morossi
Registrierter Benutzer
Hallo liebe Bassisten.Habe mir mal das Bassamp Flagschiff von Line6 gekauft, da mir die Grindsounds auf der Line6 Homepage gut gefallen haben und ich seit Ewigkeiten auf der Suche nach der richtigen Bass Zerre war. Mein bisheriger Amp, der Kustom Groove 1300 machte zwar ordentlich Druck aber keines der erworbenen Basspedale machte mich bis auf das letzte , das Ashdown Lomenzo Hyperdrive glücklich.Das Lomenzo Hyperdrive wirklich eine Empfehlung wert. Da der Custom Groove leider keinen Kompressor hat musste auch da ne Tretmiene her. Zusammen mit dem Digitech Bass Synth war mir das aber zuviel. Dreimal treten um einen Sound zu bekommen ist total umständlich. Noch zusätzlich ein Loopersystem kaufen zu teuer. Da ja der Lowdown alles drinne hat und bei 4 Ohm auch 750 Watt abdrückt, habe ich mir wie schon gesagt das Teil diese Woche zugelegt. Ich nahm das Shortboard von meinem Line 6 Bogner Gitarren Topteil mit in den Proberaum. (dickerPluspunkt an Line6 für die Kompatiplität der Fußtreter unter den Gitarren - und Bassamps)
Beim Antesten nahm ich die 6x10er Bassbox von Warwick (WCA611Pro) und mein Ibanez Affirma AFR104 Bass. Kann jetzt nur die Eindrücke einer Stunde antesten und weitere 2 Stunden Bandprobe mitteilen, doch diese ersten drei Stunden langen schon, um diesen Amp zu empfehlen. Kurz die Fakten zu diesen Amp. Es werden Sounds von 4 bekannten Bassamps simuliert + ein Bass Synth Die Auswahl geht in Ordnung auch wenn Ampeg ein Tick zu häufig auftaucht. Ein SWR Redhead oder ein Hiwatt 200 hätte ich mir noch gewünscht, aber alle vorhandenen Amps haben Ihr Berechtigungsdasein.
Die 5 Modelle sind:
Eden Traveller (Clean)
Ampeg B15 (R&B)
Ampeg SVT (Rock)
Marshall Super Bass `68 (Brit)
Ampeg SVT mit vorgeschalteten Sansamp PSA1 parallel mit Direktsignal 8Grind)
Bass Synth (Synth)
Durch das Shortboard konnte ich mich durch alle 32 Presets durch stepen und mir viel auf, das die meisten Synth Presets einfach nur nervten. Ich schraubte mir erstmal ein paar Presets zurecht und speicherte diese auf die vorderen Presetplätze. Die Sounds verändern und Abspeichern geht sehr einfach, war mir aber auch von meinem Line 6 Spidervalve 100HD vertraut. Das Bassmodel, unter dem ich mir nichts vorstellen konnte überraschte mich im Bandkontext am meisten. Der Marshall Superbass (Preset4A Super Bass) klingt leicht angezerrt und mittig. Jede Note wird dadurch hörbar - auch wenn 2 Gitarren ein Metalbrett hinlegen. Die Grindsounds - der eigentliche Kaufgrund - klingen wahnsinnig gut und druckvoll . Hier überzeugen gleich mehrere Presets. Im Vergleich zur Hörprobe auf der Line6 Homepage wird hier nochmal ne ordentliche Schippe nachgelegt. Mein Traumsound ist gefunden. Der Eden Traveller(Clean ) gefiel mir auch sehr gut, im Zusammenhang mit dem Compressor(welcher ein Highlight an dem Amp ist) kommen sehr druckvolle Slapsounds zustande. Im Zusammenhang mit dem eingebauten Chorus , dem Filter oder dem Oktaver (subtil reingedreht) setzt dem Slappen die Krönung auf. Wo wir schon mal bei den Effekten sind.Der Regelweg ist für jeden Effekt sehr klein, jede kleinste Bewegung verändert den Sound, je dezenter die Effekte eingesetzt werden, umso besser klingt es.Die Effekte am Smart FX Regler sind Chorus, Envelope Filter und Octaver. Der Compressor hat einen eigenen Regler. Bei normalen Spiel bringt der Regler zwischen Neun und 10 Uhr die besten Ergebnisse. Beim Slappen kann der Regler ziemlich weit aufgerissen werden. Der beste Basscompressor den ich je gehört habe. Die Endstufe hat genügend Power. Ein weiter Pluspunkt wäre auch theoretisch der DI Ausgang für PA und Studio, der dem reinen Ampsignal noch eine Boxensimulation passend zum Ampmodell hinzufügt. Werde am Wochenende im Studio diese Feature ausprobieren und ein paar Aufnahmen machen. Dann kann ich auch dazu meinen Senf abgeben
Ein paar negative Sachen sind mir auch aufgefallen, die aber vernachlässigbar sind. Mein alter Kustom Bassamp hatte einen Tuner Out Klinkenausgang. Durch den Mute Fußschalter des Amps konnte ich in Ruhe stimmen, der 19" Korg Tuner lief immer mit. Der Line 6 hat keinen Tuner Ausgang, da er ja einen Tuner integriert hat. Aber der integrierte Tuner hat seine Schwächen. Die einzelen Saiten werden nicht mit Buchstaben gezeigt sondern nur den LED´s der Verstärkermodelle zugeordnet. Flat Tuning ist nicht möglich.Der integrierte Tuner ist also nur für Standart Tuning okay. Meinen Korg DTR1000 habe ich wie folgt angeschlossen. Den Bass habe ich durch den Tuner geschleift und bin dann erst in den Amp. Am Korg DTR1000 kann man einen billigen Fußschalter mit normalen Klinkenkabel für die Mute Funktion anschließen.Das bekannteste Modell dieser Art Fußschalter ist der Boss FS-5 L.Es gibt aber auch günstigere Fußschalter(Latched Funktion!!!) die genauso gut funktionieren. Durch diese Verkabelung ist ein stilles BassTuning genauso möglich.Leider fehlt auch ein zuschaltbarer FX Loop Anschluss. Des weiteren finde ich die verchromten Knöpfe zwar schön , doch gut ablesbar sieht anders aus. Der Lüfter könnte ein wenig leiser sein.Das Grundrauschen des Röhrenamps unseres Gitarristen in meiner Band ist aber viel lauter, heheh.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, das der Bassamp jeden Cent wert ist. Das Preis Leistungs Verhältnis ist hervorragend. Andere Bassamps in dieser Preisklasse haben nicht immer die selben Leistungsreserven und die integrierten Effekte kosten einzeln als Bodentreter ja auch ne Stange Geld. Eine potente Box sollte natürlich auch angeschlossen sein, meine 6x10" Box von Warwick halte ich für sehr passend. Line 6 bietet auch eine passende 4x10 Box an, diese soll aber angeblich einen nicht allzu hohen Wirkungsgrad haben. d.h im Vergleich zu anderen Boxen ist diese etwas (Bauartbedingt keine Bassreflexbox)leiser. Und um die Leistung voll auszuschöpfen muss man 2 von diesen Boxen haben, da es das Modell 410 nur in der 8 Ohm Version gibt.
