Midi Musikproduktion – Ist mein Vorhaben realisierbar?

PYRO
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Hallo zusammen,

ich spiele seit etwa 9 Jahren E-Gitarre, habe eine Band und bin mit dieser Band gerade in einem semiprofessionellen Studio um unser erstes Album aufzunehmen (metal-lastig).
Nun beschäftige ich mich seit etwa einem Jahr mit einem Nebenprojekt:
Ich schreibe Instrumental-Songs mit klassischen Elementen und relativ vielen E-Gitarren-Spuren. Die meisten Songs weisen 2 verzerrte Hauptgitarren, 2 verzerrte Supportgitarren, 2 cleane Gitarren, 1 verzerrte Sologitarre, 1 E-Bass und 1 Schlagzeug auf.
Momentan habe ich etwa 8 bis 9 Songs in Planung und das würde ziemlich viele Gitarrenspuren bedeuten und das ist zum Aufnehmen einfach zu komplex  Ich möchte das also gerne komplett per Midi lösen (höchstens Soli würde ich selber einspielen). Ich habe sämtliche Songs in GuitarPro programmiert und kann diese als Midi-Files exportieren. Nun benötige ich Hilfe bei der Hard- und Software-Auswahl und hoffe auf eure Hilfe!

Zunächst einmal versuche ich zu beschreiben wie ich mir das Ganze vorstelle und danach möchte ich euch ein paar generelle Fragen stellen.

Geplanter Host-Sequencer:Als Host-Sequencer in welchen ich die Midi-Files aus GuitarPro importieren möchte habe ich mir Cubase 5 Essentials vorgestellt. Der sollte hoffentlich alles können was ich brauche?

Geplantes Drum-VSTi:Bei den Drum-VSTis soll Addictive Drums sehr gut sein.

Geplantes E-Gitarren VSTi / VST:Das wohl größte Problem dürften wohl mal wieder die verzerrten Gitarren darstellen. Es scheint hier wenig gute (und bezahlbare) VSTs und VSTis zu geben. Die grundlegende Frage ist: Wie bekomme ich möglichst gute Ergebnisse ohne den finanziellen Rahmen zu sprengen und ohne meinen Rechner (technische Daten siehe unten) in die Knie zu zwingen? Ist es besser ein VSTi für verzerrte Gitarren einzusetzen oder ein VSTi für cleane Gitarren und nachgeschaltet ein VST (z.B. Amplitube) zur Verstärker-Emulation? Letzteres wird vermutlich zu viel Rechenpower fordern (es sind teilweise 5 Gitarrenspuren gleichzeitig aktiv + Bass + Drums)?

Geplante Monitore:Als Nahfeldmonitore habe ich die KRK RP6 ins Auge gefasst (https://www.thomann.de/de/krk_rp6_rokit_g2_bundle.htm).

Geplanter Monitor-Controller:Ansteuern würde ich die Monitore über den Samson C-Control (https://www.thomann.de/de/samson_ccontrol.htm) oder den SM Pro Audio M-Patch 2 (https://www.thomann.de/de/sm_pro_audio_mpatch_2.htm).

Mein Rechner auf dem das Ganze stattfinden soll:Laptop mit Intel Core i7 740QM 1,73 – 2,93 GHz (Quad Core mit Hyperthreading, 4 reale + 4 virtuelle Kerne), 4GB 1333MHz RAM, OnBoard Soundkarte (für mein Vorhaben relevant??), Windows 7 64-Bit.


Nun zu meinen generellen Fragen (durchnummeriert damit ihr einfacher antworten könnt):
1. Ist dieses Vorhaben aus eurer Sicht generell machbar?

2. Ist die geplante Hardware okay?

3. Ist die geplante Software okay? Speziell das Thema verzerrte E-Gitarren ist hier sehr wichtig da damit das ganze Projekt steht und fällt.

4. Ist es besser ein VSTi für verzerrte Gitarren einzusetzen oder ein VSTi für cleane Gitarren und nachgeschaltet ein VST (z.B. Amplitube) zur Verstärker-Emulation? Hat jemand Soundbeispiele oder gar Songs?

5. Sämtliche Elemente der Drums liegen in GuitarPro auf einer Spur. Kann ich in Cubase eine Einstellung treffen um Base, Snare, HiHat etc „aufzusplitten“ so dass ich jedes Element getrennt regeln und beeinflussen kann?

