12 saitige Gitarre auf Standard D runterstimmen?

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at1204
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Hey Leute
Ich hab heute vom großen T meine erste 12 saitige Gitarre bekommen (Cort Earth 70-12) und hab mir erstmal ein paar Videos dazu angeguckt. In einem erwähnte ein Gitarrenverkäufer das man 12 saitige Gitarren besser auf Standard D runterstimmt um Brücke und Hals zu schonen.

Ist das wirklich so dringend notwendig? Oder schadet es der Gitarre auch nicht einfach Standard E zu lassen

BTW: Mir ist gerade aufgefallen das sich die Decke hinter dem Steg nach oben wölbt im Standard E Tuning. Habe gerade erst mal die komplette Spannung von den Saiten genommen und jetzt ist die Decke wieder gerade (jedenfalls fast)
 
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Grundsätzlich weiss ja der Hersteller, welche Zugkraft bei einer zwölfsaitigen in Standardstimmung entsteht, und sollte das Instrument entsprechend auslegen. Ausserdem sind auch klangliche Einbußen zu erwarten, wenn um einen ganzen Ton heruntergestimmt wird.
Auf der anderen Seite ist es wirklich ein enormer Zug, und es spricht nichts dagegen, ein wenig tiefer zu stimmen, solange es klingt. Muss ja nicht ein ganzer Ton sein...
Im Übrigen ist wohl die Decke vermutlich tatsächlich gefährdeter als die "Brücke" (was soll das sein? vermutlich der Steg?!?) oder der Hals. In dem steckt normalerweise (mindestens) ein Stahlstab oder etwas Gleichwertiges.
Was nicht heißen soll, dass ein kleines Bäuchlein eine Katastrophe ist.
 
nachdem das Bäuchlein nach einen leichte "Knacks" dann aber bedeutend größer geworden ist hab ich beim T angerufen und ich krieg eine neue zugeschickt.

Die wird dann wahrscheinlich auch einen Halbton tiefer gestimmt weil nach dem Knacks flog mir erstmal die hohe G Saite um die Ohren obwohl sie laut stimmgerät genau richtig gestimmt war (und ja auch in der richtigen Oktave)

Naja in 2 Wochen soll die neue dann da sein, mal gucken ob ich dann wieder was Montagsmäßiges kriege (oder vielleicht lags auch nur an meiner Behandlung :confused:)
 
Autsch, beileid!

Ein bisschen soll sich die decke schon wölben, dafür ist eine gitarre gebaut. Bei 6-saitern heisst es, wenn du ein langes lineal direkt hinter dem steg quer über die gitarre legst, darf/soll/kann zwischen dem lineal und der zarge so +/- ein halber cm abstand sein. Nicht zu viel mehr und auch nicht viel weniger.

Ob diese faustregel (und nur darum handelt es sich meines bescheidenen wissens nach) auch für 12-saiter gilt, entzieht sich aber meiner kenntnis. Vielleicht weiss da noch jemand anders was dazu?

Gruss, Ben
 
Das Ding mit dem großen T. ;) Tut mir leid für Dich, dass du so einen Stress damit hast.

Nun zu deinem Problem:
Ich würde die Gitarre nicht einfach immer einen Halbton tiefer spielen nur weil ich Angst hätte, die Gitarre könnte kaputt gehen. Stell Dir vor du möchtest mal mit ein Paar Musikern zusammen spielen - mir würde es schwer fallen alle Akkorde im Kopf einen HT nach oben zu transponieren und diesen dann sofort auf der Gitarre umzusetzen. Ich hoffe du verstehst was ich meine. Die Instrumente sind darauf ausgelegt auf E gestimmt zu sein. Wenn die nächste Gitarre das auch nicht aushält, würde ich sie wieder zurückschicken und mich nach einem anderen Instrument umschauen. Vielleicht beim Gitarrenbauer deines Vertrauens? Oder Musikhändler irgendeiner Art. Da kannst du die Gitarre ausprobieren und musst nicht immer 2 Wochen auf die Neue warten.

Grüße
 
Die hat schon ne 64er Mensur um die höheren Zugkräfte auszugleichen. Ne Beule in der Decke hinterm Steg auf Höhe der Basssaiten ist auch normal und muss so sein. Siehe Pic


Knackgeräusche beim Saitenspannen kommen meistens vom Sattel, wenn die Saite in der Kerbe eine Wicklung weiterspringt.(Sattelkerbe zu klein oder schlechte Gleiteigenschaften. Im letzten Fall hilft ein Bleistift mit dem man die Kerbe etwas "anmalt" Das Graphit schmiert.)
Wenn die Knackgeräusche eindeutig aus Richtung Steg kommen und die Beule sich danach sichtbar vergrößert, ist aber eindeutig die Gitarre schadhaft.
 
mir würde es schwer fallen alle Akkorde im Kopf einen HT nach oben zu transponieren und diesen dann sofort auf der Gitarre umzusetzen. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Es gibt spezielle (breitere) Capos für Zwölfsaiter ;)
 
... erwähnte ein Gitarrenverkäufer das man 12 saitige Gitarren besser auf Standard D runterstimmt um Brücke und Hals zu schonen.Ist das wirklich so dringend notwendig?

