F
Flyboy
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 18.06.24
- Registriert
- 14.05.10
- Beiträge
- 479
- Kekse
- 2.549
Hallo allerseits,
eigentlich brauche ich ja keine weitere Gitarre mit Tonabnehmer. Die Taiki (Kirkland) TX40 mit B-Band System und eine Framus Amateur mit Artec Single Coil decken meinen überschaubaren Bedarf. Aber die Preise für Pickups aus dem Land der Mitte haben mich doch neugierig gemacht und ich experimentiere ja auch gerne. Also hab ich mal in der Bucht 3 verschiedene Exemplare bestellt und nach 3 Wochen waren auch alle 3 Umschläge im Briefkasten.
Die Kandidaten waren:
1. Der schwarze Klassiker mit den 6 Piezokristallen mit Schrumpfschlauch überzogen. Dieser Pickup ist in den meisten billigen Systemen aus China verbaut auch in passiven. Der Preis mit Versand liegt bei 1.60 Euro, im Zehnerpack sinds 70 Cent. Ich hab für 3 Euro die Variante mit Endpinbuchse gewählt. Eigentlich wollte ich nur die Buchse, aber weil sie ohne Piezo teurer ist ....
2. Der biegsame Klassiker im Metallgewebe ...Das Teil hat sehr, sehr große Ähnlichkeit mit dem Fishman Sonicore Pickup wie er auch in den aktuellen Consumer Modellen Presys und Isys Verwendung findet. Der günstigste Preis liegt knapp unter 3 Euro.
3. Der Rote .... No Name für unter 5 Euro zu haben, 4 Stück für 12. Auch unter Fishman angeboten, dann kostet er gleich 15. Und nach Fishman sieht er auch aus, und zwar nach dem Matrix Pickup. Das Original wird im Handel für ca. 90 Euro angeboten, mit passiver Endpinbuchse sind es 100.
Hier alle 3 vereint auf dem Bügelbrett und im Versuchsaufbau...
Der erste Test war ganz einfach, aber wichtig: Die Pickups an den Amp (Behringer GMX110) gestöpselt und mit dem Finger drübergestreichelt und geklopft. Alle klangen über ihre gesamte Länge gleich, was ja schon mal ein gutes Zeichen ist.
Weil ich die Pickups zunächst noch nicht verbauen wollte, habe ich mir eine Gitarre mit offenem Stegschlitz ausgesucht damit der Pickup seitlich rausgeführt werden kann. Es sollten Stahlsaiten sein und damit fiel die Wahl auf meine Framus 01051 von 1973. Eine für Stahlsaiten ausgelegte Konzertgitarre mit gewölbter Rückseite.
Die alten Framus haben aber nur eine Schlitzbreite von 2mm. 2,2mm sind wohl heute für Konzertgitarren üblich. Der runde "Sonicore" passte mit 1,6mm Durchmesser problemlos, der "Rote" sass mit seinen 2mm Breite und 1,6mm Höhe sehr stramm.
Der "Schwarze" war mit einer Breite von 2,5 und einer Höhe von 2,8mm damit nicht nutzbar. Ihn habe ich mal provisorisch unter den Steg einer kleinen Hopf Gitarre geklemmt. Der Output war am Amp ausreichend hoch, der Klang halt der altbekannte Piezo"twäng". Dass mir der Sound überhaupt nicht gefiel, lag am überbetonten Bass. Das wiederum war vermutlich nicht Schuld des Pickups, sondern er bildet halt primär die Saitenschwingung ab und da klingt eine Parlor natürlich viel zu basslastig. Wieder was gelernt ...
Der "Biegsame" lieferte in der Framus einen sauberen, transparenten Sound mit leichtem Twäng. Verglichen mit dem Schwarzen war der Output allerdings wesentlich geringer. Direkt über ein 5m Kabel eingestöpselt musste man die Box schon ordentlich aufdrehen, womit man auch in den Bereich von Verstärkerrauschen und Brumm kam. Ein zwischengeschalteter Teratec Gitarrenverstärker brachte hier Abhilfe. Der Vorverstärker eines Zoom G1N kam allerdings an seine Grenzen und rauschte merklich.
