Wieviele Lieder könnt Ihr auf dem Akkordeon spielen?

SyIvia
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Hallo,

ich lerne ja nun erst seit Januar Akkordeon und anfangs habe ich immer alles immer mitgeuebt: also jede alte Uebung.
Mittlerweile lerne ich seit paar Wochen ein fuer mich so krasses, schweres und langes Lied (das ich total mag) und habe
kaum noch Zeit, die anderen Lieber zu ueben (sind ja nun erst 5 alte und ein neues)
Leider vergammeln die aelteren Lieder und bei einem sehe ich schon, dass ich es komplett neu lernen muss. Leider
kann ich nicht taeglich zwei Stunden ueben sondern nur 30min oder 60min. Und ich finde es bisschen aergerlich.

Also ich stehe bisschen vor der Wahl: entweder ich lerne das neue richtig gut und die alten nicht oder ich verkuerze
die Zeit fuer das Neue und halte mich mehr bei den alten Liedern auf, dann kann ich in der Summe gar kein Lied spielen.
Wie ist das bei Euch? Wird das besser je laenger man generell Akkordeonspielt?

Viele Gruesse,
Sylvia
 
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Wie ist das bei Euch? Wird das besser je laenger man generell Akkordeonspielt?

Es wird auf jeden Fall mehr!

Es gibt Leute, die empfehlen, erst zum nächsten Stück zu wechseln, wenn man das erste richtg verinnerlicht hat, so dass man es jederzeit und auswendig spielen kann! Nun - wenn ich dem Rat gefolgt wäre, wäre ich noch immer beim ersten Stück.

Mein Repertoire umfasst etwa 30 Stücke, die zum "harten" Kern gehören. Davon ca. 4 bis 5 die ich fast auswendig kann und im weiteren Dunstkreis habe ich ca. weitere 30 Stücke, die ich schon mal besser konnte und evtl. nach kurzer "Aufwärmzeit" wieder so ungefähr wiedergeben kann. Mehr sinds nicht - wobei mich das auch gar nicht stört - im allgemeinen reicht das für mich voll und ganz. Was aber mit wachsendem Können zunimmt, ist die Fähigkeit manche Stücke praktisch vom Blatt weg spielen zu können, oder in kurzer Zeit begriffen zu haben und wiedergeben können... Und ich habe jede Menge Stücke, die ich schon mal gespielt habe, aber jetzt nicht mehr auf die Reihe kriege...

Aber Stücke, von denen ich glaube, dass ich die mit meinen persönlichen Intentionen wiedergeben kann, wo ich auch wirklich die Nuancen steuern kann, das sind sehr wenige. Das sind aber teilweise auch Stücke, die ich über Jahrzehnte!!! immer wieder mal ausprobiert habe, wieder wegelegt, wieder aufgenommen ...bis es bei mir irgendwann mal klack gemacht hat und ich wirklich bis ganz ins Innere begriffen habe, was das Stück will und wie ich das wiedergeben kann und mag, so dass ich auch das musikalische Wesen des Stücks "rüberbringen " kann - die paar wenigen sind mir meine allerliebsten Stücke! Die sind mir wichtiger, als all die vielen anderen, die ich auch noch spiele. Hört sich jetzt vielleicht geschwollen an, aber ich weiß nciht, wie ich es bessser ausdrücken kann.


... also mach dir nix dir aus Sylvia, dass immer wieder mal was aus dem Repertoire rausfällt ist ganz normal und gehört zum Wesen der Dinge. Am Anfang schmerzt das, weil man ja nicht viele Stücke überhaupt spielen kann - da ist jeder "Verlust" tragisch. Aber warts ab - du wirst merken, je länger du dabei bleibst, desto mehr werden es werden und desto besser kannst du auch Stücke wieder spielen, die du schon ne Weile weggelegt hast.

