[Organisieren] Notenblätter (Hard Copies) verwalten/ordnen

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Hy Leute,

hab ein kleines Problem. Wie bei (wahrscheinlich) vielen von euch, sammeln sich im Laufe der Jahre viele Blätter mit Noten, Texten, Lead Sheets verschiedenster Musikrichtungen an. Bis jetzt sammle ich alles sehr chaotisch. Wenn ich Glück habe finde ich Noten, von denen ich weiß, dass sie irgendwo sein müssen, rasch - manchmal finde ich gar nix mehr ... Ich würde gerne eine kleine "Bibliothek" für meine Blätter anlegen.

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Wonach ordne ich meine Noten am besten? Komponist? Stil? Art der Noten (nur Texte, Notenblätter, Chorsätze)? Name?

Ich möchte ungern alles einscannen und digital ablegen/verwalten, da es viel arbeit ist und ich die Noten ohnehin wieder ausdrucken müsste, wenn ich sie brauche...


HILFE! Kann mir jemand Tipps geben, Ordnung in mein Chaos zu bringen?

Herzlichen Dank schon mal!
LG
DJF
 
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Ich befürchte, die "richtige" Art zu sortieren wird dir keiner nennen können - jeder hat ein anderes System, und es muss ja zu dir passen, damit du die Sachen schnell findest. Der Ansatz, überhaupt ein System da rein zu bringen (egal welches) wird dir sicher schon um einiges weiterhelfen.

Auch wenn du genau das vielleicht nicht hören möchtest: wenn die Sammlung zu groß wird, ist eine digitale Ablage Gold wert. Ich habe trotz eigenem Chaos (ich habe grob sortiert nach der Band, in der ich den Song zuletzt gespielt habe) alles, was ich vor dem Ausdruck digital erstellt habe, dank Suchfunktion des Rechners immer recht schnell wiedergefunden, und dann eben notfalls nochmal ausgedruckt. Aktuell stelle ich allerdings auf eine digitale Notenmappe in Form eines Tablets um, dann entfällt auch das Ausdrucken. Da kannst du gleichzeitig nach allen möglichen Kriterien sortieren - nach Komponist, Titel, Album, Tonart, Art der Noten (Akkorde, Leadsheets, Partitur...) plus Userkategorien, und hast alles übersichtlich in einer Datenbank.

Bisher habe ich es so gemacht: Alles, was zum gleichen Song gehört (Texte, Notizen, Noten,...) kommt in eine Klarsichthülle, obenauf das, was ich zum Spielen direkt brauche. Die Hüllen kommen in einen von drei Ordnern (Band 1, Band 2, "Diverses") - dort allerdings nicht nach Kategorien sortiert, sondern die zuletzt gespielten Songs obenauf. Alten Song üben = rausnehmen, vorne wieder einheften. Ich kann mich meist besser erinnern, ob ich einen Song gerade erst, vor einem Jahr oder schon ewig nicht mehr gespielt habe ;) Bei den Bands sind die ersten X Songs in der Mappe gleichzeitig in der Reihenfolge des letzten Gigs (Setlist)...
Aber perfekt war das nicht...
 
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Hallo,

die Frage ist, ob Du ein Buchstaben- oder Zahlenmensch bist - danach wird es sich richten, welch Ordnungssystem für Dich sinnvoll ist.
Ich persönlich bin zahlenorientiert, somit sind alle Titel mit einer Nummer versehen. Auch wenn ich einen Titel in 2 Bands spiele, bekommt er pro Band seine eigene Nummer und bleibt auch immer im Ordner der jeweiligen Band.

Neue Titel werden fortlaufend nummeriert und dazugeheftet.

Bist Du ein Buchstabenmensch, dann sortierst Du alphabetisch und neue Titel finden so automatisch nach dem Alphabet ihren Platz im Ordner. Für mich ist das nix, denn 1000 Titel fangen mit "der, die, das oder the" an, aber es ist auch eine Möglichkeit.