Resümee des Erstkontakts: Daumen hoch für den Line 6 Lowdown 750. Für Interessenten dieses Amps sei aber erwähnt, das ein Fußschalter zur Bedienfreundlichkeit extra geordert werden muss. Mein FBV Shortboard kostet 300 Euro neu, aber ein FBV Express für ca100 ist die Mindestanforderung um direkt auf wenigstens 4 Speicherplätze und auf die Tuning Funktion zugreifen zu können. Diesen Amp behalte ich, bin voll zufrieden und der Kustom Amp wandert Richtung ebay.
Teil 2 Die Woche danach
Die Wogen haben sich geglättet. Die Glückshormone sind wieder in Versenkung.1 Woche nach Erstkontakt mit dem Line6 HD 750 will ich mal genauer hin hören wo die Stärken und wo die Schwächen liegen des Neuen liegen. Getestet wurde der HD 750 mit einer Warwick WCA 611 Pro Box , einem Ibanez Affirma AFR 104 Bass. Als Verbindung musste ein hochwertiges Kabel der Firma Sommer Cables herhalten. Mit Zettel und Stift bewaffnet, um Stichpunkte des Tests" aufzuschreiben damit ich mir zu Hause nichts aus den Fingern saugen muss, mache ich mich an die Arbeit. Und noch mal kurz auf mein erstes Review zurückzukommen, hat mich wieder mal etwas bei Line 6 stutzig gemacht. Wie schon bei meinem Gitarrentopteil Line6 Spidervalve 100 HD fehlen bei der Manual die Preset Auflistung. Line6 versteht es die Bedienungsanleitungen leicht verständlich und manchmal mit einen Schuß Humor zu schreiben. Dafür wirklich einen dicken Pluspunkt. Aber die 32 Presets , welche der Bassamp besitzt kann man doch ins Handbuch drucken, oder noch besser als Beilage auf ein DIN A 4 Blatt. Auch eine kleine Idee von mir: Auf der Rückseite der Presetliste 4 oder 8 mal eine Zeichnung des Reglerfeldes in der man die eigenen Presets selbst eintragen kann. Da ich auch an die wirtschaftlichen Bedürfnisse einer Firma denke , würde es auch uns Bassisten reichen, so eine leere User Preset List als PDF Dokument im Downloadbereich zur Verfügung zu stellen. Line 6 spart dadurch Papier und Druckkosten und die Presettüftler sind glücklich. Nun noch mal kurz zu den 32 Presets. Nach langem Suchen wurde ich bei den Lowdown Combos fündig. Die Presets der Combos sind mit denen des Topteils identisch. Einfach folgende Seite aufrufen und die Preset Charts beim Lowdown LD150 Combo runterladen und ausdrucken.
Die Klangregelung hat bei jedem Ampmodel eine andere Charakteristik. Um dies auch richtig beschreiben zu können, habe ich auf den hinteren Presetplätzen einfach jedes Ampmodell abgespeichert und die Klangregelung, sowie den Driveregler auf 12 Uhr gestellt. Nun wurde über Channelvolume die Läutstärke untereinander angepasst. Nur so konnte ich die verschiedenen Charaktere der einzelnen Amps ohne Lautstärkeunterschiede durch schnelles Umschalten beurteilen.
Der Eden Traveller(Clean) fällt von der Lautstärke her sehr ab, ist das leiseste Modell aller Ampmodels. Also habe ich hier das Channelvolume bis Anschlag (5 Uhr) aufgedreht und die anderen Amps im Vergleich hierzu angepasst. Nun habe ich zwischen Clean (Eden Traveller) und Ampeg B15 Flip Flop (R&B) umgeschaltet. Zur Lautstärke sei hier kurz erwähnt, das der R&B Channel Volume Regler nur auf halb Eins steht, um auf die gleiche Lautstärke zu kommen. Vom Charakter her sind sich die Amps sehr ähnlich, der B-15 hat einen Hauch mehr Tiefbass unten herum zu verzeichnen. Nun drehe ich bei beiden Ampmodels abwechselnd die Bässe rein und wieder raus. Der Eden hat hier eindeutig einen größeren Regelweg, d.h es kann intensiver Bassanteil hinzugefügt oder abgesenkt werden. Der orginale Eden Traveller (Erkennungsmerkmal: goldene Frontplatte, rote und blaue Potis) hat bei der Klangregelung ein Arbeitsbereich von Plus/Minus 15 dB, dies scheint man bei Line 6 übernommen zu haben. Hier sollte man dementsprechent etwas feinfühliger an den Reglern drehen. Der High Mid Regler ist beim Eden im Frequenzbild deutlich höher angesetzt. Der eigentliche Höhenregler setzt hier nur noch subtil zu. Zu diesen Zeitpunkt fällt mir ein, das ich meine Box in den Höhen eingebremst habe. Nun drehe ich auf der Rückseite meiner Box den Regler auf, der das Hochtonhorn variabel zumischt. Die beiden Ampmodelle klingen nun viel brillianter, als würde man den berühmten Vorhang wegziehen. Der Höhenregler zeigt jetzt natürlich etwas mehr Wirkung, aber selbst voll aufgedreht ist kein übermäßiges störendes Rauschen zu vermelden.