6. Ist die (OnBoard!) Soundkarte relevant (Latenz, Soundqualität) oder muss diese nur das von der Software / CPU berechnete Material wiedergeben?

7. Zwingt die Konstellation meinen Rechner in die Knie oder ist die Rechenlast erträglich da es „nur“ Midi-Daten und keine real eingespielten Spuren sind? Kann man die Puffergröße erhöhen um die Rechenlast zu verringern, da die Latenz egal ist sofern alle Spuren synchron ablaufen oder ist das nur beim realen Aufnehmen wichtig? Sorry falls das eine dumme Frage ist, aber auf diesem Gebiet bin ich total unwissend.

8. Ist Cubase 5 Essentials bzw die restliche Software in der Lage meine ganzen CPU-Kerne auszulasten oder rechnen die nur auf einem Kern? Laut Steinberg Homepage ist Cubase 5 (auch Essentials) Multi-Core fähig… können also auch rechenintensive PlugIns von Cubase auf mehrere Cores verteilt werden?

9. Ich Verwende Windows 7 in der 64-Bit Version – läuft da alles problemlos drauf? Laut Steinberg Homepage läuft zumindest Cubase 5 Essentials als 32-Bit Applikation mit bis zu 4GB nutzbarem RAM. Und wenn der Host-Sequencer als 32-Bit Anwendung läuft sollte es keine Probleme mit den PlugIns geben, richtig?

10. Kann man Cubase 5 Essentials zum Mastern benutzen oder sind hier andere Tools wie WaveLab besser geeignet? Was für PlugIns braucht man noch? Welche Lektüre zum Thema Mastering (am besten speziell für Midi-Musikproduktion) könnt ihr empfehlen?

11. Gibt es generell empfehlenswerte Lektüre zum Thema Midi-Musikproduktion?

Ich hoffe mal, dass ihr mir weiterhelfen könnt und bedanke mich schon mal für jede Antwort und jeden Tip :)

Gruß, PYRO
 
Eigenschaft
 
Zu den Gitarren: Ein wirklich gutes VSTi für Gitarre im bezahlbaren Bereich ist mir nicht bekannt. Gitarren spielt man besser ein, die gesampelten Teile klingen einfach nicht nach Gitarre. Gerade die Gitarre ist ein sehr schwer zu emulierendes Instrument, da sind schon Generationen an Ingenieuren dran gescheitert, die Klangfarben, die eine elektrische Gitarre anbietet, sind einfach zu vielseitig - denk allein mal an all die verschiedenen Spieltechniken, die ein VSTi imitieren können müsste, um authentisch nach Gitarre zu klingen - die meisten preiswerten scheitern schon am unterschiedlichen Klang von Auf- und Abschlag.
 
Es gibt durchaus ganz brauchbare VSTi Gitarren. Ich kenne diese aber selber auch nur aus den Hörproben.

- Real Strat bzw. Real LPC (Musiclab)
- Chris Hein Guitars
- Elektri6ity
- Ministry of Rock

Ob man die jetzt günstig findet oder nicht hängt wahrscheinlich davon ab, wie dolle der eigene Geldbeutel klimpert und wie dringend man sowas braucht :D

Grüße
Nerezza
 
Mag sein, aber wenn man selbst Gitarre spielen kann, ist es doch hirnrissig, die Maschine mit wilden virtuellen Instrumenten in die Knie zu zwingen. Audiospuren sind doch erheblich besser zu handhaben.

Ansonsten sollte das Vorhaben so eigentlich funktionieren.
 
ich würd einfach mal das Plugin hier

http://www.applied-acoustics.com/strumelectric/trial/

runterladen und testen wie sich deine 7-8 Gitarrenspuren mit versch. Klang damit anhören + Effekte und ob dein Laptop an die Leistungsgrenzen kommt bevor du zu viel theoretisierst. Ich finde z.B. Spectrasonics Trillian für Bassgitarren phänomenal vom Klang, aber ist eben komplett jede Spielart gesampled auf zig GB. Auch ist ja bestimmt nochmal die Frage wie gut die Qualität sein muss des vsti wenn parallel 4-5 Gitarren spielen in Vergleich zu einer bei der dann ein dünner Klang evtl. eher auffällt. Evtl. reicht dann je nach deinem Anspruch auch ein sehr gutes teures vsti für deine Lead Gitarren und etwas billigere mit weniger Auswahl/Qualtität oder eben teilweise akustisch einspielen. Je nach vsti sind aber die Midisignale für Anschlagarten z.B. verschieden so dass du um Umeditierung deiner vorh. MIDI Files wohl nicht rumkommen wirst bei möglichst natürlichen Klang.

