Hier wird jetzt wieder alles Mögliche wild durcheinandergewürfelt, ich versuch mal, das klarzustellen...
Im Grunde würde hier ein Satz reichen: Der Onk hat Recht.
Aber etwas ausführlicher: Wenn du ein vernünftiges Mic mit XLR-Output per XLR-XLR Kabel anschließt, dann hängt da die Mikrofonkapsel zwischen den XLR-Pins 2 und 3, die wiederum beide +48V gegen Pin 1 führen.
Zueinander sind sie potentialfrei. Und das ist das entscheidende. Wenn du jetzt einen XLR auf Klinke-Adapter nimmst, passiert folgendes (ob der symmetrisch beschaltet ist oder nicht, spielt in dem Moment, in dem du das Mic mit dem Mono-Klinkenstecker einsteckst überhaupt keine Rolle mehr): Pin 1 und 3 werden gebrückt, das heißt die Phantomspeisung an Pin 3 wird schonmal gnadenlos kurzgeschlossen. Je nachdem wie die Widerstände im Pult und die +48V-Schiene dimensioniert sind, kanns sein, dass dieser Kurzschluss die gesamte Phantomspeisung lahmlegt (glaub ich eher nicht, ich hab jetzt auch keine Lust mit meinem treuen Yamaha-Pult Versuche in der Richtung auszuführen; dass es aufgrund eines defekten Kabels mal aus Versehen passiert ist, ist schlimm genug), oder sie an Pin 2 aber schon noch anliegt. Wie gesagt, das weiß ich selber nicht und das hängt u.U. auch vom Pult ab.
Falls sie aber an Pin 2 noch anliegt, dann tritt folgender Fall ein: Die Mikronfonkapsel hängt zwischen Masse und +48V, hat also die volle Phantomspeisung anliegen. Ob da was kaputt geht weiß ich nicht, hier fließen auch keine sonderlich hohen Ströme; als ich besagtes defektes Kabel verwendet hatte, kam aber zumindest ein Knacken aus dem Mic, wenn der Kurzschluss zwischen 1 und 3 in der XLR-Kupplung "gegriffen" hat.
Man könnte jetzt auf die Idee kommen, sich einen individuellen Adapter zu bauen, bei dem der Tip des Klinkenstecker auf XLR-Pin 2 und der Schaft auf Pin 3 adaptiert wird.
Könnte, denn man wird auf Dauer keine Freude an dem Gebastel haben, weil für solche Billigmics Instrumentenkabel genutzt werden, und du somit alle Störungen, die der Schirm auffängt, brav an Pin 3 hängst, dessen Signal ja verstärkt wird.
Der geneigte Frickler baut jetzt vielleicht gleich ein richtiges Mikrofonkabel mit 2 Adern + Abschirmung und XLR-Stecker am Ende an das Mic, aber mal ehrlich: Sinn???
Selbst wenn du dir das billigste Mic mit XLR-Anschluss kaufst, das Musik-Service, Musicstore, Thomann und Co. zu bieten haben, hast du nen qualitätsmäßigen Aufstieg gemacht.
Ich würde halt den Line-In benutzen, den Gain entsprechend weit aufreißen und wenn euch das Gerausche auf die Nerven geht, ein vernünftiges Mic kaufen. Vielleicht sogar schon vorher, weil ihr garnicht zum laut aufdrehen kommt, da das Mic koppelt wie die Sau etc. etc...
Viel Text, aber ich hoffe, dass ich die Problematik damit einigermaßen erklärt habe, die Frage taucht ja schließlich immer wieder auf. Wie es mit Phantomspeisung in Bezug auf Bändchenmics aussieht würd mich dagegen auch mal interessieren, da scheiden sich ja die Geister. Vielleicht klärt sichs aber auch von selber, wenn ich mir die Funktionsweise eines solchen mal reinziehe...
Gruß Stephan