Drummer Ziesi
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Kopfhörer - Beyerdynamic DT770M
1. (Studio-)Kopfhörer für Drummer - Warum?
2. Dämpfung
3. Klang
4. Technische Daten
5. Pro/Contra
6. Fazit
1. (Studio-)Kopfhörer für Drummer - Warum?
Der Markt für Studiokopfhörer ist riesig. Hier einen mit halboffener Bauweise, dort einen Ohraufliegenden, hier mit abnehmbarem Kable am Hörer selbst. Aber die meisten Kopfhörer sind für Drummer meist nicht zu gebrauchen. Das hat eigentlich nur einen Grund: Es ist praktisch keine Außengeräuschdämpfung vorhanden. Das bedeutet, viele Geräusche gehen in den Kopfhörer quasi ungebremst von außen ins Ohr des Trägers. Dadurch müsste bei hoher Außengeräuschbelastung die Lautstärke des Hörers extrem heraufgesetzt werden, damit der Drummer noch was von seinem Click oder Play Along hört. Das ist einerseits ungut, um nicht zu sagen schädlich für das Gehör des Trägers des Kopfhörers, und zum anderen bedeutet die geringe Dämpfung im Umkehrschluss zu viel Außenschall rein => viel Innenschall auch wieder raus, sodass Clicktracks oder Ähnliches in die Overheads übersprechen kaum vermeindbar ist. Deswegen gibt es Studiokopfhörer speziell für Drummer. Dazu nun einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten und die Eigenschaften des Beyerdynamic DT770M, ein eigens für Drummer und FOH'ler, also Leute mit lautem Arbeitsplatz konzipierten Kopfhörer den ich seit Weihnachten ´05 mein Eigen nennen kann.
2. Dämpfung
Der DT700M dämpft sämtliche Außengeräusche um 35dB (Herstellerangabe) ab, mehr als alle anderen Studiokopfhörer für Drummer und mehr als alle handelsüblichen Stöpsel (sei's Elacin mit max. 25dB oder Alpine bzw. Earprotex mit ebenfalls 25dB), das Gehör wird also in jedem Fall geschont. Der Nachteil der Dämpfung wie auch bei allen anderen Gehörschützen ist dass der Schall der von Außen kommt ernorm basslasig ist. Keine Stöpsel oder Kopfhörer (ausgenommen Stöpsel mit Filter) klingen "unter" dem Hörer genauso wie als wenn man keinen Hörer tragen würde aber eben leiser. Bei einer solchen abschottenden Bauweise ist es gar nicht zu vermeiden dass der Sound von außerhalb basslastiger wirkt, und das hat seinen Grund der Menschlichen Anatomie. Wenn man einen Kopfhörer auf hat, ist der meiste Sound von außen nicht durch den Gehörgang zu hören, sondern wird durch den Körperschall übertragen, der von überall am Körper aufgenommen wird, und genau da liegt das Problem: Der Menschliche Körper besteht zum Großteil aus Wasser, und Wasser überträgt tiefe Frequenzen einfach viel schneller/stärker als hohe Frequenzen. Die Hohen Frequenzen werden praktisch durch Wasser ausgebremst und verschwinden letztendlich fast gänzlich. Soviel zum Problem der Basslastigen Dämpfung. Alternativen gibt es da leider keine, denn selbst bei Elacin stöpseln und In-Ear Einsatz wird der Außenschall deutlich basslastiger, da eben der Filter, der die hohen Frequenzen zum teil durch lässt durch ein völlig abgeschottetes In-Ear Modul getauscht wird.
3. Klang
Der Klang des dynamischen Wandlers ist für den vorgesehenen Einsatz geradezu prädestiniert. Bassfrequenzen kommen knackig rüber, die dabei aber ungewöhnlich treibend im Gesamtkontext und kräftig erscheinen. Gut so, so wird ein matschiger Bass von Außen nicht noch matschiger, beim Drummen ein äußerst angenehmer Klang. Der maximale Schalldruck von 105dB sollte selbst den härtesten Metalknüppler zufrieden stellen, wobei bei voller Leistung die gesamte Dämpfung unnötig wäre, da man sich sonst unter dem Hörer das Gehör kaputt macht. Dazu hat der Kopfhörer ein äußerst durchdachtes und pfiffiges Gimmick: Einen regelbaren Widerstand am Kabel zum regeln der Lautstärke. Und der ist nicht etwa irgendwo mitten im Kabel, sondern direkt ca. 10cm unterhalb des Kopfhörers und somit jederzeit problemlos greifbar und zu bedienen. Die Höhen kommen beim DT770M gut und vor allem klar rüber, beißen aber dennoch nicht im Ohr, sehr gut. Durch die kräftigen Bässe würde sich der Kopfhörer aber eher weniger als HiFi-Hörer eignen. Aber wie gesagt, optimale Abstimmung des Frequenzbildes an die vorhergesehenen Aufgabenbereiche.
