[Review] Roland Jupiter 80

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Und wieder ein User, der dank dem Musik Service und Roland die Chance hat, eines der Topgeräte zur Verfügung gestellt zu bekommen. Mein besonderer Dank geht an toeti für die Vermittlung. Mittlerweile scheint das Format von .Jens ja Einzug gehalten zu haben, weil es schön übersichtlich und angenehm zu lesen ist, also halte auch ich mich daran. Zumindest in groben Zügen. Hier erst mal der einleitende Teil, Sounds und Bedienung folgen noch dieses Wochenende.

Jetzt hat's mir doch glatt die Bilder als Anhang abgespeichert ... Flüchtigkeitsfehler meinerseits. Ich hoffe, ihr kommt damit klar ;)

Überblick
Achtung: dies ist KEINE Workstation! Der Jupiter 80 liegt mit seinen 76 Synthtasten und einem Straßenpreis von knapp 3300€ am oberen Ende der Preisskala. Er beinhaltet eine auf Samples basierende Klangerzeugung, ein Tonewheel-Modelling-System und einen VA-Synth, die durch eine Multieffektsektion weiter bearbeitet werden können. Bedient wird das Gerät größtenteils über den Touchscreen, vier Endlosencoder und die 4 Fader mit den zugehörigen, darunter liegenden Buttons.

Auspacken und Optik
Ich gebe zu, ich war nicht ganz darauf gefasst, dass der Jupiter an genau diesem Morgen bei mir ankommen soll. Entsprechend war ich etwas überrascht, dass ich ein großes Paket bekam, das mir der nette Herr vom Paketservice vor die Tür stellte. Dummerweise war ich gerade am Aufbrechen, also stand der Jupiter erst mal den Tag über alleine und verlassen in meiner Wohnung. Am Abend konnte ich ihn dann auspacken.


Erster Gedanke: "Man, ist das ein riesen Schiff!"


Also habe ich erst mal mein Arbeitssetup abgeräumt und den Jupiter platziert. Stattlicherweise nimmt er die komplette Tiefe meines K&M 18950 ein. Das Gehäuse ist dunkel gehalten und wirkt sehr edel, die metallenen Seitenteile sind robust und machen einen hochwertigen Eindruck. Die Schrift ist weiß, die Highlight-Farbe Orange und die Kategoriebuttons … ja, die Kategoriebuttons … knallbunt. Im Endeffekt leuchten maximal drei der bunten Lichter und die Farbgebung macht die Orientierung sehr einfach. Die Buttons unterhalb der Tastatur sind zur Schnellanwahl von Registrations gedacht, bestehen aus Gummi und sind Hintergrundbeleuchtet.


Die Kommentare von Kollegen gingen meistens in die Richtung: "Hui, die Achtziger sind zurück!"

JUPITER-80_big.jpg


Haptik
Die Verarbeitung an sich ist sehr solide, jeder Knopf und jeder Regler fasst sich sehr schön an.

Die unter dem Display liegenden Encoder sind gerastert und fühlen sich sehr wertig an, allerdings ist der Regelbereich so groß, dass ich nicht ohne Nachfassen von 1 bis 127 komme. Für einen händischen Filtersweep ist das ein bisschen unpraktisch, denn 100% flüssig bekomme ich das leider nicht hin.

Die Slider haben einen angenehm langen Regelweg und die danebenliegenden LED-Kette macht das Werteablesen extrem einfach. Punkt 1 auf der Liste: Slider in den Catch-Modus setzen, damit die Werte nicht springen, sondern von den Slidern direkt abgeholt werden.

Die Buttons haben alle einen definierten Druckpunkt, ein Auslösen aus Versehen ist nur in der Hitze des Gefechts möglich. Einzige Ausnahme bilden hier die unterhalb der Tastatur angebrachten Registrationwahltaster, die von der Positionierung her an eine klassische Kirchenorgel erinnern. An der Orgel liegen diese aber meist zentral und können mit beiden Händen bedient werden, am Jupiter ist dafür wohl die rechte Hand vorgesehen. Ich habe diese Buttons per Master-Menü gleich abgeschaltet, ich bin bei der ersten Sounddurchsicht doch sehr oft spontan gesprungen. Vor allem beim Programmieren kann ein versehentliches Auslösen zu Wutanfällen führen, also habe ich sie abgeschaltet, womit sie für mich komplett sinnfrei sind. Problem hierbei: den Button-Lock kann man nicht abspeichern, den muss man nach jedem Neustart neu einstellen!


Anschlüsse und deren Einstellungen
Anschlussseitig ist alles vorhanden, was man sich wünscht, auf der Rückseite befinden sich folgende Möglichkeiten:

JUPITER-80_Outputs.jpg

Kopfhörerausgänge (Stereoklinke natürlich), Main-Stereo-Outs als Klinken- und XLR-Version, Sub-Stereo-Outs als Klinken, Regelbarer Stereo-In als Mini-Kinke mit dem Levelregler gleich daneben:

Die Output-Routings werden global festgelegt! Also für die Parts: Percussion, Lower, Upper, Solo, Reverb (für Upper, Lower und Solo), sowie Input/USB Song, USB Audio und Metronom. Mal eben eine Orgel extra durch ein externes Effektgerät schicken geht also nicht! Leider gibt es auch keinen Groundlift für die XLRs.