Drumspuren kannst du natürlich splitten und versch. Effekte auf einzelne anwenden.

Würd den Thread evtl. auch noch mal in Gitarrensektion hier crosslinken, da imo die Leser beider Sektionen hier nicht stark querlesen, da werden ja wohl auch schon ein paar mit vsti Gitarren Erfahrung gesammelt haben
 
Das Metal Gewitter kommt ja wirklich gut, aber bei den cleanen Sounds hört man, dass es gesampelt ist.
 
Ich will das jetzt nicht weiter ausführen: Selbst wenn es theoretisch via Midi ginge, glaub' mir, Du wirst wahnsinnig, wenn Du auch nur ein ansatzweise komplexes Gitarrenarrangement halbwegs vernünftig klingen lassen willst. Ich hoffe Dir ist klar, dass Du jede unterschiedliche Spielart, etc. mit Keyswitches und Controllern genau "formen" musst. Dann braucht es unbedingt ein Plugin mit Strummingfunktion und echten Chords, dann bist Du dadurch eingeschränkt welche Chords aufgenommen wurden bzw. welche erkannt werden, bei halbwegs kreativen Akkorden ist schon Ende. Auch bei "normalen" Akkorden sind die Voicings meistens fix. Das sind jetzt nur zwei beispielhafte Probleme.

Es ist nicht einfach damit getan das Midi-File zu importieren! Es ist ein Vielfaches an Arbeit, die dann erst beginnt.

Wenn Du so komplexe Arrangements machst, wie eingangs erwähnt (7 Gitarren!), ist das purer Wahnsinn. Probier's mit einer Demo-Version aus, sonst machst Du Dich unglücklich. ;)

Es ist eh' grundsätzlich besser, wenn man an solche Libraries umgekehrt 'rangeht und eben das, was man damit macht, nach deren Fähigkeiten ausrichtet. Deshalb klingen auch die Demos teilweise extrem gut. Den Teilen aber andersherum genau das zu entlocken, was Du Dir vorstellst, wird eine Odysee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Guitar Pro nicht selbst, habe aber vor einigen Jahren mal ein paar Blicke in GP-exportierte MIDI-Files geworfen: da standen haufenweise proprietäre Controller drin. Das heißt: die Controllerdaten sind hochgradig auf die RSE-Engine von GP abgestimmt und damit für andere Klangerzeuger nutzlos. Wenn du andere Klangerzeuger, also z.B. VSTis nimmst, musst du alle Strumming- und Bending-Spieltechniken neu programmieren. Das solltest allerdings auch aus grundsätzlichen Erwägungen heraus, denn jeder Klangerzeuger muss individuell angesteuert werden, weil eben jeder Klangerzeuger minimal anders reagiert.

Es ist immer verführerisch, ein fertiges MIDI-File zu nehmen, und es mit einer anderen Klangerzeugung abspielen zu lassen - das ist aber letztlich so, als drückst du einem Musiker ein anderes Instrument in die Hand: er wird sich erst drauf zurecht finden müssen und seine Spielweise an das neue Instrument anpassen müssen, bevor er den bestmöglichen Klang rausholt. Genauso muss man bei Software-Klangerzeugern individuell auf die Stärken und Schwächen Rücksicht nehmen, um ein bestmögliches Ergebnis zu bekommen. Das bedeutet, alles neu einzuspielen.

Aber wenn du selbst Gitarre spielst, würde ich an deiner Stelle dringend auf VSTis verzichten. Spiel die Sachen lieber selbst. Ich habe selbst lange genug Gitarrenspuren an Hard- und Softwaresynthies und Sampleplayern programmiert, um die Aussichtslosigkeit eines solchen Vorhabens beurteilen zu können: Gitarren per MIDI zu programmieren ist sehr sehr sehr kompliziert.

