Xanadu
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 26.11.22
- Registriert
- 30.01.08
- Beiträge
- 4.817
- Kekse
- 13.854
Fender brachte dieses Jahr eine neue Version seiner American Deluxe Stratocaster auf den Markt, die sich unter anderem durch neue Tonabnehmer (New Noiseless N3 Strat Single Coils anstatt Samarium Cobalt Noiseless Strat Pickups kurz SCN-) von der vorherigen Version unterscheidet. Da man über die alten SCN PUs viel liest, und nicht nur gutes, möchte ich in diesem Review die Old American Deluxe Strat vorstellen und mit dem USA Standard Modell vergleichen, denn jetzt ist guter Zeitpunkt für Schnäppchen da dieses ältere Auslaufmodell nun teilweise zu reduzierten Preisen angeboten wird. Mit der neuen 2010er Deluxe kann ich sie leider nicht vergleichen, da ich dieses Modell noch nicht anspielen konnte.
Über die Optik brauche ich wohl nichts zu sagen, typisch Strat halt, mein Modell hat die klassische Dreiton-Sunburstlackierung, einen LSR Rollsattel, Fender Locking Mechaniken, einen (so weit ich es erkennen kann, bin mir aber ziemlich sicher) einteiligen Korpus und einen einteiligen Hals mit Palisandergriffbrett und 22 Bünden, alles so ab Werk eingebaut und unverändert. Das Gewicht beträgt knapp 3,5 kg.
Schon die American Standard ist tipp-topp verarbeitet, keinerlei Mängel oder Schlampereien und fühlt sich einfach wertig, teuer und gut an. Hier kann die Deluxe einfach nichts mehr drauflegen, perfekt ist eben einfach schon perfekt. Der Mehrwert gegenüber der Standard liegt in den Locking-Mechaniken, den SCNs und der S1-Schaltung über den Volume-Knopf, die 5 weitere Schaltungsmöglichkeiten bietet. Ob auch die verarbeiteten Materialien noch besser- selektiert werden als bei der Standard weiß wohl nur Fender selbst.
Ok, kommen wir direkt mal zum wichtigen Punkt, dem Klang am Verstärker.
Hierbei habe ich meinen Fender Hot Rod Deluxe samt Proco Rat 2 Pedal für die Distortion Sounds benutzt.
Fangen wir mal clean an:
Nach einigen abwertenden Berichten macht sich bei den ersten cleanen Tönen zuerst Erleichterung breit: Ja, das klingt nach Strat, eindeutig! Allerdings doch irgendwie leicht anders als bei der Standard, aber nicht so stark, dass ich ohne direkten Vergleich genau sagen könnte, wie anders genau. Und irgendwie kommt auch nicht direkt Begeisterung bei mir auf, keine Liebe auf den ersten Ton wie bei manch anderem Instrument. Na dann stöpsel ich halt die Standard an und vergleiche. Ah, ok, die Deluxe hat eindeutig eine Nuance weniger an Höhen, die Standard hingegen schneidet richtig ins Ohr, besonders beim Steg-SC. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen, obwohl die Deluxe , neutral betrachtet, ausgeglichener und moderner klingt. Und der große Vorteil der SCN wird sofort deutlich: Sie rauschen nicht. Ich liebe den Klang eines Strat-Steg-SCs, allerdings habe ich im Endeffekt trotzdem die rauschfreien Zwischenpositionen der Standard häufiger benutzt als die Einzel-PUs, auch wenn dabei doch einiges vom typischen SC Klang verloren geht. Klar gibts Noise Gates, aber auch damit kann man das Rauschen nicht ganz beseitigen und hat den unschönen Nebeneffekt, dass teilweise auch gewünschte Klänge entschwinden, zudem ist das genaue Einstellen so wie man es haben möchte eine ziemliche Fummelei. Die Deluxe bietet hier eine extreme Freiheit, alle Positionen sind plötzlich ohne Einschränkungen benutzbar, und es klingt immer noch absolut strattypisch, klasse!
Ok, auf in den zweiten Kanal des Hot Rod und Gain etwas aufgedreht: Wow, hier spielen die SCN ihre große Stärke aus, sie klingen weiterhin wie SCs, absolut klar und brillant und rauschfrei, während das Rauschen der SC der Standard schon unangenehm wird und sich auch mehr vom cleanen Ton unterscheidet, sie klingen leicht dumpfer. Blues-Rock macht mit der Deluxe nun richtig Spaß, die gesamte Gitarre blüht noch einmal richtig auf.
