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So, nachdem ich neulich das MOTU Audio Express ausprobiert hab und ich irgendwie nicht wirklich zufrieden damit war, versuche ich es mit dem neuen Focusrite Scarlett 8i6.
Die neue Scarlett Reihe von Focusrite ist eine Weiterentwicklung/USB - Variante der Firewire Saffire Reihe (oder Nachfolgeder des Saffire 6 USB) mit dem neuen "Scarlett" Image. Ob das Ganze nur optische Schönfärberei ist, oder ob sich auch qualitativ hörbar was getan hat, kann ich nicht beurteilen, ich hab kein Saffire Interface zum Vergleich. Die Gründe für mich, es mit dem Scarlett zu versuchen waren, dass ich vornehmlich USB bei dem kleinen Desktop Interface haben wollte und die In-Out Konfiguration gepasst hat.
Überblick:
Die neuen Scarlett Interfaces kommen in zwei Varianten. 8i6 und 18i6, die sich preislich nur etwa um 50 unterscheiden. Von den Features her liegen die Unterschiede in der IO Konfiguration. Das 18i6 hat noch eine ADAT - In Schnittstelle und kann somit weitere 8 Eingänge per ADAT einbinden. Dafür gibt es nur 2 symetrische Outs im Gegensatz zu den 4 symetrischen Outs des 8i6. Da ich selbst die ADAT Erweiterung nicht brauche, die 4 Ausgänge jedoch schon, habe ich nicht groß drüber nachdenken müssen welche Variante für mich in Frage kommt. Die genaue Spezifikation der beiden Interfaces ist auf der Focusrite Homepage zu finden.
Vielleicht als seperate Bemerkung. Die Geräte benötigen zwingend eine externe Stromversorgung und sind somit nicht wirklich für den mobilen Notebook - Betrieb geeignet. Da dürfte das RME Babyface sicherlich weiterhin die Nase deutlich vorn haben.
Erster Eindruck:
Das Scarlett macht einen sehr guten ersten Eindruck, fühlt sich hochwertig an und (auch wenn das natürlich keine Rolle spielen darf) sieht zudem noch echt schnieke aus. Die Potis sind griffig und alles wirkt sehr stabil. Der Lieferumfang ist so pragmatisch wie die Interfaces selbst. Netzteil, USB Kabel, ne CD und ein "Register Me" Zettel purzeln einem entgegen. Da hatte das MOTU Interface noch den Luxus von beiligenden Rack - Einbau - Nasen dabei.
Focusrite liefert zu den Scarlett Interfaces auch noch ihre Scarlett PlugIn Suite aus, EQ, Kompressor, etc. Die habe ich bis jetzt aber weder installiert noch ausprobiert, deswegen kann ich dazu auch noch nichts sagen, wirklich gebraucht hätte ich sich nicht, aber wie war das mit dem geschenkten Gaul?
Installation:
Hier kann ich nichts Auffälliges berichten, benutzt habe ich dafür die aktuellsten Treiber von der Homepage, die auch gleich beim Anschließen ein Firmware Update durchführen. Hier haben mir zwar die Release Notes gefehlt, weil ich schon gern gewusst hätte was ich hier "verbessere" (ja, ich les sowas *g*), aber was soll's. Sowohl unter Windows 7 64, als auch XP 32 SP3 hat beim mir alles problemlos funktioniert.
Software:
Die Focusrite Mixersoftware gefällt mir ausgesprochen gut. Sie ist nach einer kurzen Phase des Umschauens recht übersichtlich und bietet eine Menge Routingmöglichkeiten für so wenig Ein- und Ausgänge. Vielleicht ist das dem Einen oder Anderen schon etwas zu viel, ich find's praktisch und arbeite gerne mit Interface Mixern, diese hardwareseitigen "Mix - Regler", die zwischen Playback und Mic Signal pegeln, gehen mir beim M-Audio Fasttrack zum Beispiel ziemlich auf den Senkel. Löblich finde ich, dass man gleich daran gedacht hat, die Pegel - Anzeige auch PFL auszulegen. Das macht das Einpegeln einfach leichter und zuverlässiger.
