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little-blue-eyes
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Hallo Gemeinde,
nachdem ich mir nur immer eine Gitarre gleichzeitig leisten kann, habe ich nach einer Epiphone Les-Paul HCS und dann einer Ibanez RG350 DX WH, wieder etwas mit fester Brücke gesucht. Bei der Suche sah ich die Parker PM20PRO bei einem großen Händler und hab dann weitere Recherchen dazu betrieben. Was ich da fand, war durchaus so positiv, dass ich die Gitarre blind orderte weil mich die hochwertige Hardware interessierte, und der Preis schlichtweg "der Hamma" ist.
Zwei Tage nach Bestellungs-Click stand das Paket schon da. Die Gitarre war vermutlich seit ihrer Fertigstellung noch nicht wieder ausgepackt worden. Es war um die Saiten noch das Korrosionsschutz-Papier etc. alles gut verpackt im Gigbag.
Nachdem ich mir die Gitarre angepasst hatte, wurde ich von der Performance fast umgehauen.. ich entschloss mich, die Gitarre zu behalten und einen Review zu schreiben wenn ich mehr von ihr kenne.
Techn. Daten (Zusammenfassung)
Korpus Mahagoni mit Riegelahorn Decke
Hals Mahagoni eingeleimt
Mensur 648 mm / 22 Bünde
Sattel/Brücke Graphit, TonePros, String Thru Body
Griffbrett "phenolic" (engl.)
Pick-Ups Seymour Duncan Jazz und JB
Gitarre allgemein:
Das Holz für den Korpus ist bei meiner aus fünf Mahagonibohlen gefügt, es wurde aber erreicht, dass die Halsaufnahme und die Bridge - somit auch die Tonabnehmer - in einem einzigen Mahagonistück zu liegen kommen. Der Hals wurde aus einem einteiligen Mahagonikantel angefertigt und mit dem aufgeleimten, ca. 5 mm starken Griffbrett aus Phenoplast versehen. (Phenoplast ist ein harter, sehr bruchfester, nicht schmelzbarer und elektrisch isolierender Kunstharz Werkstoff.)
Der Hals-Kopfplatten Übergang ist mit einer rückseitigen Verdickung des Holzes verstärkt. Der Hals-Korpus Übergang ist sehr angenehm gestaltet und erlaubt durch die großzügigen Aussparungen sehr gute Erreichbarkeit der oberen Lagen. Der untere Cutaway bietet der Greifhand wesentlich mehr Platz, als bei der originalen Les-Paul Form. Die Ahorndecke ist am Hals-Übergang sichtbar und ca. 10 mm dick. Es ist nicht sicher feststellbar, aber es sieht nicht so aus, als ob sie ein zusätzliches Furnier besitzt. Die Riegelung der Decke ist schön aber nicht spektakulär. Die 22 Bünde sind aus hartem und korrosionsbeständigem Neusilber im Jumbo Format (2,7 x 1 mm) und könnten die Dunlop 6140 sein. Das Griffbett sieht schlicht aber edel, matt schwarz aus, und erinnert an Ebenholz. Dass es keine Inlays hat, stört nicht weiter, da man sich an den seitlichen Dots orientieren kann. Das Halsformat ist nicht zu dünn aber auch nicht zu fett, der Griffbrettradius ist mit 12" moderat flach. Die Mensurlänge ist nicht wie bei einer Les Paul, sondern 648 mm wie bei einer Strat. Der Graphitsattel ist 42 mm breit. iIn der schlanken Kopfplatte sind 6 Sperzel Locking Tuner eingebaut, die Saitenwechsel und das Stimmen zu einer wahren Freude machen. Saite durchstecken, handfest spannen, von unten mit der Rädelschraube festklemmen und einige wenige Drehungen später ist die Saite in tune. Sie laufen sehr sahnig und verstimmen sich nicht. Das Benden geht auf dem Hals wunderbar und mit erstaunlich wenig Kraftaufwand.
