Hallöchen,
typischerweise sind die Filter bei 15-Band-EQs deutlich breiter als bei den entsprechenden 31-Band-EQs derselben Modellreihe. Wenn es dauerhaft nur um die reine Klangformung geht, reicht ein 15-Band-EQ schon aus, aber trotzdem bietet ein 31-Bänder die gezieltere Eingriffsmöglichkeit. Darüberhinaus ist ein 31-Bänder eben vielseitiger einsetzbar, zum Beispiel in Monitorwegen zur Feedbackunterdrückung. Bei dieser Anwendung haben sich die relativ schmalen Filter des 31-Bänders als guter Kompromiss zwischen schneller Handhabung, guter Filterwirkung und nicht zu grober Signalbeeinflussung etabliert, d.h. der Filter ist zwar breiter als die typischen sehr schmalbandigen Feedbacks, die Überfilterung macht sich aber im Signal nicht so stark verfärbend bemerkbar wie das beispielsweise mit den breiteren Filtern eines 15-Bänders der Fall wäre, die "nur" 31-Bänder ermöglichen schnellen Zugriff und schnelles Auffinden des richtigen Bandes.
Parametrische EQs arbeiten zum Einen näher am Wunschergebnis, der Zielfunktion, und haben zum Anderen weniger Nebenwirkungen als grafische EQs, erfordern allerdings entsprechende Sachkenntnis und Übung und sind langsamer in der Anwendung.
Grafische EQs haben eben fixe Einsatzpunkte, die meist nicht ideal für die Zielfunktion liegen und erzeugen eben prinzipbedingt eine stärkere Welligkeit sobald benachbarte Bänder eingesetzt werden müssen - und das ist sehr häufig der Fall, insbesondere, wenn es um Klangformung geht wie in deinem Fall. Zum anderen erzeugen die Filter Phasenverschiebungen und es ergibt sich durch die Wechselwirkung benachbarter Filter ein unstetigerer Phasenverlauf als mit einem parametrischen EQ.
Dafür sieht man beim grafischen EQ sofort was passiert (besser gesagt, man glaubt zu sehen, was passiert - die Filterkurve ist eben lange nicht so linear und homogen, wie das die reine Faderstellung vielleicht suggeriert) und man kann ihn sehr schnell und intuitiv einstellen.
Beim parametrischen Filter (solange man keine grafische Anzeige auf einem Display hat) braucht es eben die nötige Kenntnis Filtergüten und Frequenzbereiche beurteilen und zuordnen zu können, dann ist damit aber genaueres und signalqualitativ besseres Arbeiten möglich.
Einen wirklich guten und günstigen analogen parametrischen EQ gibts zur Zeit neu aber wohl leider gar nicht mehr. Gebraucht wären die diversen Behringer PEQ-Modelle eine Idee, mono für unter 50,--.
Digital gibts deutlich mehr Auswahl, Bolle hat ja schon den DEQ genannt, sowas wäre besonders bei einer digitalen Anbindung ans Drummodul sexy...
Ciao, Deschek