Performance und Latenz:
Auf meinem System konnte ich keine Performance Unterschiede zwischen MOTU Audio Express, M-Audio Fasttrack und Focusrite Scarlett feststellen. Ich habe jetzt allerdings auch keinen echten, differenzierten Test durchgeführt. Ein umfangreiches Projekt, ließ sich bei ähnlichen Latenzen mit der gleichen Performance öffnen und abspielen. Hier spielt meiner Ansicht nach auch das System bzw. die Systemkonfiguration eine entscheidendere Rolle, es sei denn ein Interface Hersteller macht gravierende Fehler bei der Entwicklung. Latenzzeiten von 4-8ms sind auch bei einem umfangreichen Projekt kein Problem gewesen und nach oben hin ist genug Luft.
Sound:
Hierzu möchte ich wie auch beim Test des MOTU nicht näher darauf eingehen, denn Höreindrücke sind subjektiv. Es ist mir nichts negatives aufgefallen, es klingt alles wie ich es erwartet habe und ich habe auch keine entsprechend perfekte Hörumgebung um mir hierüber ein fundiertes Urteil erlauben zu können. Schön finde ich aber, dass der Kopfhörerausgang genug Leistung bietet um auch bei leiseren Mixen den Regler nicht gleich bis zum Anschlag drehen zu müssen, das habe ich beim M-Audio gehasst, ein kurzes Gegenhören über Kopfhörer war dabei schon fast unmöglich.
Preamps:
Die Preamps haben einen recht großen Regelweg und können sowohl mit lauten als auch leisen Signalen umgehen. Der fehlende PAD Schalter mach dies natürlich auch zwingend notwendig, eine aktive Gitarre über DI Box eingespielt kann hier schnell mal ordentlich Dampf machen, aber auch das ist kein Problem.
Bei einem direkten Vergleich zwischen internem Hi-Z Eingang und meiner Countryman DI Type 85 muss man sich auch schon extrem anstrengen um einen echten Unterschied zu hören und ich kann auch nicht sagen, ob ich in Wahrheit nicht vor allem will, dass die ~200 teure DI Box besser klingen muss. Hand aufs Herz, für das heimische Arbeitszimmer reicht das doch eigentlich mehr als aus...
Kritikpunkte:
- Die Ausgänge 3+4 sind mit dem Kopfhörer Ausgang verknüpft und lassen sich demnach nicht getrennt voneinander regeln. Mir erschließt sich der tiefere Sinn dahinter nicht. Ich kann damit leben, finde es nur "suboptimal".
- Ausstattung... Auch wenn ich Qualität statt Quantität Konzepte prinzipiell mag ist die Ausstattung der Scarlett Reihe doch als spartanisch zu bezeichnen. Während die beliebten Saffire Pro Interfaces teilweise mit DSP Effekten aufwarten gibt es hier außer dem umfangreichen Routing nichts. Hier hätte man vielleicht mit zusätzlichen Inserts, HighPass Filter etc. noch punkten können ohne dabei die Produktionskosten zu sehr in die Höhe zu treiben.
- Den fehlenden PAD Schalter für die Mikrofoneingänge mögen sicherlich einige kritisieren, ich selbst arbeite aber fast lieber mit größeren Regelwegen, als ständigem Hin- und Herschalten.
Fazit:
Meiner Meinung nach richten sich die Scarlett Interfaces an "Desktop - ITB" - Nutzer, die ein gutes Interface zum mixen suchen, mit dem man nebenbei noch ein paar Vocals, Gitarren etc. aufnehmen kann und vielleicht mal ne Reamping Session einschiebt. Meine eigenen Bedürfnisse trifft es voll und ganz, deswegen zieht es jetzt auch bei mir ein. Ich brauche weder DSP Effekte, noch mehr Kanäle für daheim. Das habe ich alles im ProberaumHomestudio stehen. Im Gegensatz zum MOTU hat das Scarlett Interface deutlich weniger Möglichkeiten, ist nicht Standalone fähig und besitzt weniger Funktionsumfang. Dafür ist es günstiger und es funktioniert alles wie es soll.