... und was das üben angeht, das sehe ich relativ entspannt. Meine tägliche halbe bis dreiviertel Stunde übe ich, wenn s grad gut läuft und wenns kein so n guter Tag ist, dann übe ich weniger und spiele dafür ein paar Stücke aus meiner Sammlung.. oder spiel auch mal gar nicht...ich muss ja nicht spielen, - nur wenn ich mag. Es soll ja eine schöne Freizeitbeschäftigung bleiben:)

Gruß, maxito
 
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Hallo Sylvia,
als mein Duo-Partner noch lebte, war der Ehrgeiz groß und ich habe 3 Stücke auswendig gelernt. Davon kann ich jetzt noch 1 Stück. "Achtung los".
Den Spanischen Walzer und Angelique müsste ich nochmal vollkommen neu auswendig einüben.
Aber durch meine DRK-Partnerin, die keine Noten kann, sondern nur nach Gehör spielt, habe ich eine ganze Menge gelernt und muss nur richtig hinhören, um Lieder mitzuspielen.
Wenn die Grundkenntnisse da sind, müsste man bei 30 Minuten täglich insgesamt immer sicherer werden.
Natürlich geht das immer besser, je länger und öfter man spielt. Und wenn das neue Lied richtig gut geht, funktioniert das ältere garantiert irgendwann fast von selbst.
Gruß Jutta
 
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Mein Repertoire umfasst derzeit ca. 70 Stücke, die ich auch auswendig spiele. Allerdings sind durchaus etliche Stücke dabei, die mich schon seit 30 Jahren begleiten (etliche Musettetitel oder Stücke von Vossen, Munsonius, Deuringer usw.) und die gewissermaßen zeitlos sind. Außerdem handelt es sich um "Brot-und-Butter-Stücke", also solche, die vom Schwierigkeitsgrad her für mich im "Mittelfeld" liegen und nicht an meiner Leistungsobergrenze - dort könnte ich niemals ein so breites Repertoire erreichen Aber auch so kiomme ich schon nicht darum herum, die Stücke regelmäßig zu spielen (auswendig), um sie "im Kopf" zu aktualisieren - sonst fehlt mir plöltzlich beim Auftritt irgendein Teil. Das ist durchaus schon passiert.... Aber weil die Leute die Stücke meist nicht kennen, merken sie das gar nicht. Nur ich fühle mich damit gar nicht wohl. Die Zeit zum Durchspielen muss ich mir regelmäßig nehmen, auch wenn es noch so lange dauert.

Über das Auswenidgkspielen hatten wir mal einen eigenen Thread gestaltet, von dem ich aber nicht weiß, in welchem Unterforum er jetzt gelandet ist. Dort findest Du nach meiner Erinnerung einige Hinweise, wie man es schaffen kann, mehr Stücke im Repertoire zu halten.

Die Erweiterung Deines Repertoires kommt im Laufe der Zeit (fast) von ganz allein. Du kannst das Auswendigspielen zwar gezielt trainieren, aber Dein Weg, die älteren Stücke immer wieder aktuell zu halten, ist ganz gewiss auch schon richtig. Und irgendwann werden die Stücke so sitzen, dass die Intervalle des Auffrischens ohne Schaden immer größer werden können. Am Anfang sind die Fortschritte sicher nicht so groß, dafür geht es mit steigender Routine dann immer leichter, mehr Stücke drauf zu haben.
 
Hallo Sylvia,

klar wird man mit der Zeit immer besser, wenn man konsequent am Ball bleibt. Nach einem halben Jahr Akkordeonspielen solltest Du selbst Dich noch nicht zu arg unter Druck setzen - schließlich soll der Spaß am Spielen ja im Vordergrund stehen. Eine gute Möglichkeit, dass Du "alte" Stücke nicht "verlernst", wäre, sie zum "Aufwärmen" als erstes kurz anzuspielen, allerdings ohne auf Perfektion aus zu sein und ohne sie so lange zu wiederholen, bis auch das letzte Fehlerchen ausgebügelt ist. Mit der Zeit gehen Dir die Stücke dann trotzdem (mehr oder weniger fehlerfrei) in Fleisch und Blut über, so dass Du sie auch parat hast, wenn Du sie nach längerer Zeit erstmals wieder spielst.
 
