Florian7
Registrierter Benutzer
Hallo Leute!
Ich habe mir letztens für meinen Start in die Welt des Homerecordings ein nagelneues Focusrite Scarlett 2i4 gegönnt und wollte euch meine Erfahrungen mit dem Teil nicht vorenthalten! Bei dem Gerät handelt es sich um ein USB-Audio-Interface, welches sich durch einen Preis im 200 Euro Bereich vor allem an Einsteiger richtet, die zum einen keine zu großen Ansprüche an die Soundqualität und dazu noch ein eingeschränktes Budget haben.
Hier mal die Produktseite vom großen T(ich hoffe, das ist okay, wenn ich die hier poste! Wenn nicht, kann ich das gerne wieder entfernen):
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm
Warum das Focusrite Scarlett 2i4?
Ich habe mich lange informiert und Modelle verglichen bevor ich mich für dieses Interface entschieden habe. Kontrahenten gibt es in diesem Preisbereich genug und alle haben mit diversen Schwächen zukämpfen. So gibt es bei vielen aktuellen Modellen Treiber und Konnektivitätsprobleme. Aber auch Sound und Verarbeitung sind oft ein Knackpunkt im "Einsteigerbereich" des Homerecordings. Und soviel die Wahl nach langem Review-Lesen und Fakten-Studieren auf das 2i4.
Der erste Eindruck
Was gleich nach dem Auspacken auffällt: Das 2i4 macht einen hochwertigen Eindruck! Rot gefärbte Metallverkleidung, gutes Gewicht und stabile Regler, Anschlüsse und Knöpfe. An den PC angeschlossender erste Dämpfer: Die Software, die zum Betrieb notwendig ist, muss aus dem Internet geladen werden. "Gut", denke ich mir, "irgendwo muss man ja sparen". Aber mal im ernst: Ein Datenträger kostet im heutigen Zeitalter wirklich nicht die Welt, da hätte Focusrite durchaus "investieren" können, um mir eine Download-zeit von etwa 20 Minuten zu ersparen (Laptop mit Mörder-W-LAN und so).
Egal, das Teil sieht so verdammt heiß aus auf meinem Schreibtisch,da geht die Zeit gleich viel schneller rum und das mitgelieferte Cubase muss ja auch noch installiert werden, da macht das eh keinen großen Unterschied mehr. Eines muss man der Software jedoch zu gute halten: Treiberprobleme, Erkennungsschwierigkeiten, Ladezeiten,Hänger usw. usw. was in dieser Preisklasse ja, laut Forum, durchaus ein Problem sein kann, hatte ich bislang in den drei Monaten Betriebszeit noch nicht.
Praxis
Nachdem nun endlich alles installiert, erkannt und konfiguriert war,konnte es losgehen. Line6 POD eingesteckt, in Cubase den Aufnahme-Button gesucht und schon wurden die ersten Daten aufgezeichnet. Beim Abspielen dieser ersten Spur sofort ein erstes Problem: Warum ist das denn so leise? Aha, das Ding hat ja Gain-Regler! Neben den schön griffigen, vielleicht etwas klein geratenen Reglern, fällt hierbei,die Übersteuerungsanzeige positiv auf. Diese ist Kreisförmig um den schwarzen Gummigriff des Gain-Reglers angebracht und leuchtet entweder Grün, Orange oder Rot. So wird das Einstellen des Signals zum Kinderspiel und nebenbei unterstreicht es nochmal das insgesamt stimmige und durchdachte Design des Scarlett 2i4.
So, jetzt aber zurück zur Aufnahme! Die Gitarrenspur ein zweites mal eingespielt: Na das klingt doch! Ich muss an dieser Stelle zwar ein weiteres mal anmerken, dass ich auf dem Gebiet Recording ein absoluter Greenhorn bin, aber mit diesem ersten Ergebnis bin ich echt zufrieden! Schnell noch eine Drumspur erstellt, Bass und Gitarre ein weiteres Mal drüber gespielt und zum Schluss mit meiner Engelsstimme veredelt. An dieser Stelle ist vor allem das "Direkt-Monitoring"ein sehr mächtiges Feature, dass ich nicht missen möchte. Wer schon mal was von Latenzzeiten (beim Scarlett 2i4 habe ich unter Win7 bis zu 19 ms messen können!) gehört hat, der weiß wovon ich rede.
