SoundGear
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In diesem Thread stelle ich euch ein günstiges Kleinmembran Mikrofon-Pärchen vor: the t.bone SC 140 Mikrofon-Stereoset
Zu haben ist das Stereoset für 99€ inkl 2 Spinnen, Stereoschiene (aus Kunststoff) und Koffer. Für ein einzelnes Mikro zahlt man 49€.
Kleinmembraner sind für mich die Alleskönner schlechthin und jeder Recording-Einsteiger, der nicht nur in der Hardcore-Szene unterwegs ist sondern ab und an mit akustischen Instrumenten zu tun hat wird sich früher oder später ein Kleinmembraner zulegen.
Eine kurze Beschreibung über mich und was ich mache: ich bin 19, seit etwa 6 Jahren beschäftige ich mich mit Beschalltung und Recording. Recording ist mein Hobby und daher muss man mit dem Equipment leben, das man sich finanzieren kann. So habe ich vor allem mit viel ausgeliehenem Equipment (50-100€ Einstiegsklasse) mein Know-How gesammelt und mit dem was man hat rumexperimentiert bis der Klang erträglich wurde (so würde ich aus heutiger Sicht ausdrücken).
Mittlerweile mache ich hauptsächlich mobiles Recording, was sich u.A. mit Aufnahmen aus dem klassischen Bereich verknüpft.
Die Einsatzgebiete für das SC140 sind vielfältig, hier meine Einschätzung nach Erfahrungswerten was mehr oder weniger zu empfehlen ist:
+ HiHat
+ Drum Overheads
+ Snare von unten
+ Akk-Git
+ Piano
+ Bläser aller Art, z.B. in der BigBand/Blaskapelle
+ Geige, Violine, Cello...
+ oder Stützmikrofon im Orchester
+ Sprache (mit min 50cm Entfernung oder Poppschutz), Theater, Vocalensembles
+ Chor Einzelabnahme (z.B. Live)
- Chor oder Orchester (als Hauptmikrofon zu geringe Qualität, schlechte Auflösung. Besser Mikrofon ab 300€ +)
- Snare, Toms, Bass Drum close miking (dafür nicht geeignet, verzerrt)
- Git-Amp (die Auflösung von Kleinmembraner bis 18-20 khz benötigt man nicht, dynamische Mikros bringen besser den gewünschten Sound)
- Vocals (klingt zu dünn, hier besser Großmembraner der 60-150€ Klasse nutzen)
Soundbeispiel 1: A-Gitarre
Meine erste Aufnahme zeigt die Anwendung an der Akustik-Gitarre.
Positioniert wurden die Mikrofone relativ nahe an den Punkten Steg und ca 12. Bund - das ist immer eine gute Grundlage für Stereoaufnahmen. Wenn man die Gitarre breiter haben will kann man die Mikrofone weiter auseinanderziehen, wichtig ist nur, dass der Abstand Mikrofon --> Gitarre bei beiden Mics gleich ist und gleich bleibt. Wenige cm führen zu einer Laufzeitverschiebung und man hat den Eindruck die Gitarre kommt mehr von Links oder Recht als breit von der Mitte.
Die Aufnahme ist bis auf leichte Kompression unbearbeitet.
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-a-git-t-bone-sc140
Soundbeispiel 2: Chor-Aufnahme
Hier kommen die Mikrofone als Hauptmikrofonie eines kleinen Chores zum Einsatz. Für die Aufnahme habe ich eine AB Anordnung gewählt mit einer Mikrofonbasis von 51cm was einen Aufnahmewinkel von 180° entspricht. Somit kann ich nah an die Schallquelle ran um erstens einen direkten Sound und zweitens wenig Rauminformationen einzufangen. Hall gebe ich später separat ganz variabel hinzu.
Die Höhe der Mikrofone entspricht etwa 3,20cm und die Position verhältnismäßig nahe an den Bässen, was dem Chor etwas fehlte. Piano, Kontrabass und Drums wurden durch eigene Mikros etwas unterstützt.