Was auch immer Hersteller dazu verführt, Mini-Klinken zu verbauen, auf der Bühne traue ich einer solch wackeligen Angelegenheit nicht. Zu schnell brechen die Stecker bei einem unbedachten Entlangschrammen ab. Leider ist Roland hier in guter Gesellschaft, Clavia macht das ja genau so.

Die Buchsen sitzen direkt auf der Platine und sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, wackeln also ein bisschen. Wenn da versehentlich Belastung drauf kommt, würde ich für die Sicherheit nicht garantieren wollen, also: Winkelklinken verwenden!


JUPITER-80_Pedal_MIDI.jpg

Sustain und zwei Control-Pedals (Expressionpedale)

Die Zuweisung ist entweder global oder per Registration wählbar. Das kam wohl mit Version 2.0 des Betriebssystems. Wenn man von global auf Registration umschaltet, werden die Werte, die im globalen Modus stehen, das ist die Werkseinstellung, in jede Registration geschrieben und können dann dort geändert werden, dafür stehen die MIDI-CCs 0 (off) bis 98 zur Verfügung. So soll das sein! Warum wurde das bei den Audiozuweisungen nicht auch so gehandhabt?

MIDI-Trio, USB-B-Anschluss

Das MIDI-Trio macht ja jetzt seit 30 Jahren die selben Dinge. Anmerken möchte ich, dass der Jupiter ein recht anständiges Masterkeyboard abgibt, was die Zonenverwaltung auf 16 Kanälen angeht. Während der Testzeit war er auch mein Audiointerface. Ein mal den Treiber installieren, Mac Book Pro neu starten, läuft anständig, stabil und klingt gut. Der Mastervolumeregler beeinflusst natürlich auch die Lautstärke des Signals aus dem Rechner.

JUPITER-80_USB_Coax.jpg

Den Coaxial-Out konnte ich mangels kompatiblem Equipment nicht testen, ich gehe aber davon aus, dass auch der den Erwartungen entspricht. Ich habe für die digitale Signalübertragung nur den USB-Port eingesetzt.

Stromversorgung über einen Kaltgeräteanschluß und Power-Schalter: nothing new here ;)

An einem versenkbaren Schacht an der linken Oberfläche des Gehäuses befindet sich die USB-A-Buchse für Memorysticks. Der Songplayer ist eine ganz einfache Angelegenheit, bietet eine Loopfunktion, Center Cancel für Karaokegeschichten und eine Tempo- und Pitchfunktion. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Songs in einer Chain zu abzulegen und sich so seine Backintracks zurecht zu legen.

Tastatur
76 Tasten Synthaction. Sehr gut spielbar, vor allem natürlich für Synth- und Orgelsounds. Pianos lassen sich mit etwas Übung auch darauf spielen, da sehe ich aber nicht die Hauptaufgabe des Jupiters.

Display
So, hier haben wir es, ein schönes 800x480 Touch-LED. Farblich ist die Darstellung bunt wie der Rest des Synths, aber trotzdem sehr übersichtlich. Mit etwas Eingewöhnung habe ich mich sehr schnell zurecht gefunden.
 
Eigenschaft
 
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Hallo Toby,
ist das Review vollständig? Mir fehlen eigentlich die Ausfürhungen über die klanglichen Eigenschaften - oder kommt das noch?
 
Siehe Ende erster Absatz: der Rest kommt am Wochenende - ich habe gerade keine Zeit, die Soundbeispiele fertig zu machen, das geht erst morgen.

Grüße vom HammondToby
 
Ich denke das kommt noch.
 
Sorry - wer lesen kann ist im Vorteil.
 
Architektur
Jetzt geht‘s ans Eingemachte und an den Punkt, wo erst ein Mal viel Hirnschmalz eingesetzt werden muss.

Der Jupiter 80 startet im Registration-Mode. Das ist die oberste Ebene, die insgesamt 10 Einzelklänge verwaltet, also das, was früher bei Roland „Performance“ hieß und bei der Konkurrenz „Combination“, „Setup“ oder „Pattern/Mixing-Mode“.

Jetzt wird‘s kompliziert: auf den ersten Blick haben wir in einer Registration nur 4 Instanzen: Percussion, Lower, Upper und Solo. Percussion und Solo beinhalten einen einzelnen Sound, Upper und Lower beinhalten VIER Einzelklänge inclusive Effektblock. Somit komme ich also auf 10 Einzelsounds, die innerhalb der vier Parts gesplittet und gelayert werden können. Innerhalb des Upper- und Lower-Sets kann man die einzelnen Bestandteile auch noch splitten und layern. Was zu großer Verwirrung führen kann, wenn man eben nicht 100% sicher ist, wo man sich eben befindet.

