Swen
Registrierter Benutzer
Ich hatte vor über drei Jahren hier mal einen Thread zu dieser Gitarre eröffnet. Darüber wurde mir aber nur Negatives berichtet. Nachlesen könnt Ihr das hier.
Da ich von der Career CG-37 TBL sehr positiv überrascht war, habe ich letztendlich doch den Blindkauf einer CG-15 gewagt. Ich mag reversed Heastocks und Gitarren mit zwei Humbucker, deshalb viel mir diese Gitarre vor Jahren schon auf. Ein Neupreis von knapp über 200 Euro war letztendlich der ausschlagende Punkt. Dieser Preis läßt diese Gitarre sicher schon als "Billiggitarre" dastehen. Nun war die Frage, ob das auch wirklich bestätigt. Da das nun schon über ein halbes Jahr her ist,denke ich, es wird Zeit mal etwas darüber zu berichten.
Hier erst einmal die Daten zu der Gitarre:
Farbe: Translucent blue (TBL)
Hals: Ahorn, 24 Bünde, geschraubt
Griffbrett: Palisander mit "Bat inlays"
Korpus: Massives Klangholz aus Mahagoni, quilted carved maple top
Tonabnehmer: 2 Humbucker von Career
Elektronik: 1 Volume, 2 Tone, 1 Toggle Switch
Hardware: Schwarz
Sonstiges: Hals und Headstock Binding, Tunamatic Brücke, strings through body, matching headstock
...und los geht´s:
Fangen wir am besten mit der Verarbeitung an. Als ich die Gitarre auspackte, war ich ähnlich wie bei der CG-37 positiv überrascht, denn von dem ersten Blick her schein sie fehlerfrei zu sein. Sehr schöne Decke und Maserung. Man erkennt auch, dass es ich nicht um Schichtholz handelt, denn die Maserung des Mahagonikorpuses ist durch den leicht transparenten Lack überall sichtbar. Die Saitenlage war auch schon sehr flach eingestellt, doch schon beim ersten Schlag in die Saiten erlebte ich eine unangenehme Überraschung, denn die tiefe E-Saite schnarrte leer gespielt extrem stark. Das Problem war schnell erkannt. Der Sattel war an einer Stelle zu tief eingekerbt, so dass die Saite schon bei ganz leichtem Schwingen gegen die Bundstäbchen schlug. Meine Begeisterung war dahin. Das Problem habe ich etwas später mit einen kleinen Stück Hartplastik behoben, was jetzt zwischen dem Sattel und der Saite klemmt. Früher oder später werde ich aber den Sattel komplett wechseln müssen (Kosten ca. 3 Euro). Die Gitarre hatte 10er D´Addario Saiten drauf und sie war schon beim Liedern gut eingestellt. Um so verwunderlicher, dass das mit dem Sattel niemand vor mir aufgefallen ist. Ansonsten ist die Gitarre aber wirklich gut verarbeitet. Ich habe keine Lackfehler gefunden (tritt ja ab und zu bei Career auf) und auch das Binding ist sehr sauber verarbeitet. Die Bünde und die Fledermausinlays runden den bis auf den Sattel guten Gesamteindruck ab. Das Einzige, was mir in dieser noch Richtung negativ aufgefallen ist, ist dass der Hals etwas zu schmal für die Halsaufnahme ist, so dass diese unten nicht ganz bündig abschließt und ca. 1 mm übersteht. Das ist aber nur ein optischer Fehler, der mich persönlich weniger stört. Das Elektrofach ist übrigens abgeschirmt und es wurden 500k-Potis verendet.
