Ibanez AW240ECE-OPN und T30 Troubadour

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Review: Ibanez AW240ECE-OPN und T30 Troubadour



Als erstes möchte ich mich natürlich bei Meinl und den Jungs vom Board bedanken.
Wirklich toll, wie sich das Forum über die Jahre entwickelt hat.


Technische Besonderheiten

Die üblichen Eckdaten kann jeder selbst bei Thomann nachgucken, deswegen möchte ich mich hier auf die Details beschränken, die diese Gitarre von anderen in ihrer Preisklasse unterscheidet bzw. sie zu etwas Besonderen macht.

+ Die Gitarre ist komplett aus Mahagoni mit massiver Decke.
+ Die Lackierung ist seidenmatt und hauchdünn, was bessere Resonanzeigenschaften bewirken soll. Es sieht auf alle Fälle schön aus und fässt sich gut an.
+ Der Preamp ist von Fishman designt und der Tuner stimmt tatsächlich richtig.
+ Der Sattel und die Stegeinlage sind aus Knochen.
+ Die Mechaniken sind von Grover und kein No-Name-Shit.
+ Der Hals ist mit einem schwarzen Binding versehen. Scharfe Bundkanten sind also nicht zu erwarten.

- Im Lieferumfang ist kein Gigbag. Wo sollen denn da die Passenten ihr Geld reinschmeißen, wenn man auf der Straße spielt?
- Die Kopfplatte ist nur angeleimt.


Verarbeitung

Im Großen und Ganzen ist die Gitarre erstaunlich sauber verarbeitet, obwohl sie aus China kommt und alles, was ich jetzt nicht erwähne, ist tadellos. Ich denke aber, dass es am interessantesten ist, zu erfahren, was falsch gemacht wurde, damit jeder für sich abwägen kann, ob er sich im Angesicht des Preises damit zufrieden geben kann.

Als erstes stach direkt der schief eingesetzte Preamp ins Auge. Leider wird der Bassregler dadurch behindert. Man kann es natürlich locker selber beheben, da der Preamp nur geschraubt und nicht geklebt ist. Aber auch mit dem schlechtesten Werkzeug und unter höchstem Zeitdruck sollte man so ein Teil bei der Produktion gerade verschrauben können.

Zweiter und gleich doppelter Kritikpunkt ist das Griffbrett. Es ist dermaßen rau, dass beim Ölen mit einem Geschirrtuch (derber Stoff) Fasern hängen geblieben sind. Entweder wurde schlechtes Material verwendet oder einfach nicht vernünftig geschliffen. Ein ähnliches Problem tut sich beim Halsbinding auf. Es ist zu scharfkantig. Das finde ich besonders ärgerlich, da ein einfaches Mit-der-Ziehklinge-drübergehen gereicht hätte.

Auch das Korpusbinding ist völlig ungeschliffen. Ich kenn mich mit Akustikgitarren nicht so aus, aber meine E-Gitarren mit Binding schneiden definitiv nicht in den Arm.

Erwähnenswert ist vielleicht, dass das zwar hübsche, aber nicht zu Gitarre passende Pickguard nur leicht festgeklebt zu sein scheint, sodass man es mit Feingefühl bestimmt gut abbekommt.