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Ich spiele jetzt seit knapp 2 Jahren. Ich kann noch alle Stücke aus dem letzten Schuljahr.
Ich spiele immer zum Einspielen eins was ich gut kann und ich ende auch immer mit so einem. Priorität hat immer das Aktuelle Stück, aber zwischendurch spiele ich immer andere und die wechsle ich, so dass jedes mal dran kommt.
Wenn ich einen sehr harten Brocken habe belohne ich mich immer mit einem, was besonders gut flutscht.
Das ein oder andere wird wohl irgendwann hinten über fallen, aber die mir gefallen will ich ja immer können. Wenn ich eins mal länger nicht gespielt habe brauche ich auch immer eine Zeit bis es wieder gut geht und das ärgert mich dann immer. Obwohl es ja eigentlich blöd ist sich über sowas zu ärgern.
Ich übe so 5-7 Stunden die Woche auf geteilt auf 5-6 Tage.

Gruß grollimolli
 
ich spiele jetzt seit fast 8 jahren Akkordeon in einer Musikschule, auswendig kann ich derzeit kein lied, da wir immer wieder neue bekommen und zum auswendig lehrnen die zeit fehlt.
Lieder im Hefter hab ich jetzt so... mmhh.. um die 200 Stück, manche kürzer, manche länger..
zuhause übe ich nicht sehr viel... dazu hab ich auch meistens keine zeit, ich habe einmal in der woche Musikschule und aller 2 wochen noch band (mit ein paar leuten aus meiner MS)
Inzwichen bin ich richtig gut im "vom Blatt spielen", also wenn ich ein neues lied bekomme komm ich da schon beim ersten mal spielen einigermasen gut durch, bei schwereren mit vielen b oder # brauch ich da noch ettwas länger ;)
 
bei mir ist da so: ich habe ja von 1976 bis 1989 sehr intensiv gespielt, dann kam meine ehe mit fast stillstand in der musik und vor so 10 jahren habe ich angefangen wieder mehr zu spielen, aber da habe ich fast nur gespielt und nicht geübt. der ganze kram zur unterhaltung war sofort wieder auswendig da, bei schwereren stücken waren zwar die noten da, aber die finger klemmten. so habe ich anfang des jahres wieder angefangen zu üben und nicht mehr so viel zu spielen.

dabei gibt es verschiedene curiosita: ich spiele ja gerne die sachen von vossen u.a. ich habe da jetzt ein stück, von dem ich das trio spielen kann, aber absolut nicht mehr weiss, wie die ersten beiden teile gehen, geschweige denn, wie das ding heisst.

zu 'auswendig spielen': das ist für mich ein absolutes muss. ich bin dann frei, und kann machen was ich will, ohne irgendwelche abhängigkeiten zu haben. erst wenn ich in stück auswendig kann, kann ich anfangen das teil so zu spielen wie ich will.

vom Umfang her kann ich schon einen abend spielen, und die leute zum mitsingen anhalten. da meist die textkenntnisse mangelhaft sind, habe ich mir ein textheft zusammengestellt, ausgedruckt, und seltsamerweise verschwinden davon immer ein paar. ;-)

ich habe die erfahrung gemacht, dass sich schwierige stücker leichter auswendig spielen lassen als leichte, bzw. dass ich die schwierigen passagen schneller intus habe als die leichten.

und dann bleibt natürlich spielen spielen spielen, und immer auch wieder den alten kram, so dass sich die sachen ins gehirn und in die finger einprägen.
 
... von 1976 bis 1989 sehr intensiv gespielt, dann ... vor so 10 jahren habe ich angefangen ...
Statistisch müsstest Du noch 3 Jahre warten und dann für 13 Jahre wieder intensiv spielen, dann wäre ein 13 Jahre Rhytmus erkennbar ;-)


der ganze kram zur unterhaltung war sofort wieder auswendig da, bei schwereren stücken waren zwar die noten da, aber die finger klemmten. ... ich habe die erfahrung gemacht, dass sich schwierige stücker leichter auswendig spielen lassen als leichte, bzw. dass ich die schwierigen passagen schneller intus habe als die leichten.

