2x Drum Recording mit abweichender Mikrofonierung- Nachteil?

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Didi 2507
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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal einen Rat: habe im Dezember ein komplettes Album im Studio eingespielt, zunächst die Drums, 12 Songs. Nach späterem durchhören war ich mit 4 Songs dann doch unzufrieden; Taktwahl und Arrangement. Gestern habe ich dann die 4 Songs noch mal eingespielt. Das Problem: das Drum- Set mussten wir, da es schon abgebaut war, wieder aufbauen und daher auch komplett neu mikrofonieren. Der Produzent hat mich gewarnt, dass die 4 neu eingespielten Songs nun in der Gesamtproduktion evtl. hörbar anders klingen könnten, als die 8 restlichen, da sich schon die leicht abweichende Mikrofonierung auf den Drum- Sound auswirkt. Er hat vom neu einspielen auch abgeraten, heißt, es ist seine ehrliche fachliche Meinung, obwohl er ja am erneuten Recording wieder Geld verdient. Was meint ihr: würden die neu eingespielten Songs dazu führen, dass das Album am Ende weniger "aus einem Guss klingt"? Oder denkt ihr, dass es nicht störend ist? Mein Kriterium: egal, wenn es "nur" ein Kenner hört. Schlecht, wenn auch für den "normalen" Hörer ein "Bruch" im Album ist. Der Produzent meinte, es könne sein, dass sich die 4 Songs flüssig einfügen, aber garantieren könne er es nicht. Musikrichtung ist Rock/Metal/Punk. Ich freue mich sehr über eure Einschätzung und Rückmeldung, viele Grüße!
 
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wenn die neue Mikrofonierung und Nachbearbeitung für die 4 Songs passend ist, find ich gerade das spannend. Wenn eine Stunde lang alles gleich klingt, wird die Musik dadurch nicht besser, eher ermüdend
 
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Nein, das hört und stört kein Mensch, wenn es gut gemacht ist. Der Tontechniker will vermutlich nicht zusätzliche Arbeit machen, das ist mit großer Sicherheit der Grund (oder er ist inkompetent). Es gibt zahlreiche Alben auf denen bei jedem Song unterschiedliche Setups und manchmal sogar andere Drummer spielen, und es fällt auch nicht negativ auf.
 
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Danke,klingt einleuchtend:)
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Danke für die Rückmeldung!
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wenn die neue Mikrofonierung und Nachbearbeitung für die 4 Songs passend ist, find ich gerade das spannend. Wenn eine Stunde lang alles gleich klingt, wird die Musik dadurch nicht besser, eher ermüdend
 
Ich finde: Performance geht vor Sound. Also macht die neuen Aufnahmen, wenn es euch den Mehraufwand (Geld, Zeit etc.) wert ist.

Auf vielen großartigen Alben wurden div. Songs in unterschiedlichen Studios und mit verschiedenen Instrumenten/Equipment (auch Drumsets) aufgenommen. Beim Mixen und Mastern wurde dafür gesorgt, dass es interessant und dennoch wie aus einem Guss klingt.

Daher bin ich von der Aussage eures Produzenten irritiert. Womöglich liegt die Ursache seiner Aussage auch wo anders und er wollte einfach diplomatisch sein... Das könnt aber nur ihr wissen.

VG, Jan
 
Ja,da ist was dran! Dürfte glaube ich auch nicht stören,da es ja dasselbe Drumset ist. Danke für die Antwort!
 
wenn die neue Mikrofonierung und Nachbearbeitung für die 4 Songs passend ist, find ich gerade das spannend. Wenn eine Stunde lang alles gleich klingt, wird die Musik dadurch nicht besser, eher ermüdend

Hmm, in den allermeisten aktuellen Produktionen aus den genannten Genres passiert genau das. Das Drum Kit prügelt von der ersten bis zur letzten Sekunde einheitlich durch - quasi aktueller Standard. Klar kann man es anders besser finden, aber üblich ist was anderes.

Der Tontechniker will vermutlich nicht zusätzliche Arbeit machen, das ist mit großer Sicherheit der Grund (oder er ist inkompetent).

