So, nun ein wenig was zum Ton und zur Gitarre selber:
Verarbeitung, Design
Von der Verarbeitung her gibt es mMn rein gar nichts zu bemängeln. Auch wenn ich an sich kein Auge für so etwas habe, sind mir keinerlei Holzabsplitterungen oder Ungenauigkeiten aufgefallen. Die Gitarre selber ist mit einem Natural Gloss Finish überzogen. An sich bin ich kein Fan von solchen Gloss Finishes, da sich die Gitarre dann mMn eher wie mit Seife überzogenenes Plastik als wie Holz anfühlt, jedoch gefällt mir das Finish der AC320 sehr gut. Gar nicht übertrieben und der mit Nitrolack überzogene Korpus liegt gut in der Hand.
Die Sitka Fichte Decke gefällt mir ausgesprochen gut. Die Maserung des Holzes gibt der Decke etwas besonderes und vom Farbton her finde ich das Holz sehr ansprechend: Nicht zu dunkel, aber auch nicht zu hell. Genau richtig, um mit den wunderschönen Zargen zu harmonieren. Solch eine Farbgebung hab ich bei einer Gitarre noch nie gesehen! Das Mahagoni der Zargen leuchtet geradezu: Dunkle und helle Elemente wechseln sich ab und bringen das Holz regelrecht zum glänzen
Der Boden gefällt mir ebenso sehr gut
Die Mechaniken gehen teilweise ein wenig schwer, aber das mag auch nur Einbildung sein oder es wird sich mit der Zeit geben. Der Hals fühlt sich sehr angenehm an. Sehr schönes Mahagoni, die Bündstäbchen scheinen exakt aufgesetzt worden zu sein. Die Kopflatte gefällt mir besonders gut: Wie ich im vorherigen Post im 5.Foto versucht habe abzulichten, ziehts vom Hals einen "hellen" Strich in die Kopfplatte rein. Sieh ein wenig aus wie Airbrush - mir gefällts sehr.
Ton
Nun zum wichtigsten Teil
Die Gitarre hat einen sehr eigenen Sound. Mir fiel schon bei der E6D auf, dass ich so etwas noch nie gehört habe. In Englischen Foren wird sie als "canon-like" beschrieben. Ich möchte darauf hinweise, dass diese Bezeichnung keinesfalls negativ konnotiert ist. Vielmehr wirkt es so, als würde aus der Gitarre viel mehr Sound rauskommen als aus anderen Gitarren. Um es mal laienhaft auszudrücken: Wo bei meiner Walden das Klangspektrum aufhört, fängt das der Eastman erst richtig an. Sowohl beim Fingerpicking als auch beim Strumming fällt mir auf, dass die Gitarre viel besser anschlägt als meine Walden und somit einen sehr schönen Sound produziert. Jeder Ton wirkt präzise, aber nicht überdreht. Im Standard-Tuning ist sie wunderschön zu spielen und schafft es dabei, trotz der erhöhten Laustärken einzelne Akzente darzustellen. Wo bei meiner Walden der Hammer-On im restlichen Akkord untergeht, klingt er bei der Eastman brilliant heraus. Durch das etwas breitere Griffbrett eignet sie sich auch zum Finger-Picking hervorragend.
Etwas enttäuscht bin ich aber im Bezug aufs Tapping. Ich kann 2,3 Tapping-Lieder und irgendwie kommt es mir so vor, als wäre die Decke der Eastman "verstopft". Im vergleich zu meiner Walden wirkt es irgendwie so, als würde die Decke nicht richtig schwingen (keine Ahnung, ob das der technisch richtige Ausdruck ist). Ich hoffe mal, dass sich das noch ein wenig gibt, da das Tapping im Moment noch etwas hohl klingt. Letztlich macht mir das aber nicht wirklich viel aus, da ich ja wie gesagt eh nicht einmal eine Handvoll Tapping-Lieder kann und die Gitarre dafür in anderen Bereich brilliert.
Was ich noch erwähnen möchte ist die Saitenlage: Ich vermute, dass diese zu niedrig ist. Im Standard Tuning ist sie wunderbar, jedoch schnarren nahezu alle Saiten durch die Bank sobald ich z.B. auf CGCGGC stimme. Bei manchen hilft es, wenn ich den Kapo auf einen der ersten Bünde setze, aber bei manchen hilft selbst das nicht. Hört sich nicht so prickelnd an, wenn die ersten 4 Saiten nicht schnarren, die b und e saite aber schon. Ich nehme mal an die Saiten verlieren Spannung und liegen dann näher an den Bünden, weswegen es dann scheppert. Soweit ich weiss kann man das ja einstellen (lassen). Geht das denn irgendwie, ohne die gute Einstellung im Standard-Tuning zu zerstören? Bei der Walden scheint die Saitenlage etwas zu hoch zu sein, da ich im Standard-Tuning ohne Kapo manchmal Probleme habe, die AKkorde zu greifen (es fühlt sich so an, als könnte ich die Saiten nicht richtig runterdrücken). Kommt ein Kapo drauf, gehts ohne Probleme.
So viel erst einmal dazu. Ich werde wohl noch weitere Kommentare verfassen, sobal ein paar weitere Spielstunden ins Land gestrichen sind. Soundsamples werde ich wohl demnächst Dank eines Board-Users/Kumpel reinsetzen können
Was den Pickguard angeht hatte ich an einen schwarzen gedacht. Hat da jemand vielleicht Vorschläge?