Soweit wie möglich habe ich versucht, immer im Registration-Mode zu splitten und die einzelnen Parts zum Layern zu verwenden. Meistens ging das gut, manchmal musste ich mir vorher einen guten Plan machen, wo ich was teilen kann, um zu erreichen, was ich brauchte. Eine gute Vorausplanung ist also notwendig und mal eben intuitiv was ändern funktioniert nicht so wirklich. Das Arbeitstempo ist manchmal recht langsam, weil nicht alles auf einem oder zwei Bildschirmen ersichtlich ist, sondern einige Schritte dazwischen liegen … inclusive das Speichern eines „Live Sets“, was die Bezeichnung der Einheiten ist, die dem Upper- und Lower-Part zugewiesen werden können.
Der schnelle Wechsel der einzelnen Live Sets ist eben durch die bunten Knöpfe ganz einfach. Auf einer Probe mal eben komplett etwas austauschen ist schnell gemacht, die Detailarbeit geht aber, wie schon angedeutet, nicht so einfach von der Hand.

So lange der Synth also zu Hause ist und man Zeit hat, sich damit auseinander zu setzen, kann man damit viel anstellen, schneller Workflow ist allerdings anders!

Mit OS 2.0 sind die Effekte der Live Sets jetzt auch nicht mehr fix parallel, sondern können auch seriell verschaltet werden. Es stehen vier Multieffekte (MFX) zur Verfügung, sowie ein Hallprozessor.

Percussion und Solo haben jeweils fix vergeben: Compressor, EQ und Delay. Ein von den Live Sets separater Reverb teilen sich die beiden.

Praktischerweise gibt es einen Button auf der Oberfläche, mit dem man den Hall systemweit abschalten kann. Programmieren mit Hall und dann live trocken spielen ist also gar kein Problem. Sehr schön, wie ich finde.

Beide Live Sets einer Registration haben einen Arpeggiator zur Verfügung, der getrennt geschaltet werden kann.

Ein prinzipielles Problem habe ich mit allen Naturklängen, die die Super Natural Engine verwenden: sie sind nur rudimentär editierbar. Die Engine gibt eine Hand voll von Veränderungsmöglichkeiten preis und das war es dann. Darunter sind z.B. keine Hüllkurven. Einem Pianosound also eine längere Releasephase zu geben fällt also schon mal flach! Der Parameter taucht zwar im „Tone Blender“, einer Morph-Funktion, auf, hat aber keinen Effekt auf den Pianosound!


Klang
Generell muss ich sagen: es gibt UNMENGEN an Presets. 2500 Einzelsounds und Soundkombinationen, die Übersicht ist dank Kategoriesystem recht einfach, die bunten Leuteknöpfe rufen im „Singel Part Play“ bei einmaligem Drücken den Favourite der Kategorie auf, bei zweimaligem Drücken die Kategorieübersicht.

Natursounds
Hier werden jetzt erst ein mal Einzelsounds angesprochen. Sollte das anders sein, weise ich konkret darauf hin.


Piano
Dann starte ich mal mit der Königsdisziplin … auf einer Synthtastatur. Im angehängten Demo habe ich drei unterschiedliche Pianosounds verwendet, natürlich gibt es einige mehr, aber ich glaube, die drei fangen die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen ganz gut ein.

Zu hören sind: SuperNATURAL Piano, Grand Piano 3, Mellow Piano

http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-piano

Live konnte ich die Pianos leider nicht testen, habe aber recht gute Kombinationen gefunden, die an sich nicht unbedingt super edel klingen, sich live aber gut durchsetzen. Dazu aber später mehr.

An sich klingen die Pianos sehr schön, im Ausklang vielleicht ein bisschen steril, aber live sehr gut einsetzbar.


Rhodes und Wurly
Hier kann ich nur zu sagen „hmpf“. In den hier anwesenden Klängen war keiner, der mich wirklich vom Hocker gehauen hätte. Ich weiß, da bin ich sehr eigen und durch meine eigenen Instrumente sehr verwöhnt, doch in der Preisklasse hätte ich deutlich mehr erwartet!

Zu hören sind hier: Pure Suitcase, Suitcase Phaser, EP 1, Wurly, Wurly 200
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-e-piano


Strings
So, hier sind wir dann in einer Ecke, die ich dann doch gebraucht habe. Streicher sind auch hier in Hülle und Fülle anwesend, 51 Presets, um genau zu sein. Ensembles werden aus einzelnen Teilen zusammen gesetzt, also z.B. ein Cello, eine Bratsche, eine Geige. Daraus folgt, dass ein Ensemble immer ein Live Set aus bis zu vier einzelnen Instrumentengruppen ist, die auch häufiger mal einen Synthstringsound enthalten.

In der ersten Datei sind mal drei unterschiedliche Variationen von Klängen: Emotive Strings, Supper Strings 1, SuperNATURAL Str
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-strings

Die zweite Datei besteht aus folgenden Teilen: Kontrabass (Percussion Part), Horn Section (Lower), Ensemblestrings (Upper), Violine (Solo). Nur die Bläser reagieren auf das Schwellerpedal. Diese Registration habe ich auch auf dem Gig, den ich mit dem Jupiter als Orchester bestritten habe, eingesetzt, mit genau diesem Intro.
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-orchestral
 
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Guten Morgen,

Vom Sound her ist es das was ich in Erinnerung hatte. Wenn man es aber gespielt von jemand anderem hört, klingt es noch besser finde ich.
 