4. Technische Daten: (Quelle: beyerdynamic.de)
5. Pro und Contra:
Pro:
+ hohe Außengeräuschdämpfung
+ Ohr- und Bügelpolster austauschbar
+ Durchdachte Features wie Lautstärkeregler und schraubbarer 6,3mm Adapter
+ Hoher Tragekomfort (persönliches Empfinden, da scheiden sich ja bekanntlich die geister..)
+ Klang nicht zu aufdringlich bissig aber auch nicht zu Ausgewogen, wäre bei der hohen Dämpfung eher unvorteilhaft.
Contra:
- Verarbeitung nicht immer 100%ig
- gestrecktes Kabel verhäddert sich leicht.
6. Fazit:
Der DT770M ist ein äußerst brauchbares Gerät. Sowohl im Hobbybereich als auch im professionellen Studioeinsatz kann er seine Stärken voll ausspielen. Der Preis von durchschnittlich 169€ sollte jedem Drummer der gerne Musik zu seinem Getrommel dazu hat sein Gehör wert sein, von Profis ganz zu schweigen. Die hin und wieder knarzende Verarbeitung wird durch durchdachte und sinnvolle Gimmicks wie dem Lautstärkeregler wettgemacht. Absolute Kaufempfehlung!
Link zu Musik Service: http://www.musik-service.de/Recording-Studio-Monitore-Beyerdynamic-DT-770-M-prx395727647de.aspx
Puh, doch so lang geworden Wenigstens bin ich der erste der in unserm neuen Subforum eine Review erstellt hat *g*
Nachtrag: Einen kleinen Kritikpunkt im Detail habe ich noch vergessen: Die blechernen Herstellerschilchen aussen an den Kopfhörermuscheln standen bei meinem Exemplar innerhalb weniger Wochen an den seitlichen Enden ab, was bei einem falschen Handgriff beim an- oder ablegen des Kopfhörers schonmal weh tun kann. Nachkleben mit Uhu oder Doppelseitigem Klebeband half auch nichts, also habe ich die Schildchen dann einfach entfernt und klebereste mit einem Schuss Waschbenzin auf Stofftuch abgerieben, fertig.
1. (Studio-)Kopfhörer für Drummer - Warum?
2. Dämpfung
3. Klang
4. Technische Daten
5. Pro/Contra
6. Fazit
1. (Studio-)Kopfhörer für Drummer - Warum?
Der Markt für Studiokopfhörer ist riesig. Hier einen mit halboffener Bauweise, dort einen Ohraufliegenden, hier mit abnehmbarem Kable am Hörer selbst. Aber die meisten Kopfhörer sind für Drummer meist nicht zu gebrauchen. Das hat eigentlich nur einen Grund: Es ist praktisch keine Außengeräuschdämpfung vorhanden. Das bedeutet, viele Geräusche gehen in den Kopfhörer quasi ungebremst von außen ins Ohr des Trägers. Dadurch müsste bei hoher Außengeräuschbelastung die Lautstärke des Hörers extrem heraufgesetzt werden, damit der Drummer noch was von seinem Click oder Play Along hört. Das ist einerseits ungut, um nicht zu sagen schädlich für das Gehör des Trägers des Kopfhörers, und zum anderen bedeutet die geringe Dämpfung im Umkehrschluss zu viel Außenschall rein => viel Innenschall auch wieder raus, sodass Clicktracks oder Ähnliches in die Overheads übersprechen kaum vermeindbar ist. Deswegen gibt es Studiokopfhörer speziell für Drummer. Dazu nun einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten und die Eigenschaften des Beyerdynamic DT770M, ein eigens für Drummer und FOH'ler, also Leute mit lautem Arbeitsplatz konzipierten Kopfhörer den ich seit Weihnachten ´05 mein Eigen nennen kann.
2. Dämpfung
Der DT700M dämpft sämtliche Außengeräusche um 35dB (Herstellerangabe) ab, mehr als alle anderen Studiokopfhörer für Drummer und mehr als alle handelsüblichen Stöpsel (sei's Elacin mit max. 25dB oder Alpine bzw. Earprotex mit ebenfalls 25dB), das Gehör wird also in jedem Fall geschont. Der Nachteil der Dämpfung wie auch bei allen anderen Gehörschützen ist dass der Schall der von Außen kommt ernorm basslasig ist. Keine Stöpsel oder Kopfhörer (ausgenommen Stöpsel mit Filter) klingen "unter" dem Hörer genauso wie als wenn man keinen Hörer tragen würde aber eben leiser. Bei einer solchen abschottenden Bauweise ist es gar nicht zu vermeiden dass der Sound von außerhalb basslastiger wirkt, und das hat seinen Grund der Menschlichen Anatomie. Wenn man einen Kopfhörer auf hat, ist der meiste Sound von außen nicht durch den Gehörgang zu hören, sondern wird durch den Körperschall übertragen, der von überall am Körper aufgenommen wird, und genau da liegt das Problem: Der Menschliche Körper besteht zum Großteil aus Wasser, und Wasser überträgt tiefe Frequenzen einfach viel schneller/stärker als hohe Frequenzen. Die Hohen Frequenzen werden praktisch durch Wasser ausgebremst und verschwinden letztendlich fast gänzlich. Soviel zum Problem der Basslastigen Dämpfung. Alternativen gibt es da leider keine, denn selbst bei Elacin stöpseln und In-Ear Einsatz wird der Außenschall deutlich basslastiger, da eben der Filter, der die hohen Frequenzen zum teil durch lässt durch ein völlig abgeschottetes In-Ear Modul getauscht wird.