Die neue Scarlett Reihe von Focusrite ist eine Weiterentwicklung/USB - Variante der Firewire Saffire Reihe (oder Nachfolgeder des Saffire 6 USB) mit dem neuen "Scarlett" Image. Ob das Ganze nur optische Schönfärberei ist, oder ob sich auch qualitativ hörbar was getan hat, kann ich nicht beurteilen, ich hab kein Saffire Interface zum Vergleich. Die Gründe für mich, es mit dem Scarlett zu versuchen waren, dass ich vornehmlich USB bei dem kleinen Desktop Interface haben wollte und die In-Out Konfiguration gepasst hat.
Überblick:
Die neuen Scarlett Interfaces kommen in zwei Varianten. 8i6 und 18i6, die sich preislich nur etwa um 50 unterscheiden. Von den Features her liegen die Unterschiede in der IO Konfiguration. Das 18i6 hat noch eine ADAT - In Schnittstelle und kann somit weitere 8 Eingänge per ADAT einbinden. Dafür gibt es nur 2 symetrische Outs im Gegensatz zu den 4 symetrischen Outs des 8i6. Da ich selbst die ADAT Erweiterung nicht brauche, die 4 Ausgänge jedoch schon, habe ich nicht groß drüber nachdenken müssen welche Variante für mich in Frage kommt. Die genaue Spezifikation der beiden Interfaces ist auf der Focusrite Homepage zu finden.
Vielleicht als seperate Bemerkung. Die Geräte benötigen zwingend eine externe Stromversorgung und sind somit nicht wirklich für den mobilen Notebook - Betrieb geeignet. Da dürfte das RME Babyface sicherlich weiterhin die Nase deutlich vorn haben.
Erster Eindruck:
Das Scarlett macht einen sehr guten ersten Eindruck, fühlt sich hochwertig an und (auch wenn das natürlich keine Rolle spielen darf) sieht zudem noch echt schnieke aus. Die Potis sind griffig und alles wirkt sehr stabil. Der Lieferumfang ist so pragmatisch wie die Interfaces selbst. Netzteil, USB Kabel, ne CD und ein "Register Me" Zettel purzeln einem entgegen. Da hatte das MOTU Interface noch den Luxus von beiligenden Rack - Einbau - Nasen dabei.
Focusrite liefert zu den Scarlett Interfaces auch noch ihre Scarlett PlugIn Suite aus, EQ, Kompressor, etc. Die habe ich bis jetzt aber weder installiert noch ausprobiert, deswegen kann ich dazu auch noch nichts sagen, wirklich gebraucht hätte ich sich nicht, aber wie war das mit dem geschenkten Gaul?
Installation:
Hier kann ich nichts Auffälliges berichten, benutzt habe ich dafür die aktuellsten Treiber von der Homepage, die auch gleich beim Anschließen ein Firmware Update durchführen. Hier haben mir zwar die Release Notes gefehlt, weil ich schon gern gewusst hätte was ich hier "verbessere" (ja, ich les sowas *g*), aber was soll's. Sowohl unter Windows 7 64, als auch XP 32 SP3 hat beim mir alles problemlos funktioniert.
Software:
Die Focusrite Mixersoftware gefällt mir ausgesprochen gut. Sie ist nach einer kurzen Phase des Umschauens recht übersichtlich und bietet eine Menge Routingmöglichkeiten für so wenig Ein- und Ausgänge. Vielleicht ist das dem Einen oder Anderen schon etwas zu viel, ich find's praktisch und arbeite gerne mit Interface Mixern, diese hardwareseitigen "Mix - Regler", die zwischen Playback und Mic Signal pegeln, gehen mir beim M-Audio Fasttrack zum Beispiel ziemlich auf den Senkel. Löblich finde ich, dass man gleich daran gedacht hat, die Pegel - Anzeige auch PFL auszulegen. Das macht das Einpegeln einfach leichter und zuverlässiger.
