10" Gitarrenspeaker bei verzerrtem Signal - was Besonderes zu beachten?

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Hallo Leute!

Ich versuchte gerade eine halbe Stunde lang verzweifelt, meinen kleinen Fame GTA-15 zu mikrofonieren, da ich kurz überlegt habe, ihn wieder in mein Live-Setup zu integrieren. Da ich mittlerweile auf IEM umgestiegen bin, bekomme ich aber leider auch nur das mikrofonierte Signal auf die Ohren, daher sollte das schon etwas hermachen (die Front ist mir ja egal ;):p)... allerdings komme ich einfach nicht da hin, wo ich will. Clean klingt es in Ordnung, bzw. so, dass ich damit leben könnte, aber verzerrt absolut unmöglich.

Egal welches der hier rumliegenden Mikrofone ich nehme (OK, fast alles eigentlich Gesangsmikrofone, aber mit denen habe ich an anderen Amps bisher wunderbare Ergebnisse erzeugen können), egal in welcher Position: Der Amp klingt aufgenommen immer komplett kratzig und unangenehm. Im Raum klingt das Ganze dagegen super - habe das Ding auf nem Barhocker, also direkt auf Ohrhöhe, und sogar direkt vor der Kalotte klingt's einfach gut... nur das Mikrofon scheinbar nicht das aufnehmen, was ich höre. Gerade diese Diskrepanz macht mich absolut wahnsinnig, da ich selbst schon so vielen Anfängern erzählt habe, ihre britzelig kratzigen Aufnahmen könnten sie verbessern, indem sie einfach den Amp so einstellen, dass er auf Ohrhöhe gut klingt.

Es kommt dabei noch besser: Stelle ich den daneben stehenden Übungsamp (Peavey Rage 15W Transe an ner Harley Benton 1x12) so ein, dass beide Amps im Raum und vor der Kalotte in etwa gleich klingen, passt das Ganze wunderbar, und ich kriege halbwegs brauchbare Klänge hin.

Testkandidaten waren:

-DAP PL-07 (billiger SM-57 Nachbau)
-T.Bone Beta58A Nachbau
-Sennheiser e825S
-Audio-Technica AE6100
-Sennheiser e935

Bis jetzt war ich alleine schon mit dem PL-07 und dem Sennheiser e825S sehr gut gefahren, was verzerrte Gitarren angeht, und das AE6100 fand ich immer besonders schön - allerdings immer an 12" Speakern... deswegen: Gibt es bei nem offenen 10" Combo irgendwas Besonderes zu beachten?


So klingt der Peavey an 1x12er mit dem PL-07 einfach irgendwie davor geschmissen:


Sample des 10"er folgt gleich (muss noch schnell in XP rein booten um das aufzunemen)...

-edit-
 
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Ich dachte zuerst jetzt kommt das jammern auf hohem Niveau, aber das ist ja schon ein krasser Unterschied. Und ich denke Du machst das schon nicht verkehrt. Amp steht erhöht, damit vermeidest Du die Reflexionen vom Boden. Du hast verschiedene Positionen und Mikrofone ausprobiert. Schwachstellen könnten also noch die Mikrofone sein, die ja überwiegend eher nicht so die Mics fürn Amp sind (von dem DAP mal abgesehen). Außerdem würde ich mal mit den Einstellungen am Amp experimentieren. Evtl. etwas weniger Gain und ein wenig mit dem EQ herumspielen. Live stellt sich natürlich die Frage, ob man mit den entsprechenden Mics und dem Know How des Tonis nicht auch ein besseres Ergebnis erzielt.

Grüße
Nerezza
 
Hi,

Wenn ich dir mal ein Tipp geben darf ---> http://www.shure.de/produkte/mikrofone/sm57
Der hat bei mir einen riesen unterschied gemacht.... leider fehlt mir das nötige knowhow um das Ding komplett auszureitzen ;)
aaaaaaber auch ohne Wissen tut das Mic gute Arbeit.

Greeetz, Venetostar!:rolleyes:
 
@Veneto: Danke für den netten Tipp, aber das SM57 ist nicht so meins. Diese Aufnahmen wurden ja mit einem SM57-Klon gemacht, und das war damals im AB Vergleich (ist schon ein paar Jahre her jetzt :redface:) ziemlich nah am Original...