... nun komme ich zum Handling und der Bespielbarkeit:
Tja, was soll ich dazu sagen. Schon die CG-37 finde ich von der Bespielbarkeit super und das trifft genau so auf die CG-15 zu. Die CG-15 hat auch noch den Vorteil, dass sie ausgewogener im Gurt hängt als die CG-37 und man so keine Angst haben muß, dass sie verrutscht. Der 3-Wege-Schalter ist auch gut erreichbar. Was mich Anfangs etwas irritierte, waren die zwei Lautstärkeregler. So etwas ist für einen solchen Gitarrentyp doch eher ungewöhnlich. Da die zwei Laustärkeregler oben liegen kommt man sehr schnell ran, wobei man bei dem Regler für den Halstonabnehmer schon wieder etwas Acht geben muß, dass man ihn nicht beim Spielen versehentlich runterdreht, da er doch recht nah an den Saiten liegt.
... was den Sound angeht:
so klingt die Gitarre schon trocken gespielt sehr voll und warm und das setzt sich verstärkt noch fort. Die Gitarre hat auch ein langes Sustain. Ob das nun an der String through Saitenführung liegt weiß ich nicht. Aber sicher wird das auch einen gewissen Einfluß haben. Die Tonabnehmer sind recht feedbackarm, auch bei viel Gain und haben ordentlich Power, schaffen sowohl verzerrt ein ordentliches Brett als auch clean einen schönen warmen und vollen Ton. An meinen Topteilen klangen sie stets definiert und klar. Für meinen Geschmack hat der Stegtonabnehmer aber denoch etwas zu wenig Biss, denn da hätte ich gern noch etwas mehr Höhen. Ich brauche da etwas Aggressiveres, auch wenn das sicher viele nicht nachvollziehen können - ist nun mal mein Geschmack - und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn gegen einen X2N austauschte. Den Hals PU habe ich der Optik wegen auch gleich mit getauscht. Also bitte nicht wundern, wenn auf dem Foto die originalen Tonabnehmer nicht mehr zu sehen sind.
... Erfahrungen nach 6 Monten:
Worauf ich ja noch nicht eingegangen bin, sind die Mechaniken und hier kann ich nur sagen, dass sie noch immer stimmstabil und leichtgängig sind. Es sind zwar keine Markenmechaniken, auch wenn sie ein bißchen wie Gotoh´s aussehen, trotzdem verrichten sie ihren Dienst bis jetzt problemlos. Ganz ohne Probleme verging diese Zeit trotzdem nicht. Schuld war ein Saitenreiter und mal wieder traf es die tiefe E-Saite, denn er war wohl etwas zu scharfkantig, so dass die Saite dort ab und zu riß. Mit etwas Schleifen war dies Problem aber schnell behoben.
Nach 6 Monaten kann ich sagen, dass ich den Kauf in keinster Weise bereut habe und immer noch sehr gern auf dieser Gitarre spiele.
Fazit:
Dass Career Gitarren doch nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf, kann man in einigen Threads in diesem Forum nachlesen. Das sie das Wort "billig" nicht verdient haben, konnte ich auch bei diesem Modell feststellen, denn für diesen Preis erhält man sehr viel Gitarre und das trotz, dass man noch etwas Hand anlegen muß, zumindest war das bei meiner so. Was die Bespielbarkeit angeht, so spielt die CG-15 auf jeden Fall nicht in den unteren Ligen mit, sondern ist für den Preis doch schon erstaunlich gut bespielbar. Auch der Sound kann meiner Meinung nach überzeugen und mit denen der preiswerteren Epi-Modelle durchaus mithalten. Ich persönlich finde ihn besser als z.B. den einer Epiphone Les Pauls Gothic, wobei so etwas natürlich auch immer Geschmacksache ist. In wie fern, der Verarbeitungsfehler beim Sattel auf andere Gitarren dieser Reihe zutrifft, weiß ich leider nicht. Ich nehme aber an, dass das bei meiner eine Ausnahme war. Dennoch rate ich jeden, der sich für eine solche Gitarre interessiert, diese vorher anzutesten oder wenigstens in einem Shop zu kaufen, wo es ein Rückgaberecht gibt so dass man die Gitarre bei Fehlern tauschen oder zurückgeben kann.