Nun geht wieder in den ersten Kanal, aber das Proco Rat 2 mit Distortion-Regler auf Maximum kommt ins Spiel. Auch hier behalten die SCN ihren Klang, selbst im Distortionbereich hört man, dass es sich im Single Coils und damit auch, dass hier eine Strat spielt (naja, ok, jedenfalls, wenns mans eh schon weiß ). Natürlich haben die SCs weniger Output als ein Humbucker, aber auch dies trägt dabei bei, dass der Distortionsound nicht verschwimmt, sondern identifizierbar bleibt. Dreht man sowohl Gain am Amp als auch am Pedal voll auf kommt der Lautsprecher früher an seine Grenzen als die SCs. 80er Metallica Sound ist locker drin.
Noch kurz zur S1-Schaltung: Für mich ist sie weniger interessant, da ich eben den reinen Strat-SC-Sound suche. Generell gehen die Optionen der S1-Schaltung alle eher in Richtung Humbuckerklang, der Klang wird wärmer, bassbetonter und auch härter. Ok, das nimmt man gerne mit, macht die Deluxe natürlich noch einmal vielseitiger und wer den Klang nicht mag benutzt die zusätzlichen Optionen einfach nicht. Die Schaltungsoptionen sind übrigens Neck + Mitte seriell, Neck mit Special Capacitor + Mitte seriell, Neck und Bridge parallel und Mitte seriell, Mitte + Bridge mit Special Capacitor seriell, und Mitte + Bridge seriell. Alles so ziemlich alles, was man sich jemals wünschen könnte.
Fazit
Ist die Deluxe nun die absolut beste Strat von der Stange? Generell eher nicht. Wer den absolut authentisch schneidenden cleanen Strat-Sound sucht ist mit einer Mexiko Classic Player 50 besser bedient, die es schon ab 629 gibt, das ist nur knapp die Hälfte dessen, was eine Deluxe kostet. Allerdings hat sie nur eine rauschfreie Posistion, da Schalterposition 4 Bridge und Neck zusammenschaltet. Die American Standard kostet ebenso ca. 200 bis 300 weniger als die Deluxe und ist eine moderne, auch sehr authentische Strat, aber etwas wärmer und vielseitiger als die 50s. Für mich ist die Deluxe allerdings schon das Ende einer langen Suche und für mich persönlich auch die beste Strat, die ich jemals hatte. Es macht einfach Spaß ohne Einschränkungen alle Klang-Optionen nutzen zu können ohne durch Rauschen gestört zu werden, mit der Deluxe geht einfach alles von Clean bis High-Gain, und alles klingt nach Strat! Alleine schon dadurch ist sie extrem vielseitig, mit der S1-Schaltung wildert sie zudem noch im Revier der Humbuckergitarren. Mittlerweile gefällt mir auch der etwas mittigere Clean-Sound besser als der schneidende Originalton. Die Deluxe ist definitiv ein ausgiebiges Anspielen wert, vor allem, wenn man wie zur Zeit mit dem Argument 2010er Modell noch gut um den Preis feilschen kann!
Über die Optik brauche ich wohl nichts zu sagen, typisch Strat halt, mein Modell hat die klassische Dreiton-Sunburstlackierung, einen LSR Rollsattel, Fender Locking Mechaniken, einen (so weit ich es erkennen kann, bin mir aber ziemlich sicher) einteiligen Korpus und einen einteiligen Hals mit Palisandergriffbrett und 22 Bünden, alles so ab Werk eingebaut und unverändert. Das Gewicht beträgt knapp 3,5 kg.
Schon die American Standard ist tipp-topp verarbeitet, keinerlei Mängel oder Schlampereien und fühlt sich einfach wertig, teuer und gut an. Hier kann die Deluxe einfach nichts mehr drauflegen, perfekt ist eben einfach schon perfekt. Der Mehrwert gegenüber der Standard liegt in den Locking-Mechaniken, den SCNs und der S1-Schaltung über den Volume-Knopf, die 5 weitere Schaltungsmöglichkeiten bietet. Ob auch die verarbeiteten Materialien noch besser- selektiert werden als bei der Standard weiß wohl nur Fender selbst.
Ok, kommen wir direkt mal zum wichtigen Punkt, dem Klang am Verstärker.
Hierbei habe ich meinen Fender Hot Rod Deluxe samt Proco Rat 2 Pedal für die Distortion Sounds benutzt.