Nun schalte ich vom Eden auf den Ampeg SVT(Rock). Das angepasste Channel Volume liegt jetzt bei 1 Uhr. Der Bass klingt sauber und druckvoll. Die Klangreglung arbeitet perfekt, dieses Ampmodell ist einfach Sahne. Durch weiteres Aufdrehen des Drive Reglers wird der Amp etwas rauer ( im positiven Sinn).Für gut befunden und abgehakt, gehts weiter zum ´68er Marshall Super Bass (Brit Model).
Hier wird mächtig geknurrt. Sehr mittenbetont ohne fetten Tiefbass ist dieses Ampmodel gut in Rockbands aufgehoben. Den Vorteil sehe ich hier im Bandkontext schnelle Bassläufe trotz aufgerissenen Gitarrenamps auch hörbar zu machen. Der Marshall setzt beim Bassregler bei den Tiefmitten an. Gut so, den fette Tiefbass Sounds sind schon mit dem SVT abgedeckt. Der Low Mid Regler beim Line6 ist hier schon in den Hochmitten angesiedelt und bei voll ausgereizten Regelweg kommt nun zum ersten Mal beim Line6 Amp störendes Rauschen zum Vorschein. Wenn der High Mid Regler die Höhen schon fast zuviel des Guten abdeckt, was macht dan der eigentliche Höhenregler? Nichts schönes!!! Der Höhenregler setzt beim Rauschen noch ne Schippe drauf. Die extremen Störgeräusche werden noch heftiger. Der Höhenregler sollte, um Rauschen zu vermeiden, nicht über die 12 Uhr Stellung hinaus gehen.
Um jedoch der höhenbetonten Klangreglung was positives anzumerken: jeder, aber auch wirklich jeder kennt das erotischste Lied der Welt : Je t'aime von Serge Gainsbourg. Bei dem Song ist schon ein sehr eigenwilliger klackernder Basssound zu hören. Mit dem Brit Model und seiner eigenwilligen Klangregelung bekommt man diesen Sound perfekt hin.
Nun zu meinem persöhnlichem Highlight des Amps. Das Grind Model . Dieses Ampmodel basiert auf einen Ampeg SVT mit vorgeschaltetem Sansamp PSA-1, parallel hierzu wird das reine Basssignal angereichert.Dieses Preset kann heftig zulangen. Je weiter der Driveregler aufgedreht wird, umso heftiger wird der Zerrgrad, ohne jedoch an Bassdruck zu verlieren. Steht der Drive Regler zwischen 10 und 11 Uhr hat man diesen grobkörnigen leicht angecrunchten Sound, nach dem ich so lange gesucht habe. Nach 12 Uhr wird es heftiger und High Gain Sounds sind auch kein Problem. Jedoch sollte man bei diesen Sounds das Hochtonhorn, falls eins an der Box vorhanden ist, sehr weit runter regeln oder abschalten, wenn möglich. Mit Hochtonhorn bretzelt es meiner Meinung nach zu sehr. Ohne Hochtöner ist die Zerre ein Hochgenuß für die Ohren. Dieses Preset ist für alle Bassisten, die etwas heftigere Musikrichtungen bevorzugen der heilige Gral. Dieses Ampmodell gepaart mit der genialen Klangregelung eines Kustom Groove HD 1300(Verstellbare Centerfrequenzen + 9 Band EQ) wäre mein Traumamp schlechthin.
Über das Ampmodel Bass Synth würde ich lieber ein Mantel des Schweigens legen, aber ein paar Sätze zwinge ich mir doch raus. Die voreingestellten Presets sind für die Praxis genauso geeignet, wie ein Gitarrenplek für den Drummer. Einzig das Preset 5D Live + Wols , ein Pad Sound der an Intensivität zulegt und das Pad 7D Dark Waters ein pulsierender Tiefer Wummersound, sind zu ertragen ohne das sich meine Ohrläppchen einrollen. Man sollte sich viel Zeit nehmen um den Richtigen Sound zu finden. Ein Bass Synth ist sehr komplex und der eigentlichen Klangregelung werden hierbei andere Parameter wie Wellenformen , Grenzfrequenzen der Passfilter und Geschwindigkeiten der Filterhüllkurven zugeordnet. Trotzdem möchte ich hier keinen Minuspunkt verteilen , da ich mich mit dieser Art von Sound zuwenig auseinander gesetzt habe. Aufgrund der Einstellmöglichkeiten wird ein Bass Synth User vor Freude ums Dreieck springen.
Nun zu den Effekten.
Die Einstellmöglichkeiten des Opto Compressors sehen auf den ersten Blick mager aus. Ob nun ein echter Opto Compressor oder nur ein Compressor Model hier seinen Dienst verrichtet, kann ich jetzt nicht sagen, dazu müsst ich das Gerät aufschrauben und nach einem Optokoppler Ausschau halten. Jedoch überaschte mich das jeder Punkt im Regelweg zu tollen Ergebnissen führt. Der Einsatz des Compressor wird durch eine kleine rote LED angezeigt. Fängt diese an zu leuchten setzt der Compressor ein und die Pegelspitzen werden sanft abgesenkt. Dreht man den Regler noch weiter auf, wird der Bass Sound immer stärker komprimiert und führt bei clean eingestellten Ampmodellen zu genialen Slapsounds .Voll aufgerissen springen die Töne förmlich aus der Box heraus. Das Für diesen Compressor muß man ein ganz dickes Lob aussprechen. Einfach zu bedienen und sehr musikalisch. Hatte vorher einen Digitech Bass Squeeze, welcher ja nicht unbedingt ein schlechter Kompressor ist, aber solch eine gute Komprimierung wie mit dem Line 6 Opto Comp bekam ich nicht hin.