Sorry, aber da muss ich zutiefst widersprechen, weil ich es für ausgemachten Unsinn halte. Zuallererst ist natürlich anzumerken, dass der TE selbst erkannt - und es im Startpost erwähnt hat - dass der Studiobetreiber dadurch sogar den Vorteil hatte eine weitere Bezahlung zu erhalten und das ist in der aktuellen Situation sehr viel wert... DANN hat der Kollege absolut alles richtig gemacht und den Kunden über mögliche Folgen aufgeklärt. Manch anderer hätte einfach nur auf das lockende Geld geschielt... Was hier stattgefunden hat, hat absolut nichts mit Faulheit und/oder Inkompetenz zu tun, sondern zeugt von Ehrlichkeit und respektvollen Umgang mit dem Kunden. Wenn man einen Apotheker nach Nebenwirkungen fragt, dann klärt dieser im Idealfall auch umfassend auf. Das heißt aber nicht automatisch, dass der Ratsuchende auch wirklich direkt mit Ausschlag aus der Apotheke marschiert und auf den Gehsteig kotzt...

Dass auf irgendwelchen anderen Alben von anderen Bands x Drummer am Start waren oder sonstige Variablen auftreten, mag richtig sein, aber widerspricht weder dem Verhalten des Studiobesitzers noch hat es etwas mit dem konkreten Fall unmittelbar zu tun.


Ich freue mich sehr über eure Einschätzung und Rückmeldung

Eigentlich hast Du die Situation bereits gut erfasst und bist dir der möglichen Auswirkungen bewusst. Was konkret sein wird, weißt Du noch nicht und ebensowenig die Leute hier im Forum. Die Entscheidung kannst nur Du bzw. eure Band treffen. UND es bestehen ja weiterhin beide Optionen, also neue oder alte Aufnahmen zu verwenden. Die Unterschiede konkret werden zu lassen, könnte man ja anhand eines Songs ausloten.
 
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Sorry, aber da muss ich zutiefst widersprechen, weil ich es für ausgemachten Unsinn halte. Zuallererst ist natürlich anzumerken, dass der TE selbst erkannt - und es im Startpost erwähnt hat - dass der Studiobetreiber dadurch sogar den Vorteil hatte eine weitere Bezahlung zu erhalten und das ist in der aktuellen Situation sehr viel wert... DANN hat der Kollege absolut alles richtig gemacht und den Kunden über mögliche Folgen aufgeklärt. Manch anderer hätte einfach nur auf das lockende Geld geschielt... Was hier stattgefunden hat, hat absolut nichts mit Faulheit und/oder Inkompetenz zu tun, sondern zeugt von Ehrlichkeit und respektvollen Umgang mit dem Kunden. Wenn man einen Apotheker nach Nebenwirkungen fragt, dann klärt dieser im Idealfall auch umfassend auf. Das heißt aber nicht automatisch, dass der Ratsuchende auch wirklich direkt mit Ausschlag aus der Apotheke marschiert und auf den Gehsteig kotzt...

Dass auf irgendwelchen anderen Alben von anderen Bands x Drummer am Start waren oder sonstige Variablen auftreten, mag richtig sein, aber widerspricht weder dem Verhalten des Studiobesitzers noch hat es etwas mit dem konkreten Fall unmittelbar zu tun.
Brauchst dich nicht zu entschuldigen, ist auch kein Unsinn, sondern Faktum und tausendfach bewiesen, man nehme einen Großteil der Platten die in den letzten Jahrzehnten herausgekommen sind. Natürlich verdient der Techniker bei zusätzlicher Arbeit mehr, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man darauf gerne verzichten kann, vor allem ist dem Techniker das Outcome und die Performance des Drummers nicht so wichtig wie dem Drummer selbst. Ich hatte selber auch schon oft genug die Situation wo ich mir dachte: Ein erneutes Einspielen wäre besser, aber eigentlich habe ich keinen Bock bzw. ist es nicht mein Problem. Aber gut, ich muss davon auch nicht leben.
Bei unserer Aktuellen CD einer Band wo ich Drummer bin, hab ich die insgesamt 13 Songs in einem Zeitraum von 5 Jahren (!) eingespielt. Klarerweise mit unterschiedlichen Setups, usw. Und es würde einem jetzt auch nicht negativ auffallen, schon gar nicht als Nicht-Drummer.
Denn wenn man den gleichen Song mit leicht unterschiedlicher Mikrofonaufstellung/Setup aufnimmt, wird man, vor allem wenn es der selbe Techniker bearbeitet, keinen Unterschied zu anderen Songs merken. Jeder der was anderes behauptet ist, wie gesagt, faul oder inkompetent.
 
Irgendwie verkommen bei dir die beiden Aspekte "verschiedene Drummer/Drums/etc. auf einem Album" und "Variationen während des Recordings" zu einer undifferenzierten Melange, das macht es natürlich schwer bis unmöglich konkret zu antworten, deswegen spare ich mir die Mühe.

Wenn deine Aussagen in ihrer Totalität zutreffend sind, dann bedeutet das in der Konsequenz, dass jegliche Faktoren beim Recording vollkommen bedeutungslos, ergo auch gar keine Faktoren sind, solange am Ende nur ein emsiger und kompetenter Tontechniker die Finger im Spiel hat.

