Mini-Review Behringer B3031A

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Da ich im Netz nicht allzuviel zu oben genannten Monitoren gefunden habe, ein kurzes Review ;)

Ich bin schwer angetan von den Lautsprechern, das vorneweg. Vorneweg auch, das ich bisher nie in den Genuss kam, wirklich hochwertiges hören zu können. Als direkten A/B Vergleich konnte ich meine AKG K271 Studio Kopfhörer heranziehen. Ansonsten habe ich Erfahrung mit den Vorgängern Behringer B2031A, meinen alten Esi Near 05 Experience und den Fame 5080 AM, die ähnlich den Behringer B2031A sind (zumindest die Kalotte scheint mir Baugleich zu sein.). Dann noch die Ultimate InEars UE4 Pro (angepasstes Zweiwege system, das eher neutral ausgelegt ist.)

Es gibt drei Einsatzgebiete:

- Gitarrensounds fürs Axe FX erstellen, die in der Band und live funktionieren müssen
- Klassisches Mixen beim recording
- Einfach Musik hören

Die ESI waren zum mixen nie wirklich tauglich. Der Mittenbereich erscheint mir überbetont. Auf den Kopfhörern klang es immer völlig anders, als auf den Speakern. Dabei stellten sich die AKG K217 und die Ultimate UE4 Pro als sehr, sehr ähnlich heraus, was ich damals auch in direktem A/B Vergleichen herausfand.

Was mich hoch erfreute heute: Die B3031A klingen vom Frequenzbild absolut ausgewogen! Boxenlautstärke und Kopfhörer Lautstärke subjekt gleich laut eingestellt versuchte ich als erstes die Raumanpassungmöglichkeiten der B3031A einzustellen. Nach langem hin und her habe ich mich jetzt erstmal für FLAT Einstellungen entschieden. So klingen sie in meinem Raum den AKGs am ähnlichsten. Und zwar VERDAMMT ähnlich! Das Frequenzbild ist absolut ausgewogen. Als erstes denkt man, trotz der Größe fehlten den Behringer etwas untenrum im Bassbereich. nach längerem Hören und Vergleichen muss ich aber sagen: Nicht gehyped, wie es oft bei kleineren, billigen Monitoren der Fall ist, um die physikalischen Grenzen kleiner Abhören zu überlisten - was meistens dann in künstlicher Basslastigkeit und falschen Mitten führt - für meine Ohren.

Im Hochtonbereich macht sich der Unterschied der Ribbon Hochtöner zu den Kalottensystem der Vorgänger bemerkbar. Diese klangen immer sehr hart und spitz, egal ob auf der Fame oder der Behringer B2031A. Das hat mich immer genervt, hat angestrengt und hat behindert, die Höhen richtig zu beurteilen. Auch war der Abstrahlungswinkel immer sehr eng.

Nicht so, die B3031A: Die Ribbons klingen viel weicher, leichter und trotzdem sehr schön transparent. Ich konnte mich lange nicht entscheiden, ob ich sie um -2db abschwäche oder flat lasse. Flat stehen die Höhen doch sehr hervor, bei Lautheit wirds dann für die Ohren vielleicht auf Dauer etwas zu schnell anstrengend. Aber weit davon entfernt, wie bei den Titan-Kalotten. Die haben sofort und deutlich genervt. Weil ich zu Hause nicht SOOO laut abhören kann, aber mit dem kopfhörer gerne mal kurz voll aufdrehe habe ich die Einstellung dann doch FLAT gelassen.

Also von den Frequenzgängen habe ich bisher nichts lineareres gehört, gefällt mir ausgesprochen gut.

Bei der Auflösung und Dreidimensionalität sind sie gut. Nicht sehr gut. Mit den Kopfhörern klingt es weitaus räumlicher, mit mehr Tiefenstaffelung und ich habe auch das gefühl, dass die B3031A Hallfahnen etwas verschlucken. In diesen Disziplinen ist sicher noch Luft nach oben, aber ich denke, dann muss man schon ein ganzes Stück tiefer in die Tasche greifen. Trotzdem will es relativieren: Unter Lautstärke und mit etwas Abstand zu den Boxen (1,5m ... ) steht die Musik sehr schön im Raum, hängt nicht fest an den Boxen.

Für einen neupreis von €359,- für das Pärchen halte ich sie 1) für unschlagbar und 2) scheint mir dass das erste Monitorpärchen im unteren Preissegment zu sein, mit welchen man wirklich vernünftige Mixergebnisse erzielen kann, die einzelnen Frequenzen also wirklich beurteilen kann.

Auch einfach Musik hören macht mir eine riesen Freude! Die Lautsprecher sind groß genug, um Raumfüllend das Wohnzimmer zu beschallen, Lautstärke und Impulstreue sind auch unter höheren Lautstärken meiner Meinung nach kein Problem.

Dann der Test mit der Gitarre durchs Axe FX: Hier gibt und gab es in der vergangenheit IMMER Probleme: Sound mit Kopfhörern erstellt klangen im Proberaum immer viel zu bassig und überstrapazierend Höhenreich. Da ich im Proberaum dann immer korrigere (Abhöre dort: die InEars im Bandkontext + db M12-4 aktiv Wedge) habe ich zu hause dann unter Kopfhörern immer das Gefühl, die angepassten Sounds wären kraftlos, höhenarm und langweilig.