Danke Toby für das Review. ;)Ich kann die komplizierte Layermethodik bei dem Gerät nicht nachvollziehen. Ich würde sagen, dass wäre bei mir fast ein Ausschlusskriterium!:eek: Schade ,Schade. Beim Kurzen geht sowas unkomplizierter. Selbst beim Motif XS ist´s besser gelöst!!! :gruebel:
 
Ich habe es in einem anderen Thread schonmal gesagt glaube ich: Man muss sich erstmal damit befassen. Für meine Arbeitsweise wäre das definitiv kein Schritt nach hinten.

Ich benutze ziemlich oft gleiche Layersounds, die brauche ich da nur einmal fertig und machen kann es sinnvoll immer wieder einbauen.
 
@Hammond-Toby: Darf man fragen, was "Zur Verfügung gestellt" heißt?
- Hast Du den Jupiter 80 nur zum Testen erhalten?
- Bekommst Du ihn günstiger, wenn Du Ihn testest?

@Toeti: Und ich habe es auch schon erwähnt, für meine Arbeitsweise: (Layers und Splits häufig mit 5 bis 8 Elementen) ist die Struktur deutlich aufwändiger. Und genau das ist ja das merwürdige: Obwohl Sequenzer und Sampler fehlen, braucht es wieder Workarounds für einfache selbstverständliche Dinge.
Was man den Roländern aber zu Gute halten muss, ist das die größten Mängel mit V2.0. beseitigt wurden.
Auf der anderen Seite wurde ein Gerät ausgeliefert, bei dem man einzelne Klänge weder auswählen noch hineinladen konnte. Und nachdem sich viele Nutzer jahrelang über fehlende serielle FX und Part-EQ beschwerten liefern Sie das Gerät mit den gleichen Highlights aus.
 
Solo Strings
Hier noch ein paar Beispiele für die Solostreicher. Die sollen auch stellvertretend für die einzelnen anderen Soloinstrumentengruppen stehen, weil mir die Zeit ein bisschen davon rennt und eben noch ein Berg von Songs aufgetaucht ist, der gelernt werden soll.

Die Swells werden mit dem Modulationlever realisiert, die Triller im Erhu sind auf die Anschlagstärke und die SN-Engine zurückzuführen. SN lässt sich leider nicht abschalten, das ist also immer mit drin.

Auch hier sind, wie bei den anderen Naturinstrumenten, die Eingriffsmöglichkeiten quasi nicht vorhanden.

Zu hören sind: Violin 1, Viola, Erhu 1, Cello 1, Contrabass
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-solo-strings


Brass
Wie bei den Strings schon angedeutet, habe ich mir auch die Brass-Sounds angehört. Allerdings muss ich ja zugeben, Keyboard-Bläser-Verweigerer zu sein, also vergebt mir meine etwas unbegeisterte Haltung zu den Sounds. Alles in allem finde ich das Blech erträglich, aber nicht cool … dafür habe ich einfach schon zu viel mit echten Brass-Sections gearbeitet. Andere Kollegen hier im Forum wären für den Part sicher besser geeignet.

Ich habe die SuperNATURAL-Engine (weiterhin werde ich das mit SN abkürzen) ein bisschen verwendet um die kurzen Stabs und den Fall zu realisieren.

Die Anzahl an Presets ist hier recht überschaubar, es handelt sich aber, zumindest bei den natürlichen Instrumenten, wieder um komplette Live Sets, also zumeist 4 Einzelinstrumente gesplittet und gelayert.

Zu hören sind: BrassSect 4, BrassSect 5, Tight Horns
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-brass


VA-Synth
Hier wende ich mich dann endlich mal der VA-Synthese innerhalb des Jupiter-80 zu. Wenn ich mir die Engine so anschaue, kommen mir eher Assoziationen mit einem aufgepumpten Juno in den Kopf als mit einem Jupiter. Das liegt daran, dass jeder Synthesestrang komplett drei mal vorhanden ist, um einen Einzelsound herzustellen. Ähnlich wie beim Gaia werden diese dann erst später gelayert.

Die Form ist also: Osc > Filter > Amp. Dazu gibt es einen Modulation LFO, dessen Wirkungsgrad vom Lever beeinflusst wird und einen weiteren, dessen Wirkung man für Pitch, Filter und Amp bestimmen kann. Die Routings sind also fest.

Nimmt man jetzt nur einen dieser Stränge und jagt ihn in der Effektsektion durch einen Chorus, kommt man auf die beliebten Juno-Pads. Funktioniert sehr gut und recht effektiv in quasi keiner Programmierzeit.

http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-juno
Hier greifen auch die Parameter des Tone Blenders bzw. der Modify-Page, die auf z.B. beim Filter auf alle drei Cutoffs der einzelnen Stränge gleichzeitig zugreift. Diese Page bietet auch die Parameter für die SN Acoustic Sounds, die ja, gemessen am Synth, nicht vorhanden sind.