Das Gewicht der Axt beträgt 3,50 kg die sich minimal arschlastig am Gurt sehr schön tragen lassen. Die Saiten werden von hinten durch den Korpus geführt und laufen in 6 einzelnen Hülsen, die in einer blitzförmigen Anordnung gestaltet wurden, damit das Holz nicht an einer Stelle zu sehr geschwächt wird. Der Verarbeitung würde ich 95 von 100 Punkten geben. Abzüge für einen winzigen Makel am Rand der Deckenlackierung und für matte Stellen in der Politur des Griffbretts ab Bund 18, wobei diese Stelle wirklich schwierig zu polieren sein dürfte. Der Rest ist allerdings echt perfekt und läßt keine Wünsche offen. Die Bünde sind sauber abgerichtet, fein poliert und seitlich vom Griffbrettmaterial eingeschlossen. Das Setup der Gitarre habe ich selbst vorgenommen, ab Werk war die Bridge zu hoch, der Hals war aber recht gut eingestellt. (Für die Verstellung der TonePros Locking Bridge ist ein 1,5 mm Inbus-Schlüssel nötig, der aber nicht beigefügt ist. Daran kann es scheitern, da normale Inbussätze erst bei 2 mm beginnen.) Den werkseitigen .09 Vinci Saitensatz habe ich mit ghs Fastfret behandelt, was der Bespielbarkeit sehr gute Dienste tat. Intonation und Bundreinheit sind einwandfrei.
Gefertigt wurde das Instrument in Indonesien. Die Rückseite ist klar lackiert, ebenso der Hals. (Polyurethanlack). Seitlich umgibt den Korpus auf der Zarge ein cremefarbiges Binding, auf der Decke ein Abalone-Streifen. Die Decke ist ebenfalls mit Polyurethanlack glänzend klarlackiert. Die Pickups sind direkt mit dem Korpus verschraubt, es gibt keine Rähmchen.
Elektronik:
Die beiden Seymour Duncan Tonabnehmer sind bewährte Klassiker und arbeiten in der PM20PRO hervorragend. Am Hals befindet sich der Sänger, Seymour Duncan Jazz (SH 2), der als Humbucker sehr gut für jazziges und cleanes Lead-Spiel geeignet ist, aber auch Country, Funk und Rock Töne hergibt, und in der PM20-PRO durch das Coil-tapping auch als Single Coil betrieben werden kann. Als Single Coil ist er kaum leiser, aber klingt dünner und spitzer, mit mehr Härte und es geht hier noch mehr in Richtung Strat. Als Humbucker an einem Amp mit einigem Gain, geht damit aber ein ordentliches, röhriges Rockbrett.
An der Bridge sitzt der Seymour Duncan Jeff Beck, (SH 4JB) mit den bekannten Eigenschaften. Es paaren sich hier hoher Output mit schönem Singen und toller Darstellung der Obertöne. Er kann brüllen, aber auch sehr schön drahtig Twangen. Bevorzugt gesplittet gibt er sehr schöne Country-Music Töne ab. Als Humbucker bedient er das Rock/Hardrock Genre hervorragend. Bei Metal würde ich sagen, dass er bis zu einem gewissen Punkt mithalten kann, aber an die heftigsten Metal Riffs kommt der PU und die gesamte Gitarre wegen des etwas luftigeren Gesamtsounds nicht ran. Iron Maiden, Metallica und Konsorten gehen aber auf jeden Fall. Punk Rock sicherlich auch.
Ein weiteres Soundspektrum eröffnet sich in der PU-Mittelposition, wo beide PUs zusammengemischt (per Volume Potis) werden können, und dazu noch die Möglichkeit besteht die PUs zu splitten. Hier geht es gesplittet sehr clean und funky zu, als Humbucker sind klassische Blues- und Rocksounds dabei. Die klangliche Veränderung, die mit den Tone-Potis erreicht werden kann, ist erstaunlich groß, was vermutlich an den erstklassigen Pickups liegt.