Harald
 
Also zunächst einmal möchte ich mich für diese ersten Einschätzungen bedanken :)

Ich denke ich werde mir zunächst Cubase 5 Essentials kaufen und dann ein wenig herumprobieren.
Vielleicht bestätigt sich dann die Vermutung von "luzil": "Auch ist ja bestimmt nochmal die Frage wie gut die Qualität sein muss des vsti wenn parallel 4-5 Gitarren spielen in Vergleich zu einer bei der dann ein dünner Klang evtl. eher auffällt."
Es bestünde dann die Möglichkeit zumindest die Lead-Gitarre und die cleanen Gitarren selbst einzuspielen. Die Parts bei denen mehrere verzerrte Gitarren gleichzeitig spielen sowie Bass und Drums könnte man dann durch Midi abdecken.

Ich benutze übrigens GuitarPro 4, bei dem es noch kein RSE gab.

Hier nochmal die Fragen von oben die mir noch nicht ganz klar sind:

4. Ist es besser ein VSTi für verzerrte Gitarren einzusetzen oder ein VSTi für cleane Gitarren und nachgeschaltet ein VST (z.B. Amplitube) zur Verstärker-Emulation? Hat jemand Soundbeispiele oder gar Songs?

6. Ist die (OnBoard!) Soundkarte relevant (Latenz, Soundqualität) oder muss diese nur das von der Software / CPU berechnete Material wiedergeben?

7. Zwingt die Konstellation meinen Rechner in die Knie oder ist die Rechenlast erträglich da es "nur" Midi-Daten und keine real eingespielten Spuren sind? Kann man die Puffergröße erhöhen um die Rechenlast zu verringern, da die Latenz egal ist sofern alle Spuren synchron ablaufen oder ist das nur beim realen Aufnehmen wichtig? Sorry falls das eine dumme Frage ist, aber auf diesem Gebiet bin ich total unwissend.

8. Ist Cubase 5 Essentials bzw die restliche Software in der Lage meine ganzen CPU-Kerne auszulasten oder rechnen die nur auf einem Kern? Laut Steinberg Homepage ist Cubase 5 (auch Essentials) Multi-Core fähig… können also auch rechenintensive PlugIns von Cubase auf mehrere Cores verteilt werden?

9. Ich Verwende Windows 7 in der 64-Bit Version - läuft da alles problemlos drauf? Laut Steinberg Homepage läuft zumindest Cubase 5 Essentials als 32-Bit Applikation mit bis zu 4GB nutzbarem RAM. Und wenn der Host-Sequencer als 32-Bit Anwendung läuft sollte es keine Probleme mit den PlugIns geben, richtig?

10. Kann man Cubase 5 Essentials zum Mastern benutzen oder sind hier andere Tools wie WaveLab besser geeignet? Was für PlugIns braucht man noch? Welche Lektüre zum Thema Mastering (am besten speziell für Midi-Musikproduktion) könnt ihr empfehlen?


Danke für eure Hilfe! :)
 