@Nerezza: Das Phänomen hatte ich jetzt (auch live) bei nahezu allen Mikros, die davor hingen - auch für Gitarre geeignete Mikros... e606/906, NT2A, AT2020, SM57 - jedes Mal zu viele Höhen (bzw. eher Hochmitten, aber die gehen ja in Bezug auf Gitarrenspeaker eher als Höhen durch :p) drauf. Auch ist die Mikrofonposition bei dem 10" Jensen wesentlich unempfindlicher als bei 12" Speakern, d.h. das Bewegen des Mikrofons zum Speakerrand hat einen wesentlich geringeren Einfluss auf den Sound, als bei 12".

Dadurch komme ich auch zu einer Theorie, die durchaus passt - der 10" Speaker beamt (bündelt) einfach nicht so heftig wie ein üblicher 12" Speaker... d.h. wenn ich den Sound bei beiden Varianten im Raum auf Ohrhöhe gleich einstelle, kommen vom 10" Speaker am Rand wesentlich mehr Höhen rüber, als vom 12" (am Rand). Da ich mit SM57 und Klonen (bzw. eigentlich alle dynamischen Mikros) immer am Rand (so 3/4 meist) abnehme, um subjektiv in etwa den Raum-Sound aufnehmen zu können, ist es eigentlich klar, dass mir der 10" zu höhenlastig ist.

Ergibt das einen Sinn?

Ich glaube, ich habe damit gerade festgestellt, dass 10" Speaker für mich und mein In-Ear Setup einfach nicht zu gebrauchen sind, d.h. nur noch für kleine Sessions, bei denen der Amp nicht abgenommen wird... das wäre ja schade.
 
Also, ich hab mal den GTA15 an die Harley Benton G112 angeschlossen, und muss sagen: Das sind Welten. Gleiche Einstellungen wie bei "gta15coolcat.mp3" ausm ersten Post, gleiches Mikrofon (PL07) ähnlich positioniert (mittig zwischen Rand und Kalotte, gerade):


Im Raum klingt's nicht mehr ganz genauso, aber der Unterschied auf den Aufnahmen ist wesentlich größer... eigenartig. Dann muss ich mich wohl auf die Suche nach nem 10" Speaker machen, der so klingt, wie ein 12", oder immer ne 1x12" Box mitschleppen... beides irgendwie doof. :(
 
Mir fällt dazu ein:

1. Teste mal das Mikro 10 bis 15 cm vom Speaker entfernt. Sollte dann weniger harsch klingen.

2. Ich habe sowohl den GTa15 als auch den optimierten Fender Junior III (leider schon 2 x defekt bei 5 x benutzen ... :mad:). Im Vergleich fällt auf, dass der Fender "ausgewogener" und irgendwie "edler" klingt und früher in eine wunderschöne und spieldymanische Sättigung geht. Spielgenuss hoch 3 (wenn er denn mal mal länger als 2 Stunden laufen würde ...). Die Amps klingen beileibe nicht wirklich identisch. Der GTA hat in meinen Ohren eine auffällige und etwas nervige "NAse" in einem bestimmten Hochmittenbereich. Die sitzt im Amp (oder in den JJ-Röhren, die jedoch eher für ausgewogen bekannt sind?), denn sie bleibt tendenziell auch an einem 12"-Weber-Vintage-Speaker erhalten. Könnte durchaus ein Grund sein, dass es Probleme mit dem Nahmikrofonieren gibt.

3. Beim Fender hatte ich mit dem Mikrofonieren des eingebauten 10"ers (Ziel: --> Aktivmonitor) keine Probleme. Mit dem Fame habe ich es noch nicht getestet. Mit dem Grundsound im Ohr ist mir aber schon jetzt klar, dass es da ebenfalls die von dir beschriebenen Probs. geben könnte.

4. Falls du es nicht schon getan hast: Ich würde an Deiner Stelle erstmal versuchen, einen Fender PJ III irgendwie zum Vergleichen zu bekommen, bevor Du noch mehr Mikros und 10"-Speaker ins Rennen wirfst.
 
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Danke für die Tipps.