Der Rote klang zunächst komisch, aber da sass er nicht richtig im Schlitz. Nach dem runterdrücken lieferte er einen recht natürlichen Ton fast ohne Twäng. Und die Signalstärke war mehr als ausreichend. Der Verstärker musste sich nicht anstrengen und konnte ohne Brummen und Rauschen seinen Dienst tun. Vielleicht sind die Höhen nicht so präsent, aber das dürfte mit dem klemmenden Einbau zusammenhängen. Auch akustisch schien die Gitarre etwas weniger brilliant.
Soundsamples.zip
Ich denke, wer eine hochwertig Gitarre aufrüsten möchte, der wird sicher zu den Originalen greifen. Aber bei vielen älteren Modellen wird man kaum den doppelten Wert einer Gitarre in den Pickup investieren. Und da könnten die Chinesen durchaus zum Zuge kommen. Wer auf den Piezosound steht oder das Signal sowiso aufarbeiten möchte, der kann es mit dem Schwarzen versuchen. Man braucht allerdings einen breiten und vor allem tiefen Schlitz, denn von der Stegeinlage müssen fast 3mm runter. Der Biegsame hat einen sauberen Ton und ist einfach und robust. Wer z.B.mit einem Modeling Sytem arbeitet, das über einen anständigen Vorverstärker verfügt, der kann damit durchaus glücklich werden. Mein Favorit für den passiven Einsatz ist allerdings der rote. Authentischer Sound und hohe Signalstärke, was will man mehr. Es gibt ihn im Gegensatz zu seinem Vorbild nur in schmalen 2mm, aber breiter machen geht immer.
Inzwischen ist noch ein Päckchen angekommen, der biegsame mit kleinem Verstärker und Reglern für Tone und Volume im Schalloch. Investitionskosten 14 Euro. Die Regler arbeiten gut und es gibt keinerlei Rauschen oder Brumm. Ich möchte das Teil in meine Ranger 12 einbauen, sowas hat mir dann doch noch gefehlt.
eigentlich brauche ich ja keine weitere Gitarre mit Tonabnehmer. Die Taiki (Kirkland) TX40 mit B-Band System und eine Framus Amateur mit Artec Single Coil decken meinen überschaubaren Bedarf. Aber die Preise für Pickups aus dem Land der Mitte haben mich doch neugierig gemacht und ich experimentiere ja auch gerne. Also hab ich mal in der Bucht 3 verschiedene Exemplare bestellt und nach 3 Wochen waren auch alle 3 Umschläge im Briefkasten.
Die Kandidaten waren:
1. Der schwarze Klassiker mit den 6 Piezokristallen mit Schrumpfschlauch überzogen. Dieser Pickup ist in den meisten billigen Systemen aus China verbaut auch in passiven. Der Preis mit Versand liegt bei 1.60 Euro, im Zehnerpack sinds 70 Cent. Ich hab für 3 Euro die Variante mit Endpinbuchse gewählt. Eigentlich wollte ich nur die Buchse, aber weil sie ohne Piezo teurer ist ....
2. Der biegsame Klassiker im Metallgewebe ...Das Teil hat sehr, sehr große Ähnlichkeit mit dem Fishman Sonicore Pickup wie er auch in den aktuellen Consumer Modellen Presys und Isys Verwendung findet. Der günstigste Preis liegt knapp unter 3 Euro.
3. Der Rote .... No Name für unter 5 Euro zu haben, 4 Stück für 12. Auch unter Fishman angeboten, dann kostet er gleich 15. Und nach Fishman sieht er auch aus, und zwar nach dem Matrix Pickup. Das Original wird im Handel für ca. 90 Euro angeboten, mit passiver Endpinbuchse sind es 100.
Hier alle 3 vereint auf dem Bügelbrett und im Versuchsaufbau...
Der erste Test war ganz einfach, aber wichtig: Die Pickups an den Amp (Behringer GMX110) gestöpselt und mit dem Finger drübergestreichelt und geklopft. Alle klangen über ihre gesamte Länge gleich, was ja schon mal ein gutes Zeichen ist.
