Hi,
vorher würde ich aber schon prüfen, welche Potis denn bisher drin sind. Ist es ein älteres Modell mit 300 KOhm-Volumepotis? Meistens sind ja die Tonpotis als Push/Pull ausgelegt, und die sind schon immer 500er. In dem Fall würde es reichen, nur die Volumepotis zu tauschen, die ohnehin mehr zur Dämpfung der Resonanzspitze beitragen.
Falls es eine ältere Studio ist, wäre der Sprung von 300 KOhm zu 1 Mohm auch etwas extrem, das kann dann auch unangenehm scharf klingen. So oder so sollte man die Werte vor einem Tausch auch erst ausmessen, denn es könnten natürlich auch Ausreißer nach unten sein. Bei einem Nennwert von 500 KOhm können das schon mal 470- 550 sein, deutlich unter 470 würde ich dann auch tauschen. Dann aber nicht unbedingt zu 1 MOhm, weil es wie gesagt auch zu schrill klingen kann. Die PUs sind ja für eine bestimmte elektrische Umgebung ausgelegt, und mehr muss nicht immer besser sein.
Ist es eine aktuelle Studio, hat sie tatsächlich Push/Pull Volume-Potis. Wenn alle Stricke reißen, könnte man die 500er Push/Pull als Tone verwenden (wo sie weniger Auswirkungen haben) und 1 MOhm Long Shaft ohne Push/Pull als Volume verwenden, die lassen sich auf ebay ganz gut finden.
Allerdings: Wenn eine aktuellere Studio mit 500 KOhm-Potis zu dumpf klingt, dann stimmt nach meiner Erfahrung meist was anderes nicht. Wenn die üblichen 498T/490R PUs drin sein sollten, würde ich auch da sagen, dass die zwar schon etwas mehr Power haben, aber dumpf klingen die wirklich nicht, schon gar nicht an heutigen 500er Potis.
Die ab Werk eingebaute Nashville-Bridge ist mMn einfach Müll. Billiges Gussmaterial, Saitenreiter aus weichem Guss statt aus Messing, miserable Passungen, mickrige Einschlaghülsen aus Guss mit darin wackelnden Stehbolzen, das alles frisst viel mehr Höhen und vor allem Tondefinition als die Potis. Meine Studio ging im Bandsound immer unter, egal wieviel Höhen ich reindrehte. Dann wurde sie nur schrill, aber klang immer noch undefiniert mit schlechter Saitentrennung.
Die PUs habe ich x-mal getauscht, die Potis auch. Erst als ich die Bridge (gegen einen ABM aus gefrästem Messing) und das Tailpiece (gegen Aluminium) getauscht habe, wurde aus ihr eine richtig gute Gitarre. Jetzt hat sie Punch und Definition und soviele Höhen, dass ich sogar die Tonpotis tatsächlich benutze, für die Feinabstimmung der Höhen im 50s Wiring verdrahtet.
Die Grundlage des Tons ist aber immer die schwingende Saite. Werden bei der schon mechanisch die Obertöne gedämpft, weil sie in der Bridge versacken, nutzt alle Elektronik nichts, auch keine exotischen Potiwerte. Das sieht man schon daran, dass es doch mehr als genug drahtige, bissige Les Pauls mit 500 KOhm-Potis gibt.
Gruß, bagotrix