Performance und Latenz:
Auf meinem System konnte ich keine Performance Unterschiede zwischen MOTU Audio Express, M-Audio Fasttrack und Focusrite Scarlett feststellen. Ich habe jetzt allerdings auch keinen echten, differenzierten Test durchgeführt. Ein umfangreiches Projekt, ließ sich bei ähnlichen Latenzen mit der gleichen Performance öffnen und abspielen. Hier spielt meiner Ansicht nach auch das System bzw. die Systemkonfiguration eine entscheidendere Rolle, es sei denn ein Interface Hersteller macht gravierende Fehler bei der Entwicklung. Latenzzeiten von 4-8ms sind auch bei einem umfangreichen Projekt kein Problem gewesen und nach oben hin ist genug Luft.
Sound:
Hierzu möchte ich wie auch beim Test des MOTU nicht näher darauf eingehen, denn Höreindrücke sind subjektiv. Es ist mir nichts negatives aufgefallen, es klingt alles wie ich es erwartet habe und ich habe auch keine entsprechend perfekte Hörumgebung um mir hierüber ein fundiertes Urteil erlauben zu können. Schön finde ich aber, dass der Kopfhörerausgang genug Leistung bietet um auch bei leiseren Mixen den Regler nicht gleich bis zum Anschlag drehen zu müssen, das habe ich beim M-Audio gehasst, ein kurzes Gegenhören über Kopfhörer war dabei schon fast unmöglich.
Preamps:
Die Preamps haben einen recht großen Regelweg und können sowohl mit lauten als auch leisen Signalen umgehen. Der fehlende PAD Schalter mach dies natürlich auch zwingend notwendig, eine aktive Gitarre über DI Box eingespielt kann hier schnell mal ordentlich Dampf machen, aber auch das ist kein Problem.
Bei einem direkten Vergleich zwischen internem Hi-Z Eingang und meiner Countryman DI Type 85 muss man sich auch schon extrem anstrengen um einen echten Unterschied zu hören und ich kann auch nicht sagen, ob ich in Wahrheit nicht vor allem will, dass die ~200 teure DI Box besser klingen muss. Hand aufs Herz, für das heimische Arbeitszimmer reicht das doch eigentlich mehr als aus...
Kritikpunkte:
- Die Ausgänge 3+4 sind mit dem Kopfhörer Ausgang verknüpft und lassen sich demnach nicht getrennt voneinander regeln. Mir erschließt sich der tiefere Sinn dahinter nicht. Ich kann damit leben, finde es nur "suboptimal".
- Ausstattung... Auch wenn ich Qualität statt Quantität Konzepte prinzipiell mag ist die Ausstattung der Scarlett Reihe doch als spartanisch zu bezeichnen. Während die beliebten Saffire Pro Interfaces teilweise mit DSP Effekten aufwarten gibt es hier außer dem umfangreichen Routing nichts. Hier hätte man vielleicht mit zusätzlichen Inserts, HighPass Filter etc. noch punkten können ohne dabei die Produktionskosten zu sehr in die Höhe zu treiben.
- Den fehlenden PAD Schalter für die Mikrofoneingänge mögen sicherlich einige kritisieren, ich selbst arbeite aber fast lieber mit größeren Regelwegen, als ständigem Hin- und Herschalten.
Fazit:
Meiner Meinung nach richten sich die Scarlett Interfaces an "Desktop - ITB" - Nutzer, die ein gutes Interface zum mixen suchen, mit dem man nebenbei noch ein paar Vocals, Gitarren etc. aufnehmen kann und vielleicht mal ne Reamping Session einschiebt. Meine eigenen Bedürfnisse trifft es voll und ganz, deswegen zieht es jetzt auch bei mir ein. Ich brauche weder DSP Effekte, noch mehr Kanäle für daheim. Das habe ich alles im ProberaumHomestudio stehen. Im Gegensatz zum MOTU hat das Scarlett Interface deutlich weniger Möglichkeiten, ist nicht Standalone fähig und besitzt weniger Funktionsumfang. Dafür ist es günstiger und es funktioniert alles wie es soll.
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