1. Solo November Rain - Lage

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JaNeKlar
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Hallo zusammen,

ich hab mich gestern mal wieder daran versucht eine Solo selber rauszuhören. Das wird ja immer gepredigt ;)
Es ist das erster Solo aus November Rain. Gerade der Anfang ist doch recht gut zu hören und zu meistern. Nach dem ich dann mit den ersten Takten durch war und das schon ordentlich klang, schaute ich mir noch eine Video-Lesson dazu an.
Und was sehe ich da? 🤬 Der erste Ton, das Bending von Fis auf das Gis, wird im 7. Bund gespielt usw. Ich selber spiele den Einstieg aber im 1. Pattern der Cis-Moll Penta. Also das Bending im 11. Bund auf das Gis.

Jetzt meine Frage dazu: Wenn ich das so in einer Band spielen würde, würden alle sofort abbrechen weil ich es "falsch" spiele und mich vom Hof jagen? Kein Mensch vor der Bühne würde doch sagen "Oh mein Gott, er spielt es in einer anderen Lage, das geht gar nicht." 😲
Ich möchte nicht in einer Slash Tribute Band spielen mich aber auch nicht zum Horst machen. Ist nicht richtig was gefällt und gut klingt und sich für mich umsetzen lässt? Klar sehe ich das der Sprung z. B. vom Dis auf das B nach den ersten Bendings in meiner Spielart 4 statt 3 Bünde, durch den Versatz der B-Saite, weiter ist. Aber ist das schlimm?
Ich denke ihr versteht was ich mein. Muss ich denn immer alles genaus so spielen wie es gezeigt wird? Ist alles andere "falsch" oder klingt nicht gut? Wer hört denn wirklich den Unterschied?

Vielen Dank für euer Feedback.

VG, Mac
 
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Du sprichst da einen wichtigen Punkt an: es gibt Bands und Musiker, die nicht nur die Musik ihrer Idole nachspielen wollen, sondern sie auch möglichst mit der gleichen Technik usw. Bei manchen Cover-Bands ist das dann auch das i-Tüpfelchen, wenn sie die Songs nicht nur sauber und authentisch vortragen, sondern eben auch bis aufs Detail wie die Vorbilder es tun oder getan haben.

Nur muss man sich auch immer fragen, was das eigene Ziel ist: kann und will ich die Spieltechniken aller Musiker, deren Songs ich nachspiele, so exakt lernen? Ist schließlich auch ein enormer Aufwand und bringt nicht unbedingt etwas.

Dein zweiter wichtiger Punkt: klingt es falsch oder nicht gut? Es macht durchaus oft einen Unterschied, ob man den gleichen Ton auf der einen oder der anderen Seite spielt. Hier kann man natürlich mal bei Live-Aufnahmen schauen, wie das im Original gemacht wird, aber man sollte und kann sich oft auch auf die eigenen Ohren verlassen: wie klingt es denn, wenn ich es so spiele, wie es für mich ergonomisch am sinnvollsten ist? Wenn ich es so spiele, wie ich es am besten und sichersten hinbekomme? Mag sein, dass der Ton auf der G-Saite du plärrig, dünn und grell klingt und ich ihn besser auf der D-Saite spielen sollte. Kann auch sein, dass der Ton auf der G-Saite auf meiner speziellen Gitarre gar nicht zu dünn oder spitz klingt, dann passt es vielleicht auch.

Ich spiele derzeit in keiner Band, lerne aber immer wieder neue Songs von meinen Lieblingsbands. Da ist es mir nicht immer ganz so wichtig, dass ich es exakt so mache wie die Originalmusiker. Es muss aber sauber und gut klingen. Manchmal schaue ich bewusst, ob es andere Wege gibt, die gleichen Töne zu spielen, sodass ich effizienter bin. Manchmal klingt das dann auch gut oder vielleicht sogar besser, oder ich spiele so einfach sauberer, manchmal stelle ich aber auch fest, dass ich den besonderen Sound des Originals so nicht hinbekomme und dann übe ich eben diese andere Spielart. Der Originalmusiker hat sich vielleicht auch gerade aus diesem Grund für diese besonderen Bewegungsabläufe und Fingersätze entschieden.

