Nachteil der Umschließungen und Befüllung mit Dämmaterial ist, dass die Speaker Rückseite „gegen“ ein immer kleineres Luftvolumen arbeiten müssen und so der Speaker schwerer „atmen“/reagieren kann.
Das Gegenteil ist der Fall. Das Volumen wird virtuell vergrößert, weil die Schallgeschwindigkeit durch das Material herabgesetzt wird. Dazu muss aber das Volumen quasi vollständig gefüllt sein. Bei den üblichen Gitarrenchassis und Gehäusevolumina, die auf Grund der Parameter der Chassis eigentlich zu gering sind (schwache Antriebe, hohe Güte) hat man es oft mit einer Schalldrucküberhöhung im Bereich der Resonanzfrequenz zu tun. Wird das Volumen vergrößert, fällt diese Überhöhung geringer als, was als weniger Bass empfunden werden kann, obwohl die eigentliche Wiedergabegrenze nach unten erweitert wurde.
Resonanzen mit Dämpfungsmaterial zu verringern funktioniert übrigens auch eher schlecht im tieffrequenten Bereich. Dazu muss man sich nur einmal die Größenordnung der Wellenlängen und der Gehäuseinnenmaße vor Augen halten. Weiter oben kann da aber durchaus was passieren, weshalb die Mehrheit der Lautsprecher zur Klangreproduktion solche Techniken einsetzt.
Die Auswirkungen lassen sich mit einer recht simplen Impedanzmessung übrigens schnell zeigen. Das folgende Beispiel zeigt einen 12"-Sub ohne (gelb) und mit (grün) Dämpfungsmaterial. Die Bassreflexabstimmung ist etwas nach unten gewandert, die Impedanzmaxima sind weniger ausgeprägt. Die Resonanz bei 350 Hz ist weg, die bei 200 Hz nicht.
Mein Marshall MX112 mit Celestion Copperback neigt massiv zum Dröhnen und flattert manchmal durch die Reflexöffnungen. Ich versuche es wohl mal mit Schaumstoff.
Zunächst einmal ist Schaumstoff nicht gleich Schaumstoff. Materialen wie Bondum, Basotect oder als solches ausgeschriebenes Dämpfungsmaterial für Lautsprecher sollte es für die gewünschte Wirkung schon sein. Bei einer Bassreflexbox ist das Dämpfen aber ungleich komplizierter, weil man dabei schnell auch den eigentlich gewünschten Resonator (die Bassreflexöffnung) seiner Funktion beraubt. Die Faustregel lautet, hinter der Bassreflexöffnung kein Material anzubringen.
Davor ist aber erst einmal zu analysieren, warum das Problem (Dröhnen, Flattern) überhaupt auftritt. Meine Vermutung ist, dass die Bassreflexabstimmung nicht zum Chassis passt bzw. dessen Parameter nicht zu Abstimmung. Leider veröffentlich Celestion keine TSP, mit denen man das schnell plausibilisieren könnte. Flattern kann es auch geben, wenn der Querschnitt der Öffnung zu gering ist bzw. dessen Kanten nicht strömungstechnisch optimiert sind. Das betrifft in der Regel eher Systeme, die tatsächlich Tiefton wiedergeben sollen, weshalb beispielsweise PA-Subwoofer in der Regel mit Öffnungen zwischen 1/4 bis 1/2 der Membranfläche konstruiert werden und im oberen Segment zusätzlich strömungstechnisch optimiert werden.
Als ganz einfachen Test kannst du die Öffnungen auch mit Socken oder ähnlichem verschließen.