1. Refret-Job - Übungsgerät: Gibson Les Paul ...

dernix
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Hallo,

gestern war es endlich so weit, es fiel der Startschuss zum ersten Refret-Job meines Lebens ... und aufgrund der Wahl des neu zu bundierenden Instruments auch gleich zu einem Übungsstück mit nicht ganz niedrigem Niveau [Griffbrett mit Binding und diesen kleinen überstehenden Nippeln].

Das Werkzeug hatte ich soweit zusammen ... in den letzten Tagen darüber gegrübelt, ob ich wohl die kleinen Binding-Nippel stehen lassen oder doch einfach wegschleifen soll, zumal sie teilweise schon recht klein sind. Letztlich benötigte es noch etwas Mut, drei, vier Tritte in den virtuellen Hintern von und Beistand und tatkräftige Unterstützung durch Gitjester.

Die ersten Bünde habe ich einfach so mit der Zange vorsichtig herausgehebelt. Neben dem angesammelten Dreck sieht man viele, viele, kleine Holzsplitter ... was mir so gar nicht gefallen wollte. Dann habe ich mit einem etwas groben Lötkolben [60Watt] die Bünde vor dem Herausheben angewärmt ... und siehe da, die Bünde kamen sehr sanft aus dem Griffbrett. Dies kann man auf einem der Fotos recht gut erkennen.

Bislang habe ich alle Bünde herausgenommen ... und [ich greife mal etwas vor] die ersten 6 neuen Bünde passend zwischen den kleinen Kunststoffnasen eingepresst. Das Ergebnis ist recht gut geworden, ich werde dies natürlich weiter hier dokumentieren. Ein wenig Geduld ist dabei allerdings vonnöten, da ich nur gelegentlich für solche Dinge Zeit finde.

Wer Fragen oder Tipps hat, ruhig her damit, ich freue mich drüber.

Gruß,
Dietmar

PS: der etwas improvisierte Bund-Ständer ist natürlich mit Blick auf die Zukunft mit einer entsprechenden Skaliermöglichkeit für die Anzahl der Bünde vorbereitet ... hüstel ...
 
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na da haste Dir ja was vorgenommen... diese Gitarren sind wirklich kein Anfänger-Objekt für Neubundierungen.... viel Erfolg.

Tips kann ich Dir erst geben, wenn Du fragen hast - ich weiß ja nicht, was Du schon weißt :D
 
Ganz schön mutig... viel Glück dabei. Bin gespannt auf das Ergebnis.
 
tja, ich bin auch gespannt, was am Ende herauskommt. ;)

So, die ersten paar Bünde sind ja schon drin. Wie haben wir es gemacht?

Den Originalbund als Vorlage genommen und ein Stück vorgebogenen Bunddraht exakt auf die Länge des Originals abgelängt. Dann die Enden entsprechend mit der Feile bearbeitet, dass das Bundstäbchen zum Binding passt, also weder Druck aufs Bindung ausübt noch eine allzu große Lücke bleibt.

Da die Binding-Nippel schon sehr klein sind, werden wohl die neuen Bünde an den Seiten entsprechend angefeilt werden müssen.

Das Einpressen der Bundstäbchen geht recht gut mit dieser improvisierten Presse aka [Billig-]Standbohrmaschine; es geschieht sehr gleichmäßig und langsam, man kann gut beobachten was passiert und ggf. noch korrigieren. Allerdings werden die Bundstäbchen exakt nach unten gedrückt, es gibt kein Verschieben zur Seite o. ä. Mittelfristig werde ich mir sicher eine kleine Handhebelpresse gönnen ... denn die hohe Lagerung der Paula [wenn auch auf sehr interessantem Schriftgut] ist nicht wirklich schön.

Der Sattel ist bei der Gelegenheit auch gleich "rausgeflutscht" und will durch einen neuen ersetzt werden.

Zum Glück stoße ich mit derlei Dingen bei meiner Frau [halbwegs] auf Verständnis ... denn so ist das Esszimmer schon reichlich in Beschlag genommen ... :whistle:

Gruß,
Dietmar
 

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Refretting im Wohnzimmer :D ... aber das sieht ja schon ganz vernünftig aus... so wird das was!
 