Nach Genre zu sortieren würde ich nicht empfehlen, denn so manch ein Titel ist nicht eindeutig Fisch oder Fleisch und dann legst Du ihn genau da ab, wo Du ihn nachher nicht mehr findest. ;-)
 
hey djf1990,

kann Dir nur empfehlen alles nach alphabet zu sortieren. je nach dem um wie viele notenzettel es hier geht, legst du dir ein paar ordner an (z.B. A-G, H-M, ....) und packst in die Ordner Trennblätter, die die einzelnen Buchstabenrubriken voneinander abgrenzen. Bei mir funktioniert das einwandfrei und du musst nicht stundenlang suchen.
Bei songs, die mit einem Artikel (der die das the) anfangen, lässt du diese dabei mal dezent unter den tisch fallen. stattdessen sortierst du das lied in der rubrik mit dem anfangsbuchstaben des 2. wortes ein ("the boxer" also logischerweise unter "B"). so kann meiner meinung nach nichts schiefgehen und du findest immer treffsicher ohne viel aufwand wonach du suchst :)
 
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Hallo,

ich bin auch noch auf der Suche nach der idealen Lösung, aber die wird es wohl nicht geben...

Bisher mache ich es ähnlich wie Jens und TS808, zumindest von beidem ein bisschen:

Bisher habe ich es so gemacht: Alles, was zum gleichen Song gehört (Texte, Notizen, Noten,...) kommt in eine Klarsichthülle, obenauf das, was ich zum Spielen direkt brauche. Die Hüllen kommen in einen von drei Ordnern (Band 1, Band 2, "Diverses") - dort allerdings nicht nach Kategorien sortiert, sondern die zuletzt gespielten Songs obenauf.

kann Dir nur empfehlen alles nach alphabet zu sortieren. je nach dem um wie viele notenzettel es hier geht, legst du dir ein paar ordner an (z.B. A-G, H-M, ....) und packst in die Ordner Trennblätter, die die einzelnen Buchstabenrubriken voneinander abgrenzen. Bei mir funktioniert das einwandfrei und du musst nicht stundenlang suchen.

Ich versuche Jeden Song, den ich nicht als Lead-Sheet im Netz finde, am Mac selber so zu erstellen, dass er auf eine Seite passt. Angefangen habe ich mit TXT-Files, dann formatierten Vorlagen in Pages und jetzt versuche ich es mit musescore. Es geht aber viel zu viel Zeit dafür drauf... :redface:

Das Deckblatt mit eventuellen weiteren Texten, Schmierzetteln, etc. stecke ich in eine Prospekthülle, die dann in ein Ringordner mit vier Ringen kommt. Das Ganze Sortiere ich alphabetisch nach Anfangsbuchstaben des Titels (Bei Songs mit "The ...", "A ..." u.s.w. bin ich mir dann aber oft unsicher, welchen Anfangsbuchstaben ich nehmen soll). So finde ich alles ziemlich schnell, und kann neue Songs leicht einsortieren. Die Prospekthüllen bieten auch den Vorteil, dass man leicht umorganisieren kann, die Blätter nicht so schnell verknitttern oder einreissen, und dass Sie nicht ganz so empfindlich bei Regen sind (ja ich brauche beim Gig noch was zum "Festhalten").

Aber man muss sich überlegen, ob meinen einen Song pro Hülle anlegt, dann kann man flexibel umsortieren, oder die Hülle beidseitig nutzt. Spätestens bei zweiseitigen Songs ist es dann hin mit der Flexibilität. Außerdem muss der Ordner für Prospekthüllen breiter sein, als wenn man nur die Zettel einheftet. Die Hüllen tragen auch ganz schön auf, wenn mehrere Songs zusammen kommen. In meine Gitarrentasche passt der Rinordner leider nicht rein, deshalb überlege ich tatsächlich, die Hüllen wieder weg zu lassen. Würde auch noch Gewicht und Geld sparen...

Auf iPad und Co. möchte ich möglichst verzichten. Hab schon genug Technikspielkram, der viel zu viel Pflege benötigt und Zeit frisst...

Gruß,
glombi
 
Alphabet !!
Ein Exemplar als "Original" festlegen und dieses kommt ins Archiv.
Wenn sich eine feste Band abzeichnet, werden die Originalnoten aus dem Archiv zusammengestellt und wenn das Repertoire steht, eine Kopie davon gemacht und in dem Band-Ordner soertiert, die Originale werden wieder im Archiv abgelegt.

Ich hatte auf diesem Weg eine vierstellige Anzahl an Big Band Noten verwaltet. Wenn Band A dran war, dann den Ordner A mitgenommen, etc.
Es kommt häufig vor, daß pro Band verschiedene Einträge auf den Noten stehen, das sollte man dann nicht mehr durcheinander bringen.

Ich mag auch noch handfestes Papier auf dem Notenpult! Mit dem iPad kann man keine Flieger falten...
 