Bei mir genau so. Schwierige Stellen übt man einfach auch öfter und trotzdem funtionieren sie längere Zeit nicht von selbst. Also weiß man zwar, was da steht und denkt auch ständig und oft daran. Aber der motorische Trainingseffekt läßt auf sich warten. Die leichten Stellen muß man kaum üben und merkt sie sich deshalb auch schlechter ... nach dem Motto "ist ja nicht so dringend".

ich spiele ja gerne die sachen von vossen u.a. ich habe da jetzt ein stück, von dem ich das trio spielen kann, aber absolut nicht mehr weiss, wie die ersten beiden teile gehen, geschweige denn, wie das ding heisst.

Dann komponiere doch vorn etwas dran? Ich merke mir Melodien auch viel besser als den jeweiligen Titel dazu, oder aus welchem Zusammenhang ich das kenne. Oft ist nur eine nebulöse Erinnerung oder ein Gefühl damit verbunden.

Ich habe ehrlich gesagt Schwierigkeiten, die Anzahl der Titel meines Repertoires festzulegen. Es hängt von der zumutbaren Qualität und vom Termin der Verfügbarkeit ab. Zu Übermorgen einen Russenball zum Tanzen zu spielen würde mir heute nicht schwer fallen, in 2 Wochen kann ich das wahrscheinlich nicht mehr, dafür aber hoffentlich 30 Minuten Barockmusik. Zählt nur das Soloprogramm oder auch die "Orchesterstücke" (Band oder Duo usw)?
Was ist mit den tausenden Melodien, die man kennt und vielleicht in einfacher Weise sofort spielen kann? Zählt das auch?
Ich staune auch immer über gute Blattspieler, deren Repertoire durch diese Fähigkeit theoretisch unbegrenzt ist.


zu 'auswendig spielen': das ist für mich ein absolutes muss. ich bin dann frei, und kann machen was ich will, ohne irgendwelche abhängigkeiten zu haben. erst wenn ich in stück auswendig kann, kann ich anfangen das teil so zu spielen wie ich will.

Dito. Noten sind nur Hilfsmittel zum Lernen.

vom Umfang her kann ich schon einen abend spielen, und die leute zum mitsingen anhalten. da meist die textkenntnisse mangelhaft sind, habe ich mir ein textheft zusammengestellt, ausgedruckt, und seltsamerweise verschwinden davon immer ein paar. ;-)

Die Texte für Dich oder zum Austeilen?
Früher habe ich die Texte auch unterschätzt und mich gewundert, dass viele Sänger eigentlich immer nur wegen Textschwäche kneifen. Dass mir das genauso geht, habe auch erst vor einiger Zeit gemerkt. Sobald man zum Spielen singt, zieht die Stimme die ganze Konzentration ab. Das Spielen wird zur Nebensache. Die Melodie ist dabei normalerweise ebenfalls kein Problem sondern eben hauptsächlich der Text. (wenn es nicht gerade eine Koloratur über Hallelujah ist).
 
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Hallo,
auswendig spielen ist immer so eine Sache... Aber die Lieder immer wiederholen das Is das perfekt und auswendig spielen kommt dann auch von alleine...

mach weiter so dann wird es was
 
Hallo zusammen,

bei mir ist es so, dass ich früher fast nur nach Noten gespielt habe. Jetzt, nach dem Wiedereinstieg, lerne ich die "guten" Stücke auswendig - die grauen Steinbeißerchen müssen beschäftigt werden und es macht auch mehr Spaß, auswendig zu musizieren. Dabei beobachte ich ebenfalls, dass ich mir die schwierigeren Passagen leichter einprägen kann als die "billigen" Stellen. Wenn ich an einer billigen Stelle unterbreche (oder rausfliege), dann finde ich an genau dieser Stelle manchmal nicht mehr rein. Sich darauf verlassen, dass an den billigen Stellen die Finger alleine laufen, ist nicht generell zielführend. Es muss bei mir tatsächlich jeder Ton explizit im Gedächtnis abgespeichert sein, um sicher spielen zu können. Bei schwierigeren Passagen ist das durch den Lernvorgang gegeben, wie schon weiter oben erklärt wurde.