Heute habe ich nun Presets, die ich zuvor unter Kopfhörern gemacht habe und welche, die im proberaum funktionieren durch die B3031A gespielt. Und siehe da: Unter gehobener (!) Zimmerlautstärke klangen die im Proberaum verifizierten Sounds nun sehr ausgewogen und gut. Hingegen bestätigten sich die zu harschen Höhen und zuviel Bässe in den presets, die ich unter Kopfhörern erstellt habe. Perfekt! Ich hoffe nun also in Zukunft zu Hause die Gitarrensounds besser einschätzen zu können, in der Hinsicht, dass sie im Bandkontext passen und durchsetzungsfähig bleiben.

Zu guter letzt habe ich noch in eigene Mixe reingehört, die ich früher erstellt habe und mittlerweile auf vielen systemen gehört habe und somit weiss, wo sie Schwächen hatten und welche auch ganz gelungen waren. Die behringer bestätigten meine Eindrücke von vielen verschienden Anlagen verschiedener Mixe eindeutig. Mixe, die zu höhenlastig waren oder zuviel / zuwenig Bässe hatten, was ich früher so nie gemerkt habe entlarven die behringer sofort.

FAZIT: Ich bin höchst glücklich! Ich denke, das höherpreisige Speaker (z.b. Adam A7X, etc...) in meinem nicht Abhöroptimierten Raum keine oder kaum Vebesserungen bringen würden, was die Beurteilung der Frequenzen angeht. Ich denke, in dieser Hinsicht brächte verbesserung der Raumakustik mehr, als bessere Monitore.
Was die Ortung, Staffelung und Räumlichkeit angeht klingt es mit den K271 besser, Hallfahnen kann ich da besser beurteilen. Dennoch klingen die behringer nicht 2dimensional. Sie lösen sehr wohl gut auf, Ortungen sind gut möglich, Bässe und Gesang stehen sehr gut im Raum, Kleben nicht an den Lautsprechern. Dennoch: Auf den AKGs klingt es da dann doch räumlicher und differenzierter. Mir macht das nichts aus, ist mir doch klar, dass sehr gute Ergebnisse in den Räumlichkeitsdiziplinen von Abhören im immer noch Einsteiger Preissegment sicher nicht zu leisten sind.

Wer Musik wirklich beurteilen will und anständig Mischen will und finanziell sehr beschränkt ist dem lege ich diese Abhören unbedingt ans Herz! Im Verbund mit einem höherpreisigen Kopfhörer (K271, DT880 Pro) ist man dann - glaube ich fest - erstmals so aufgestellt, amtliche Mischungen erstellen zu können.

Mit meinen Esi Near 05 Experience und ansonsten NUR Kopfhörern gings jedenfalls nicht. Obwohl die Esi ja auch in Tests immer als ganz gut beurteilt wurden.

Auch macht der Kauf von Behringers B2031A absolut keinen Sinn mehr, in Anbetracht, dass man für ca. € 80,- mehr ausserordentlich bessere Höhen bekommt! die titan-Kalotten oder was das auch immer ist klingen dagegen harsch, hart, steril, überspitzt. Das machen die Ribbons der Nachfolger so überdeutlich besser, das Behringer die Produktion seines "Klassikers" meiner Meinung nach einstellen sollte :D

Also: Ich weiss nicht, wieviel besser höherpreisige System sind. Ich denke aber, ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich es strengstens anrate zumindest die € 359,- zusammenzukratzen, die thomann für die B3031A aufruft, bevor man für etwas weniger was anderes kauft. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich denke, erst mit den B3031A Mixe wirklich ehrlich beurteilen zu können.

Für gute € 100,- mehr sind sie MEILENWEIT besser, als die Esi Near 05 Ex, mit denen ich nie was gescheites zusammenbekommen habe, was die Behringer jetzt eindrucksvoll bestätigen!

Verdammt viel Klang fürs Geld! Mit soviel habe ich nicht gerechnet.
 
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Danke für den ausführlichen Bericht! Jetzt bin ich bei meiner Auswahl noch unentschlossener...weißt du ob der Unterschied zwischen B3030A und B3031A nur in Größe und Lautstärke besteht oder ob es da noch andere Differenzen gibt?
 
Irrsinnigerweise gibt Behringer bei beiden denselben Frequenzbereich an. Ich kenne die B3030A nicht, aber durch die kleinere Membran des Tieftöners und das kleinere Boxenvolumen dürften die untenrum schlicht weniger Bass haben. Wenn Platz wichtig ist, wären die B3030A eine Überlegung wert, wenn es nur eine Preisfrage ist würde ich definitiv zu den größeren tendieren. Unterschied ist also in der Tat nur Größe und Verstärkerleistung....
 
Ok...mal schauen, was ich nehme, ich werde dann auch mal darüber berichten :)
 
... denn Bilder sagen mehr als Tausend Worte :)
 

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Hast du die Fotos barfuß aufgenommen?... :D
 
Nee, in Strümpfen :p Lass bloss meine Pantoffel aus dem Spiel *g
 
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