Vielleicht hilft das etwas. ;-)
 
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Wenn es richtig gut klingt ist es völlig hupe in welcher Lage wie genau du es gespielt hast.
Geh deinen Weg und versuche soviel wie möglich Ausdruck und Emotion rüber zu bringen.

Einzig zu kritisieren gäbe es das
Das wird ja immer geprädigt
Die Predigt => predigen
 
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1. Pattern der Cis-Moll Penta. Also das Bending im 11. Bund auf das Gis

You may do as you please.

Ich finde du hast einen allzu peniblen Ansatz. Klar klingen dickere Saiten fülliger, aber Ergonomie ist auch ein Aspekt und wer fragt eigentlich in realo danach, wie du das spielst? Die Kritiker der Met/NYC?
Hier ist jedenfalls deine Blaupause von diesem achtbaren Stück Gourmet-Solo:

 
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Wenn ich das so in einer Band spielen würde, würden alle sofort abbrechen weil ich es "falsch" spiele
wohl kaum:rolleyes:, dir muss klar sein, das auf der Gitarre eben manche Töne bis zu 5x vorkommen, und dementsprechend können Tonfolgen
auch an unterschiedlichen Stellen gespielt werden. Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das irgend jemand im Bandkontext, sei es Zuhörer oder Mitspieler, einen Unterschied hört, in welcher Lage man die Tonfolge angeht:engel:. Da du von Soli redest, ist es auch durchaus vorstellbar, das die "Originalinterpreten" das auch mal so, mal so spielen (Soli verändern sich auch mal im Detail, und dann erreicht man die unterschiedlichen Bünde mit den Tönen eben auch mal auf anderen Wegen). Wichtig ist, daß du komfortabel spielst und es so spielst, daß es für dich am besten und bequemsten ist. Übrigens gilt das nicht nur für Soli und Melodien, bei Akkordabfolgen ist es im Grunde das gleiche,
eigentlich ist das ja das Schöne an einer Gitarre, das man durchaus flexibel agieren kann.
 
Muss ich denn immer alles genaus so spielen wie es gezeigt wird? Ist alles andere "falsch" oder klingt nicht gut?
Es ist legitim, Solos so zu spielen, wie man es selbst umsetzen kann, bzw möchte. Pflicht ist aber, die generelle Melodieführung, das was das Solo prägnant macht, auch so wieder zu geben. In etwa eine Hookline, die einen Song erkennbar macht. Solos sind idR auch so aufgebaut.
Ein Solo ist eine Interpretation, man kann alles 1:1 wiedergeben, muss man aber nicht.
 
Pflicht ist aber, die generelle Melodieführung, das was das Solo prägnant macht, auch so wieder zu geben.

Das ist natürlich nicht Pflicht, sondern eine Entscheidung. 🙂 Man kann durchaus ein ganz anderes Solo spielen, wenn man das möchte. Wird auch (sogar) in Coverbands durchaus mal gemacht, wenn Bands sich mehr Interpretationsspielraum geben wollen. Oder wenn sie das Originalsolo nicht nachspielen können - soll ja vorkommen.

ich rate dazu, das ganz entspannt zu sehen. Die Version des Künstlers ist ein Vorschlag, ein Beispiel. Ob man jetzt einen auf Tribute macht und alles exakt kopiert oder ob man sich (wie im Blues, Jazz etc) eben nur das Schema und die Lyrics nimmt und den Rest selbst drum herum baut, das ist eine der wundervollen Entscheidungen die man selbst treffen darf.
 