Bespielbarkeit

Ich find es eigentlich doof, so viel Negatives zu schreiben. Aber Leute, mal ehrlich. Eine Gitarre, die definitiv für einen online publizierten Test verwendet wird, kann man doch nicht mit alten angelaufenen Saiten verschicken.
Also hab ich erst mal die nächste Thomann-Bestellung abgewartet. Da man als harter Rocker über Ecken und Kanten hinwegsehen kann und die Saiten jetzt frisch waren, gefiel mir die Gitarre wirklich gut.
Nachdem ich mich etwas informiert habe, was man mit einer Akustik alles so spielen kann, musste ich nach längerem Spielen feststellen, dass meine Greifhand sehr schnell verkrampft. Klar 12-53er Saiten sind nicht ohne, aber ich spiele tägliche mehrere Stunden auf E-Gitarren mit gleicher Mensur und 10-52er Saiten. Da sollte meine Greifhand doch etwas länger als 20-30min durchhalten.
Am Halsprofil liegt es nicht, denn das ist sehr angenehm. Das Problem ist eher die hohe Saitenlage. Nach Nachfragen hier im Board wurde mir gesagt, dass ich das nicht mit E-Gitarren vergleichen kann. Also hab ich mal einem Kommilitonen auf die Finger geguckt und bei seiner Akustik ist die Saitenlage um Welten flacher.
Aber alles in allem spielt sich die Ibanez schon passabel. Man brauch eben eine Menge Kraft.


Sound

Hier wird es für mich schwierig, da ich einfach nicht viel vergleichen kann.
Den Klang würde ich als voll und warm beschreiben. Dafür fehlt mir etwas die Brillanz.
Das Sustain ist allerdings überraschend gut. Da hab ich bei einer Akustikgitarre weniger erwartet. Auch die Stimmstabilität ist völlig in Ordnung.
Von der Lautstärke her ist sie für zuhause unter Umständen zu laut. Kommt eben drauf an, was man spielt. Für Musik auf der Straße reicht die Lautstärke, solange man nicht an furchtbar lauten Orten spielt.


Amp

Ganz im Gegensatz zur Gitarre ist der Amp absolut einwandfrei verarbeitet. Er hat Eingänge für eine Gitarre und Gesang. Beiden Kanälen steht ein separater EQ zur Verfügung. Der Gitarrenkanal verfügt zusätzlich über einen Chorus. In der Mastersektion befindet sich ein Hall. Außerdem besitzt der Amp einen ausklappbaren Bügel, um ihn anzuwinkeln.
Zu Schade, dass er nicht über Batterie betrieben werden kann. Das Format und die Ausstattung würden ihn für Straßenmusik prädestinieren.

Soundmäßig macht Amp halt laut. Was soll ich da groß sagen? Das Signal klingt dem akustischen Klang der Gitarre sehr ähnlich. Mir ist noch aufgefallen, dass es angenehmer klingt, wenn man am EQ des Amps regelt und nicht an dem der Gitarre. Dreht man etwas Bass und etwas Höhen dazu, klingt die Ibanez fast, wie man es erwarten würde. Untenrum schön voll und obenrum kommt ein wenig Glitzern. Das Ganze bekommt man auch auf amtliche Lautstärke.
Nur mit dem Chorus kann ich nichts anfangen. Es kann nur die Geschwindigkeit aber nicht die Intensität eingestellt werden. Chorus war aber auch noch nie mein Ding.

Der Hall in der Mastersektion ist gut abgestimmt und kann auch dezent. Der hat mir definitiv gefallen.


Fazit

Zusammengefasst freue ich mich natürlich beides geschenkt bekommen zu haben, aber ich hätte mir die Gitarre auf alle Fälle niemals selber gekauft. Die Ausstattung ist ohne Frage toll, nur die Verarbeitung ist unschön. Meine Ibanez SA160qm bewegt sich im gleichen Preisbereich und weist nicht solche Mängel auf.
[FONT=&amp]Den Amp fand ich hingegen ganz gut. Er ist ein toller Lautmacher für wenig Geld. Eine Version mit Batteriebetrieb wäre echt klasse. [/FONT]



Das ist soweit erstmal mein Review. Bilder und Samples werden noch nachgereicht.
 
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Tadaa! Da ist das hübsche Pärchen unter freiem Stadthimmel.
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Ich weiß, das Review ist schon etwas älter, aber es hat sich jetzt ergeben, dass ich die Gitarre tatsächlich öfter nutze. In dem Rahmen ist jetzt auch eine Aufnahme mit meiner Band Breakheart entstanden und die wollte ich euch nicht vorenthalten.

 
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