WOW, ich hätte nicht gedacht, dass das Aufnehmen von eigenen Songsso einfach sein kann!
Features
Wie bereits erwähnt, bietet das Focusrite Scarlett 2i4 einige nette Features, die teils praktische Extras, teils unverzichtbare Helfer auf dem Weg zur sauberen Aufnahme sind. Was ich jedem rate: Verzichtet auf gar keinen Fall, vor allem in diesem Preisbereich aufs "Direct Monitoring"! Denn dadurch wird das eingespielte Signal vor dem Weg durch den Rechner abgefangen und direkt an eure Kopfhörer gesendet. Der Vorteil besteht, wie bereits aufgeführt, darin, dass ihr kein Problem mit zu großen Verzögerungen zwischen z.B. Gitarrenanschlag und Hören des Gitarrensignals habt. Das Sacrlett 2i4 bietet zusätzlich dazu sogar noch einen Regler, mit dem ihr die Anteile zwischen Signal aus dem Computer und eingespieltem Signal nach Herzenslust verändern könnt.
Augänge (4) und Eingänge (2) bietet das Interface für meine Zwecke auch mehr als genug. Hinzu kommen noch die Midi-Features, die ich jedoch (noch) nicht verwende.
Soooo, jetzt aber genug geschwärmt: Einen Kritikpunkt gibt es, am Scarlett 2i4. Und das ist der Kopfhörerverstärker! Meiner Meinung nach ist der viel zu leise. Im normalen Betrieb, also beim Abhören etc. stört das eigentlich nicht, aber vor allem beim Gesang, wenn man so viele Nebengeräusche produziert, die der Kopfhörer nicht richtig abschirmen kann, ist das Monitoring vieeel zu leise! Ich habe echt keine großen Ansprüche, aber wenn ich meinen Gesang aufnehme,dann will ich mich dabei ordentlich gut auf beiden Ohren hören können. Und das bietet das Scarlett eindeutig nicht. Oder ich mache da was falsch. Mit der Zeit gewöhnt man sich auf jeden Fall dran und das Problem ist nicht mehr so prägnant. Demnächst werde ich mir aber wohl trotzdem einen extra Kopfhörerverstärker zulegen, dann sollte das sowieso laufen.
Fazit
Für einen Preis von gerade mal 185 Euro bekommt man beim Focusrite Scarlett 2i4 einiges geboten. Verarbeitung, Sound und Features lassen, mit kleinen Abstrichen, keine Wünsche offen. Focusrite legt dem Nutzer beim Scarlett 2i4 zwar durchaus kleinere Hindernisse in den Weg, aber dennoch gestaltet sich die Arbeit mit dem Gerät sehr einfach und produktiv. Zusätzlich zum Interface wurde sogar noch eine Lite-Version von Ableton Live, mit der man durchaus auch ordentliche Aufnahmen hinbekommt, ins Paket mit aufgenommen.
Pro:
+Soundqualität
+Verarbeitung
+Design
+Preis/Leistung
Contra:
-Kopfhörerverstärker
-Treiber muss heruntergeladen werden
Alternativen
Bei meiner Suche haben sich drei Interfaces besonders hervor getan.Das war zum einen eben das 2i4, zum anderen das "Roland Quad-Capture" (219 Euro) und das "Mackie Onyx Blackjack" (159Euro). Alle drei haben laut Erfahrungsberichten im Internet eine sehr gute Soundqualität (die des Blackjacks wird dabei immer in höchsten Tönen gelobt) jedoch scheint sowohl das Roland als auch das Mackie Interface Treiberprobleme zu haben. Wie das aktuell aussieht, weiß ich nicht, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, was er da in Kauf nimmt, und was nicht. Zur Not muss man halt doch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Danke für das Lesen meines Reviews! Über Anmerkungen, Tipps und Bewertungen würde ich mich sehr freuen, dann gibt's auch in Zukunft Beiträge von mir ;-) Bilder konnte ich leider keine besseren schießen, da musste mangels richtiger Kamera die Webcam herhalten.