4. Ist es besser ein VSTi für verzerrte Gitarren einzusetzen oder ein VSTi für cleane Gitarren und nachgeschaltet ein VST (z.B. Amplitube) zur Verstärker-Emulation? Hat jemand Soundbeispiele oder gar Songs?
Ausprobieren
6. Ist die (OnBoard!) Soundkarte relevant (Latenz, Soundqualität) oder muss diese nur das von der Software / CPU berechnete Material wiedergeben?
Mit der Berechnung hat sie nix zu tun, aber die Qualität der Wandler ist ja immer relevant, da du ja deine Kreationen auch anhören willst. Wobei die aktuellen onboardsounds bei der Wiedergabe eigentlich recht gut sind, aber bei der Aufnahmequalität brichts dann ein.
7. Zwingt die Konstellation meinen Rechner in die Knie oder ist die Rechenlast erträglich da es „nur“ Midi-Daten und keine real eingespielten Spuren sind? Kann man die Puffergröße erhöhen um die Rechenlast zu verringern, da die Latenz egal ist sofern alle Spuren synchron ablaufen oder ist das nur beim realen Aufnehmen wichtig? Sorry falls das eine dumme Frage ist, aber auf diesem Gebiet bin ich total unwissend.
Grob pauschalisiert kann man sagen, daß zum Audiorecording mehr RAM benötigt und zur MIDI-Bastelei der Prozessor mehr schwitzt, da ja alle Klänge errechnet werden müssen. Das bedeutet, daß dein Vorhaben, alles über VSTi's zu machen den Rechner schneller an die Kotzgrenze bringt, als die Gitarrenspuren als Audio aufzunehmen.
8. Ist Cubase 5 Essentials bzw die restliche Software in der Lage meine ganzen CPU-Kerne auszulasten oder rechnen die nur auf einem Kern? Laut Steinberg Homepage ist Cubase 5 (auch Essentials) Multi-Core fähig… können also auch rechenintensive PlugIns von Cubase auf mehrere Cores verteilt werden?
Weiß ich nicht, hab ich nicht.
9. Ich Verwende Windows 7 in der 64-Bit Version – läuft da alles problemlos drauf? Laut Steinberg Homepage läuft zumindest Cubase 5 Essentials als 32-Bit Applikation mit bis zu 4GB nutzbarem RAM. Und wenn der Host-Sequencer als 32-Bit Anwendung läuft sollte es keine Probleme mit den PlugIns geben, richtig?
Vielleicht solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, daß du zwischendurch schon mal Spuren in Audio schreiben mußt, damit du wieder Rechenkapazität freibekommst.
10. Kann man Cubase 5 Essentials zum Mastern benutzen oder sind hier andere Tools wie WaveLab besser geeignet? Was für PlugIns braucht man noch? Welche Lektüre zum Thema Mastering (am besten speziell für Midi-Musikproduktion) könnt ihr empfehlen?


Danke für eure Hilfe! :)
Solange du keinen akustisch optimalen Raum mit Oberklasse-Monitoren benutzt, sollten auch die Möglichkeiten von Cubase für's "mastering" genügen.;)
 
Vielleicht bestätigt sich dann die Vermutung von "luzil": "Auch ist ja bestimmt nochmal die Frage wie gut die Qualität sein muss des vsti wenn parallel 4-5 Gitarren spielen in Vergleich zu einer bei der dann ein dünner Klang evtl. eher auffällt."

Ein "dünner" Klang ist wirklich nicht der Punkt bzw. das Problem. Es geht v.a. darum WAS überhaupt halbwegs realistisch hinzukriegen ist. Wenn Du so komplexes Zeug schreibst, wirst Du Dich vermutlich nciht auf Standardakkorde beschränken. Ich verwende z.B. im Metal-Bereich gerne Voicings auf den 3 tiefen Saiten, etwa 1-6-3 oder 1-5-3, oder dissonantes Zeug wie 1-b5-8. Diese Akkorde geben die VSTis sicher nicht alle her. Die brauchbaren VSTis setzen die Akkorde nicht einfach beliebig aus Einzeltönen zusammen, das klingt nämlich fürchterlich! Die nehmen richtige Akkorde auf und damit kann natürlich nur ein winziger Bruchteil des Möglichen abgedeckt werden.

Selbst das WAS geht, muss Du komplex mit Keyswitches, etc. formen. Wie gesagt.

Es bestünde dann die Möglichkeit zumindest die Lead-Gitarre und die cleanen Gitarren selbst einzuspielen. Die Parts bei denen mehrere verzerrte Gitarren gleichzeitig spielen sowie Bass und Drums könnte man dann durch Midi abdecken.

Lead dürfte Midi-mässig über weite Strecken sogar einfacher sein, als anspruchsvolle Rhythmus-Gitarren. Bass-Libraries scheitern meist am Einfachsten: Simple Rock-8tel. Wegen der Wiederholungen.

Es ist müßig sich mit den anderen Fragen zu beschäftigen, wenn Du überhaupt nicht weißt, ob es prinizpiell funktioniert.

Gut, es IST natürlich auch eine Frage des Anspruches und des Zweckes. Es soll Leute geben, die sich Queen als GM-File anhören und schön finden können.

Ich vermute aber, dass Du schon nach einer Stunde ausprobieren merken wirst, dass das überhaupt nicht so läuft, wie Du Dir das vorgestellt hast.
 
Gut, es IST natürlich auch eine Frage des Anspruches und des Zweckes. Es soll Leute geben, die sich Queen als GM-File anhören und schön finden können.