Bach, der zumendest für mich richtig schwer ist, kann ich überhaupt nur auswendig spielen, das Notenlesen wäre in dem Tempo gar nicht möglich. Was ich noch nicht richtig schaffe, ist, dass ich beim Vorspiel die Konzentration zum auswendig Spielen hoch halte. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht vor großem Publikum spiele, sondern nur im privaten Kreis.

Zur Konzentration Augen zu und Künstlergesicht ist beim privaten Spiel etwas seltsam. Wie schafft Ihr es, Euch beim Auswendigspiel zu konzentrieren?

Viele Grüße

morino47
 
Auch ich merke immer wieder, das die Stellen, die beim anfänglichen Lernen erstmal keine Schwierigkeiten machen und darum eher weniger bewußt und konzentriert so hm heruntergespielt werden, später, wenn das Stück etwas besser geht, die Stellen sind, die dann nachgeübt werden müssen. Und noch später müssen wiederholt die wirklichen Knack-Stellen gründlich durchgeübt werden.

Von einem sehr guten Dudelsackspieler habe ich mal gelesen, dass er während des Spielens die Melodie vor-hört. Wenn ich das für mich versuche, fühlt es sich plausibel an (sag ich mal so vorsichtig). Auswendig spiele ich (vermutlich) nach Melodie und Griffmuster/Tonposition (auf Knöpfen). Noten visualisieren kann ich so gut wie gar nicht. Andererseits helfen mir die aufgeschlagenen Noten vor mir, auch wenn ich sie nicht wirklich notenlese, sondern eher das Gesamtbild wahrnehme. Wie und warum auch immer das funktionieren mag.
 
Ein Bekannter hat immer seine geschlossene Notenmappe mit über 1000 Seiten(!) auf einem Notenständer vor sich stehen.
Er spielt grundsätzlich alles auswendig - trotzdem immer dieser Notenständer mit der Notenmappe.

Ich: "Wozu schleppst Du denn überhaupt den ganzen Plunder mit, wenn Du ihn doch augenscheinlich niemals brauchst?
Er: "Für den Fall, dass mir mal was nicht direkt einfällt, kann ich wenigstens kurz nachsehen."
Ich: "Wann ist das denn zuletzt passiert?"
Er: "Noch nie."
...
 
Da ich noch nicht so lange Àkkordeon spiele, kann ich dazu eigentlich nur im Bezug auf Klavier was sagen. Ich glaube aber, ich kann - bewußt - nicht ein Lied auswendig spielen. Also ich könnte mich vermutlich nicht hinsetzten und Noten aufschreiben etc. Dabei hab ich Klavier immer strikt nach Noten gespielt. Aber meine Hände lernen halt Lieder schon mal häufiger auswendig und vergessen die dann auch nicht mehr, wenn ich sie länger nicht spiele. Die machen das dann halt einfach von selber, ich darf nur nicht anfangen zu denken. :D

Das ist, glaube ich, bei mir mehr ein Lernen von Bewegungsabläufen. Kennt das noch wer?
 
Ich wollt es ja nicht schreiben, weil mich dann alle für spinnert halten...

Es kann auch ein anderes Stück als das was ich grad auswendig spiele, aufgeschlagen sein, auch das hilft. Und auch die geschlossene Notenmappe vermittelt irgendwie ein heimeliges, sicheres Gefühl....
 
A
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Spam
Wie schafft Ihr es, Euch beim Auswendigspiel zu konzentrieren?

Es gibt Phasen.