Na, wenn Du meinst. Damit schließe ich für mich die Diskussion darüber.
 
mir ist die Performance äußerst wichtig, egal bei welchem Instrument oder Gesang!
Wenn die kacke ist, sitz ich hinterher da und überlege, wie ich aus dem schlecht vorbereiteten Spiel / dem lieblos hingerotztem Haufen / der unsicheren Darbietung (je nach Fall) noch Musik machen soll.
Daher kommen hart quantisierte Trigger-Drums und unnötiges Autotune. Menschlichkeit und alles, was den Zuhörer packen könnte, werfen wir raus. Recording ist ja egal :gruebel:

70 % Recording, 30 % Rest
 
wenn man den gleichen Song mit leicht unterschiedlicher Mikrofonaufstellung/Setup aufnimmt, wird man, vor allem wenn es der selbe Techniker bearbeitet, keinen Unterschied zu anderen Songs merken. Jeder der was anderes behauptet ist, wie gesagt, faul oder inkompetent
Oder hat einfach die besseren Ohren :)
Natürlich hört man jede Änderung am Setup und seien es nur wenige Zentimeter, die ein Mikrofon anders platziert ist. Grad bei Overheads ist das ähnlich signifikant für den Gesamtsound wie der Raum.
Eigentlich müßig, das zu erwähnen, das weiß jeder Anfänger - Toningenieur.
Die fortgeschrittene Variante ist dann das Variieren der Preamps oder der Eingangsimpedanzen dieser bei ansonsten gleichbleibendem Setup.
Mag sein, dass man das an einem einzelnen Mikrofon nur schwer differenzieren kann, im Gesamtbild aller Miks eines Drumsets fällt das aber schon ins Gewicht.

Was damit später beim Mixen gemacht wird und ob die Unterschiede dann noch (für den Hörer) deutlich ins Gewicht fallen, ist eine andere Frage.
 
Oder hat einfach die besseren Ohren :)
Natürlich hört man jede Änderung am Setup und seien es nur wenige Zentimeter, die ein Mikrofon anders platziert ist. Grad bei Overheads ist das ähnlich signifikant für den Gesamtsound wie der Raum.
Eigentlich müßig, das zu erwähnen, das weiß jeder Anfänger - Toningenieur.
Warum erwähnst du es dann? Ist ja auch am Thema vorbei, die Frage war nicht ob man einen Unterschied hören kann. Ein Abweichen weniger Zentimeter wird nicht dafür sorgen dass das Album "nicht mehr aus einem Guss klingt" (das war das Anliegen des TE, zur Erinnerung...), das ist Tatsache und somit kann man den TE vertrösten und ihm dazu raten, es nochmal einzuspielen. Man ärgert sich im Nachhinein über eine schlechtere Perfomance VIEL mehr, als über einen minimal anderen (wenn überhaupt) Drum-Sound. Das sollte eigentlich jedem klar sein, der schon mehr Erfahrung damit gesammelt hat.

@Signalschwarz : Nein, das hast du offensichtlich wieder falsch verstanden, davon war nie die Rede. Ich schrieb von "leicht unterschiedlicher Mikrofonaufstellung/Setup" und du im nächsten Post von "jegliche Faktoren beim Recording vollkommen bedeutungslos". Provozierst du eigentlich mit Absicht, oder an was scheitert es?
 
Für mich ist bei der aktuellen Situation es wohl eher die Frage welches Übel am Ende das geringere ist. Wenn man im selben Raum mit dem selben Drummer und demselben Drumkit sowie denselben Mikros und demselben Techniker arbeitet, wird wohl ein recht vergleichbares Ergebnis zustande kommen. Zumal sich das gewohnte Setup des Drumkits und die Spielweise in zwei Monaten wohl nicht drastisch verändert haben werden. Und das Studio wird wohl jetzt auch keine Renovierung gemacht haben. Im Worst case kann man eventuell auch alle Tracks neu einspielen (was sicherlich die sowohl zeitlich als auch finanziell aufwendiste Variante ist). Für eine Optimierung kann man ja vorder Aufnahme auch mal eine bestehende als Referenz her nehmen. Letztendlich wird man wohl einiges an Geld in die Hand nehmen müssen.

Dem gegenüber steht halt eine mehr oder weniger nicht zufrieden stellende Aufnahme. Keiner von uns Außenstehenden kann abschätzen wie weit das Bestehende vom Wunsch abweicht und wie viel wert ihm eine Änderung sein würde.
 
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