0,75mm Querschnitt Kaltgerätesteckerkabel für Aktivboxen ausreichend?

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Hallo,

Ich habe mir bei Amazon 2 Stück 10m Kabel für die Stromversorgung der Fullrangeboxen (DB CROMO 12) gekauft. Die haben aber nur 0,75mm Querschnitt. Ist das jetzt problematisch oder kann ich die bedenkenlos nutzen? :confused:

Die Originalen haben 1,0mm Querschnitt. Habe auch mal die Mehrfachsteckdosen angeschaut, die haben Kabel mit 1,5mm Querschnitt dran.

Was meint ihr?
 
Eigenschaft
 
Ein 0,75iger Kaltgerätekabel hält bis zu 6 Ampere aus (1360 Watt) Wenn meine Rechnung stimmt. Deine Box hat 250 oder 300 Watt. Hersteller geben immer dickere Kabeln her, da viele Musiker alle Kabeln in ein Case schmeissen, dadurch wird immer ein anderes Verwendet. Wenn man es zu knapp berechnen würde, kann das Schon einmal sein dass das an einer 1000 Watt Endstufe dranhängt und im Endeffekt überbelastet wird.
 
So einfach ist die Rechnung nicht !!!
Die Bemessung eines Energiekabels hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter ist auch die Länge des verwendeten Kabels!

Der Kabelquerschnitt ist generell für den zulässigen Strom der verwendeten Verbindung auszulegen, die tatsächliche Belastung ist irrelevant! Man stelle sich einfach mal vor, jemand verwendet dieses Kabel nicht für den Anschluß einer dieser Boxen, sondern weil es halt da ist für ein Teil, was dauerhaft den zulässigen Strom der verwendeten Verbindung zieht ... es wäre nicht das erste Kabel, welches wegen Dauerlast eine irreversible Formveränderung erfährt und im ungünstigen Fall erst mit Rauchzeichen droht und dann Licht gepaart mit Wärme erzeugt :eek:

Wenn ich mich recht erinnere, ist eine "kleine Kaltegeräteverbindung" (C13/14) für 6A Dauerlast und kurzzeitig für 10A zugelassen.
Falls ich mich auf die Schnelle nicht verrechnet habe, ist für 230V AC / Kupfer / max. 6A Dauerlast / 10m Länge / Verlegung auf Boden oder Wand / keine Bündelung von Kabeln dieser Art / ... mind. ein Aderquerschnitt von 1mm² erforderlich.

Meine Aussagen möge aber bitte ein Fachkundiger nochmals überprüfen, da ich mich in solchen Fällen immer an meinen Elektromeister meines Vertrauens wende!
 
Ich habe mir bei Amazon 2 Stück 10m Kabel für die Stromversorgung der Fullrangeboxen (DB CROMO 12) gekauft. Die haben aber nur 0,75mm Querschnitt.

Lass mich raten: Warscheinlich auch noch Plastikkabel ? Hat auf Bühnen und auf öffentlichen Veranstaltungen 'eh nichts zu suchen.
Zweckmäßigerweise macht man sich solche Kabel in den benötigten Längen und dem ausreichenden Querschnitt selber und verwendet dazu Gummileitung, z.B. diese hier:

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/TITANEX-Gummikabel-H07RN-F-3x-1-5mm-50m-Ring/art-LIG0006417-000

Obendrein läßt sich dieses Kabel im Gegensatz zum Plastikkabel auch ordentlich wickeln ;)
 
Danke für die schnellen Antworten!

Typ H05VV-F3G0,75. Belastbarkeit (A) 10A / 250V das steht dabei. Sehen so aus wie die Orginalen, denke mal sind alle aus Plastik. Heißt das jetzt wenn nichts warm wird ist es OK? Werde auch mal einen Elektriker fragen.
 
Hallo Tranquillo,

Typ H05VV-F3G0,75. [...] denke mal sind alle aus Plastik.

Richtig, diese Kabel sind "Plastikkabel". Das erkennt man an dem "VV" welches besagt, dass sowohl die Isolierung als auch der Mantel aus PVC besteht.

Lies dir das mal durch, ist sehr interessant.

In der Veranstaltungstechnik werden hauptsächlich Kabel des Typs "H07RN-F" verwendet. Den Unterschied zu deinem Kabel kannst du auf Wikipedia nachlesen. :)

Gruß,
Lukas
 
Danke Guitar_master,

wirklich interessant diese Infos. Kautschukkabel sind also das Erstrebenswerte. Doch vorrangig ging es mir um den Querschnitt bei der Länge von 10m. Habe ich halt nicht drauf geachtet. Also Ich habe dann nur PVC -Kabel (VV). :bang:
 
Naja, gehen wir das ganze doch mal ganz praktisch an: Die Box hat Spitzenlasten irgendwo im Bereich von ein paar hundert Watt. Da braucht man jetzt nicht anfangen, großartig mit Spannungsfall etc. zu rechnen. "Plastekabel" ist natürlich unschön, aber mal ehrlich, wer von den Semipros setzt hier kontinuierlich auf Gummikabel? Bei Verlängerungsleitungen und Steckerleisten lass ichs mir ja vielleicht grade noch eingehen (wobei man dann gern das Problem hat, dass z.B. Steckernetzteile wegen der ordentlich auftragen Dichtungen an den Steckdosentöpfen nicht richtig sitzen) wenn man korrekt sein will (IP44-Forderung auf Bühnen), aber wer bitte konfektioniert selbst Kaltgerätekabel und dann auch noch in Standardlängen? :confused: Wenn man mal 20m braucht ok, aber die normalen 1,5m-Strippen, die man im Laufe der Jahre sowieso aus den unterschiedlichsten Quellen sammelt? :gruebel:
Zumal die gängigen Kaltgerätesteckverbinder erfahrungsgemäß auch recht spaßfrei zu verarbeiten sind.