Weil ich die Pickups zunächst noch nicht verbauen wollte, habe ich mir eine Gitarre mit offenem Stegschlitz ausgesucht damit der Pickup seitlich rausgeführt werden kann. Es sollten Stahlsaiten sein und damit fiel die Wahl auf meine Framus 01051 von 1973. Eine für Stahlsaiten ausgelegte Konzertgitarre mit gewölbter Rückseite.
Die alten Framus haben aber nur eine Schlitzbreite von 2mm. 2,2mm sind wohl heute für Konzertgitarren üblich. Der runde "Sonicore" passte mit 1,6mm Durchmesser problemlos, der "Rote" sass mit seinen 2mm Breite und 1,6mm Höhe sehr stramm.
Der "Schwarze" war mit einer Breite von 2,5 und einer Höhe von 2,8mm damit nicht nutzbar. Ihn habe ich mal provisorisch unter den Steg einer kleinen Hopf Gitarre geklemmt. Der Output war am Amp ausreichend hoch, der Klang halt der altbekannte Piezo"twäng". Dass mir der Sound überhaupt nicht gefiel, lag am überbetonten Bass. Das wiederum war vermutlich nicht Schuld des Pickups, sondern er bildet halt primär die Saitenschwingung ab und da klingt eine Parlor natürlich viel zu basslastig. Wieder was gelernt ...
Der "Biegsame" lieferte in der Framus einen sauberen, transparenten Sound mit leichtem Twäng. Verglichen mit dem Schwarzen war der Output allerdings wesentlich geringer. Direkt über ein 5m Kabel eingestöpselt musste man die Box schon ordentlich aufdrehen, womit man auch in den Bereich von Verstärkerrauschen und Brumm kam. Ein zwischengeschalteter Teratec Gitarrenverstärker brachte hier Abhilfe. Der Vorverstärker eines Zoom G1N kam allerdings an seine Grenzen und rauschte merklich.
Der Rote klang zunächst komisch, aber da sass er nicht richtig im Schlitz. Nach dem runterdrücken lieferte er einen recht natürlichen Ton fast ohne Twäng. Und die Signalstärke war mehr als ausreichend. Der Verstärker musste sich nicht anstrengen und konnte ohne Brummen und Rauschen seinen Dienst tun. Vielleicht sind die Höhen nicht so präsent, aber das dürfte mit dem klemmenden Einbau zusammenhängen. Auch akustisch schien die Gitarre etwas weniger brilliant.
Soundsamples.zip
Ich denke, wer eine hochwertig Gitarre aufrüsten möchte, der wird sicher zu den Originalen greifen. Aber bei vielen älteren Modellen wird man kaum den doppelten Wert einer Gitarre in den Pickup investieren. Und da könnten die Chinesen durchaus zum Zuge kommen. Wer auf den Piezosound steht oder das Signal sowiso aufarbeiten möchte, der kann es mit dem Schwarzen versuchen. Man braucht allerdings einen breiten und vor allem tiefen Schlitz, denn von der Stegeinlage müssen fast 3mm runter. Der Biegsame hat einen sauberen Ton und ist einfach und robust. Wer z.B.mit einem Modeling Sytem arbeitet, das über einen anständigen Vorverstärker verfügt, der kann damit durchaus glücklich werden. Mein Favorit für den passiven Einsatz ist allerdings der rote. Authentischer Sound und hohe Signalstärke, was will man mehr. Es gibt ihn im Gegensatz zu seinem Vorbild nur in schmalen 2mm, aber breiter machen geht immer.
Inzwischen ist noch ein Päckchen angekommen, der biegsame mit kleinem Verstärker und Reglern für Tone und Volume im Schalloch. Investitionskosten 14 Euro. Die Regler arbeiten gut und es gibt keinerlei Rauschen oder Brumm. Ich möchte das Teil in meine Ranger 12 einbauen, sowas hat mir dann doch noch gefehlt.
- Eigenschaft