Mit dem Smart FX Regler hat man Zugriff auf folgende Effekte Envelope Filter, Octaver und Chorus.Im ersten Drittel des Reglerweges wird der Filter eingestellt, in mittleren Drittel der Oktaver und im letzten Drittel der Chorus. Was ich hier vermisse, ist ein weiterer Regler um den Level des Effektes beizumischen. Effekte sind wie das Salz in der Suppe, aber die ist auch mal schnell versalzen. Gerade beim Choruseffekt hätte ich mir ein bisschen weniger Aufdringlichkeit gewünscht.
Nun zum Filter FX. Je nach Härte des Anschlags wird ein Wah Effekt erzeugt. Je weiter der Regler im Uhrzeigersinn aufgedreht wird, umso höher wird die Einsatzfrequenz des modelierten Elektro Harmonix Q Tron. Genau das richtige für funkige Slapsounds.
Der Oktaver reagiert schnell und ohne Verzögerung. Insgesamt ist der SmartFX Regler eine tolle Sache, wenn auch der Regelweg sehr eng gehalten ist, jede kleinste Bewegung verändert den Sound. Nichts für grobmotorige Gesellen, die soll es aber unter dem Bassistenvolk eh nicht geben J.
Die Werksoundsie Presets sind auf 9 Bänken verteilt. Jede Bank hat 4 Speicherplätze (A,B,C,D). Nur mit dem FBV Shortboard können die 32 Werkpresets direkt angewählt werden, beim günstigeren FBV Express kann man sich nach oben hin durchsteppen. Ohne Fußboard ist man in der Bedienfreundlichkeit ,sprich direkte Presetanwahl, Tuneranwahl, Wah/Volume Pedal)eingeschränkt. Die Bedienfreundlichkeit kann man sich ab 100 mit dem FBV Express oder 300 mit dem FBV Shortboard erkaufen. Für die meisten wird das FBV Express ausreichen. Das kostspieligere Shortboard hat folgende zusätzliche Funktionen. Der Compressor , der Smart FX und der Deep (Bass Boost) Modus können innerhalb eines Presets ein und ausgeschaltet werden. Die Namen der Presets stehen auf einem gut ablesbaren Display(Schwarze Buchstaben auf grün beleuchteten Hintergrund). Selbst eigene Namen können der eigenen Presetkreationen zugewiesen werden. Das FBV Express sollte aber als Minimum Zubehör jedem Lowdown User ans Herz gelegt werden.
Studio/Live Betriebie von Line 6 genannte A.I.R. Technologie soll die DI Box überflüssig machen. Die auf der Rückseite befindliche XLR Buchse liefert ein Bassignal zu PA Anlage. Diese Bassignal wird mit einer Boxensimulation versehen. Wie das klingt, müsst ihr anhand der Soundbeispielen beurteilen. Diese werde ich, sobald diese Zeilen fertig geschrieben sind, aufnehmen. Dazu werde ich den XLR Direct Output auf der Rückseite direkt in in mein MOTU Interface einspeisen und direkt mit Cubase aufnehmen. ohne noch im Sequenzer die Dinge schön zuregeln.
Was sonst noch aufgefallen ist: Jeder, der solch einen Amp in der 19Zoll Bauform besitzt, wird diesen in ein Rack/Flightcase einschrauben. Leider ist bei diesem Amp der Ein/Aus Schalter auf der Rückseite. Im eingebauten Zustand muß man sich ganz schön verbiegen um da ranzukommen. Ein fetter verchromter Kippschalter, wie beim Line6 Spidervalve Bogner Topteil wäre hier mit Sicherheit die bessere Alternative und würde harmonisch mit dem Frontplatendesign verschmelzen. Stichpunkt Frontplatte.Auf der Front sind zwei Inputbuchsen. Viele Hersteller haben nur eine Inputbuchse mit Kippschalter zur Absenkung des Einganglevels zwischen 10 und 15 dB für aktive Bässe - hätte hier auch schöner ausgesehen.Einen Cd/mp3 Player Eingang halte ich für ein nettes Gimmick für einen Übungscombo. Wo jedoch solch ein potenter Bassamp im Proberaum gespielt wird, steht auch mit Sicherheit eine Gesangsanlage/PA nicht weit.
Mein Fazit:Ein vergleichwertiger Bassamp mit diesen Qualitäten ist auf dem Markt in dieser Preisklasse nicht zu finden.Der Amp kann auf Knopfdruck brav oder auch böse. Gerade die Soundflexibilität ist ein dicker Pluspunkt. Es gibt viele gute Amps in dieser Preisklasse, die sauber und druckvoll rüberkommen, aber gerade im Bezug des Grindsounds muss man viel tiefer in die Tasche greifen um diesen Sound mit anderen Amps zu erreichen. Die Sachen die mir an dem Amp nicht so toll gefallen haben, kann man getrost vernachlässigen oder selber abändern. Den Ein/Aus Schalter werde ich z.B. in die Front integrieren und den CD Eingang einfach ignorieren. Es ist schlichtweg ein verdammt guter Amp sowohl für den Top 40 Bassisten wie auch dem Bassisten aus der Metal Fraktion.
Soundbeispiele habe ich nun aufgenommen. Werde diese heute abend in ein internetfreundliches Format umwandeln und versuchen irgendwo hochzuladen.Sobald ich das mit dem Upload hier gecheckt habe, bekommt ihr diese zu hören. Aufgenommen wurde mit einem MOTU 828mk3 und Cubase 4. Signalketteirect Out des Line6 über Vovox direct S500 XLR Kabel in den MIC Eingang des Motu 828mk3. Effekte habe ich im Cubase für die Bassspur weggelassen. Es handelt sich also wirklich um das reine Basssignal des Amps.