Der Osc bietet alle Standartwellenformen, kann aber auch Samples abspielen. So lassen sich also auch VA-Sample-Kombinationen oder etwas verwurstete Samples realisieren. Trotzdem kann man sich hier kein Piano zusammen bauen, die Samples sind einfach nicht verfügbar. Dafür gehen aber D-50-ähnliche Sounds sehr schön von der Hand.

Trotzdem packt der Jupiter-80 hier aus. Der Klang ist schön rund, dick, wenn man das will, nasal geht auch.

Die Bedienung über das Display ist lange nicht so komfortabel wie mit vielen Potis, geht aber gut von der Hand, da die Synthese eines Einzelsounds auf 2 Displays passt. Seit Version 2.0 kann man auch mit dem Finger einen Parameter „anfassen“ und an einem der Potis drehen, der wird dann automatisch dem berührten Wert zugewiesen - schön!


Poly Synths und Pads
Hier mal ein kleiner Strauss an Sounds. Die Auswahl ist insgesamt erschlagend, denn in diesen Kategorien tummeln sich 500+ Klänge von einfachen Pads bis zu Raumschiffen, die Petunientöpfe von Fensterbänken schmeißen.

Hier hat das Durchsteppen und Handanlegen wirklich Spaß gemacht.

Poly Synths: 80s Play 6, Dist Poly 2, JD-800 FatPoly, Juno Poly 2
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-polysynth

Pads: Analog Choral 1, Legend, Alan‘s Pad, JP Strings 1
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-pads


Synth Leads
Auch hier ist die Übersicht etwas beängstigend ob der Menge an Klangvorschlägen. Nach gefühlt 20 Stunden nur Solo spielen bin ich zum Aufnehmen übergegangen, erspare euch aber das meiste, wer will schon jemanden ständig rum nudeln hören.

Eine kleine Auswahl habe ich euch aber doch zusammen geschnitten, der Vergleichbarkeit halber auch wieder mit dem selben MIDI-File darunter, allerdings kann man mit den Sounds noch ganz andere Dinge anstellen. Prinzipiell kann ich aber sagen: für jeglichen Solosound ist schon mal eine gute Ausgangsbasis da, weiter verwursten ist meistens nicht so schwer und mit ein paar passenden Layern kann man schon ordentlich Alarm machen.

Ich hab ein bisschen Bender und Modulationlever mit eingebaut

Zu hören: PreDelay Lead, SineLd 1, Hip Lead, Vintage Stack, Alle übereinander
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-lead


Live Stack
Zwischendurch habe ich dann auch noch mal einen Livesound gebaut, der Akustik- und Synthinstrumente enthält. In diesem Fall:

Piano, ein MKS-Piano-ähnlicher Sound, ein Juno-Pad, Strings und ein D-50 Arpeggio. Das einzige, was nicht auf den Schweller reagiert, ist das Piano. Gebaut was das in 5 Minuten und mit ein bisschen zusätzlichem EQ wäre das so problemlos live einsetzbar.

http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-piano-synth-livedemo
 
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Mahlzeit,

alles in allem finde ich die Soundbeispiele bisher sehr ordentlich. Für 1000€ weniger würde ich mir das wirklich überlegen.
 
Das heißt, der Jupiter 50 ist genau dein Instrument ;)
 
Nein, der kann deutlich weniger!
 
Danke Toby für das Review. ;)Ich kann die komplizierte Layermethodik bei dem Gerät nicht nachvollziehen. Ich würde sagen, dass wäre bei mir fast ein Ausschlusskriterium!:eek: Schade ,Schade. Beim Kurzen geht sowas unkomplizierter. Selbst beim Motif XS ist´s besser gelöst!!! :gruebel:

Der Motif - ja okay, aber der Kurzweil? Ein Parametergrab vor dem Herrn. (Und ja, ich weiss von was ich rede, ich kämpfe schon wochenlang mit dem Gedanke, mir einen zuzulegen (um mich nicht mehr hier ausgeschlossen zu fühlen :D ) und scheitere bei jedem erneuten Testen im Laden an der komplizierten Bedienung. Der Fantom G war da ein unerreichtes Beispiel, wieso man plötzlich in eigenem Hause nun so dermassen ins Klo gegriffen hat, ist mir ein Rätsel... (Fairerweise sei aber erwähnt, das der tolle "Perfomance Creator" des S90XS auch nur aufm Papier gut funktioniert... und real fast genau so nervt wie die drei Generationen davor das alte System...)

OT - EDIT: Sagt mal, funktioniert nur bei mir (Safari 12.0) der Soundcloud-Player nicht so wie er soll (klick - läuft 2 sec - aus - klick - wieder 2 sec - aus)
 
Der Motif - ja okay, aber der Kurzweil? Ein Parametergrab vor dem Herrn. (Und ja, ich weiss von was ich rede, ich kämpfe schon wochenlang mit dem Gedanke, mir einen zuzulegen (um mich nicht mehr hier ausgeschlossen zu fühlen :D ) und scheitere bei jedem erneuten Testen im Laden an der komplizierten Bedienung.