Die Potis laufen gleichmäßig und auch die Push/Pull-Funktion geht mit einem schön definierten Plopp von statten. Hergestellt sind die Potis von "Alpha", also guter Standard. Der E-Fachdeckel ist innen mit Alufolie beklebt, das E-Fach ist mit leitendem Lack abgeschirmt. Die Klinkenbuchse und auch der Schalter machen einem, zum Rest der Gitarre passenden, guten Eindruck. Am Amp hängt die Gitarre auch mit gesplitteten PUs völlig brummfei, der PU-Wahl-Schalter verursacht manchmal einen "Knacks" im Amp.
Zubehör:
Zur Gitarre gehört ein überdurchschnittlich gut gemachtes Gigbag, das zusätzlich zur Polsterung eine steife Platte unter dem Oberstoff besitzt und schon fast in Richtung Textilkoffer geht. Hinten hat es einen Schulterriemen und unter einer Klappe einen metallenen Haken an einem Karabiner, mit dem man das Gigbag an die Wand hängen kann. Außerdem gibt es einen seitlichen, zweiteiligen Tragegriff, textile Zipper an allen Reisverschlüssen und sogar die Innenfächer haben eine separate Einteilung mit einem Reisverschluss-Netzfach bzw. zwei Gummibänder um Kleinkram festzustecken. Außen ist Parker-Guitars in weiß auf schwarz eingestickt. Es liegen ein 4 mm Inbus-Schlüssel (für den Halsstellstab) und ein Gitarrenkabel bei.
Sound:
Wegen der eher an die Les-Paul angelehnte Form und das Mahagoni-Ahorndecke mit Mahagonihals Konstrukts erwartet man automatisch einen eher Paula artigen Sound. Das stimmt aber nicht ganz, denn die Gitarre kann viel mehr. Der Eigensound der Gitarre ist drahtiger, leichter und auch klarer als der typische Les-Paul Schmatz. Man kann mit ihr allerdings vielfältig Experimentieren, da stehen grundsätzlich acht Möglichkeiten zur Verfügung, die zum Teil überblendbar sind.
Mulmig bis twangig, singend bis brüllend, die Gitarre liefert alles und ist immer definiert, sie gibt jeden Spielfehler gnadenlos wieder, gelungene Riffs kommen natürlich sauber zur Geltung. Das Sustain ist erwartungsgemäß klasse, der Ton steht und steht und klingt langsam und gleichmäßig ab. Das Attac empfinde ich als regelrecht explosiv. Der Ton steht bei der Parker mit einem pläng, und entfaltet sich in/aus der ganzen Gitarre. Das merkt man am besten, wenn man die Gitarre ohne Amp spielt. Ich führe diesen gewaltigen Attac auf das unverwüstliche, harte Griffbrett auf dem Mahagonihals zurück. Meines Erachtens stellt das viele Rosewood auf Ahorn Konstruktionen in den Schatten.
(Textliche Beschreibung von Gitarrensound ist allerdings immer mit vielen Darstellungs-Problemen behaftet und rein subjektiv.)
Fazit:
Hätte Robert Plant eine Parker PM20PRO schon 1970 gehabt, wäre der Sound von Led Zeppelin wahrscheinlich noch geiler, als er eh schon ist. Es handelt sich um eine erstklassig konzipierte, sehr gut gebaute und fantastisch flexible Axt, die aufgrund der stabilen Bauweise und des widerstandsfähigen Bunddrahtes auf Hart-Kunststoff eine sehr lange Lebensdauer haben dürfte, bis sie "abgerockt" ist. Aber bis dahin ist sie bestimmt schon "modern-vintage".
Sie ist mit einem Preis von gut 500 € sicherlich kein Anfängerinstrument, aber als Arbeitstier mit richtig Power und breitem Spektrum eine äußerst günstige Erst- oder Zweitgitarre für den, der sich auf sein Equipment verlassen können muß. Bei der passt einfach alles, inclusive der fetten Sounds bei drop D Tuning. Einziger echter Kritikpunkt ist das Werks Set Up, was wirklich nicht gut ist.
So, danke fürs lesen..