3. Klang
Der Klang des dynamischen Wandlers ist für den vorgesehenen Einsatz geradezu prädestiniert. Bassfrequenzen kommen knackig rüber, die dabei aber ungewöhnlich treibend im Gesamtkontext und kräftig erscheinen. Gut so, so wird ein matschiger Bass von Außen nicht noch matschiger, beim Drummen ein äußerst angenehmer Klang. Der maximale Schalldruck von 105dB sollte selbst den härtesten Metalknüppler zufrieden stellen, wobei bei voller Leistung die gesamte Dämpfung unnötig wäre, da man sich sonst unter dem Hörer das Gehör kaputt macht. Dazu hat der Kopfhörer ein äußerst durchdachtes und pfiffiges Gimmick: Einen regelbaren Widerstand am Kabel zum regeln der Lautstärke. Und der ist nicht etwa irgendwo mitten im Kabel, sondern direkt ca. 10cm unterhalb des Kopfhörers und somit jederzeit problemlos greifbar und zu bedienen. Die Höhen kommen beim DT770M gut und vor allem klar rüber, beißen aber dennoch nicht im Ohr, sehr gut. Durch die kräftigen Bässe würde sich der Kopfhörer aber eher weniger als HiFi-Hörer eignen. Aber wie gesagt, optimale Abstimmung des Frequenzbildes an die vorhergesehenen Aufgabenbereiche.
4. Technische Daten: (Quelle: beyerdynamic.de)
- Wandlerprinzip: Dynamisch
- Arbeitsprinzip: Geschlossen
- Gewicht ohne Kabel: 300 g
- Übertragungsbereich: 5 - 30.000 Hz
- Nennimpedanz nach IEC 60268-7: 80 Ω / System
- Kennschalldruckpegel nach IEC 60268-7: 105 dB
- Klirrfaktor nach IEC 60268-7: < 0,2%
- Nennbelastbarkeit nach IEC 60268-7: 100 mW
- Art der Ankopplung an das Ohr: Ohrumschließend
- Isolierung von Außengeräuschen: > 35 dB(A)
- Nennandrückkraft nach IEC 60268-7: ca. 6,5 N
- Länge und Art des Kabels: 3 m / gestrecktes Kabel
- Anschluss: Vergoldeter Stereo-Miniklinkenstecker 3,5 mm
- Zuberhör: Schraubadapter 6,3mm Klinke, gepolsterte Ledertasche
- Preis: UVP: 199€, gewöhnlicher Internetpreis: 169€
5. Pro und Contra:
Pro:
+ hohe Außengeräuschdämpfung
+ Ohr- und Bügelpolster austauschbar
+ Durchdachte Features wie Lautstärkeregler und schraubbarer 6,3mm Adapter
+ Hoher Tragekomfort (persönliches Empfinden, da scheiden sich ja bekanntlich die geister..)
+ Klang nicht zu aufdringlich bissig aber auch nicht zu Ausgewogen, wäre bei der hohen Dämpfung eher unvorteilhaft.
Contra:
- Verarbeitung nicht immer 100%ig
- gestrecktes Kabel verhäddert sich leicht.
6. Fazit:
Der DT770M ist ein äußerst brauchbares Gerät. Sowohl im Hobbybereich als auch im professionellen Studioeinsatz kann er seine Stärken voll ausspielen. Der Preis von durchschnittlich 169€ sollte jedem Drummer der gerne Musik zu seinem Getrommel dazu hat sein Gehör wert sein, von Profis ganz zu schweigen. Die hin und wieder knarzende Verarbeitung wird durch durchdachte und sinnvolle Gimmicks wie dem Lautstärkeregler wettgemacht. Absolute Kaufempfehlung!
Link zu Musik Service: http://www.musik-service.de/Recording-Studio-Monitore-Beyerdynamic-DT-770-M-prx395727647de.aspx
Puh, doch so lang geworden Wenigstens bin ich der erste der in unserm neuen Subforum eine Review erstellt hat *g*
Nachtrag: Einen kleinen Kritikpunkt im Detail habe ich noch vergessen: Die blechernen Herstellerschilchen aussen an den Kopfhörermuscheln standen bei meinem Exemplar innerhalb weniger Wochen an den seitlichen Enden ab, was bei einem falschen Handgriff beim an- oder ablegen des Kopfhörers schonmal weh tun kann. Nachkleben mit Uhu oder Doppelseitigem Klebeband half auch nichts, also habe ich die Schildchen dann einfach entfernt und klebereste mit einem Schuss Waschbenzin auf Stofftuch abgerieben, fertig.
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