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Wie immer: Es kommt wohl drauf an.
Was ist die Ambition der Band, eine Coverband mit durchaus etwas lockerer Interpretation hier und da oder eine Tribute-Band, die bis zur Unterwäsche alles 1:1 reproduzieren möchte (da fällt mir der Film Rock Star wieder ein...)? Das sollte vorher einmal abgesprochen sein, damit beiderseitig keine falschen Erwartungshaltungen entstehen.
Für eine Coverband würde ich mir keine zu großen Sorgen machen und das Solo so draufschaffen, wie es mir am besten liegt. Ich habe zwar selber für mich den Tick, bei einer möglichst exakten Reproduktion auch die Lagen und Spieltechniken möglichst vom Original zu übernehmen zu wollen (soweit überhaupt ermittelbar und konsistent erkennbar), aber wenn mir eine andere Lage oder ein anderer Fingersatz merklich besser liegt oder das ganze für mich überhaupt erst spielbar macht und nicht deutlich anders klingt, weiche ich da auch schon mal ab.
Und mal ehrlich - welche Bandmitglieder kennen denn die originalen Lagen eines Solos?
Als Publikum achte ich letztlich eher auf die Performance und nicht auf 1:1 Fingersätze. Merkliche Abweichungen nehme soweit ich es überhaupt mitbekomme zwar wahr, aber bewerte das nie kritisch. Die Darbietung soll überzeugen!
 
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1996 ist das wohl genau so passiert. :ROFLMAO:
 
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ich hab mich gestern mal wieder daran versucht eine Solo selber rauszuhören. Das wird ja immer gepredigt ;)
Ja, da hast du recht! Es wird immer gepredigt.

Wenn ich dass aber mal aus meiner Erfahrung sagen darf:

Um etwas heraushören zu können, sollte man schon etwas an Spielerfahrung haben.

Kurz gesagt: Etwas heraus zuhören wird immer gepredigt; man braucht dafür aber trotzdem schon ein gewisses Gehör, welches sich nur durch Spielerfahrung entwickelt. Von Null auf Hundert geht nix! ... Auch wenn es so sehr gepredigt wird... ;)

Also nicht verunsichern lassen!
 
Also ein wenig ein Henne-Ei Problem ;)
Sich beim Draufschaffen eines Grundrepertoires oder eines größeren Katalogs für die Coverband etwas Hilfe und Anschub zu holen, ist erstmal nicht verkehrt. Das schult ja durchaus auch und hier und da findet man schon Abweichungen oder gar Fehler zum Gehörten.
 
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Das mit der Spielerfahrung ist schon richtig. Deshalb sind erfahrene Gitarristen auch deutlich schneller beim raushören und nachspielen. Da sie die genutzten Licks und Läufe schon häufig in anderen Songs gespielt haben.
Der Lauf zum Ende des 1. Solos hat mich auch etwas Zeit gekostet. Ich bin mir auch sicher, das ich diesen Lauf auch nicht Ton für Ton spiele wie im Original. Aber ich find' das überhaupt mehr schlimm :cool:
 
Leider gibt es solche Typen schon noch, aber auf Musikerpolizei geb ich nichts. Sind meist Typen die sich selber Wert geben indem sie andere bekriteln. Ich spiele weder die Gitarre, noch den Amp den man spielen "muss", noch spiel ich gezwungenermaßen in einer bestimmten Lage Box, Shape, Technik sonst was. Meine Erfahrung ist, dass richtig gute Musiker das weder zu eng sehen, noch an die große Glocke hängen.

Ich mach das mehr vom Song abhängig. Es gibt Songs, da sollte jede Note die aus dem Original sein, weils jeder kennt und jeder im Ohr hat und jeder das hören möchte. Bei GnR zB Welcome To the Jungle, Knocking oder eben November Rain.
Lage spiel ich was ich mir leichter tu oder teilweise auch andere die sich für mich besser anhören. In welcher Lage das Original gespielt wird ist aber so ziemlich das einzige was ich gerne spicke beim raushören, da viele Kniffe einfach in der Lage besser klappen und um hier nicht mehrfach zu lernen, schau ich mal kurz ein Live Video wo der denn so spielt.
Bei anderen Solos spiele ich bewusst nur noch die ganz prägnanten Teile und versuche was eigenes rein zu bekommen. Das finde ich den besten Weg vor allem weil man sich hier auch gut entwickeln kann.