Die (Hoch)Mittennase, die mich nervt, ist mit meiner billigen 1x12" Box definitiv weg - das was Dich am Amp stört, scheint mich also wiederum nicht so sehr zu stören. :)

Die Sache mich Mikro weiter weg ist schwierig... das SM57 und Klone sind nicht besonders stark gerichtet, und nehmen viel Umgebungsgeräusch mit auf - wenn ich dann den Amp 3m vom Schlagzeug stehen habe und nicht sooooo laut drehen kann (Übersprechen in die Gesangsmikrofone usw.), kriege ich dann teilweise schon zu viel Schlagzeug (bzw. eigentlich nur Snare und Becken :p) auf die Ohren. Bei größeren Gigs hatte ich das auch wirklich so gemacht (Amp richtig schön laut, Mikro etwas weiter weg), und das klang wirklich gut, der Tipp geht also schon in die richtige Richtung - aber das ist eben auf kleinen Bühnen oder im Proberaum einfach nicht machbar. :(

Den PJIII kenne ich nicht, aber dafür ein älteres Gerät (gibt wohl auch nen Ier und nen IIer? ;)), sah richtig abgerockt aus - was das genau war, weiss ich allerdings nicht. Besitzer sagte jedenfalls Pro Junior, und er sah auch so aus, nur etwas mitgenommen... klang auch etwas weicher und weniger kratzig in der Zerre, aber dazu muss man wiederum sagen, dass wir den beim Jammen komplett aufgedreht und mit irgend nem Boutique Overdrive angeblasen haben - kein Vergleich zu meinem lautstärkebedingt zurückhaltenderen Konzept (Zerrpedal bei niedriger Lautstärke).

Du hattest nicht zufällig mal den Speaker aus dem Pro Junior in dem GTA-15 drin, oder? Was ist das denn für ein Speaker?


Ich hab jetzt testweise auch mal meinen kleinen Peavey Übungsamp an den Jensen 10" angeschlossen - grässlich beim Mikrofonieren.

Was 10" Speaker angeht habe ich jedenfalls schon ein paar Empfehlungen im Gitarrenbereich sammeln können - ich probier's erst mal mit nem Eminence Legend 105, und falls das nicht klappt hat mir 68GoldTop angeboten, mir mal seinen Celestion G10s50 zum Testen herzuschicken... :great:

Falls die Lösungen beide nicht klappen, muss ich entweder noch ne zweite günstige 1x12" Box kaufen und einfach den Amp da reinschrauben, oder den GTA-15 nur als Topteil missbrauchen - klein genug ist er ja ;)
 
Also, kleiner Zwischenstand: Ich wollte das mit dem Far-Micing doch noch mal ausprobieren, und habe den Amp gestern mit in den Proberaum genommen. Amp zur Hälfte aufgedreht (also im Leadsound knapp vor Sättigung bei dem Ausgangspegel meines Effektboards), Sennheiser e825s (billiges Gesangsmikro) mittig vor den Amp - allerdings 10cm weit weg, und das klang richtig fett. Genau richtig viel Durchsetzungsfähigkeit, schön Biss aber kein Kratzen... Der Tipp war ja wirklich Gold wert. Insgesamt gibt es dadurch sogar mehr Höhen im Signal, aber weniger Hochmitten - das gibt einen deutlich weicheren Zerrsound, der allerdings auch nach mehr Gain klingt, und ich kann dadurch den Gainregler am Zerrpedal etwas zurück nehmen - sehr cool. :)

Problematisch war nur, wie erwartet, dass ich dann ziemlich stark Schlagzeug und Bass auf dem Mikro hatte, aber das dürfte sich durch eine überdachte Positionierung lösen lassen...

Beim Aufnehmen arbeite ich meist auch ähnlich - zusätzlich zum Close-Mic meist noch ein Großmembraner etwa 20cm weit weg, aber so etwas kam mir halt live wegen der Umgebungslautstärke einfach zu heikel vor. Das geht halt nur mit wirklich lautem Amp.


Ich probe jetzt mal ein paar Wochen so (wobei morgen ja mein Legend 105 da sein sollte :p), und gucke, ob die Band sich wegen der Lautstärke beschwert. Leiser als das Schlagzeug bin ich immerhin schon noch :D
 

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