Gitarre
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/46/201446/1680_6266363564336433.jpg
Rückseite
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/46/201446/1680_3533626461323633.jpg
Korpus
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Hals
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Binding
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Hals - PU
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E-Fach
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nachdem ich mir nur immer eine Gitarre gleichzeitig leisten kann, habe ich nach einer Epiphone Les-Paul HCS und dann einer Ibanez RG350 DX WH, wieder etwas mit fester Brücke gesucht. Bei der Suche sah ich die Parker PM20PRO bei einem großen Händler und hab dann weitere Recherchen dazu betrieben. Was ich da fand, war durchaus so positiv, dass ich die Gitarre blind orderte weil mich die hochwertige Hardware interessierte, und der Preis schlichtweg "der Hamma" ist.
Zwei Tage nach Bestellungs-Click stand das Paket schon da. Die Gitarre war vermutlich seit ihrer Fertigstellung noch nicht wieder ausgepackt worden. Es war um die Saiten noch das Korrosionsschutz-Papier etc. alles gut verpackt im Gigbag.
Nachdem ich mir die Gitarre angepasst hatte, wurde ich von der Performance fast umgehauen.. ich entschloss mich, die Gitarre zu behalten und einen Review zu schreiben wenn ich mehr von ihr kenne.
Techn. Daten (Zusammenfassung)
Korpus Mahagoni mit Riegelahorn Decke
Hals Mahagoni eingeleimt
Mensur 648 mm / 22 Bünde
Sattel/Brücke Graphit, TonePros, String Thru Body
Griffbrett "phenolic" (engl.)
Pick-Ups Seymour Duncan Jazz und JB
Gitarre allgemein:
Das Holz für den Korpus ist bei meiner aus fünf Mahagonibohlen gefügt, es wurde aber erreicht, dass die Halsaufnahme und die Bridge - somit auch die Tonabnehmer - in einem einzigen Mahagonistück zu liegen kommen. Der Hals wurde aus einem einteiligen Mahagonikantel angefertigt und mit dem aufgeleimten, ca. 5 mm starken Griffbrett aus Phenoplast versehen. (Phenoplast ist ein harter, sehr bruchfester, nicht schmelzbarer und elektrisch isolierender Kunstharz Werkstoff.)
Der Hals-Kopfplatten Übergang ist mit einer rückseitigen Verdickung des Holzes verstärkt. Der Hals-Korpus Übergang ist sehr angenehm gestaltet und erlaubt durch die großzügigen Aussparungen sehr gute Erreichbarkeit der oberen Lagen. Der untere Cutaway bietet der Greifhand wesentlich mehr Platz, als bei der originalen Les-Paul Form. Die Ahorndecke ist am Hals-Übergang sichtbar und ca. 10 mm dick. Es ist nicht sicher feststellbar, aber es sieht nicht so aus, als ob sie ein zusätzliches Furnier besitzt. Die Riegelung der Decke ist schön aber nicht spektakulär. Die 22 Bünde sind aus hartem und korrosionsbeständigem Neusilber im Jumbo Format (2,7 x 1 mm) und könnten die Dunlop 6140 sein. Das Griffbett sieht schlicht aber edel, matt schwarz aus, und erinnert an Ebenholz. Dass es keine Inlays hat, stört nicht weiter, da man sich an den seitlichen Dots orientieren kann. Das Halsformat ist nicht zu dünn aber auch nicht zu fett, der Griffbrettradius ist mit 12" moderat flach. Die Mensurlänge ist nicht wie bei einer Les Paul, sondern 648 mm wie bei einer Strat. Der Graphitsattel ist 42 mm breit. iIn der schlanken Kopfplatte sind 6 Sperzel Locking Tuner eingebaut, die Saitenwechsel und das Stimmen zu einer wahren Freude machen. Saite durchstecken, handfest spannen, von unten mit der Rädelschraube festklemmen und einige wenige Drehungen später ist die Saite in tune. Sie laufen sehr sahnig und verstimmen sich nicht. Das Benden geht auf dem Hals wunderbar und mit erstaunlich wenig Kraftaufwand.