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mal so eine Frage am Rande ... ein paar dieser Nippel/Nibs sind ja schon arg winzig ... gibts da einen Trick bzw. eine Möglichkeit, diese wieder aufzubauen?

Danke und Gruß,
Dietmar
 
Keinen wirklich Guten...

du kannst Dir Binding-Material kaufen und es in Aceton zu einer Masse auflösen, mit der Du die ein bisschen nachmodelieren und mit Feile wieder zurecht bearbeiten kannst. Aber das funktioniert nur Begrenzt, denn im Material bilden sich oft Blasen und dann musst Du die Löcher wieder zuschmieren, die Du beim feilen freigelegt hast.

Aber ein bisschen kann man damit was richten...
 
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Meine Ex hätte mich getötet, ein Glück bin ich wieder Single. :hail: Aber schöne Glaskästen habt ihr da im Esszimmer. Aquarium, Terrarium oder Vivarium ? Konnts auf dem Foto ned so genau erkennen.
Ach so das Topic ... Ma abgesehen davon, daß das Ganze im Esszimmer passiert, hat das schon viel Profesionelles. :great:

Edit : Mach doch noch 1 Loch mehr in deinen Bunddrahtständer, dann biste schon gut vorbereitet für die hier :
 
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Hallo,

werde mich in den nächsten Tagen einmal an die Binding/Aceton-Geschichte heranwagen, mal schauen, obs klappt. Material liegt hier zumindest schon einmal.

Zwischendrin war ich immer wieder geneigt, mir diese Presse zum Einpressen der Bünde in den USA zu bestellen ... jedoch hielt mich der Preis, insbesondere die Versandkosten [66 $] bislang davon ab. So konnte ich kürzlich für einen vergleichsweise kleinen Betrag eine sog. 1t-Drehdornpresse erwerben, die der in den USA gehandelten recht ähnlich sieht. Zwar hatte der Dorn keine Aufnahme fürs Stewmac-Presswerkzeug [cauls + fittings], solch ein Loch war aber schnell gebohrt. Seitlich noch ein Gewinde geschnitten, damit eine mit Schraubensicherungslack benetzte Schraube das Herausfallen des Werkzeugs verhindert. Tja, was soll ich sagen ... funktioniert zum Einpressen der Bünde wunderbar ... und dies auch ohne unsichere Hochlagerung des Instruments auf x Büchern. ;)

Bünde sind nun alle drin ... als nächstes folgt Abrichten und der Aufbau der Nibs.

Gruß,
Dietmar
 

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Stewmac verwendet auch keine anderen Pressen - ich habs wie Du gemacht, mit ner 50€ PResse aus Deutschland.
 
mmhh ... ein Stückchen Binding in die Schale, einen Schluck Aceton drauf ... und so richtig auflösen tut es sich nicht. Das Stück Binding wird klebrig und etwas weich an der Oberfläche. Wie lang muss es denn "in Lösung gehen", bis man es [wieder] verarbeiten kann?

Danke und Gruß,
Dietmar
 
du brauchst irgend ne Art schaber, mit dem Du etwas von der Oberfläche abschaben kannst... es wird sich nur schwer vollständig auflösen.
 
Das Bindig kann und wird sich nicht in Aceton auflösen! In Aceton löslicher Kunststoff ist nur Acetat. Aus Acetat bestehen ca. 80% aller Kunststoffbrillen. Wenn so eine Brillenfassung kaputt geht wird sie vom Augenoptiker mit Aceton gekittet. Dort werden die Bruchstücke für ca 10 Minuten reingehalten und das Acetat wird weich. Danach presst man die Teile zusammen. Man muss nur aufpassen, dass sich keine Bläßchen bilden. Nach der Durchtrocknung wird die Stelle, wo die Wulst entstanden ist gefeilt und poliert.

Binding kannst du also vergessen. Wichtigster Faktor der Bearbeitung von Kunstszoffen ist, wieviel Weichmacher noch vorhanden ist.
 
