Ist dann das verlinkte Wiringdiagramm nicht genau falsch herum?
Nein, ist es nicht. Das Diagramm zeigt ja das Poti von
unten, wie man es im E-Fach oder auf dem Pickguard vor sich hat. Es sind also nach dem Einbau die Anschlüsse des (natürlich nicht in realistischer Perspektive abgebildeten, sondern zum Betrachter gekippten) Schaltteils
oben, die näher am Potigehäuse liegen. Wird das Poti gedrückt, werden intern jeweils die mittleren Lötösen mit den beiden (nur auf dem Bild!)
oberen Lötösen verbunden, und die beiden Spulen sind in Reihe geschaltet.
Warum? Einfach den Weg verfolgen. Grün ist der (untechnisch gesprochen, aber so ists verständlicher) "Eingang" der 1. Spule und fest mit Masse verbunden. Von dort gehts in die Spule, deren anderes Ende Rot ist. Und weil dessen Kontakt im gedrückten Zustand mit dem - auf dem Bild oberen Kontakt rechts verbunden ist, gehts über die dortige Drahtbrücke zur anderen Seite in die Mitte, sprich zu Weiß. Diese Ader führt dann wiederum zum "Eingang" der 2. Spule, deren anderes Ende dann in der schwarzen Ader an den Ausgang geht.
Das ist 'ne Seriell-Parallel-Umschaltung...
Richtig, aber an dem Punkt möchte ich sagen, dass ich das bei einer 1 HB-Bestückung sowieso für die bessere Alternative halte. Die brummunterdrückung bleibt erhalten, und man bekommt statt eines relativ scharfen, gerne auch mal schrillen Pseudo-SC eine Reduzierung von Output und Mitten mit einem bei den meisten HB etwas seidigeren Ton.
Den reinen Coilsplit verwende ich eigentlich gar nicht mehr, höchstens bei recht dumpfen HB und nur in der Zwischenposition. Die einzelne Spule bräuchte eigentlich ein anderes Poti, nämlich 250 KOhm statt der beim HB üblichen 500. Ohne zusätzlichen Widerstand zur Herabsetzung des Wertes wird die Resonanzfrequenz kaum bed,ämpft, und das resultiert eben oft in einem unangenehm schrillen Ton. Noch schlimmer, wenn der HB nur an einem Voliume ohne Tinpoti hängt, wie das gerne bei 1 HB-Metaläxten zu finden ist.
Alternativ kann man auch den Split über einen Widerstand von ca. 1-2 KOhm führen, um den HB nur teilweise zu splitten. Dadurch oder in Kombination mit dem besagtem zugeschalteten Widerstand am Poti kann man über die richtigen Werte oft recht nahe an den Sound eines Bridge-SC rankommen. Die Frage ist nur: ist es das, was Du brauchst?
Die meisten, die eine 1 HB-Bestückung haben, suchen ja eigentlich weniger nach dem bissigen Aufriss einer Strat mit Bridge-SC, sondern nach schöneren Cleansounds für die ruhigen bzw. clean gespielten Songteile. Dafür klingt so ein mittig nölender High Output-HB halt nicht so besonders. Die Referenz ist dafür eher die Bridge/Mitte-Zwischenposition einer Strat, und da liegt ein parallel geschalteter HB meist deutlich näher dran als eine einzelne Spule.
Beim HalsHB alleine bzw. einer HH-Bestückung macht der Coilsplit (bzw. Partial Split) für mich eher Sinn als hier.
Gruß, bagotrix