Welches Akkordeon ist das und welche Schule brauche ich?

[tillit]

Hallo liebe Leute!

Ich habe mich grade mal hier angemeldet, weil ich ein Problem habe.
Kurz zu mir: Ich (w) bin 22, spiele seit 17 Jahren Klavier, singe ebenso lange, habe 5 Jahre Percussion
in einer Bigband gespielt, 4 Semester Klassischen Gesang studiert und von Fagott bis Schlagzeug so einige Zweitinstrumente ausprobiert .
Nun bin ich nach langer Reise beim Akkordeon gelandet, und ich liebe mein Pianoakkordeon über alles, spiele v.a. irische Musik darauf und habe
es autodidaktisch gelernt.
Nun hab ich mir im Irlandurlaub in einem Musikalienladen in Galway ein kleines Knopfakkordeon gekauft (das kann man mit Titanschrauben im Rücken
dann doch besser transportieren ), das mir als "D-G" verkauft wurde. Es war herabgesetzt wg. eines kleinen Schönheitsfehlers und so griff ich zu,
denn zum Erlernen muss es ja nun kein Prachtstück sein.
Der Musikalienhändler klärte mich auch auf, dass "B-C" die Variante sei, die für irische Musik einfacher zu händeln wäre, aber die konnte ich mir eben
nicht leisten. Jetzt habe ich im Internet ne Weile geschaut und finde mein kleines Akkordeon nicht . Wie heißt das Ding?! Ich hätt halt schon gern ne
Schule dafür, weil ich mir von meinem Instrument gelinde gesagt etwas verarscht fühle, was das Ziehen angeht . Wenn man vom Pianoakkordeon kommt ... das werden hier sicher einige kennen.
Also, hier habt ihr mal ein Foto - vlt können einige Kundige mir weiterhelfen, das wäre fantastisch!

Liebe Grüße, eure tillit

 

[Fingersprung]

Hallo tillit,


du hast dir ein schönes kleines und leichtes diatonisches Akko zugelegt, das in das Unterforum
"Steirische, Clubharmonikas, Bandoneons etc." fällt.
Im Anhang kannst du die Tastenbelegung erkennen.

Für D/G-Instrumente wüsste ich jetzt kein Lehrbuch. Für C/G finde ich das Lehrheft von Yann Dour sehr gut. Zu beziehen ist es u.a. auch bei der "diatonie" in Darmstadt. Ruf einfach mal dort an und frage Herrn Stoffregen nach D/G-Bücher. Mit dem C/G-Heft müsste es allerdings auch klappen.
Nach dem Plan müsstest du nun direkt die zwei Tonleitern spielen können. Also den Balg etwa zur Hälfte öffnen, der erste Ton kommt auf Druck, der zweite auf Zug usw.


Viel Erfolg
Horst

 

[Be-3]

Hallo tillit,

willkommen im Musiker-Board!

Du findest über Dein kleines Akkordeon nichts, weil es - gelinde gesagt - nicht sehr verbreitet ist.
Die Marke "Bestler" gehört der SHANGHAI LANSHENG CORPORATION.
Erkennungszeichen ist das "B", das wie ein Cello gestaltet ist.

"Bestler" stellt auch noch Streichinstrumente sowie Holz- und Blechblasinetrumente her.

Der Vorteil von B/C-Instrumenten für irische/schottische Musik ist, daß die Reihen um nur einen Halbton gegeneinander verschoben sind, so daß man voll-chromatisch spielen kann.
Bei D/G-Instrumenten haben die beiden Reihen einen Quarten-Abstand, das eignet sich eher für englische (oder deutsche) Folklore...

Viele Grüße
Torsten

 

[tillit]

Hallo ihr beiden!

Vielen Dank für eure Antworten, die Grifftabelle ist ja schon mal prima, da spar ich mir das . Nun, dass es so selten ist, erklärt, warum es so günstig war ... naja mal sehen vielleicht schaff ich ja doch ein bisschen irische Folklore darauf. Und wenn nicht dann dudel ich einfach so drauf rum, die geistig Behinderten, mit denen ich nun ein Jahr arbeite, werden es lieben, das ist doch auch was .

Alles Liebe,
tillit

 

[Frau K]

Glückwunsch,

auf so eins spare ich jetzt auch, seit ich ein einreihiges in C-Stimmung abgegriffen habe. Dass man kaum etwas darüber findet, kann ich dir so bestätigen, allerdings habe ich beim stöbern einige englische Seiten zum 2-row Melodeon gefunden, gib das einfach mal bei google ein. Mir persönlich hat das jetzt nicht viel gebracht, weil ich einen Wiener Einreiher habe, bei dir wird das aber anders aussehen. Ich musste aber feststellen (eigentlich spiele ich ja auch Piano Akkordeon), dass die kleinen Teile wahnsinnig Spaß machen!

Also, viel Spaß mit dem Teil und wir können uns gerne etwas austauschen, wenn du magst. Im Moment versuche ich, mir einige kleine, leichte Stücke (drunken sailor z.B.) in Griffschrift zu übertragen.

Grüße
Frau K

 

[Seelchen]

Hallo tillit,

ich kann auch die Schule "Accordeon diatonique" von Yann Dour empfehlen. Die ist zwar wie schon geschrieben wurde, für G/C- Instrumente, aber da man das Spielen anhand der Tabulatur lernt, ist das eigentlich egal. Es klingt dann halt höher bzw. tiefer, als notiert und du kannst nicht parallel zur CD spielen. Der Schwerpunkt liegt auf französischer/bretonischer Folklore.

Viele Infos, gerade zu D/G- Instrumenten, die man häufig in England spielt, findest du auch in diesem englischen Forum: http://forum.melodeon.net/

Viel Spaß mit dem Instrument,
Seelchen