Sagen wir es mal so:
Ich konnte ein knappes 3/4 Jahr den PC2X mein eigen nennen und kam mit Ihm nicht wirklich klar. Die Bedienung war mir zu abwegig gegenüber dem Fantom X8 und entsprach nicht meinem Way of Working,
Ich bin immer noch nicht fit was die Bedienung des PC3 anbelangt, aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass ICH mich der Arbeitsweise des PC3 anpassen muss und nicht umgekehrt. Du musst alles vorher probierte vergessen. Ein Setup mit 3-4 Zonen ist binnen einer Minute erstellt, wenn man weiss wie es geht. Im Kurzweil Thread bekommst Du auf jede Frage meistens hilfreiche Antworten. Wie auch immer..... ich möchte den Kurzen nie wieder missen.

Ich bin trotzdem mal auf den kleinen J50 gespannt :D
 
Ein Grundsetup habe ich auch in einer Minute erstellt, aber das war es auch schon. Im Normalfall brauche ich da auch länger.

Ich denke, da sollte man allen anderen Geräten dann auch eine Chance geben. Entweder man will sich umstellen, oder man will es nicht.

Wie gesagt, der J50 auf der Messe hatte in meinen Augen eine schlechtere Tastatur, weniger Sounds, weniger Parts, klang auch nicht so schön.
 
Der Umgang mit den Parts (sei es Split oder Layer) am JP80 ist in der Praxis nicht mal halb so kompliziert wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Da sind erst einmal 10 Parts und man kann - wenn man will - alle Parts auf einmal im Display sehen und die Zonen bearbeiten. Dafür gibt es sogar eine Ikone im Hauptfenster. Man ist also nur einen Klick davon entfernt, alle Parts mit ihrem Status (off-on) und ihrem Zonenwert aufzurufen.
Die Besonderheit des Jupiters ist einfach dass er die Patches zu je 4 in einer Gruppe als eine Art MegaPatch handelt, die so auch abgespeichert werden können. Das ist auch nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Da man nämlich bei den SN akustischen Sounds am Jupiter nicht bis auf die Oszillator Ebene vordringen kann, hat man z.B. keine Möglichkeit ein Piano&Streicher Sound anders zu basteln als mit Hilfe der LiveSets. Dort kann man nämlich bis zu 4 einzelne Patches zusammenlegen, entweder als Split oder als Layer. Hätte man das nicht, dann müsste man jedes mal einen Piano Patch und Streicher aufs Neue zusammen legen im Multimodus. Dasselbe gilt natürlich auch für alle anderen erdenklichen Klangbeispiele.
Und das erwähnte schnelle Erstellen von 3-4 Part Kombinationen ist auch am Jupiter superschnell gemacht. Für drei Parts hat man ja schon einmal separate Split Taster. Mit den Regenbogen-Tastern wählt man sekundenschnell den gewünschten Sound für den Bereich aus. Der Solo Part ist auch schnell gewählt, man muss lediglich die Effekte für den Solo Part manuell einschalten. Sie sind schon "da", man muss sie nur aktivieren und die Parameter wie gewünscht einstellen. Das wird also auf keinen Fall länger dauern als bei anderen Keyboards die hier als Vergleich herangezogen wurden.
Mit einem Klick auf den entsprechenden Taster kann man entscheiden ob die Zone für den Solo Part eine Split Zone oder eine Layer Zone ist. Im ersten Fall wird durch aktivieren der Solo Zone der Sound der vorher auf diesem Bereich lag, gemutet. Das ist ganz praktisch. Man Spielt Piano über den ganzen Tastenbereich und durch das aktivieren des Solo Parts (durch die Taster unterhalt der Schieber) wird die vorher eingestellte Zone für den Solo Sound bereitgestellt. Man kann weiter hin Piano spielen, aber ein Teil der Tastatur rechts ist für den Solo Sound reserviert. Nachdem man sein Solo gespielt hat, kann man den Solo Part wieder abschalten und schon steht die ganze Tastatur für das Piano zur Verfügung.
(das ganze habe ich schon beschrieben).
Es gibt also durchaus sehr praktische Lösungen für den Live Betrieb.
 
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Organ
Auch hier gibt es wieder unüberschaubare Horden an Sounds. Teilweise aus der Modeling-Orgel, teilweise aus dem Synth, bei dem Samples in die Osc-Sektion geladen wurden.

Erst mal zum Modeling: An sich war ich immer ein Freund der VK-Orgeln von Roland, habe auch eine VK-8 länger gespielt und fand sie eigentlich gut. Im Jupiter bin ich etwas enttäuscht, da einige Funktionen weg gelassen wurden, namentlich das Chorus/Vibrato-System. Das ist einfach nicht da!

Auf der Edit-Seite gibt‘s dann also die vier Percussionkontrollen und 9 Drawbars. An sich eine gute Sache, wenn das Display multitouchfähig wäre. So bleibt man auf eine Drawbar nach der anderen beschränkt. Offensichtlich ist die Orgel dazu gebaut, ein fixes Preset einzustellen und dann nicht mit dem Sound arbeiten zu müssen, denn die Drawbars lassen sich leider auch nicht extern per MIDI steuern.