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert1-t-bone-sc140
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert2-processed-t
Nicht schlecht, ne? Aber stop stop stop, jetzt mal alle Plugins raus, EQ Settings zurückgesetzt und das ganze nochmal! Jetzt sind die SC140 clean zu hören, so wie auf die HDD geschrieben wurde:
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert2-unprocessed
Zu hören ist ein deutlicher Höhenabfall, soll heißen: jede doch so toll klingende Präsenz und Auflösungswunder ist meinem EQ zu verschulden. Bitte nicht falsch verstehen - diese Mikros sind für den Preis nicht schlecht, aber Qualität wo man sofort denkt "wow, geiler Sound, klingt über die Mikros ja fetter als in Echt!" fängt ab einer anderen Klasse an.
Außerdem muss ich feststellen, dass billige Mikros nur im Close-Miking wirklich toll klingen. Jedes cm mehr Distanz zeigt sofort die Schwächen in Sachen Auflösung und Ansprechverhalten. In diesen Choraufnahme waren die Mikros bereits sehr nahe am Chor, normalerweiße habe ich in gut klingenden Locations den 2- bis 4-fachen Abstand.
Fazit: Wer wenig Geld investieren will und sich sicher ist, dass seine Ansprüche an Klang in den nächsten 3 Jahren nur auf Demo-Level bleiben werden, kann diese Mikros getrost kaufen. Mein Appell: Stereoaufnahmen sind immer schöner als Mono. Aber, hier ist der gute Klang nicht einfach mit wahllosen Hinstellen und Ausrichten der beiden Mikrofone getan! Informiere dich über Stereomikrofonie, welche Systeme und Anordnungen es gibt, wie man die Eigenschaften verschiedener Systeme nutzen kann um den Klang der Tonaufnahme in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Wer jedoch mehr Anspruch auf (Sound-)Qualität und lange Freundschaft mit den Mikros legt, der soll, auch wenns schwer fällt, mehr Geld in die Hand nehmen und lieber 1x was Gutes als erst schlecht und dann gut zu kaufen.
Meine Empfehlung: für 88€ (erstmal) ein einzelnes MXL 603S oder gleich 2 davon für 176€ kaufen. Der Qualitätssprung ist ein Vielfaches als + 77€ wert!! Hier mein Review zu den MXL 603 SPR
Zu guter letzt weise ich auf meine Homepage hin, zwar zZt noch im Aufbau, aber bald stelle ich hier meine Projekte, Recordinggrundlagen - speziell Tipps und meine Arbeitsweise im mobilen Recording vor: www.patrickstolcz.de
Zu haben ist das Stereoset für 99€ inkl 2 Spinnen, Stereoschiene (aus Kunststoff) und Koffer. Für ein einzelnes Mikro zahlt man 49€.
Kleinmembraner sind für mich die Alleskönner schlechthin und jeder Recording-Einsteiger, der nicht nur in der Hardcore-Szene unterwegs ist sondern ab und an mit akustischen Instrumenten zu tun hat wird sich früher oder später ein Kleinmembraner zulegen.
Eine kurze Beschreibung über mich und was ich mache: ich bin 19, seit etwa 6 Jahren beschäftige ich mich mit Beschalltung und Recording. Recording ist mein Hobby und daher muss man mit dem Equipment leben, das man sich finanzieren kann. So habe ich vor allem mit viel ausgeliehenem Equipment (50-100€ Einstiegsklasse) mein Know-How gesammelt und mit dem was man hat rumexperimentiert bis der Klang erträglich wurde (so würde ich aus heutiger Sicht ausdrücken).
Mittlerweile mache ich hauptsächlich mobiles Recording, was sich u.A. mit Aufnahmen aus dem klassischen Bereich verknüpft.
Die Einsatzgebiete für das SC140 sind vielfältig, hier meine Einschätzung nach Erfahrungswerten was mehr oder weniger zu empfehlen ist:
+ HiHat
+ Drum Overheads
+ Snare von unten
+ Akk-Git
+ Piano
+ Bläser aller Art, z.B. in der BigBand/Blaskapelle
+ Geige, Violine, Cello...
+ oder Stützmikrofon im Orchester
+ Sprache (mit min 50cm Entfernung oder Poppschutz), Theater, Vocalensembles
+ Chor Einzelabnahme (z.B. Live)
- Chor oder Orchester (als Hauptmikrofon zu geringe Qualität, schlechte Auflösung. Besser Mikrofon ab 300€ +)
- Snare, Toms, Bass Drum close miking (dafür nicht geeignet, verzerrt)
- Git-Amp (die Auflösung von Kleinmembraner bis 18-20 khz benötigt man nicht, dynamische Mikros bringen besser den gewünschten Sound)
- Vocals (klingt zu dünn, hier besser Großmembraner der 60-150€ Klasse nutzen)
Soundbeispiel 1: A-Gitarre
Meine erste Aufnahme zeigt die Anwendung an der Akustik-Gitarre.