Das kommt drauf an welche Saitenstärken verwendet werden.
Bei 009-046 oder 010-047 oder 011-048 ist es nicht notwendig und die Gesamtzugkräfte von etwa 95 - 115 kg in Standard-E-Tuning bei einer 648 mm-Mensur sollte bei jeder 12-String kein Problem verursachen.

Mit Saitensätzen 012-052 oder 013-056 in Standard E-Tuning sind die Gesamtzugkräfte sehr deutlich höher und mit solchen Saiten würde ich unbedingt niedriger stimmen oder genaue Angaben vom Hersteller über die Belastbarkeit der Gitarre bezüglich Saitenstärken und Stimmung anfordern.

... weil nach dem Knacks flog mir erstmal die hohe G Saite um die Ohren obwohl sie laut stimmgerät genau richtig gestimmt war (und ja auch in der richtigen Oktave)

Das g-Saiten-Reißproblem ist ein grundsätzliches Problem. Die hohe g-Saite einer 12-String wird bezüglich der Zugspannung pro Querschnitsfläche am höchsten beansprucht --> und dies ist vollkommen unabhängig vom Saitendurchmesser.
Die Stahlqualität der Saite muss mindestens über 2150 N/mm2 liegen --> und selbst bei diesem Mindestqualitätswert wird die Belastbarkeit der Saite über 90% ausgenutzt.

D.h. die g-Saite ist sehr empfindlich --> Unregelmäßigkeiten in der Herstellung oder geringe Stahlqualität, leichte nicht sichtbare Schäden wie Knicke oder Kerben an der Saite, scharfe Kanten oder Kerben an der Gitarre bei Mechanik, Stegauflage oder Sattelkerbe, der Winkel über die Stegauflage ect. können sehr leicht schon zum Versagen der Saite beim Aufspannen führen.
Ein Knacks wenn er von der Saite verursacht wird ist auch ein Grund --> blitzartiges bzw. ruckartiges Nachrutschen über Stegauflage oder bei Sattelkerbe verursacht eine extreme Spannungsspitze im Saitenmaterial und die Saite reißt.

Grundsätzlich weiss ja der Hersteller, welche Zugkraft bei einer zwölfsaitigen in Standardstimmung entsteht, und sollte das Instrument entsprechend auslegen.
Grundsätzlich bin ich da Deiner Meinung :).

Aber da es extrem unterschiedliche 12-String-Saitensätze gibt (009-046 bis 013-056) und der Zugkraftunterschied bzw. -bereich aufgrund der Anzahl der Saiten viel größer als bei einer 6-String-Gitarre ist und es oft unklar ist wer die Saiten bespannt hat bzw. welche maximale Belastung vom Hersteller vorgesehen ist würde ich diese Problematik bei 12-Strings etwas kritischer betrachten ;).
Der Ratschlag 12-String-Gitarren niedriger zu stimmen ist unter bestimmten Umständen (stärkere Saiten, keine Angaben vom Gitarrenhersteller diesbezüglich) nicht verkehrt und betrifft nicht nur die Belastbarkeit der Gitarre sondern auch die Bespielbarkeit ;).
 
Dass es 13er-Sätze für die Zwölfsaitige gibt, war mir ehrlich gesagt unbekannt (wer kann auf sowas in Standardstimmung spielen?). Hätt' ich auch nicht erwartet. Ich würd' sowas, wenn überhaupt, wohl nur auf ein Instrument mit Saitenhalter aufziehen - und mit Schutzbrille spielen :rolleyes:
Man lernt halt nie aus.
 
Ich nannte bislang 5 12ender mein eigen, alle ueber zum Teil Jahrzehnte auf "E" gestimmt.
Passiert ist da - mit einer Ausnahme - genau gar nix.
Die Ausnahme war eine (zu) billige Guvnor mit laminierter Decke. Da war das Laminat schadhaft und die Bruecke ist abgerissen und hat die Decke geschaelt. Der Gitarrenbauer konnte dann beim Versuch den Schaden zu reparieren die Decke quasi weiter teilen, die Verleimung zwischen den Holzschichten war sehr suboptimal.
Allerdings spiele ich auf meinen 12ern light oder sogar extra-light saiten. Bei dem Druck, den eine 12er soundtechnisch aufbaut reichen mir die lights (.11) immer. Extra-lights (.10) sind IMHO grenzwertig und ich verwende die nur fuer die 12 mit der langen Mensur (Martin-like), die "kurzen" kriegen lights.
 

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