Beim Thema raushören wird man immer schneller und ich lerne da mittlerweile oft schneller als mit Tabs oder Noten, da es in Kombi mit ein bissl Theorie anders im Kopf hängen bleibt. Lustig ist dann, wenn man doch mal ein Erklärvideo von einem Youtuber ansieht. Da merkt man dann gleich wer gut raushören kann und wer von wem abkupfert weil die dann die gleichen Fehler drin haben ;)
 
Aus meiner Lernerfahrung: so mit 15 habe ich mich am Solo von Paranoid versucht und das mit dem ersten e in Bund 14 gespielt. Ich hab mich damals ewig schwergetan und das ganze irgendwann aufgegeben.

letztes Jahr (jetzt ü30) habe ich das nochmal versucht, und mir dazu auch viele Videos (gabs damals noch nicht) angesehn. und spiele das nun (wie das Original meine ich ?) mit e in Bund 9 (G-Saite) und tue mir viel leichter.

Ja, ich bin auch älter, hartnäckiger usw., aber ich denke, manchmal macht es dovh Sinn, sich das Original anzuschauen.

was natürlich nicht heißt, dass es anders nicht geht.
 
... und spiele das nun (wie das Original meine ich ?) mit e in Bund 9 (G-Saite) ...
Ja, ich bin auch älter, hartnäckiger usw., aber ich denke, manchmal macht es dovh Sinn, sich das Original anzuschauen.
wieso original?
wir wissen ja gar nicht, wie iommi das gespielt hat.
das folgerung ist ja eher: es kann sinnvoll sein, sich tutorials anzuschauen.
 
Naja, doch, wir können das zB hier sehen:

aber der Punkt bleibt der selbe: Tutorials (oder Live-Aufnahmen) schauen kann sinnvoll sein, wenns mal hakt. Und wenn nicht halt ists egal, wo auf dem Griffbrett man den Ton greift.
 
das ist ja auch eine Fähigkeit die man beim Transkribieren üben kann. Mit der Zeit wird man besser darin abzuschätzen/rauszufinden wo und wie etwas gespielt wurde. Zum einen deswegen weil man es klanglich besser zu hören lernt. Zum anderen weil meistens die einfachste Variante auch die naheliegendste ist. Bei Licks bei denen ich mir nicht sicher bin, spiele ich systematisch alle Möglichen Fingersätze durch und meistens macht es dabei "klick", einfach weil eine Variante sich ganz klar am besten unter den Fingern anfühlt. Zusammen mit etwas Erfahrung in Sachen "Sound" auf der Gitarre kommt man damit in der Regel hin.

Außerdem lernt man viel dabei. Ich habe mir einst mal, als die angesagt waren, etwas von Mumford & Sons rausgehört, in Standard-Tuning, die Aufnahme war aber, wie ich damals nicht wusste in einem Open Tuning. Dann war ich "that guy" der auf einer Party den Song angespielt hat, weil da eine Gitarre stand. Ein anderer Gitarrist viel aus allen Wolken und meinte: "was für ein fucking badass, der spielt das einfach mal eben ohne umstimmen in Standard, der muss ja mega gut sein" und ich dachte mir nur "Oh mann, du depp, so ist es natürlich viieel einfacher, ich hab mich schon gewundert wieso das so ein Fingerbrecher ist, sag jetzt nichts....."

Aber ich habe etwas über Open Tunings gelernt, über Fingersätze für coole Open-Tuning- Voicings im Standard Tuning, und einen Open-Tuning Song erkenne ich heutzutage meistens schon ohne Instrument "am Sound".

Also Versuch macht klug, der Weg ist das Ziel.....

grüße B.B
 
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Also Versuch macht klug, der Weg ist das Ziel.....
Manchmal sieht man den Baum vor lauter Wald nicht, und bevor man verzweifelt ist der Tip sich einfach mal ein Video (vom Orginal) anzuschauen schon nicht so schlecht.
 
Manchmal sieht man den Baum vor lauter Wald nicht, und bevor man verzweifelt ist der Tip sich einfach mal ein Video (vom Orginal) anzuschauen schon nicht so schlecht.

dem hab ich ja garnicht nicht widersprochen.

Auch wenn die Qualität mittlerweile sehr hoch ist, die Videos und Tabs sind auch oft voll von Fehlern. Und es braucht schon auch Willensstärke etwas durchzuziehen, wenn man das Video mit einem Klick zur Verfügung hat. Die meisten machen es ja dann doch nicht.

grüße B.B
 

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