+ Bespielbarkeit
+ Preis
+ Klang (gemessen am Preis)
- an einer Stelle zu tief gekerbter Sattel
- 1 Saitenreiter hatte eine zu scharfe Kante
Da ich von der Career CG-37 TBL sehr positiv überrascht war, habe ich letztendlich doch den Blindkauf einer CG-15 gewagt. Ich mag reversed Heastocks und Gitarren mit zwei Humbucker, deshalb viel mir diese Gitarre vor Jahren schon auf. Ein Neupreis von knapp über 200 Euro war letztendlich der ausschlagende Punkt. Dieser Preis läßt diese Gitarre sicher schon als "Billiggitarre" dastehen. Nun war die Frage, ob das auch wirklich bestätigt. Da das nun schon über ein halbes Jahr her ist,denke ich, es wird Zeit mal etwas darüber zu berichten.
Hier erst einmal die Daten zu der Gitarre:
Farbe: Translucent blue (TBL)
Hals: Ahorn, 24 Bünde, geschraubt
Griffbrett: Palisander mit "Bat inlays"
Korpus: Massives Klangholz aus Mahagoni, quilted carved maple top
Tonabnehmer: 2 Humbucker von Career
Elektronik: 1 Volume, 2 Tone, 1 Toggle Switch
Hardware: Schwarz
Sonstiges: Hals und Headstock Binding, Tunamatic Brücke, strings through body, matching headstock
...und los geht´s:
Fangen wir am besten mit der Verarbeitung an. Als ich die Gitarre auspackte, war ich ähnlich wie bei der CG-37 positiv überrascht, denn von dem ersten Blick her schein sie fehlerfrei zu sein. Sehr schöne Decke und Maserung. Man erkennt auch, dass es ich nicht um Schichtholz handelt, denn die Maserung des Mahagonikorpuses ist durch den leicht transparenten Lack überall sichtbar. Die Saitenlage war auch schon sehr flach eingestellt, doch schon beim ersten Schlag in die Saiten erlebte ich eine unangenehme Überraschung, denn die tiefe E-Saite schnarrte leer gespielt extrem stark. Das Problem war schnell erkannt. Der Sattel war an einer Stelle zu tief eingekerbt, so dass die Saite schon bei ganz leichtem Schwingen gegen die Bundstäbchen schlug. Meine Begeisterung war dahin. Das Problem habe ich etwas später mit einen kleinen Stück Hartplastik behoben, was jetzt zwischen dem Sattel und der Saite klemmt. Früher oder später werde ich aber den Sattel komplett wechseln müssen (Kosten ca. 3 Euro). Die Gitarre hatte 10er D´Addario Saiten drauf und sie war schon beim Liedern gut eingestellt. Um so verwunderlicher, dass das mit dem Sattel niemand vor mir aufgefallen ist. Ansonsten ist die Gitarre aber wirklich gut verarbeitet. Ich habe keine Lackfehler gefunden (tritt ja ab und zu bei Career auf) und auch das Binding ist sehr sauber verarbeitet. Die Bünde und die Fledermausinlays runden den bis auf den Sattel guten Gesamteindruck ab. Das Einzige, was mir in dieser noch Richtung negativ aufgefallen ist, ist dass der Hals etwas zu schmal für die Halsaufnahme ist, so dass diese unten nicht ganz bündig abschließt und ca. 1 mm übersteht. Das ist aber nur ein optischer Fehler, der mich persönlich weniger stört. Das Elektrofach ist übrigens abgeschirmt und es wurden 500k-Potis verendet.
... nun komme ich zum Handling und der Bespielbarkeit:
Tja, was soll ich dazu sagen. Schon die CG-37 finde ich von der Bespielbarkeit super und das trifft genau so auf die CG-15 zu. Die CG-15 hat auch noch den Vorteil, dass sie ausgewogener im Gurt hängt als die CG-37 und man so keine Angst haben muß, dass sie verrutscht. Der 3-Wege-Schalter ist auch gut erreichbar. Was mich Anfangs etwas irritierte, waren die zwei Lautstärkeregler. So etwas ist für einen solchen Gitarrentyp doch eher ungewöhnlich. Da die zwei Laustärkeregler oben liegen kommt man sehr schnell ran, wobei man bei dem Regler für den Halstonabnehmer schon wieder etwas Acht geben muß, dass man ihn nicht beim Spielen versehentlich runterdreht, da er doch recht nah an den Saiten liegt.