Folgende Soundfiles habe ich aufgenommen:
Alle 5 Ampmodelle Klangreglung neutral
Clean
R&B
Rock
Brit
Grind
Factory Presets:
3A Rotten Apple
6A Pat aTusuy
5D Live + Wols
6C On the Cob
4A Super Bass
4B Feeling Down
6D Obie one
folgende Effekte mit Ampmodel Clean:
Filter FX
Chorus FX
Octaver FX
Beim Antesten nahm ich die 6x10er Bassbox von Warwick (WCA611Pro) und mein Ibanez Affirma AFR104 Bass. Kann jetzt nur die Eindrücke einer Stunde antesten und weitere 2 Stunden Bandprobe mitteilen, doch diese ersten drei Stunden langen schon, um diesen Amp zu empfehlen. Kurz die Fakten zu diesen Amp. Es werden Sounds von 4 bekannten Bassamps simuliert + ein Bass Synth Die Auswahl geht in Ordnung auch wenn Ampeg ein Tick zu häufig auftaucht. Ein SWR Redhead oder ein Hiwatt 200 hätte ich mir noch gewünscht, aber alle vorhandenen Amps haben Ihr Berechtigungsdasein.
Die 5 Modelle sind:
Eden Traveller (Clean)
Ampeg B15 (R&B)
Ampeg SVT (Rock)
Marshall Super Bass `68 (Brit)
Ampeg SVT mit vorgeschalteten Sansamp PSA1 parallel mit Direktsignal 8Grind)
Bass Synth (Synth)
Durch das Shortboard konnte ich mich durch alle 32 Presets durch stepen und mir viel auf, das die meisten Synth Presets einfach nur nervten. Ich schraubte mir erstmal ein paar Presets zurecht und speicherte diese auf die vorderen Presetplätze. Die Sounds verändern und Abspeichern geht sehr einfach, war mir aber auch von meinem Line 6 Spidervalve 100HD vertraut. Das Bassmodel, unter dem ich mir nichts vorstellen konnte überraschte mich im Bandkontext am meisten. Der Marshall Superbass (Preset4A Super Bass) klingt leicht angezerrt und mittig. Jede Note wird dadurch hörbar - auch wenn 2 Gitarren ein Metalbrett hinlegen. Die Grindsounds - der eigentliche Kaufgrund - klingen wahnsinnig gut und druckvoll . Hier überzeugen gleich mehrere Presets. Im Vergleich zur Hörprobe auf der Line6 Homepage wird hier nochmal ne ordentliche Schippe nachgelegt. Mein Traumsound ist gefunden. Der Eden Traveller(Clean ) gefiel mir auch sehr gut, im Zusammenhang mit dem Compressor(welcher ein Highlight an dem Amp ist) kommen sehr druckvolle Slapsounds zustande. Im Zusammenhang mit dem eingebauten Chorus , dem Filter oder dem Oktaver (subtil reingedreht) setzt dem Slappen die Krönung auf. Wo wir schon mal bei den Effekten sind.Der Regelweg ist für jeden Effekt sehr klein, jede kleinste Bewegung verändert den Sound, je dezenter die Effekte eingesetzt werden, umso besser klingt es.Die Effekte am Smart FX Regler sind Chorus, Envelope Filter und Octaver. Der Compressor hat einen eigenen Regler. Bei normalen Spiel bringt der Regler zwischen Neun und 10 Uhr die besten Ergebnisse. Beim Slappen kann der Regler ziemlich weit aufgerissen werden. Der beste Basscompressor den ich je gehört habe. Die Endstufe hat genügend Power. Ein weiter Pluspunkt wäre auch theoretisch der DI Ausgang für PA und Studio, der dem reinen Ampsignal noch eine Boxensimulation passend zum Ampmodell hinzufügt. Werde am Wochenende im Studio diese Feature ausprobieren und ein paar Aufnahmen machen. Dann kann ich auch dazu meinen Senf abgeben
Ein paar negative Sachen sind mir auch aufgefallen, die aber vernachlässigbar sind. Mein alter Kustom Bassamp hatte einen Tuner Out Klinkenausgang. Durch den Mute Fußschalter des Amps konnte ich in Ruhe stimmen, der 19" Korg Tuner lief immer mit. Der Line 6 hat keinen Tuner Ausgang, da er ja einen Tuner integriert hat. Aber der integrierte Tuner hat seine Schwächen. Die einzelen Saiten werden nicht mit Buchstaben gezeigt sondern nur den LED´s der Verstärkermodelle zugeordnet. Flat Tuning ist nicht möglich.Der integrierte Tuner ist also nur für Standart Tuning okay. Meinen Korg DTR1000 habe ich wie folgt angeschlossen. Den Bass habe ich durch den Tuner geschleift und bin dann erst in den Amp. Am Korg DTR1000 kann man einen billigen Fußschalter mit normalen Klinkenkabel für die Mute Funktion anschließen.Das bekannteste Modell dieser Art Fußschalter ist der Boss FS-5 L.Es gibt aber auch günstigere Fußschalter(Latched Funktion!!!) die genauso gut funktionieren. Durch diese Verkabelung ist ein stilles BassTuning genauso möglich.Leider fehlt auch ein zuschaltbarer FX Loop Anschluss. Des weiteren finde ich die verchromten Knöpfe zwar schön , doch gut ablesbar sieht anders aus. Der Lüfter könnte ein wenig leiser sein.Das Grundrauschen des Röhrenamps unseres Gitarristen in meiner Band ist aber viel lauter, heheh.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, das der Bassamp jeden Cent wert ist. Das Preis Leistungs Verhältnis ist hervorragend. Andere Bassamps in dieser Preisklasse haben nicht immer die selben Leistungsreserven und die integrierten Effekte kosten einzeln als Bodentreter ja auch ne Stange Geld. Eine potente Box sollte natürlich auch angeschlossen sein, meine 6x10" Box von Warwick halte ich für sehr passend. Line 6 bietet auch eine passende 4x10 Box an, diese soll aber angeblich einen nicht allzu hohen Wirkungsgrad haben. d.h im Vergleich zu anderen Boxen ist diese etwas (Bauartbedingt keine Bassreflexbox)leiser. Und um die Leistung voll auszuschöpfen muss man 2 von diesen Boxen haben, da es das Modell 410 nur in der 8 Ohm Version gibt.