Grüße,
Florian
Ich habe mir letztens für meinen Start in die Welt des Homerecordings ein nagelneues Focusrite Scarlett 2i4 gegönnt und wollte euch meine Erfahrungen mit dem Teil nicht vorenthalten! Bei dem Gerät handelt es sich um ein USB-Audio-Interface, welches sich durch einen Preis im 200 Euro Bereich vor allem an Einsteiger richtet, die zum einen keine zu großen Ansprüche an die Soundqualität und dazu noch ein eingeschränktes Budget haben.
Hier mal die Produktseite vom großen T(ich hoffe, das ist okay, wenn ich die hier poste! Wenn nicht, kann ich das gerne wieder entfernen):
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm
Warum das Focusrite Scarlett 2i4?
Ich habe mich lange informiert und Modelle verglichen bevor ich mich für dieses Interface entschieden habe. Kontrahenten gibt es in diesem Preisbereich genug und alle haben mit diversen Schwächen zukämpfen. So gibt es bei vielen aktuellen Modellen Treiber und Konnektivitätsprobleme. Aber auch Sound und Verarbeitung sind oft ein Knackpunkt im "Einsteigerbereich" des Homerecordings. Und soviel die Wahl nach langem Review-Lesen und Fakten-Studieren auf das 2i4.
Der erste Eindruck
Was gleich nach dem Auspacken auffällt: Das 2i4 macht einen hochwertigen Eindruck! Rot gefärbte Metallverkleidung, gutes Gewicht und stabile Regler, Anschlüsse und Knöpfe. An den PC angeschlossender erste Dämpfer: Die Software, die zum Betrieb notwendig ist, muss aus dem Internet geladen werden. "Gut", denke ich mir, "irgendwo muss man ja sparen". Aber mal im ernst: Ein Datenträger kostet im heutigen Zeitalter wirklich nicht die Welt, da hätte Focusrite durchaus "investieren" können, um mir eine Download-zeit von etwa 20 Minuten zu ersparen (Laptop mit Mörder-W-LAN und so).
Egal, das Teil sieht so verdammt heiß aus auf meinem Schreibtisch,da geht die Zeit gleich viel schneller rum und das mitgelieferte Cubase muss ja auch noch installiert werden, da macht das eh keinen großen Unterschied mehr. Eines muss man der Software jedoch zu gute halten: Treiberprobleme, Erkennungsschwierigkeiten, Ladezeiten,Hänger usw. usw. was in dieser Preisklasse ja, laut Forum, durchaus ein Problem sein kann, hatte ich bislang in den drei Monaten Betriebszeit noch nicht.
Praxis
Nachdem nun endlich alles installiert, erkannt und konfiguriert war,konnte es losgehen. Line6 POD eingesteckt, in Cubase den Aufnahme-Button gesucht und schon wurden die ersten Daten aufgezeichnet. Beim Abspielen dieser ersten Spur sofort ein erstes Problem: Warum ist das denn so leise? Aha, das Ding hat ja Gain-Regler! Neben den schön griffigen, vielleicht etwas klein geratenen Reglern, fällt hierbei,die Übersteuerungsanzeige positiv auf. Diese ist Kreisförmig um den schwarzen Gummigriff des Gain-Reglers angebracht und leuchtet entweder Grün, Orange oder Rot. So wird das Einstellen des Signals zum Kinderspiel und nebenbei unterstreicht es nochmal das insgesamt stimmige und durchdachte Design des Scarlett 2i4.
So, jetzt aber zurück zur Aufnahme! Die Gitarrenspur ein zweites mal eingespielt: Na das klingt doch! Ich muss an dieser Stelle zwar ein weiteres mal anmerken, dass ich auf dem Gebiet Recording ein absoluter Greenhorn bin, aber mit diesem ersten Ergebnis bin ich echt zufrieden! Schnell noch eine Drumspur erstellt, Bass und Gitarre ein weiteres Mal drüber gespielt und zum Schluss mit meiner Engelsstimme veredelt. An dieser Stelle ist vor allem das "Direkt-Monitoring"ein sehr mächtiges Feature, dass ich nicht missen möchte. Wer schon mal was von Latenzzeiten (beim Scarlett 2i4 habe ich unter Win7 bis zu 19 ms messen können!) gehört hat, der weiß wovon ich rede.
