Jahren. Wer weis ob ich da noch spiele. Daher macht es wahrscheinlich wenig Sinn sich darüber Gedanken zu machen.

...Ich schätze Johan auch sehr - aber er macht halt auch ziemlich viel...

Er hat auch schon Amps/Speaker gelobt die ich persönlich total grottig finde
[...]
Mein nächster Tipp wäre eine JCM800-Box. Die sind jetzt (nach 30/40 Jahren) gut abgehangen - und sind oft günstiger zu haben als neue/aktuelle Boxen.

Da baust du deine Speaker ein und hörst mal was passiert!

Deine BX und die JCM800-Speaker kannst du dann - weitgehend verlustfrei - wieder verkaufen.

Auch hier wieder Danke für das Erinnern und zurück auf den Boden holen.

Ich habe tatsächlich vor gut einem Jahr eine JCM800 Box mit den G12-65 Speakern verkauft, da ich die Speaker nicht so dolle fand. Hätte ich mal andere Speaker testweise eingebaut. :unsure:
Auf der anderen Seite muss ich tatsächlich gerade feststellen (soweit ich das noch im Ohr habe), dass ich nicht unbedingt einen großen Unterschied feststellen konnte, dass die Box besser im Raum sitzt.
Hier hatte ich ja eine All-Multiplex Box nach alten Specs.

[...]
Schlimm nur, dass solche Videos dann den Eindruck vermitteln dass es so speziell aufs Equipment ankommt...
Definitiv, der mitunter größte Soundeinfluss ist man selbst.
Man hört es an den Größen der Branche. Ein Slash klingt nach Slash, egal ob er nun mal eine ES335 oder ein Magnatone Amp spielt.

[...]Ja, es stimmt schon, dass man mit kaum einer Einzelmaßnahme so deutlich hörbar das Klangbild ändern kann wie mit einem Speaker, und eine hochwertige Box macht auf jeden Fall auch einen Unterschied. Nur verändert das ja immer jeden Amp, Kanal, Overdrive, Effekt, den man in so eine Box reinschickt, und wer spielt schon nur mit einem einzigen Gitarrensound? Und was den einen Sound verbessert, kann den nächsten schon wieder ein Stückchen die Magie rauben[...]

[...]An dem Punkt, wo Du stehst, wäre mein Rat von daher: Prima, Du hast tolle Speaker für eine richtig gute Box gefunden - also spiel sie, passe Deinen Sound neu an, dreh mal an Dingen wie der PU-Höhe und dem Amp-EQ, bevor Du weiter ins berühmte "rabbit hole" krabbelst......
Perfekt beschrieben und sicherlich in die richtige Richtung gepusht.
Das spielen, was man nach einer bereits langen Reise des Probierens hat. Ich hab mich ja nicht umsonst für die 1960BX entschieden.

[...]aber von Johans leicht überemotionalisierten und "genauso ... völlig anders"-Einschätzungen (so sympathisch ich ihn finde) würde ich mir da schon gar nicht reinreden lassen...
Ja, das reinreden lassen ist immer das Problem mit diesen Influencern :biggrinB:. Die Kommentare unter den Videos tun den Rest.
Aber deshalb braucht man ab und an mal Leute wie euch die einen auf den Boden zurückholen.

Kurzum, ich habe diesen Freitag meinen nächsten Gig, bei dem ich die "neue" Box mit den Mojotone Speakern im Bandgefüge spiele und wahrscheinlich gibt es dann gar keinen Anlass mehr über weitere Veränderungen nachzudenken.

Sollte jemand dennoch mal die TAD Box gespielt haben, freue ich mich natürlich dennoch über weitere Meinungen.

Was man für kleines Geld womöglich einmal probieren kann, ist der Austausch des "Center Posts". Die sind heutzutage ja recht schmal im Vergleich zum alten Standard mit 2"x4".
Wenn dadurch die Box nochmal strammer, kräftiger wird, ist das ja ein gut und günstig investierter Invest.