Zum Glück kann man die Effekte jetzt in Reihe schalten, somit geht auch die Kombination Chorus > Distortion > Rotary. Nur frisst es eben 3 Effektblöcke und ein überzeugender Scanner-Chorus ist meilenweit nicht in Sicht. Als nettes Örgelchen im Hintergrund ist sie aber gut zu gebrauchen, hier liegt aber auch nicht der Fokus des Jupiter-80.

Zwei Switches auf der Oberfläche kontrollieren den Leslie-Effekt mit On/Off und Slow/Fast. Die weisen sich automatisch zu, sehr schön! Bedienen kann man den Slow/Fast-Schalter auch über Fußpedal, auch sehr schön.

Hier die zugehörigen Soundbeispiele: Rock Organ 1, 4 Bar Organ, Org Overdrive, ToneWheel Org1, 888 TK (selbst geschraubt)
http://soundcloud.com/synthtest/jupiter-80-organ

Registrations
Im Livebetrieb war ich dann nur auf dieser Ebene unter Wegs. Das Handling war hier ganz einfach, ich wusste meine Setliste lange vorher und konnte alle benötigten Klänge auf die richtige Reihenfolge hin ordnen. Getestet, aber im Betrieb nicht benötigt, habe ich auch das Umschalten zwischen Registrations. Fazit hier: es geht, aber man hört das Schalten der Effekte und die Lautstärkenneuzuweisung der einzelnen Parts, die Sounds brechen aber nicht ab. Das konnte der Fantom G wohl besser, allerdings mit weniger Einzelsounds.

Was ich mir wünschen würde wäre, dass man eine Seite definieren kann, auf die man von der Hauptseite einer Registration direkt springen kann - z.B. die Drawbar-Page oder ein bestimmtes Synth-Layer.

Die vier Encoder sind erst mal auf die Werte Lower Cutoff, Upper Cutoff, Lower ToneBlender und Upper ToneBlender definiert. Was die Cutoffs machen ist wohl klar, der ToneBlender ist ein Morphingsystem, über das mehrere Werte mit einem Dreher verschwurbelt werden können. Je nach Sound geht das mehr oder weniger gut. Man kann folgende Einträge verändern:
Level
Pan
Cutoff
Resonance
Attack
Decay
Release
MFX 1-4
Reverb
Da aber die Hüllkurven und Filter nicht auf die SN-Acoustic-Sounds zugreifen, sind die Einträge dafür sinnlos, es bleiben also Level, Pan und die Effekte übrig.

iPad-Editor
Über ein USB-Kabel und ein Kamera-Connector kann man ein iPad mit dem Syntheditor an den Jupiter stöpseln. Der Editor greift auch hier auf die Edit-Seite des VA-Synths zu. Die Parts Upper und Lower können auch ein- und ausgeschaltet werden, die Anwahl des Synthparts innerhalb eines Live Sets ist auch mit einem dafür vorgesehenen „Button“ sehr einfach.

Auf SN-Acoustic-Sounds hat auch der Editor keinen Zugriff, auch Splits und Layers sind darüber nicht machbar, nur die Kontrolle des VAs. Auf der rechten Seite des Gehäuses ist genügend Platz um das iPad quer abzulegen, links geht es nur im Hochformat, der Syntheditor ist aber immer im Querformat.

Resümee
Nach einiger Zeit mit dem Jupiter muss ich sagen: er hat seine Stärken und seine Schwächen, wie jedes andere Keyboard. Wie eingangs schon gesagt: dies ist KEINE Workstation und das sollte man auch nicht erwarten, vor allem nicht, wenn man ans Soundediting geht. Das war auch mein Fehler am Anfang.

Die SN-Acoustic-Klänge sind super spielbar, aber eben nicht änderbar. Entsprechend kann man die SN-Engine auch nicht abschalten und muss sich gut unter Kontrolle haben, wenn man die vorher erwähnten Erhu-Triller nicht haben will. Klanglich macht die ganze Kiste größtenteils Spaß, die Orgel und die Rhodes sind nun mal nicht mein Fall, aber da bin ich auch extrem eigen, einsetzbar sind sie alle mal.

Nach einer Woche ging mir die Bedienung locker von der Hand, sobald man mal den Sinn der Live Sets verstanden hat, nämlich das schnelle Austauschen von Soundblöcken. Mojkarma hat in seinem vorangegangenen Post schon sehr schön dargelegt, was daran sinnvoll ist. Auch das schnelle Splitten innerhalb eines Live Sets ist möglich und mit etwas Navigationserfahrung schnell gemacht. Über die Suchfunktion innerhalb der Einzelsoundauswahl kommt man sehr schnell zu Ergebnissen - ich markiere meine Sounds schon sehr lange mit meinen Initialen, die zu finden ist dann ein Kinderspiel!

Folgendes Szenario: auf der Probe für den Gospelgig, auf dem der Jupiter das Orchester gegeben hat, wurde für eine Stelle vom Musikalischen Leiter noch ein extra Pad verlangt und ich wollte eben ausprobieren, wie das Handling ist, wenn man innerhalb eines Live Sets ein Splitting anlegt. Während der Gitarrist also noch mal durchgestimmt und für eine Stelle seine Effekte nach ML-Wunsch angepasst hat, hatte ich die Gelegenheit dazu. Fazit: keine 2 Minuten hat‘s gedauert.