Das Profisystem (Archiv/Bibliothek) fährt grundsätzlich zweigleisig: Alles durchnummerieren nach beliebigem System, Neuanschaffungen einfach fortlaufend, und auch so ablegen.
Dazu ein "Findmittel", klassisch eine Kartei mit Nebenkarteien, heute besser eine Excelliste oder eine Datenbank. Dort für jedes Stück Infos ablegen, z.B. Titel, Liedanfang, Komponist, Name deines (ehemaligen) Ensembles... Und natürlich laufende Nummer ("Signatur") und Aufbewahrungsort (A4-Ordner Nr. 15 im Arbeitszimmer, Liederbuch-Kiste Nr. 2 im Keller)! Dann kannst du schnell im Computer nach dem jeweiligen Stichwort suchen (irgendeines wird dir schon einfallen), und sobald du da die Nummer hast, holst du es aus der Ablage. In die Ablage ein Zettel "am x.x. für Enseble xy entnommen", und bei der nächsten Aufräumaktion ungebrauchter Noten dort auch wieder rein. Will man nicht jedes Mal im Computer schauen, kann man auch nach einen Stichwort sortiert (klassicherweise Titel alphabethisch) ausdrucken. Problem: evtl. viel Leerstand in der Ablage, und viel Aufwand beim Einarbeiten des Altbestandes in die Datenbank.
Ich gebe zu, ich mache das bei meinen Noten auch nicht so, aber so langsam würde es sich lohnen. Bisher geht es noch rein nach Alphabet, so sind auch meine Repertoiremappen sortiert. Problem ist nur, dass bei jedem Auftritt 10 Stücke in die Auftrittsmappe kommen und nicht immer sofort wieder zurückwandern...
 
Bei Noten kann ich es teilweise noch nachvollziehen, dass die in Papier vorliegen, bzw. ausgedruckt werden, wenn man sie benötigt, da es meistens mehrere Seiten sind. Ansonsten sollte man mit der Zeit gehen und so was digital handhaben. Da spielt das dann keine Rolle, wie man sie einsortiert, weil man Metadaten verwaltet, man nach Genre, Titel, Interpret, Komponist, Jahr etc. suchen kann, ggf. auch Volltextsuchen nutzt, womit dann das Problem, ob Der Song 'The Boys are back in town' oder einfach nur 'Boys are back in town' heißt, oder man sucht nach 'Boys', und findet ggf. noch andere songs wie 'Boys of Summer' u.a.
Ist ähnlich wie mit der MP3 Bibliothek auf dem Rechner. Früher, bei fester Ordnerstruktur musste ich immer erst überlegen, ob Michael Jackson's Thriller unter 'Pop', 'Rock', 'Soul', oder unter 80er oder unter dem Interpreten direkt abgelegt war.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich bei einer songverwaltung auf dem iPad immer alles dabei habe, egal zu welcher Band, Probe, Session ich fahre. Pro Band oder Projekt gibt's je eine Datenbank, der ich die benötigten Songs hinzugefügt habe. Brauche ich adhoc einen weiteren, hab ich den auch dabei. Pro Song liegen bei Bedarf mehrere Dokumente, z.B. ein Sheet in G-Dur, eins in Eb-Dur, der reine Text, oder die Noten, zwischen denen ich bei Bedarf wechsel. sind die Dokumente mehrere Seiten lang, kann ich per wisch weiterblättern, oder per Fußschalter, oder auch eine Autoscroll-Funktion nutzen. Letztere ist allerdings oft nur bis max. 3 Seiten zielführend.
Oder man gibt Texte / Sheets als GuitarPro format ein und kann beliebig Transponieren. So viele Möglichkeiten, die ich heute nicht mehr missen möchte.
 
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Ausnahme: Im Klassikbereich ist das Einscannen aktueller Notenausgaben oder -arrangements (ca. 90% dessen, was man als Normalo gerne spielen/singen möchte) ebenso hochgradig illegal wie das Kopieren. Wer kauft schon alles als Digitalausgabe nochmal, so das überhaupt angeboten wird, und schmeißt dann den teuer erworbenen Papierbestand raus? Betrifft den TE wohl nicht (ich sehe eine E-Gitarre auf dem Bild), aber anmerken sollte man es trotzdem ;-)
 
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Was ist daran illegal, wenn ich Noten, die ich mir gekauft habe, einscanne oder eine Kopie für mich erstelle? Wo steht das?
Ja, ich kenne das bei Chören, Bigbands oder Orchestern, dass man dort für jeden Musiker die Kopie käuflich erwerben muss (auch wenn die gängige Praxis anders aussieht). aber hier reden wir über meine private Nutzung, nicht das Sharen oder Weitergeben von Informationen. Selbst Tonträger darf ich mir für den privaten Gebrauch kopieren.