Hä? Die Namensähnlichkeit von Aceton und Acetat ist nicht relevant!
Da hat sich mal wieder ein Trivialname durchgesetzt, der nichts mit der
Chemie dahinter zu tun hat... und schon gar nicht mit 2-Propanon.
Alle Kunststoffe, die nicht 3-dimensional vernetzt (sprich: duroplastisch) sind,
werden sich eher früher als später in Aceton auflösen.
Das meiste Bindingmaterial ist aus einem Thermoplast, daher geht Aceton in jedem Fall!
Ich hatte mal einen Streifen Binding über Nacht in Aceton drin. Aus dem Schlamm konnte ich
nach etwas Verdunstung eine kleine Skulptur machen (das hat nett ausgeschaut:rolleyes:).

MfG

Edit:
Bato schrieb:
Wichtigster Faktor der Bearbeitung von Kunstszoffen ist, wieviel Weichmacher noch vorhanden ist.
Nö! Wieso? Wichtig ist nur, ob die Ketten das zulassen, was man damit machen will.
Beispiel: einen Kunststoff kann ich mit Weichmachern vollpumpen und er wird schlabbrig und lässt sich wie ein
Kaugummi auseinanderziehen. Einen anderen pumpe ich wieder voll, er quillt zwar auf, hat aber eher die Konsistenz
eines nassen Kekses. Und einen dritten versuche ich zwar vollzupumpen, aber den geht das ganze gar nichts an:D
Dasselbe bei Aceton, Nitroverdünnung, Hitze, Feuer etc.
 
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Naja, immer wenn ich eine uralte Brille auf dem Tisch hatte, die schon Risse im Material hatte, war nix mehr mit Kitten. Deine anscheinend chemische Ausbildung in allen Ehren, in der Praxis ist die Theorie leider nicht immer umsetzbar. Da hielt die Reparatur fünf Minuten.
 
, in der Praxis ist die Theorie leider nicht immer umsetzbar

In der Praxis hast Du hier aber leider unrecht.

Nur ein Bruchteil aller verwendeten Bindingmaterialien sind nicht Aceton-löslich.
 
du brauchst irgend ne Art schaber, mit dem Du etwas von der Oberfläche abschaben kannst... es wird sich nur schwer vollständig auflösen.
ja bingo, mit Abschaben gings dann ausgesprochen gut, auch ganz ohne Bläschen. Fotos reiche ich nach ...

Gruß,
Dietmar
 
Sorry für's OT, aber wenn mir jemand gegen meinen Karren fährt, dann muss ich was dagegen tun;)
Bato schrieb:
(...)uralte Brille(...), die schon Risse im Material hatte, war nix mehr mit Kitten
Ja, und ich sage dir, was da los ist/war:
Celluloseacetat (der Kunststoff aus dem deine alte Brille ist/war) hydrolysiert mit der Zeit, sprich:
es löst sich einfach in seine chemischen Bestandteile auf. Wärme und Luftfeuchtigkeit/Reste der Säure aus
dem Produktionsprozess sind der Grund.
Das bedeutet bei mikroskopischer Betrachtung also einfach "Ketttenabbruch", bei makroskopischer Betrachtung
"Risse" im Material. Hier ist also mit Anlösen und danach wieder zusammenpappen nicht viel, da muss mehr
Material um den Riss weg, wenn nicht schon alles von der Zersetzung betroffen ist (kann auch relativ lokal auftreten).
Hätte ich gerade soetwas hier, dann würde ich beide Hände dafür ins Feuer legen, dass es doch funktioniert ;)

MfG
 
Man kann schon neues Material drauf kitten. So ist das nicht. Ist aber keine Lösung auf Dauer.

Fühl dich doch nicht gleich angegriffen. Chill mal. Ist nur ein Forum und kein Nobelpreiskomitee.

edit by Eggi: Sein Smilie sagt mir, dass er es mit Humor aufgenommen hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... Ist aber keine Lösung auf Dauer. ...

Aber wir wollen doch jetzt bitte nicht die Lehre des Gitarrenbaus in Frage stellen?! Seit es Bindings gibt, wird das mit der Aceton-Methode gelehrt und funktioniert auch so.

Also bitte einfach auch mal die Fakten akzeptieren...
 

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