Auch das Zu- und Abschalten von einzelnen Parts in einer Registration ist eine super Sache durch das Drücken des entsprechenden Knopfes. So habe ich die Streicher im Bereich „Live Stack“ aktiviert bzw. deaktiviert. Mit etwas Übung also kein Thema. Auch für die vorher angesprochene Soloaktivierung sind die Buttons extrem bequem. Sollte man hier einen komplettes Live Set für den Solosound benötigen und vorher nur ein Piano brauchen, kann man das ganze ja auch umdrehen: der Solopart liefert das Klavier, der Upper Part den Solosound.

Warum die Mini-Klinke verbaut wird erschließt sich mir immer noch nicht: ein zweites Keyboard anzuschließen und so einen Submixer zu sparen, wäre über normale Klinken viel einfacher gewesen, ein mp3-Player kann auch nicht der Grund sein, das kann der Jupiter ja selbst.

Jetzt noch mal ein ganz persönliches Statement: Alles in allem ist der Jupiter für mich ein VA-Synth, der auch sehr schöne Naturklänge von sich gibt und vor allem auf das schnelle Abrufen von mehreren Sounds gleichzeitig getrimmt ist. So habe ich ihn verstanden und auch mit Gewinn einsetzen können. Die Klangqualität macht meinen Fantom XR auf ein mal ganz klein - der hat aber andere Stärken und ist vom Ansatz her kaum vergleichbar, außer dass er auch zum Musik machen verwendet wird.


Ich hoffe ihr konntet mit meinem Geschreibsel etwas anfangen.

Viele Grüße vom HammondToby
P.s.: es fallen mir garantiert noch 1.000 Sachen ein, die ich vergessen habe, ich reiche das dann noch nach, sollte ich es für wirklich wichtig erachten.
 
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Deine Berichte sind einfach klasse, genau wie vorher die von Mojkarma: zusammengenommen ist das eine exzellente Entscheidungshilfe für JP-80 Interessenten!

Besonders gut hat mir gefallen, dass man in jeder Zeile den Praktiker erkennt und einen Einblick in alle wichtigen Dinge bekommt, die im Spielalltag relevant sind. Ich habe nur einen Bruchteil davon im Laden testen können und sehe alle Pros und Cons jetzt klarer vor Augen. An meiner Entscheidung, dass der JP-80 nichts für mich ist, hat sich nichts geändert (die Gründe haben sich eher noch vertieft). Aber ich kann auch klarer sehen, welchen Nutzen das Gerät für andere mit anderem Bedarf haben kann.

Klang wird immer auch subjektiv empfunden. Die Roland-Keyboards haben eine gewisse Tradition, was warme und volle Klänge betrifft, in die sich auch der JP-80 einreiht, und einige der Pads und Pad-Kombinationen, Synths und Natursounds sind sicher sehr gut einsetzbar. Aber für meine Ohren klingen viele der Layer-Sounds auch ein wenig überladen/verwaschen/zu mittig, falls Ihr versteht, was ich meine. Ich hab's lieber transparenter und klarer, vor allem im Bandkontext.

Die S/N-Natursounds finde ich z.T. sehr interessant, und z.B. die Violinen haben ein sehr natürliches und offenbar auch gut spielbares Vibrato. Man sollte allerdings besser kontrollieren/editieren können, was wo/wann passieren soll und was nicht.
Den Klaviersound finde ich gut benutzbar (besser als beim Fantom G), aber ich könnte auch nicht behaupten, dass ich ihn besonders mag. Da ziehe ich für meinen Geschmack die Kombination von Steinway und Bösendorfer auf dem Kronos sehr deutlich vor (auch den Nord-Stage3 Klaviersound finde ich besser). Die EPs und Orgeln sind für mich eine Enttäuschung und auf dem absoluten Notlösungslevel: das ist ja fast schon das niedrige Niveau von GM-Expandern und fällt ziemlich aus dem Rahmen dessen, was der JP-80 sonst enthält.

Trotz der nützlichen und praktkablen Split/Layer Funktionen (das hast Du gut vor Augen geführt) ist das gesamte Controller-Szenario des JP-80 für mich eine wirklich unakzeptable No-go-area: da gibt es für meinen Bedarf viel zu vieles, was überhaupt nicht geht (angefangen von einem B3-Clone ohne benutzbare Drawbar-Controller bis hin zu VA/Synths ohne angemessene Eingriffsmöglichkeiten). Und das drängt den JP-80 aus meiner Sicht leider schon ein bisschen Richtung Preset-Schleuder. Klar ist der JP-80 keine Workstation, aber mit solchen Einschränkungen ist er zumindest für mich (und ich fürchte, das ist auch für viele andere kein geringer Malus) auch kein wirklich überzeugender "Performance"-Synth - zumindest das ist aber doch der Anspruch, wenn ich das richtig verstanden habe.

Alles in allem noch mal großen Dank an Dich (und Mojkarma) für die große Mühe und den guten Überblick!
 

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