Was ist besser, Äpfel oder Birnen?
Mir schmeckt ein Apfel besser. Bezogen auf Keys waere Obstsalat mein Favorit.
Ich meine, man muß nicht immer wieder die alten Grabenkämpfe austragen - ob Analog, Digital, Sampling, Modeling oder irgendwas zwischendrin
So habe ich Docs Beitrag nicht verstanden. Sondern eher wie der Unterschied zu erklaeren ist. Da spielen unzaehlige Faktoren eine Rolle von denen einige wenige im Forum schon angesprochen wurden. Viele davon sind mit Messgeraeten gar nicht erfassbar, sondern nur mit dem Gehoer, das weitaus empfindlicher ist. Bei der Bewertung gefaellt/gefaelt nicht spielen auch Mustererkennungsprozesse des Gehoers eine Rolle. Und die basieren zum Teil widerum auf Hoergewohnheiten ...
Man kann dies somit gar nicht alles erfassen. Oder es wuerde den Rahmen eines einfachen Threads sprengen.
Mich interessiert das Thema denn ich hatte in den 80 erm dazu mal folgendes Schluesselerlebnis :
Als stolzer Besitzer eines Samplers besuchte ich damals meinen Musikhaendler mit der irrigen Vorstellung :
Na jetzt Sample ich einfach den Matrix 12 dort und dann spare ich mir jede Menge Geld
Das Ergebnis war natuerlich ganz anders. Obwohl die gesampelten Toene doch voellig identisch klangen.
Warum blos ist mein Sampler jetzt kein Matrix 12 ?
So wie es doc auch geschildert hat.
Welche Klangeigenschaften sind für Eindrücke wie "fett/warm/knackig/frisch/u.s.w." verantwortlich?
Zu fett/warm. Das bestimmt das Spektrum, aber darin mehrere Faktoren. Wenn man Saegezahnvarianten betrachtet, so ist dessen Spektrum in Log Darstellung eine Gerade. Abweichungen in Form einer Kruemmung nimmt man als besondere Klangcharaktere wahr. Grob koennte man das Spektrum auch in drei Bereiche einteilen und dann dies ueber deren Verhaeltnisse ausdruecken. Bei einem duennen Sound ist z.B der untere Spektralbereich "leiser" als bei einem Referenzsaegezahn. Beim Minimoog ist er leicht angehoben.
Der Saegezahn nimmt eine Sonderstellung ein, denn die Huellenkurve des Spektrums aehnelt dem rosa Rauschen, dass in der Natuer ueberall als Optimum vorkommt. Der Mensch scheint daher fuer eine Bewertung gerne das Saegezahnsprektrum als Referenz zu verwenden. Natuerlich ist das vom Sound abhaengig. So gibt es natuerlich keinen fetten, spitzen, warmen ... reinen Sinus. Sinus ist Sinus.
Wie spielt eine echte Brass Section, worin bestehen die Unterschiede zu meiner pappigen, statischen Rompler-Tröte?
Mal ganz abgesehen von den speziellen Spieltechniken kannst du dir hier die Frage stellen :
Warum klingen Saegezahn und Rechteck stets in allen Tonlagen gut und insbesonders Blasinstrumente nur in einem ganz engen Bereich und ausserhalb dessen ganz besonders schlecht ? Das hat sehr viel mit Musterkennung zu tun ist somit ein physiologisches Phaenomen. Und dies erklaert warum ein Analoger Synthie nur sehr schwer richtig schlecht klingen kann. Am deutlicsten hoert man starre Formatverschiebungen bei der menschliche Stimme. Diese zu erkennen ist am Wichtigsten fuer einen Menschen. Daher hat er fuer diese die genauesten Mustererkennungsprozesse. Anhad der Stimme kann man sogar Alter, Groesse, Geschlecht der Person abschaetzen. Ein Sax kling wohl aehnlich.
Loop schrieb:
Ich mein, dir scheint nicht ganz klar zu sein, dass man mittels Sampling den Klang einer analogen Klangerzeugung zu 100% einfangen kann.
Das ist voellig ausgeschlossen. Ein frommer Wunsch. Aber nehmen wir etwas im 90%-99% Bereich an. Dann ist die Frage, was nun fehlt. Und ein Faktor den man gerne uebersieht ist die Nichtlinearitaet. Die kann man ueberhaupt nicht sampeln. Das Filter eines Analogen ist z.B nicht starr. Extremstes Beispiel waere ein Disortion Sound :
Der Gitarrist darf "Smoke on the water" nur mit zwei Toenen, keinen Akkorden spielen.
Der Keyboarder kann dagegen ruhig Akkorde spielen wenn er ein Disortion Sample verwendet. Verwendet er ein Disortion Effekt sind Akkorde dagegen ebenfalls verboten.
Warum wohl ?
Nichtlinearitaeten sind bei Musikinstrumenten das Salz in der Suppe. Und genau das kann ein Sample alleine nicht widergeben.
Loop schrieb:
eine Kakophonie sondergleichen zu erschaffen...
Wer ein D6 oder eine Clavioline als Kakophonie bezeichnet sollte besser Briefmarken sammeln.
Die Faehigkeiten des Nutzers sind dazu OT, abgesehen davon, dass manche Oldies wie Monosynth, Mellotron, D6 ... besondere Spieltechniken erfordern oder ermoeglichen. Ansonsten meine ich, dass moderne VA's schon sehr sehr nahe an analogen Kisten liegen. Sogar einen Charakter aufweisen und dazu weitaus flexibles sind als alte Kisten. Was will man mehr ? Der Solina Sound vom Kakophonvideo geht dennoch nur zu 95%.
Gruesse