Resümee des Erstkontakts: Daumen hoch für den Line 6 Lowdown 750. Für Interessenten dieses Amps sei aber erwähnt, das ein Fußschalter zur Bedienfreundlichkeit extra geordert werden muss. Mein FBV Shortboard kostet 300 Euro neu, aber ein FBV Express für ca100 ist die Mindestanforderung um direkt auf wenigstens 4 Speicherplätze und auf die Tuning Funktion zugreifen zu können. Diesen Amp behalte ich, bin voll zufrieden und der Kustom Amp wandert Richtung ebay.
Teil 2 Die Woche danach
Die Wogen haben sich geglättet. Die Glückshormone sind wieder in Versenkung.1 Woche nach Erstkontakt mit dem Line6 HD 750 will ich mal genauer hin hören wo die Stärken und wo die Schwächen liegen des Neuen liegen. Getestet wurde der HD 750 mit einer Warwick WCA 611 Pro Box , einem Ibanez Affirma AFR 104 Bass. Als Verbindung musste ein hochwertiges Kabel der Firma Sommer Cables herhalten. Mit Zettel und Stift bewaffnet, um Stichpunkte des Tests" aufzuschreiben damit ich mir zu Hause nichts aus den Fingern saugen muss, mache ich mich an die Arbeit. Und noch mal kurz auf mein erstes Review zurückzukommen, hat mich wieder mal etwas bei Line 6 stutzig gemacht. Wie schon bei meinem Gitarrentopteil Line6 Spidervalve 100 HD fehlen bei der Manual die Preset Auflistung. Line6 versteht es die Bedienungsanleitungen leicht verständlich und manchmal mit einen Schuß Humor zu schreiben. Dafür wirklich einen dicken Pluspunkt. Aber die 32 Presets , welche der Bassamp besitzt kann man doch ins Handbuch drucken, oder noch besser als Beilage auf ein DIN A 4 Blatt. Auch eine kleine Idee von mir: Auf der Rückseite der Presetliste 4 oder 8 mal eine Zeichnung des Reglerfeldes in der man die eigenen Presets selbst eintragen kann. Da ich auch an die wirtschaftlichen Bedürfnisse einer Firma denke , würde es auch uns Bassisten reichen, so eine leere User Preset List als PDF Dokument im Downloadbereich zur Verfügung zu stellen. Line 6 spart dadurch Papier und Druckkosten und die Presettüftler sind glücklich. Nun noch mal kurz zu den 32 Presets. Nach langem Suchen wurde ich bei den Lowdown Combos fündig. Die Presets der Combos sind mit denen des Topteils identisch. Einfach folgende Seite aufrufen und die Preset Charts beim Lowdown LD150 Combo runterladen und ausdrucken.
Die Klangregelung hat bei jedem Ampmodel eine andere Charakteristik. Um dies auch richtig beschreiben zu können, habe ich auf den hinteren Presetplätzen einfach jedes Ampmodell abgespeichert und die Klangregelung, sowie den Driveregler auf 12 Uhr gestellt. Nun wurde über Channelvolume die Läutstärke untereinander angepasst. Nur so konnte ich die verschiedenen Charaktere der einzelnen Amps ohne Lautstärkeunterschiede durch schnelles Umschalten beurteilen.
Der Eden Traveller(Clean) fällt von der Lautstärke her sehr ab, ist das leiseste Modell aller Ampmodels. Also habe ich hier das Channelvolume bis Anschlag (5 Uhr) aufgedreht und die anderen Amps im Vergleich hierzu angepasst. Nun habe ich zwischen Clean (Eden Traveller) und Ampeg B15 Flip Flop (R&B) umgeschaltet. Zur Lautstärke sei hier kurz erwähnt, das der R&B Channel Volume Regler nur auf halb Eins steht, um auf die gleiche Lautstärke zu kommen. Vom Charakter her sind sich die Amps sehr ähnlich, der B-15 hat einen Hauch mehr Tiefbass unten herum zu verzeichnen. Nun drehe ich bei beiden Ampmodels abwechselnd die Bässe rein und wieder raus. Der Eden hat hier eindeutig einen größeren Regelweg, d.h es kann intensiver Bassanteil hinzugefügt oder abgesenkt werden. Der orginale Eden Traveller (Erkennungsmerkmal: goldene Frontplatte, rote und blaue Potis) hat bei der Klangregelung ein Arbeitsbereich von Plus/Minus 15 dB, dies scheint man bei Line 6 übernommen zu haben. Hier sollte man dementsprechent etwas feinfühliger an den Reglern drehen. Der High Mid Regler ist beim Eden im Frequenzbild deutlich höher angesetzt. Der eigentliche Höhenregler setzt hier nur noch subtil zu. Zu diesen Zeitpunkt fällt mir ein, das ich meine Box in den Höhen eingebremst habe. Nun drehe ich auf der Rückseite meiner Box den Regler auf, der das Hochtonhorn variabel zumischt. Die beiden Ampmodelle klingen nun viel brillianter, als würde man den berühmten Vorhang wegziehen. Der Höhenregler zeigt jetzt natürlich etwas mehr Wirkung, aber selbst voll aufgedreht ist kein übermäßiges störendes Rauschen zu vermelden.