Positioniert wurden die Mikrofone relativ nahe an den Punkten Steg und ca 12. Bund - das ist immer eine gute Grundlage für Stereoaufnahmen. Wenn man die Gitarre breiter haben will kann man die Mikrofone weiter auseinanderziehen, wichtig ist nur, dass der Abstand Mikrofon --> Gitarre bei beiden Mics gleich ist und gleich bleibt. Wenige cm führen zu einer Laufzeitverschiebung und man hat den Eindruck die Gitarre kommt mehr von Links oder Recht als breit von der Mitte.
Die Aufnahme ist bis auf leichte Kompression unbearbeitet.
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-a-git-t-bone-sc140
Soundbeispiel 2: Chor-Aufnahme
Hier kommen die Mikrofone als Hauptmikrofonie eines kleinen Chores zum Einsatz. Für die Aufnahme habe ich eine AB Anordnung gewählt mit einer Mikrofonbasis von 51cm was einen Aufnahmewinkel von 180° entspricht. Somit kann ich nah an die Schallquelle ran um erstens einen direkten Sound und zweitens wenig Rauminformationen einzufangen. Hall gebe ich später separat ganz variabel hinzu.
Die Höhe der Mikrofone entspricht etwa 3,20cm und die Position verhältnismäßig nahe an den Bässen, was dem Chor etwas fehlte. Piano, Kontrabass und Drums wurden durch eigene Mikros etwas unterstützt.
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert1-t-bone-sc140
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert2-processed-t
Nicht schlecht, ne? Aber stop stop stop, jetzt mal alle Plugins raus, EQ Settings zurückgesetzt und das ganze nochmal! Jetzt sind die SC140 clean zu hören, so wie auf die HDD geschrieben wurde:
https://soundcloud.com/mobile_recording/demo-chorkonzert2-unprocessed
Zu hören ist ein deutlicher Höhenabfall, soll heißen: jede doch so toll klingende Präsenz und Auflösungswunder ist meinem EQ zu verschulden. Bitte nicht falsch verstehen - diese Mikros sind für den Preis nicht schlecht, aber Qualität wo man sofort denkt "wow, geiler Sound, klingt über die Mikros ja fetter als in Echt!" fängt ab einer anderen Klasse an.
Außerdem muss ich feststellen, dass billige Mikros nur im Close-Miking wirklich toll klingen. Jedes cm mehr Distanz zeigt sofort die Schwächen in Sachen Auflösung und Ansprechverhalten. In diesen Choraufnahme waren die Mikros bereits sehr nahe am Chor, normalerweiße habe ich in gut klingenden Locations den 2- bis 4-fachen Abstand.
Fazit: Wer wenig Geld investieren will und sich sicher ist, dass seine Ansprüche an Klang in den nächsten 3 Jahren nur auf Demo-Level bleiben werden, kann diese Mikros getrost kaufen. Mein Appell: Stereoaufnahmen sind immer schöner als Mono. Aber, hier ist der gute Klang nicht einfach mit wahllosen Hinstellen und Ausrichten der beiden Mikrofone getan! Informiere dich über Stereomikrofonie, welche Systeme und Anordnungen es gibt, wie man die Eigenschaften verschiedener Systeme nutzen kann um den Klang der Tonaufnahme in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Wer jedoch mehr Anspruch auf (Sound-)Qualität und lange Freundschaft mit den Mikros legt, der soll, auch wenns schwer fällt, mehr Geld in die Hand nehmen und lieber 1x was Gutes als erst schlecht und dann gut zu kaufen.
Meine Empfehlung: für 88€ (erstmal) ein einzelnes MXL 603S oder gleich 2 davon für 176€ kaufen. Der Qualitätssprung ist ein Vielfaches als + 77€ wert!! Hier mein Review zu den MXL 603 SPR
Zu guter letzt weise ich auf meine Homepage hin, zwar zZt noch im Aufbau, aber bald stelle ich hier meine Projekte, Recordinggrundlagen - speziell Tipps und meine Arbeitsweise im mobilen Recording vor: www.patrickstolcz.de
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