Konzertflügel aufnehmen

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tastenfreund
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Allen ein gesundes 2009 voller Frohsinn!

Ich veranstalte in Berlin klassische, flügeldominierte Kammerkonzerte mit 80-150 Gästen und historischen Flügeln. Auf Wunsch der Musiker, und da uns die DAT Mtschnitte langsam ein Greuel wurden, haben wir einen zweikanaligen Korg MR 1000 gekauft und zuerst zwei Großmembranen von Rode NT 2Aaufgenommen, dann aber sehr viel herumexperimentiert, zuerst mit Schoeps mk 2 und 4(wunderbare Höhen, aber irgendwie nicht der Bass, den die Flügel wirklich haben, wenn man daneben sitzt oder spielt), Earthworks QTC 40(auch schöne Höhen, aber sehr viel Grundrauschen), Neumann KM 183(gut) und schließlich MBHO KA 100( hat uns am besten gefallen, besonders der Bass....).

Nun zu den Fragen:
1: Wir haben, leider auch mit den toll klingenden Josephson c617 oder den Schoeps Probleme Zerren bei hohen Pegeln oder insbesonders hohen Impulsen, wenn wir die Mikros als overhead in AB in ca 170cm Höhe benutzten, der Raum ist nicht so riesig und die Flügel sind sehr groß und laut. Liegt es an der Instabilität der Phantomspeisung des Korg, sprich sollten wir z.B. einen BG No.2 von Broadhurst Garden zwischenschalten oder Forsell, die ganz stabile Phantomspeisungen liefern können?

2: Oder sollten wir auf DPA und deren high SPL Linie umsteigen? Hat jemand Erfahrungen damit? Und ist das Grundrauschen so hoch, wie es die reinen Zahlen vermuten lassen?

3. Hat jemand Erfahrungen mit Massmikrofonkapseln, bsp. Mk221 oder 102 von Gefell? Gibt es Adapter oder gar DIY Geräte, die 130V oder besser die für die Messmikrofone von Gefell benötigten 200V Polarisationsspannung liefern, so daß man sie zur Aufnahme verwenden könnte?

4. Hat jemand - das ist OT - Erfahrung mit Mikrofonvorverstärkern, bsp dem Earthworks mit 4 Kanälen, die eine interne Summierung anbieten, d.h. man kann mit zwei Haupt- und 2 Stützmikros aufnehmen und doch(wir haben nur zwei Spuren) nur zwei Spuren aufzeichnen?

Vielen herzlichen Dank. Christoph
 
Eigenschaft
 
Das sind ein paar sehr feine Mikrofone, die Du da auflistest!

Ich glaube kaum, dass Du mit einem Flügel in einem Meter Entfernung noch so einen Schalldruck aufbaust, dass ein Schoeps verzerrt.

Mich wundert auch, dass Du mit Rauschen Probleme hast. Ich kenne das MR1000 zwar nicht, aber gehe mal davon aus, dass die eingebauten Vorverstärker nicht soooo klasse sind.

So oder so lohnt sich da sicher, einen richtig guten separaten Mikrofonvorverstärker anzuschaffen. Und da eher was Neutrales. Soll es auch mobil sein? Wieviel willste anlegen?

Es gibt übrigens tatsächlich einen 4-fach Mic Pre mit eingebautem Summierer: API 3124MB+
hab ich aber leider selbst noch nicht die Freude gehabt. Soll aber sehr viel Headroom haben und die Transienten gut rausstellen. Allerdings auch eher ein Preamp "mit Sound".
 
Hallo,

allso ich denke auch das das Problem mit dem verzerren nicht an den Mikros liegt. Wir haben den Konzertflügel (Steinway D und Blüthner) schon mit verschiedensten Kondensatormiks abgenommen. teilweise auch mit ca. 50cm über den hämmern und mit in den Flügeldeckel eingeklebte Grenzflächenmikrofonen. Verzerrt weggen zu hohem Schalldruck haben diese noch nie und unser Pianist kann sehr hart spielen.

Evtl scheppert irgendwass von der Percussion oder so im Raum mit?

Gruß

Fish
 
Hallo,

ich kann zumindest bestätigen, daß das Zerren wohl kaum an den Mics liegen dürfte. Ich habe mich selber schon mal mit der Abnahme eines historischen Flügels befassen dürfen und hatte dabei nur je zwei Oktava MK012 für den Flügel und als Hauptmikrofone für den Chor zur Verfügung. Mit den "Flügelmikrofonen" mußte ich also sehr nahe an die Saiten ran, der Deckel war ganz geöffnet, ein Mic zielte auf den Diskant-, eins auf den Baßbereich. Abstand ca. 35 cm. Ich hatte dabei keinerlei Pegelprobleme (der Pianist hatte von pp bis fff wirklich alles im Programm); die Mics wurden über ein Mackie VLZ1604 gespeist.
Bei eurem Problem habe ich auch eher den Recorder im Verdacht - das Zerren bei starken Impulsen könnte auf zu schwache Phantomspeisung hindeuten.
Erfahrung mit Vierfachpreamps mit Summierung habe ich leider nicht. Ggfs. wäre eine Alternative zu einem derartigen Gerät z. B. ein Mackie VLZ1202 VLZ3. Ich habe den Vorgänger, das VLZ1202pro, und habe es in ähnlichen Bedarfsfällen immer mit gutem Erfolg verwandt.