Vielleicht dann aber auch zu straff und die Resonanz verändert sich dann so sehr, dass man den Marshall Sound gar nicht mehr wahrnimmt oder der Bass weg ist.
Man kann natürlich auch verschlimmbessern.

Vielen Dank an alle!
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
was für ein Blödsinn ich schon alles gemacht habe
finde ich eine zu harte Beurteilung. Gerade weil die aktuelle persönliche Stimmung, die Klangvorstellung und ein "Ziel" hier eine wesentliche Rolle spielen, ist es doch irgendwie immer ein Suche. Dass man da evtl. mal verkehrt abbiegt oder bei näherer Betrachtung feststellt "das war's nicht", ist völlig normal. Ich musste auch mal unbedingt einen Fretless-Bass und einen Gitarrenverstärker von LABSeries haben, und nach kurzer Zeit wurde klar: Totale Fehlinvestition! Als "Blödsinn" würde ich das nicht bezeichnen, war eben nicht die richtige Entscheidung frei nach dem Motto: Alle Menschen sind klug, die meisten nachher.
 
Als "Blödsinn" würde ich das nicht bezeichnen, war eben nicht die richtige Entscheidung frei nach dem Motto: Alle Menschen sind klug, die meisten nachher.
Gut gesagt :). Wenn es nur nicht immer mit so viel Geld verbunden wäre. Aber ist halt das Hobby und das kostet in der Regel eben.
Man wird ja älter und klüger und entscheidet sorgsamer.

Kleines Update:
Ich hatte gestern Bandprobe und habe die 1960BX mit den Mojotone Speakern mitgenommen. Einfach um schon vor dem Gig einmal im Bandgefüge zu lauschen.
Was soll ich sagen, es war geil :biggrinB:.

Natürlich hatte ich, wie so oft, keine direkte Vergleichsmöglichkeit um dann auch wirklich sagen zu können "die neuen Speaker klingen fetter, runder, kräftiger, punchiger etc.".
Am Ende würde ich als Resümee aber sagen, so war es!

Auf Grund etwas beengter Verhältnisse, stand ich leider nur ca. 2,5m von der Box entfernt. Entsprechend vermutlich auch etwas weniger Höhen der Speaker abbekommen.
Was ich aber definitiv sagen kann ist (und das eben auch im Vergleich zum gewohnten Sound des zweiten Gitarristen), dass die neue Speakerbestückung den Raum besser ausfüllt.
Der Sound war punchig, trocken und es hat enorm Spaß gemacht zu spielen. Ob es nun der 68er Vintage Sound war oder nicht, es hat gedrückt.

Nun freue ich mich auf den Gig, wo ich sicherlich auch etwas weiter weg von der Box kann und damit das volle Frequenzspektrum abbekomme.
Dann auch mein finales Fazit.

Was ich aber jetzt schon sagen kann, der Sound setzt sich in der Band bestens durch und ist dennoch überhaupt nicht schrill oder kratzig.
Eben schön fett, cremig und mit der gestern gespielten Yamaha Revstar mit P90 PUs, enorm ausgewogen und drahtig.

Empfehlung der Mojotone Speaker! (y):cool:
 
Kurzes Feedback zum vergangenen, gestrigen Gig:

Die BX klingt mit der neuen Speakerbestückung grandios. Warm, breit, präsent und ich habe meinen Marshall 1959HW neu lieben gelernt. Der Sound an sich hat mir mit den Greenbacks schon gut gefallen, aber es war teilweise so, dass es mir etwas zu wenig Punch hatte („dünn“) und stellenweise bröckelig klang. Das wird hier über die Zeit sicherlich besser wenn alles eingeschwungen ist, aber mit den Mojotones klingt es eben jetzt schon wie es soll.

Damit interessiert es mich natürlich weiterhin was passiert wenn man mal einen stärkeren Center Post, eine Box nach originalen Specs etc hätte. Aber es ist definitiv kein Muss, da es eben jetzt schon super ist.
Da die Vorband auch über meine Box gespielt hat, konnte ich es auch entspannt von unten hören und das war spitze.
 
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