WOW, ich hätte nicht gedacht, dass das Aufnehmen von eigenen Songsso einfach sein kann!
Features
Wie bereits erwähnt, bietet das Focusrite Scarlett 2i4 einige nette Features, die teils praktische Extras, teils unverzichtbare Helfer auf dem Weg zur sauberen Aufnahme sind. Was ich jedem rate: Verzichtet auf gar keinen Fall, vor allem in diesem Preisbereich aufs "Direct Monitoring"! Denn dadurch wird das eingespielte Signal vor dem Weg durch den Rechner abgefangen und direkt an eure Kopfhörer gesendet. Der Vorteil besteht, wie bereits aufgeführt, darin, dass ihr kein Problem mit zu großen Verzögerungen zwischen z.B. Gitarrenanschlag und Hören des Gitarrensignals habt. Das Sacrlett 2i4 bietet zusätzlich dazu sogar noch einen Regler, mit dem ihr die Anteile zwischen Signal aus dem Computer und eingespieltem Signal nach Herzenslust verändern könnt.
Augänge (4) und Eingänge (2) bietet das Interface für meine Zwecke auch mehr als genug. Hinzu kommen noch die Midi-Features, die ich jedoch (noch) nicht verwende.
Soooo, jetzt aber genug geschwärmt: Einen Kritikpunkt gibt es, am Scarlett 2i4. Und das ist der Kopfhörerverstärker! Meiner Meinung nach ist der viel zu leise. Im normalen Betrieb, also beim Abhören etc. stört das eigentlich nicht, aber vor allem beim Gesang, wenn man so viele Nebengeräusche produziert, die der Kopfhörer nicht richtig abschirmen kann, ist das Monitoring vieeel zu leise! Ich habe echt keine großen Ansprüche, aber wenn ich meinen Gesang aufnehme,dann will ich mich dabei ordentlich gut auf beiden Ohren hören können. Und das bietet das Scarlett eindeutig nicht. Oder ich mache da was falsch. Mit der Zeit gewöhnt man sich auf jeden Fall dran und das Problem ist nicht mehr so prägnant. Demnächst werde ich mir aber wohl trotzdem einen extra Kopfhörerverstärker zulegen, dann sollte das sowieso laufen.
Fazit
Für einen Preis von gerade mal 185 Euro bekommt man beim Focusrite Scarlett 2i4 einiges geboten. Verarbeitung, Sound und Features lassen, mit kleinen Abstrichen, keine Wünsche offen. Focusrite legt dem Nutzer beim Scarlett 2i4 zwar durchaus kleinere Hindernisse in den Weg, aber dennoch gestaltet sich die Arbeit mit dem Gerät sehr einfach und produktiv. Zusätzlich zum Interface wurde sogar noch eine Lite-Version von Ableton Live, mit der man durchaus auch ordentliche Aufnahmen hinbekommt, ins Paket mit aufgenommen.
Pro:
+Soundqualität
+Verarbeitung
+Design
+Preis/Leistung
Contra:
-Kopfhörerverstärker
-Treiber muss heruntergeladen werden
Alternativen
Bei meiner Suche haben sich drei Interfaces besonders hervor getan.Das war zum einen eben das 2i4, zum anderen das "Roland Quad-Capture" (219 Euro) und das "Mackie Onyx Blackjack" (159Euro). Alle drei haben laut Erfahrungsberichten im Internet eine sehr gute Soundqualität (die des Blackjacks wird dabei immer in höchsten Tönen gelobt) jedoch scheint sowohl das Roland als auch das Mackie Interface Treiberprobleme zu haben. Wie das aktuell aussieht, weiß ich nicht, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, was er da in Kauf nimmt, und was nicht. Zur Not muss man halt doch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Danke für das Lesen meines Reviews! Über Anmerkungen, Tipps und Bewertungen würde ich mich sehr freuen, dann gibt's auch in Zukunft Beiträge von mir ;-) Bilder konnte ich leider keine besseren schießen, da musste mangels richtiger Kamera die Webcam herhalten.
Grüße,
Florian
- Eigenschaft