Das Gewicht der Axt beträgt 3,50 kg die sich minimal arschlastig am Gurt sehr schön tragen lassen. Die Saiten werden von hinten durch den Korpus geführt und laufen in 6 einzelnen Hülsen, die in einer blitzförmigen Anordnung gestaltet wurden, damit das Holz nicht an einer Stelle zu sehr geschwächt wird. Der Verarbeitung würde ich 95 von 100 Punkten geben. Abzüge für einen winzigen Makel am Rand der Deckenlackierung und für matte Stellen in der Politur des Griffbretts ab Bund 18, wobei diese Stelle wirklich schwierig zu polieren sein dürfte. Der Rest ist allerdings echt perfekt und läßt keine Wünsche offen. Die Bünde sind sauber abgerichtet, fein poliert und seitlich vom Griffbrettmaterial eingeschlossen. Das Setup der Gitarre habe ich selbst vorgenommen, ab Werk war die Bridge zu hoch, der Hals war aber recht gut eingestellt. (Für die Verstellung der TonePros Locking Bridge ist ein 1,5 mm Inbus-Schlüssel nötig, der aber nicht beigefügt ist. Daran kann es scheitern, da normale Inbussätze erst bei 2 mm beginnen.) Den werkseitigen .09 Vinci Saitensatz habe ich mit ghs Fastfret behandelt, was der Bespielbarkeit sehr gute Dienste tat. Intonation und Bundreinheit sind einwandfrei.
Gefertigt wurde das Instrument in Indonesien. Die Rückseite ist klar lackiert, ebenso der Hals. (Polyurethanlack). Seitlich umgibt den Korpus auf der Zarge ein cremefarbiges Binding, auf der Decke ein Abalone-Streifen. Die Decke ist ebenfalls mit Polyurethanlack glänzend klarlackiert. Die Pickups sind direkt mit dem Korpus verschraubt, es gibt keine Rähmchen.
Elektronik:
Die beiden Seymour Duncan Tonabnehmer sind bewährte Klassiker und arbeiten in der PM20PRO hervorragend. Am Hals befindet sich der Sänger, Seymour Duncan Jazz (SH 2), der als Humbucker sehr gut für jazziges und cleanes Lead-Spiel geeignet ist, aber auch Country, Funk und Rock Töne hergibt, und in der PM20-PRO durch das Coil-tapping auch als Single Coil betrieben werden kann. Als Single Coil ist er kaum leiser, aber klingt dünner und spitzer, mit mehr Härte und es geht hier noch mehr in Richtung Strat. Als Humbucker an einem Amp mit einigem Gain, geht damit aber ein ordentliches, röhriges Rockbrett.
An der Bridge sitzt der Seymour Duncan Jeff Beck, (SH 4JB) mit den bekannten Eigenschaften. Es paaren sich hier hoher Output mit schönem Singen und toller Darstellung der Obertöne. Er kann brüllen, aber auch sehr schön drahtig Twangen. Bevorzugt gesplittet gibt er sehr schöne Country-Music Töne ab. Als Humbucker bedient er das Rock/Hardrock Genre hervorragend. Bei Metal würde ich sagen, dass er bis zu einem gewissen Punkt mithalten kann, aber an die heftigsten Metal Riffs kommt der PU und die gesamte Gitarre wegen des etwas luftigeren Gesamtsounds nicht ran. Iron Maiden, Metallica und Konsorten gehen aber auf jeden Fall. Punk Rock sicherlich auch.
Ein weiteres Soundspektrum eröffnet sich in der PU-Mittelposition, wo beide PUs zusammengemischt (per Volume Potis) werden können, und dazu noch die Möglichkeit besteht die PUs zu splitten. Hier geht es gesplittet sehr clean und funky zu, als Humbucker sind klassische Blues- und Rocksounds dabei. Die klangliche Veränderung, die mit den Tone-Potis erreicht werden kann, ist erstaunlich groß, was vermutlich an den erstklassigen Pickups liegt.