... was den Sound angeht:
so klingt die Gitarre schon trocken gespielt sehr voll und warm und das setzt sich verstärkt noch fort. Die Gitarre hat auch ein langes Sustain. Ob das nun an der String through Saitenführung liegt weiß ich nicht. Aber sicher wird das auch einen gewissen Einfluß haben. Die Tonabnehmer sind recht feedbackarm, auch bei viel Gain und haben ordentlich Power, schaffen sowohl verzerrt ein ordentliches Brett als auch clean einen schönen warmen und vollen Ton. An meinen Topteilen klangen sie stets definiert und klar. Für meinen Geschmack hat der Stegtonabnehmer aber denoch etwas zu wenig Biss, denn da hätte ich gern noch etwas mehr Höhen. Ich brauche da etwas Aggressiveres, auch wenn das sicher viele nicht nachvollziehen können - ist nun mal mein Geschmack - und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn gegen einen X2N austauschte. Den Hals PU habe ich der Optik wegen auch gleich mit getauscht. Also bitte nicht wundern, wenn auf dem Foto die originalen Tonabnehmer nicht mehr zu sehen sind.
... Erfahrungen nach 6 Monten:
Worauf ich ja noch nicht eingegangen bin, sind die Mechaniken und hier kann ich nur sagen, dass sie noch immer stimmstabil und leichtgängig sind. Es sind zwar keine Markenmechaniken, auch wenn sie ein bißchen wie Gotoh´s aussehen, trotzdem verrichten sie ihren Dienst bis jetzt problemlos. Ganz ohne Probleme verging diese Zeit trotzdem nicht. Schuld war ein Saitenreiter und mal wieder traf es die tiefe E-Saite, denn er war wohl etwas zu scharfkantig, so dass die Saite dort ab und zu riß. Mit etwas Schleifen war dies Problem aber schnell behoben.
Nach 6 Monaten kann ich sagen, dass ich den Kauf in keinster Weise bereut habe und immer noch sehr gern auf dieser Gitarre spiele.
Fazit:
Dass Career Gitarren doch nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf, kann man in einigen Threads in diesem Forum nachlesen. Das sie das Wort "billig" nicht verdient haben, konnte ich auch bei diesem Modell feststellen, denn für diesen Preis erhält man sehr viel Gitarre und das trotz, dass man noch etwas Hand anlegen muß, zumindest war das bei meiner so. Was die Bespielbarkeit angeht, so spielt die CG-15 auf jeden Fall nicht in den unteren Ligen mit, sondern ist für den Preis doch schon erstaunlich gut bespielbar. Auch der Sound kann meiner Meinung nach überzeugen und mit denen der preiswerteren Epi-Modelle durchaus mithalten. Ich persönlich finde ihn besser als z.B. den einer Epiphone Les Pauls Gothic, wobei so etwas natürlich auch immer Geschmacksache ist. In wie fern, der Verarbeitungsfehler beim Sattel auf andere Gitarren dieser Reihe zutrifft, weiß ich leider nicht. Ich nehme aber an, dass das bei meiner eine Ausnahme war. Dennoch rate ich jeden, der sich für eine solche Gitarre interessiert, diese vorher anzutesten oder wenigstens in einem Shop zu kaufen, wo es ein Rückgaberecht gibt so dass man die Gitarre bei Fehlern tauschen oder zurückgeben kann.
+ Bespielbarkeit
+ Preis
+ Klang (gemessen am Preis)
- an einer Stelle zu tief gekerbter Sattel
- 1 Saitenreiter hatte eine zu scharfe Kante
- Eigenschaft
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