Viele Grüße
Klaus
 
Bevor man irgendwas mikrofoniert muss ausgeschlossen sein, dass die Geräuschquelle nicht aus dem Flügel oder aus dem Umfeld des Flügels kommt. Was wurden da schon Kabel und Mikros getauscht, Positionen verändert, etc...

Trotzdem viel Spaß mit den Aufnahmen,

Viele Grüße,

paul
 
Vielen Dank, das ging schneller als geträumt. Erstes Fazit, ein Mikrofonvorverstärker muß ran, ich habe mich dan doch für den BG No.2 entschieden und hoffe, das ganze dann impulsfester zu machen. Es ist übrigens nichts, was im Raum mitschwingt oder an den Flügeln. Kabel- und Stativtausch sowie andere Mikrofonstellungen hatten bisher nichts gebracht.

Zu den anderen Fragen vielleicht etwas besser formuliert:
1: Hat jemand Erfahrung mit mit Flügeln und DPA und deren high SPL Linie also 4004 und 4007? Hat jemand Erfahrungen damit? Und ist das Grundrauschen so hoch, wie es die reinen Zahlen vermuten lassen?

2. Hat jemand Erfahrungen mit Massmikrofonkapseln, bsp. Mk221 oder 102 von Gefell? Gibt es Adapter oder gar DIY Geräte, die 130V oder besser die für die Messmikrofone von Gefell benötigten 200V Polarisationsspannung liefern, so daß man sie zur Aufnahme verwenden könnte?

3. Kann man, um auf Höhe des Voverstärkers zu summieren 4 Kanäle, also 2 Haupt- und 2 Stützkanäle aufnehmen, jeweils die beiden "mehr rechten", also 1 Haupt und 1 Stütz zusammenlegen, und damit nur zwei Spuren aufzeichnen oder klingt das nicht, denn es müßte ja zwischen Haupt- und Stützmikros rein theoretisch schon ein beträchtliche Laufzeitdifferenz für das Signal bestehen?
Nochmals danke, Christoph
 
Das ist eine Hochwertigkeit des Equipments, wozu wir hier mangels Erfahrung wenig sagen können. Ich denke nicht, dass es an den Mikros liegt, wenn es zerrt. Zu den Preamps des Korgs kann ich wenig sagen, da geht es natürlich immer noch hochwertiger. Ich würde erst mal das mit der PP versuchen. Ihr seit mit dem Korg gegenüber einer Laptoplösung natürlich kanalmäßig etwas eingeschränkt. Daher vermute ich, dass alle Mischversuche, schlechte Kompromisse enthalten werden. Lieber zweikanalig und in allerbester Qualität bleiben. Wegen der Mk221 oder 102 würde ich mich einfach mal mit Mikrotech Gefell in Verbindung setzen. Die sind sehr hilfsbereit. Zu den DPA kann ich Dir leider mangels praktischer Erfahrung nichts sagen.
 
Zu Deinen anderen Fragen kann ich leider auch nichts beitragen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Probleme mit dem neuen Preamp aus der Welt sind.

Was ich nicht ganz verstanden habe, warum´s der BG No.2 sein soll. Da fehlt Dir ja dann noch ein Mischer, um die 4 Kanäle zusammenzubringen. Der No.1 sieht mir mehr nach einem Pre für den mobilen Einsatz aus und hat auch zwei Kanäle.
 
1: Hat jemand Erfahrung mit mit Flügeln und DPA und deren high SPL Linie also 4004 und 4007? Hat jemand Erfahrungen damit? Und ist das Grundrauschen so hoch, wie es die reinen Zahlen vermuten lassen?

In der Hochschule für Musik Dresden, in neuem Saal, hängt ein Stern von DPA (klein - Decca Tree) mit 5 DPAs: eigentliche Decca Tree besteht aus drei DPA 4006, als Raummikrofone benutzt man zwei Nieren DPA 4011. Das klingt fantastisch, hier paßt kein anderes Wort! Unten stehen Steinway und Bösendorfer.
 
lieber christoph tastenfreund, an dem korg gibt es auf der rückseite einen schalter, hier kann man die empfindlichkeit einstellen. vielleicht steht er auf hi?du könntest die low einstellung versuchen. zu den earthworks mikrofonen kann ich etwas sagen, mein erster versuch scheiterte, weil mein mischpult zwar die normgerechte phantomspannung lieferte aber bei voller belegung nicht 2 earthworks qtc 40 und noch vier andere mikrophone versorgen konnte. die folge war, daß die earthworks extrem rauschten und sehr schlecht klangen.die earthworks brauchen pro mikrophon 48 volt /10 mA, normale mikrofone nur 2-4 mA.Die Earthworks sollten einen supertollen Tiefbass reproduzieren können. der 2. versuch mit den earthworks war toll und ich habe sie jetzt gekauft. ich habe auch den DAV electronics BG1 mit Earthworks ausprobiert und es geht, eine Anfrage bei DAV ergab, daß der BG1 die 10mA pro Kanal schaffen....Vielleicht machst du noch einen 2. Versuch mit Earthworks und läßt dir direkt den 1022 verstärker zum ausprobieren schicken, die sind sehr nett bei SEA, ich habe sie auch mit dem earthworksverstärker ausprobiert.......gruß paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist dir aufgefallen dass dieser Thread bald 1 1/2 Jahre alt ist? ;)
 
du hast recht, aber die antwort ist aktuell und vielleicht hilft es irgendjemand, gruß paul
 

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