Fangen wir mal clean an:
Nach einigen abwertenden Berichten macht sich bei den ersten cleanen Tönen zuerst Erleichterung breit: Ja, das klingt nach Strat, eindeutig! Allerdings doch irgendwie leicht anders als bei der Standard, aber nicht so stark, dass ich ohne direkten Vergleich genau sagen könnte, wie anders genau. Und irgendwie kommt auch nicht direkt Begeisterung bei mir auf, keine Liebe auf den ersten Ton wie bei manch anderem Instrument. Na dann stöpsel ich halt die Standard an und vergleiche. Ah, ok, die Deluxe hat eindeutig eine Nuance weniger an Höhen, die Standard hingegen schneidet richtig ins Ohr, besonders beim Steg-SC. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen, obwohl die Deluxe , neutral betrachtet, ausgeglichener und moderner klingt. Und der große Vorteil der SCN wird sofort deutlich: Sie rauschen nicht. Ich liebe den Klang eines Strat-Steg-SCs, allerdings habe ich im Endeffekt trotzdem die rauschfreien Zwischenpositionen der Standard häufiger benutzt als die Einzel-PUs, auch wenn dabei doch einiges vom typischen SC Klang verloren geht. Klar gibts Noise Gates, aber auch damit kann man das Rauschen nicht ganz beseitigen und hat den unschönen Nebeneffekt, dass teilweise auch gewünschte Klänge entschwinden, zudem ist das genaue Einstellen so wie man es haben möchte eine ziemliche Fummelei. Die Deluxe bietet hier eine extreme Freiheit, alle Positionen sind plötzlich ohne Einschränkungen benutzbar, und es klingt immer noch absolut strattypisch, klasse!
Ok, auf in den zweiten Kanal des Hot Rod und Gain etwas aufgedreht: Wow, hier spielen die SCN ihre große Stärke aus, sie klingen weiterhin wie SCs, absolut klar und brillant und rauschfrei, während das Rauschen der SC der Standard schon unangenehm wird und sich auch mehr vom cleanen Ton unterscheidet, sie klingen leicht dumpfer. Blues-Rock macht mit der Deluxe nun richtig Spaß, die gesamte Gitarre blüht noch einmal richtig auf.
Nun geht wieder in den ersten Kanal, aber das Proco Rat 2 mit Distortion-Regler auf Maximum kommt ins Spiel. Auch hier behalten die SCN ihren Klang, selbst im Distortionbereich hört man, dass es sich im Single Coils und damit auch, dass hier eine Strat spielt (naja, ok, jedenfalls, wenns mans eh schon weiß ). Natürlich haben die SCs weniger Output als ein Humbucker, aber auch dies trägt dabei bei, dass der Distortionsound nicht verschwimmt, sondern identifizierbar bleibt. Dreht man sowohl Gain am Amp als auch am Pedal voll auf kommt der Lautsprecher früher an seine Grenzen als die SCs. 80er Metallica Sound ist locker drin.
Noch kurz zur S1-Schaltung: Für mich ist sie weniger interessant, da ich eben den reinen Strat-SC-Sound suche. Generell gehen die Optionen der S1-Schaltung alle eher in Richtung Humbuckerklang, der Klang wird wärmer, bassbetonter und auch härter. Ok, das nimmt man gerne mit, macht die Deluxe natürlich noch einmal vielseitiger und wer den Klang nicht mag benutzt die zusätzlichen Optionen einfach nicht. Die Schaltungsoptionen sind übrigens Neck + Mitte seriell, Neck mit Special Capacitor + Mitte seriell, Neck und Bridge parallel und Mitte seriell, Mitte + Bridge mit Special Capacitor seriell, und Mitte + Bridge seriell. Alles so ziemlich alles, was man sich jemals wünschen könnte.
Fazit
Ist die Deluxe nun die absolut beste Strat von der Stange? Generell eher nicht. Wer den absolut authentisch schneidenden cleanen Strat-Sound sucht ist mit einer Mexiko Classic Player 50 besser bedient, die es schon ab 629 gibt, das ist nur knapp die Hälfte dessen, was eine Deluxe kostet. Allerdings hat sie nur eine rauschfreie Posistion, da Schalterposition 4 Bridge und Neck zusammenschaltet. Die American Standard kostet ebenso ca. 200 bis 300 weniger als die Deluxe und ist eine moderne, auch sehr authentische Strat, aber etwas wärmer und vielseitiger als die 50s. Für mich ist die Deluxe allerdings schon das Ende einer langen Suche und für mich persönlich auch die beste Strat, die ich jemals hatte. Es macht einfach Spaß ohne Einschränkungen alle Klang-Optionen nutzen zu können ohne durch Rauschen gestört zu werden, mit der Deluxe geht einfach alles von Clean bis High-Gain, und alles klingt nach Strat! Alleine schon dadurch ist sie extrem vielseitig, mit der S1-Schaltung wildert sie zudem noch im Revier der Humbuckergitarren. Mittlerweile gefällt mir auch der etwas mittigere Clean-Sound besser als der schneidende Originalton. Die Deluxe ist definitiv ein ausgiebiges Anspielen wert, vor allem, wenn man wie zur Zeit mit dem Argument 2010er Modell noch gut um den Preis feilschen kann!
- Eigenschaft