Nun schalte ich vom Eden auf den Ampeg SVT(Rock). Das angepasste Channel Volume liegt jetzt bei 1 Uhr. Der Bass klingt sauber und druckvoll. Die Klangreglung arbeitet perfekt, dieses Ampmodell ist einfach Sahne. Durch weiteres Aufdrehen des Drive Reglers wird der Amp etwas rauer ( im positiven Sinn).Für gut befunden und abgehakt, gehts weiter zum ´68er Marshall Super Bass (Brit Model).
Hier wird mächtig geknurrt. Sehr mittenbetont ohne fetten Tiefbass ist dieses Ampmodel gut in Rockbands aufgehoben. Den Vorteil sehe ich hier im Bandkontext schnelle Bassläufe trotz aufgerissenen Gitarrenamps auch hörbar zu machen. Der Marshall setzt beim Bassregler bei den Tiefmitten an. Gut so, den fette Tiefbass Sounds sind schon mit dem SVT abgedeckt. Der Low Mid Regler beim Line6 ist hier schon in den Hochmitten angesiedelt und bei voll ausgereizten Regelweg kommt nun zum ersten Mal beim Line6 Amp störendes Rauschen zum Vorschein. Wenn der High Mid Regler die Höhen schon fast zuviel des Guten abdeckt, was macht dan der eigentliche Höhenregler? Nichts schönes!!! Der Höhenregler setzt beim Rauschen noch ne Schippe drauf. Die extremen Störgeräusche werden noch heftiger. Der Höhenregler sollte, um Rauschen zu vermeiden, nicht über die 12 Uhr Stellung hinaus gehen.
Um jedoch der höhenbetonten Klangreglung was positives anzumerken: jeder, aber auch wirklich jeder kennt das erotischste Lied der Welt : Je t'aime von Serge Gainsbourg. Bei dem Song ist schon ein sehr eigenwilliger klackernder Basssound zu hören. Mit dem Brit Model und seiner eigenwilligen Klangregelung bekommt man diesen Sound perfekt hin.
Nun zu meinem persöhnlichem Highlight des Amps. Das Grind Model . Dieses Ampmodel basiert auf einen Ampeg SVT mit vorgeschaltetem Sansamp PSA-1, parallel hierzu wird das reine Basssignal angereichert.Dieses Preset kann heftig zulangen. Je weiter der Driveregler aufgedreht wird, umso heftiger wird der Zerrgrad, ohne jedoch an Bassdruck zu verlieren. Steht der Drive Regler zwischen 10 und 11 Uhr hat man diesen grobkörnigen leicht angecrunchten Sound, nach dem ich so lange gesucht habe. Nach 12 Uhr wird es heftiger und High Gain Sounds sind auch kein Problem. Jedoch sollte man bei diesen Sounds das Hochtonhorn, falls eins an der Box vorhanden ist, sehr weit runter regeln oder abschalten, wenn möglich. Mit Hochtonhorn bretzelt es meiner Meinung nach zu sehr. Ohne Hochtöner ist die Zerre ein Hochgenuß für die Ohren. Dieses Preset ist für alle Bassisten, die etwas heftigere Musikrichtungen bevorzugen der heilige Gral. Dieses Ampmodell gepaart mit der genialen Klangregelung eines Kustom Groove HD 1300(Verstellbare Centerfrequenzen + 9 Band EQ) wäre mein Traumamp schlechthin.
Über das Ampmodel Bass Synth würde ich lieber ein Mantel des Schweigens legen, aber ein paar Sätze zwinge ich mir doch raus. Die voreingestellten Presets sind für die Praxis genauso geeignet, wie ein Gitarrenplek für den Drummer. Einzig das Preset 5D Live + Wols , ein Pad Sound der an Intensivität zulegt und das Pad 7D Dark Waters ein pulsierender Tiefer Wummersound, sind zu ertragen ohne das sich meine Ohrläppchen einrollen. Man sollte sich viel Zeit nehmen um den Richtigen Sound zu finden. Ein Bass Synth ist sehr komplex und der eigentlichen Klangregelung werden hierbei andere Parameter wie Wellenformen , Grenzfrequenzen der Passfilter und Geschwindigkeiten der Filterhüllkurven zugeordnet. Trotzdem möchte ich hier keinen Minuspunkt verteilen , da ich mich mit dieser Art von Sound zuwenig auseinander gesetzt habe. Aufgrund der Einstellmöglichkeiten wird ein Bass Synth User vor Freude ums Dreieck springen.
Nun zu den Effekten.
Die Einstellmöglichkeiten des Opto Compressors sehen auf den ersten Blick mager aus. Ob nun ein echter Opto Compressor oder nur ein Compressor Model hier seinen Dienst verrichtet, kann ich jetzt nicht sagen, dazu müsst ich das Gerät aufschrauben und nach einem Optokoppler Ausschau halten. Jedoch überaschte mich das jeder Punkt im Regelweg zu tollen Ergebnissen führt. Der Einsatz des Compressor wird durch eine kleine rote LED angezeigt. Fängt diese an zu leuchten setzt der Compressor ein und die Pegelspitzen werden sanft abgesenkt. Dreht man den Regler noch weiter auf, wird der Bass Sound immer stärker komprimiert und führt bei clean eingestellten Ampmodellen zu genialen Slapsounds .Voll aufgerissen springen die Töne förmlich aus der Box heraus. Das Für diesen Compressor muß man ein ganz dickes Lob aussprechen. Einfach zu bedienen und sehr musikalisch. Hatte vorher einen Digitech Bass Squeeze, welcher ja nicht unbedingt ein schlechter Kompressor ist, aber solch eine gute Komprimierung wie mit dem Line 6 Opto Comp bekam ich nicht hin.