LOL, der war wirklich gut :rofl:

Ich muss den Vorrednern beipflichten, komplexe Gitarrenarrangements progammieren zu wollen, die realistisch klingen, ist mit den heutigen Möglichkeiten eigentlich völlig aussichtslos.
Wenn die Gitarre in einem Song eine eher untergeordnete Rolle spielt, und nur so im Hintergrund ab und zu ein paar Akkorde oder Single-Notes spielt, kann man auch auf ein VSTi zurückgreifen, das fällt dann nicht so auf. Aber wenn die Songs auf Gitarren basieren, und von denen leben sollen... keine Chance.

Ich verstehe auch deine Überlegung überhaupt nicht, als Gitarrist Gitarrenspuren mit MIDI-Files einspielen zu wollen.
Normalerweise ist doch eher so, dass man das, was man nicht selbst spielen kann, mit MIDI macht.

Addictive Drums kann ich übrigens sehr empfehlen, gerade für Rockstile ist es perfekt.

Falls man schon Gitarren per MIDI machen will, würde ich eher die Variante cleane Sounds + Ampsims empfehlen. Dadurch hat man viel mehr Möglichkeiten, den Sound so zu formen, wie man ihn gerne hätte.
Hierzu sind die Produkte von MusicLab empfehlenswert (RealStrat oder RealLPC), da die nur die direkt per D.I. aufgenommen Gitarrensounds enthalten, ohne jegliche Bearbeitung.
Also perfekt, um dann den Sound per Ampsims zu formen, wie etwa mit Guitar Rig 4 oder Amplitude 3.

Hier kannst du ein Beispiel von mir für genau diese Vorgehensweise anhören:
http://soundcloud.com/david-mood/i-heard-it-through-the-grapevine

Wie gesagt, bei dem Song spielt die Gitarre eine eher untergeordnete Rolle, daher passt es so halbwegs, besonders wenn die Gitarre nur die abgestoppten Akkorde spielt, aber beim Intro, wo etwas mehr passiert, hört man schon raus, dass es keine echte Gitarre ist. Zumindest ein Musiker hört das sicher.
Ach ja, der Bass ist normalerweise viel weniger ein Problem.
Übrigens ist da alles (außer Gesang :D) mit VSTis gemacht.

Wen's interessiert:
Drums: NI Abbey Road 60s Drums
Bass: Spectrasonics Trilian (Retro 60s Bass)
E-Piano: NI Scarbee Mark I + Amplitude 3 (Vox-Sim)
Gitarre: MusicLab RealStrat + Amplitube 3 (Fender-Sim)
Strings: NI Session Strings (Motown)
 
LOL, der war wirklich gut

Das war jetzt nur bedingt als Scherz gedacht. Es gibt Leute die können wirklich so abstrakt und rein "inhaltlich" hören und/oder komponieren. Ich bewundere das. Ich brauche immer "Sound", das behindert den kreativen Prozess bei mir eher.
 
Gitarrenspuren als MIDI einzuspielen würde dann Sinn machen, wenn du einen Guitar-to-MIDI-Converter verwendest, oder irgendetwas ähnliches, das deine gitarristische Spieltechnik in MIDI-Daten übersetzt. Diese MIDI-Daten kannst du dann variabel bearbeiten und mit einem guten VSTi möglicherweise einfacher fahren als mit einer Audioaufnahme.

Wenn du aber die MIDI-Daten über ein Keyboard einspielst, kannst du die typisch gitarristischen Spieltechniken nur mit großer Mühe annähern, daher wäre das kein zielführender Weg.

Und zur Belastung deines Rechners: die MIDI-Daten selbst kannst du aus der Betrachtung über Belastung ganz weglassen. Das sind 3 Byte fürs Starten und 2-3 Byte fürs Beenden eines Tons. Das ist überhaupt keine Größenordnung, über die man sich irgendwie Gedanken machen sollte. Was viel mehr ins Gewicht fällt, sind die Audiodatenströme, die dadurch ausgelöst werden.

Harald
 
Das war jetzt nur bedingt als Scherz gedacht. Es gibt Leute die können wirklich so abstrakt und rein "inhaltlich" hören und/oder komponieren. Ich bewundere das. Ich brauche immer "Sound", das behindert den kreativen Prozess bei mir eher.

Ich dachte, du spielst damit eher auf die Konsumenten an, als auf die Produzenten.
Ein Produzent wird vielleicht abstrahieren können, aber es schön finden, wie du geschrieben hast?
 

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