BTW: Auch bei Klassiknoten geht der Trend mittlerweile zu digitalen Noten. Auf der Messe hab ich bei dem Hersteller "find" ein Piano bewundert, das über vier nebeneinander eingebaute große Displays verfügte, auf denen man sich u.a. die Notenblätter anzeigen lassen konnte, alternativ zu Papier.
IMG_0351.JPG
 
Kopieren für den privaten Bereich schon, aber nicht auf der Bühne. Und das Original muss selbst für den privaten Gebrauch vorgehalten (ergo irgendwo archiviert) werden. Selbst die berühmten "Blätterkopien" sind illegal, Original zu Hause und aus Kopie spielen auch (bei Abnutzung soll neu gekauft werden).

Ich kann dir nicht sagen, wo es steht, aber ich hatte vor 3 Wochen mal wieder eine Fortbildung, in der der Kursleiter genau dies nochmals betonte. Gleiche Info schon vor Jahren bei einem Gespräch mit einem Verlagsmenschen auf einer Messe. Rechtlich darfst du definitiv gar nichts, wenn es um den Chor mit den 6 dicken Chorbüchern für 6 Stücke geht, drücken sie aber in der Praxis ein Auge zu.
 
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...Kopieren für den privaten Bereich schon, aber nicht auf der Bühne. Und das Original muss selbst für den privaten Gebrauch vorgehalten (ergo irgendwo archiviert) werden. ...
Ich bin mir jetzt bei der Gesetzeslage in Deutschland nicht ganz sicher. In Österreich ist das definitiv nicht erlaubt. Bei uns ist nur eine handschriftliche Abschrift der Noten erlaubt (und die darf dann auch nicht kopiert werden). Meines Wissens ist in der Schweiz eine private Kopie erlaubt, aber in Deutschland auch nicht.

..., wenn es um den Chor mit den 6 dicken Chorbüchern für 6 Stücke geht, drücken sie aber in der Praxis ein Auge zu.
Nur macht sich der Verantwortlicher strafbar. Und wenn entgegen dieser Aussage kein Auge zugedrückt wird, dann hat dieser auch die Konsequenzen zu tragen. Bei Stücken die nur in Chorbüchern abgedruckt sind, kann man (meistens) vom Verlag eine Kopiererlaubnis für einzelne Stücke erwerben. Aber einfach Kopieren ist sicher nicht erlaubt.

Jede Kopie von geschützten Noten ist verboten, wenn nicht der Rechteinhaber diese Kopie explizit autorisiert.
Das das in der Praxis sehr selten beachtet wird ist nicht nur mir klar (sonst gäbe es wohl keine Mindestabnahmen bei Chor- oder Orchesterwerken). Aber verbreitet hier bitte nicht, dass man in dem oder dem Fall kopieren darf. Das ist einfach nicht wahr und könnte einen Unbedarften in Schwierigkeiten bringen.

Ich habe jetzt diesen alten Thread wieder aufwärmen müssen, da ich erst wieder eine Absage eines Verlages bekommen habe, bei dem ich eine Erlaubnis erwerben wollte, einen Klavierauszug für meine iPad zu scannen. Ich habe natürlich den Klavierauszug gekauft, und wollte auch für die digitale Kopie bezahlen. Aber keine Chance!
Und jetzt ist mir leichter, weil ich das losgeworden bin :)

lg Thomas
 
da ich erst wieder eine Absage eines Verlages bekommen habe, bei dem ich eine Erlaubnis erwerben wollte, einen Klavierauszug für meine iPad zu scannen. Ich habe natürlich den Klavierauszug gekauft, und wollte auch für die digitale Kopie bezahlen. Aber keine Chance!
Das ist heute echt die eigentliche Sauerei: dass selbst, wenn man alles richtig machen WILL, einem nur Steine in den Weg geworfen werden. Wenn man sowieso mit einem Bein im Knast steht, dürfen sich die Verlage auch nicht wundern, wenn dann auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht werden und munter loskopiert wird.

Echt jetzt: bietet doch mal zeit- und technikgemäße Lizenzen an. Es hat bei Audio lange gedauert, bis die Musikindustrie begriffen hat, dass sich statt mit CD-Alben auch mit Einzelsongs als Datei Geld verdienen lässt. Die Verlagsbranche wird wohl nochmal ein Vierteljahrhundert brauchen, um das gleiche zu lernen.
 
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