Mit dem Smart FX Regler hat man Zugriff auf folgende Effekte Envelope Filter, Octaver und Chorus.Im ersten Drittel des Reglerweges wird der Filter eingestellt, in mittleren Drittel der Oktaver und im letzten Drittel der Chorus. Was ich hier vermisse, ist ein weiterer Regler um den Level des Effektes beizumischen. Effekte sind wie das Salz in der Suppe, aber die ist auch mal schnell versalzen. Gerade beim Choruseffekt hätte ich mir ein bisschen weniger Aufdringlichkeit gewünscht.
Nun zum Filter FX. Je nach Härte des Anschlags wird ein Wah Effekt erzeugt. Je weiter der Regler im Uhrzeigersinn aufgedreht wird, umso höher wird die Einsatzfrequenz des modelierten Elektro Harmonix Q Tron. Genau das richtige für funkige Slapsounds.
Der Oktaver reagiert schnell und ohne Verzögerung. Insgesamt ist der SmartFX Regler eine tolle Sache, wenn auch der Regelweg sehr eng gehalten ist, jede kleinste Bewegung verändert den Sound. Nichts für grobmotorige Gesellen, die soll es aber unter dem Bassistenvolk eh nicht geben J.
Die Werksoundsie Presets sind auf 9 Bänken verteilt. Jede Bank hat 4 Speicherplätze (A,B,C,D). Nur mit dem FBV Shortboard können die 32 Werkpresets direkt angewählt werden, beim günstigeren FBV Express kann man sich nach oben hin durchsteppen. Ohne Fußboard ist man in der Bedienfreundlichkeit ,sprich direkte Presetanwahl, Tuneranwahl, Wah/Volume Pedal)eingeschränkt. Die Bedienfreundlichkeit kann man sich ab 100 mit dem FBV Express oder 300 mit dem FBV Shortboard erkaufen. Für die meisten wird das FBV Express ausreichen. Das kostspieligere Shortboard hat folgende zusätzliche Funktionen. Der Compressor , der Smart FX und der Deep (Bass Boost) Modus können innerhalb eines Presets ein und ausgeschaltet werden. Die Namen der Presets stehen auf einem gut ablesbaren Display(Schwarze Buchstaben auf grün beleuchteten Hintergrund). Selbst eigene Namen können der eigenen Presetkreationen zugewiesen werden. Das FBV Express sollte aber als Minimum Zubehör jedem Lowdown User ans Herz gelegt werden.
Studio/Live Betriebie von Line 6 genannte A.I.R. Technologie soll die DI Box überflüssig machen. Die auf der Rückseite befindliche XLR Buchse liefert ein Bassignal zu PA Anlage. Diese Bassignal wird mit einer Boxensimulation versehen. Wie das klingt, müsst ihr anhand der Soundbeispielen beurteilen. Diese werde ich, sobald diese Zeilen fertig geschrieben sind, aufnehmen. Dazu werde ich den XLR Direct Output auf der Rückseite direkt in in mein MOTU Interface einspeisen und direkt mit Cubase aufnehmen. ohne noch im Sequenzer die Dinge schön zuregeln.
Was sonst noch aufgefallen ist: Jeder, der solch einen Amp in der 19Zoll Bauform besitzt, wird diesen in ein Rack/Flightcase einschrauben. Leider ist bei diesem Amp der Ein/Aus Schalter auf der Rückseite. Im eingebauten Zustand muß man sich ganz schön verbiegen um da ranzukommen. Ein fetter verchromter Kippschalter, wie beim Line6 Spidervalve Bogner Topteil wäre hier mit Sicherheit die bessere Alternative und würde harmonisch mit dem Frontplatendesign verschmelzen. Stichpunkt Frontplatte.Auf der Front sind zwei Inputbuchsen. Viele Hersteller haben nur eine Inputbuchse mit Kippschalter zur Absenkung des Einganglevels zwischen 10 und 15 dB für aktive Bässe - hätte hier auch schöner ausgesehen.Einen Cd/mp3 Player Eingang halte ich für ein nettes Gimmick für einen Übungscombo. Wo jedoch solch ein potenter Bassamp im Proberaum gespielt wird, steht auch mit Sicherheit eine Gesangsanlage/PA nicht weit.
Mein Fazit:Ein vergleichwertiger Bassamp mit diesen Qualitäten ist auf dem Markt in dieser Preisklasse nicht zu finden.Der Amp kann auf Knopfdruck brav oder auch böse. Gerade die Soundflexibilität ist ein dicker Pluspunkt. Es gibt viele gute Amps in dieser Preisklasse, die sauber und druckvoll rüberkommen, aber gerade im Bezug des Grindsounds muss man viel tiefer in die Tasche greifen um diesen Sound mit anderen Amps zu erreichen. Die Sachen die mir an dem Amp nicht so toll gefallen haben, kann man getrost vernachlässigen oder selber abändern. Den Ein/Aus Schalter werde ich z.B. in die Front integrieren und den CD Eingang einfach ignorieren. Es ist schlichtweg ein verdammt guter Amp sowohl für den Top 40 Bassisten wie auch dem Bassisten aus der Metal Fraktion.
Soundbeispiele habe ich nun aufgenommen. Werde diese heute abend in ein internetfreundliches Format umwandeln und versuchen irgendwo hochzuladen.Sobald ich das mit dem Upload hier gecheckt habe, bekommt ihr diese zu hören. Aufgenommen wurde mit einem MOTU 828mk3 und Cubase 4. Signalketteirect Out des Line6 über Vovox direct S500 XLR Kabel in den MIC Eingang des Motu 828mk3. Effekte habe ich im Cubase für die Bassspur weggelassen. Es handelt sich also wirklich um das reine Basssignal des Amps.
Folgende Soundfiles habe ich aufgenommen:
Alle 5 Ampmodelle Klangreglung neutral
Clean
R&B
Rock
Brit
Grind
Factory Presets:
3A Rotten Apple
6A Pat aTusuy
5D Live + Wols
6C On the Cob
4A Super Bass
4B Feeling Down
6D Obie one
folgende Effekte mit Ampmodel Clean:
Filter FX
Chorus FX
Octaver FX
- Eigenschaft