Der Vollständigkeit halber noch was zum Thema Belastbarkeit allgemein: Streng betrachtet ist da vieles, das als "korrekt" verkauft wird, fraglich. Ein Kaltgerätesteckverbinder darf per Spezifikation höchstens mit 10A belastet werden. Dass man jetzt in die normalen Schuko -> Kaltgerätekabel ne Sicherung einbaut ist sicher utopisch, aber eigentlich müsste das dann geräteseitig sichergestellt werden. In PC-Netzteilen etc. ist oft ne Sicherung, aber Adapterkabel Kaltgeräte male auf Schukokupplung oder -steckerleiste sind dann eigentlich schon grenzwertig - ich glaube nicht, dass wirklich alle, die da verkauft werden, ne 10A-Sicherung drinhaben.

Andersrum ists dann aber auch wieder nicht recht - geht man vom Schukostecker auf PowerCon ist alles chic, geht man dann aber wieder auf Schukosteckerleiste runter fauchen einen gleich wieder alle an "Da muss aber unbedingt 10A Vorsicherung weil Dings und so und überhaupt" - könnte ja sein dass einer mein Siderack aus dem Keller klaut, statt mit dem beiligenden Schukokabel direkt per PowerCon <-> PowerCon-Kabel an nen 20A abgesicherten Verteiler steckt, zwei 2kW-Heizöfen ranhängt und damit die Bude abfackelt. :rolleyes:

Man könnte das Spiel jetzt beliebig weitertreiben, z.B. mit den 32A-CEE-Baumarktverlängerungen mit 2,5er Querschnitt usw. usw.

Hirn anschmeißen ist beim Thema Strom also unabdingbar, insofern ists gut, dass hier vorher nachgefragt wird, auch wenns in dem Fall nichts sicherheitskritisches zu beanstanden gibt. :great:


Gruß Stephan
 
Na klar kann man sich das Ding schön rechnen ... mit 2A max. Dauerbelastung (was den Boxen ungefair entspricht) / Kupfer / Leistungsfaktor 0,7 / 10m Länge / 4% Spannungsabfall / ... kommt man auch mit 0,05mm² aus :eek:
Das Dumme ist halt nur die Kabel werden im Notfall nicht für den bestimmten Einsatzzweck genutzt.

Jeder kennt garantiert aus eigener Erfahrung den Fall mit der Kabeltrommel mit eingebauter Bimetall-Sicherung oder den 3kW Ölradiator der >10h an der Steckdose unter Vollast lief ;)
Selbst im Profibereich unter Einhaltung aller Normen kommt es jedes Jahr vor, daß die Stromkabel beim Skispringen in Norwegen erst im Frühjahr wieder geborgen werden können ... unter Last in den Schnee eingeschmolzen und ohne Last in 1-2m Eis festgefroren :rofl:

Wie SB schon schreibt ... vieles funktioniert, einiges ist sogar zulässig ... mit ein bissl Belesen (viele Stichworte sind ja hier im Thread gefallen) und Benutzung eigenen Hirnschmalzes kommt man immer zu einer Lösung :)
 
Hallo an alle,

heute hatte ich Kontakt zu einem Elektriker und habe diese Frage gestellt. Es ist wohl kein Problem, da 10 Ampere mit 240 Volt multipliziert deutlich!°!! über 300 Watt vergibt. Da meine Schulzeit schon lange her ist (obwohl 1 in Physik), waren mir diese Grundlagen nicht mehr klar. Danke allen, die geantwortet haben.
 
Also der Spannungsfall ist bei 10m absolut in Ordnung. Somit ist im Fehlerfall schon mal ein auslösen des LS-Schalters gesichert( es sei denn deine Steckdose und deren Zuleitung ist nicht nach VDE Norm).

Und wenn man I=P:U rechnet (300W:230V) kommt man auf 1.3 Ampere. Absolut in Ordnung.

Nun kommt es noch auf die Verlegeart an. Soll in deinem Fall wohl eher freiliegend sein. Somit ist auch eine viel grössere Belastung möglich.

Nicht vergessen: 0,75 ist bei 230V der Querschnitt der mindestens benutzt werden darf laut VDE-Vorschrift.

Beim montieren der Stecker bitte PE richtig anschliessen und Aderendhülsen benutzten wenn das Kabel flexibel ist.

Noch nebenbei gesagt: Leitungen für Ortsveränderbare Betriebsmittel müssen mit Gummischlauchleitung oder ähnliche dafür vorgesehene Kabelarten bestehen!

PS: Bin Elektriker
 

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