Die erste Phase ist anstrengend: man holt den Text bewußt aus dem Gedächtnis, den man beim Üben immer mitdenkt. Man analysiert und tut das immer wieder. Man übt also einen Denkprozess. Wenn man so auf die Bühne geht, muß man sich sehr konzentrieren. Da führt nichts an den Nebeneffekten wie geschlossenen Augen vorbei - egal ob privater Kreis oder nicht. Diese Phase ist sehr wichtig und man muß sie auch später immer irgendwie aufrecht erhalten. Aber:

Die folgenden Phasen erhöhen den Anteil am automatischen Spiel und verändern den Denkprozess. Die Einzelnoten werden gruppiert, in Harmonien zusammengefasst, bei Bach werden die Stimmen also vertikal zusammengefügt und gleichzeitig horizontal wieder zerlegt. Die Konzentration "lernt", sich flexibler dem einen oder dem anderen zuzuwenden, während der weitaus größere Rest intuitiv weiter spielt. Je freier man dabei wird, desto besser.

Wenn die Inspiration für das Stück so lange bleibt, kann das ein lebenslanger Prozess sein. Dadurch entdeckt man an manchen Stücken selbst nach Jahren immer wieder etwas neues. Es bleibt aber auch immer ein Restrisiko, was das Ganze spannend hält. Man schaufelt den Kram von einer Hirnecke in die andere. Wenn es überall mal war, und mit verschiedenen Emotionen und Eindrücken verkoppelt wird, vergißt man es nicht mehr. Üben zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten, Entwicklungspausen machen, sacken lassen, Teile vergessen und dann wieder heraus holen... usw.

Ich glaube, wenn die eigene Betrachtungsweise nicht mehr geändert werden kann, man auch total sicher ist, dann wird es auch bald langweilig. Manche Künstler ziehen ihre Spannung dann eher aus der unterschiedlichen Wirkung beim Publikum oder beginnen unangebrachte Faxen zu machen oder übertreiben in irgendeiner Hinsicht (Tempo, Lautstärke) was der Musik aber oft nicht gut tut.

Ich denke da liegt auch schon die einfache Antwort zur Größe des Repertoires drin;
Es macht zwar irgendwie Spass, alles bedienen zu können und sein Programm zu maximieren. Ein einzelnes (trotzdem vielseitiges) Programm mit hohem Niveau ist aber meiner Meinung nach reizvoller für den Musiker selbst. Das Publikum dafür muß aber auch gefunden oder erzogen werden... anderes Thema!
 
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A
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Spam
Es kommt immer drauf an. Ich habe 10 Jahre gespielt, auch in einer Art Band und durch die dauernde Wiederholung bestimmter Stücke könnte man die dann eben auswendig. Ausserdem hatte man irgendwann auch das Gefühl dafür, wann der richtige Einsatz ist. Ich habe in der zweiten Stimme gespielt, wo man eigentlich sehr aufmerksam sein muss, aber man bekommt ein Gehör dafür, wann man wieder dran ist.

Alles Erfahrungswerte, dass kommt mit der Zeit von ganz alleine.
 
Hallo,

der Thread ist jetzt schon bisschen aelter und ich ein bisschen weiter fortgeschritten (nicht zu weit natuerlich!)

Meine Erfahrnung ist nun, dass die Stuecke des Repertoires dynamisch in der Qualitaet sind.

Ich habe bei einigen, VERNUSCHELUNGEN festgestellt, die ich wieder herausarbeiten musste
oder, dass es WANDERPROBLEME gibt: wo vorher keine Spielprobleme waren, sind ploetzlich
welche und die musste ich wieder herausarbeiten usw.
Um diese Probleme zu vermeiden, spiele ich die Stuecke nicht mehr nur einfach so herunter,
sondern versuche, je nach Tageslaune, sie langsam, schnell oder bewusst oder auch nur einseitig
und auch hin und wieder mit Noten zu spielen und versuche mir an - nicht so guten Tagen - keinen
Kopf ueber die Qualitaet zu machen.

...und dabei zu laecheln. Klingt bloede, entspannt aber auch die Spielweise.

Viele Gruesse,
Sylvia
 
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