Die Potis laufen gleichmäßig und auch die Push/Pull-Funktion geht mit einem schön definierten Plopp von statten. Hergestellt sind die Potis von "Alpha", also guter Standard. Der E-Fachdeckel ist innen mit Alufolie beklebt, das E-Fach ist mit leitendem Lack abgeschirmt. Die Klinkenbuchse und auch der Schalter machen einem, zum Rest der Gitarre passenden, guten Eindruck. Am Amp hängt die Gitarre auch mit gesplitteten PUs völlig brummfei, der PU-Wahl-Schalter verursacht manchmal einen "Knacks" im Amp.
Zubehör:
Zur Gitarre gehört ein überdurchschnittlich gut gemachtes Gigbag, das zusätzlich zur Polsterung eine steife Platte unter dem Oberstoff besitzt und schon fast in Richtung Textilkoffer geht. Hinten hat es einen Schulterriemen und unter einer Klappe einen metallenen Haken an einem Karabiner, mit dem man das Gigbag an die Wand hängen kann. Außerdem gibt es einen seitlichen, zweiteiligen Tragegriff, textile Zipper an allen Reisverschlüssen und sogar die Innenfächer haben eine separate Einteilung mit einem Reisverschluss-Netzfach bzw. zwei Gummibänder um Kleinkram festzustecken. Außen ist Parker-Guitars in weiß auf schwarz eingestickt. Es liegen ein 4 mm Inbus-Schlüssel (für den Halsstellstab) und ein Gitarrenkabel bei.
Sound:
Wegen der eher an die Les-Paul angelehnte Form und das Mahagoni-Ahorndecke mit Mahagonihals Konstrukts erwartet man automatisch einen eher Paula artigen Sound. Das stimmt aber nicht ganz, denn die Gitarre kann viel mehr. Der Eigensound der Gitarre ist drahtiger, leichter und auch klarer als der typische Les-Paul Schmatz. Man kann mit ihr allerdings vielfältig Experimentieren, da stehen grundsätzlich acht Möglichkeiten zur Verfügung, die zum Teil überblendbar sind.
Mulmig bis twangig, singend bis brüllend, die Gitarre liefert alles und ist immer definiert, sie gibt jeden Spielfehler gnadenlos wieder, gelungene Riffs kommen natürlich sauber zur Geltung. Das Sustain ist erwartungsgemäß klasse, der Ton steht und steht und klingt langsam und gleichmäßig ab. Das Attac empfinde ich als regelrecht explosiv. Der Ton steht bei der Parker mit einem pläng, und entfaltet sich in/aus der ganzen Gitarre. Das merkt man am besten, wenn man die Gitarre ohne Amp spielt. Ich führe diesen gewaltigen Attac auf das unverwüstliche, harte Griffbrett auf dem Mahagonihals zurück. Meines Erachtens stellt das viele Rosewood auf Ahorn Konstruktionen in den Schatten.
(Textliche Beschreibung von Gitarrensound ist allerdings immer mit vielen Darstellungs-Problemen behaftet und rein subjektiv.)
Fazit:
Hätte Robert Plant eine Parker PM20PRO schon 1970 gehabt, wäre der Sound von Led Zeppelin wahrscheinlich noch geiler, als er eh schon ist. Es handelt sich um eine erstklassig konzipierte, sehr gut gebaute und fantastisch flexible Axt, die aufgrund der stabilen Bauweise und des widerstandsfähigen Bunddrahtes auf Hart-Kunststoff eine sehr lange Lebensdauer haben dürfte, bis sie "abgerockt" ist. Aber bis dahin ist sie bestimmt schon "modern-vintage".
Sie ist mit einem Preis von gut 500 € sicherlich kein Anfängerinstrument, aber als Arbeitstier mit richtig Power und breitem Spektrum eine äußerst günstige Erst- oder Zweitgitarre für den, der sich auf sein Equipment verlassen können muß. Bei der passt einfach alles, inclusive der fetten Sounds bei drop D Tuning. Einziger echter Kritikpunkt ist das Werks Set Up, was wirklich nicht gut ist.
So, danke fürs lesen..
Gitarre
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Rückseite
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Korpus
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Hals
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Binding
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Hals - PU
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E-Fach
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