(REVIEW) Gibson SJ-200 und Gibson J-45

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Moin,

Darf ich Euch kurz mit einem Review Doppelpack "belästigen" ?

Die Musiker-Board Wandergitarre Gibson SJ200 ...



... hat bei mir einen Stop eingelegt und ich durfte sie 8 Tage ausgiebig testen. Im Vorfeld war sie schon bei Backstein123 und Toni12345 - ich habe sie also schon gut eingespielt erhalten. Backstein123 ist in seinem Review auf die Emotionen eingegangen die einem beschäftigen, wenn man eine Gitarre dieser Preisklasse und zusätzlich eine Ikone der Rockgeschichte zum ersten mal auspackt. Toni12345 hat sich mit den Möglichkeiten, des doch einige Knöpfe besitzenden, Tonabnehmersystem auseinander gesetzt.

Da ich selbst eine Gibson J45 besitze lautete bei mir das Motto:

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„Blondes Nordlicht mit schönen Rundungen“ (SJ200) trifft auf „schokobraunen Plantagenarbeiter“ (J45 - The Workhorse)

Bei der SJ200 - obwohl es sie auch in Sunburst gibt - werden die hellen Hölzer verwendet. Ahorn und Fichte.

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wobei die Korpus-Innenseite natürlich mehr Aufschluss gibt, als die „Klamotten“ (Lack) des Modells.

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Bei unserem Plantagenarbeiter (J45) - der heute seinen „Ausgeh-Anzug“ an hat (Herringbone Binding und Schalllochverziehrung) - handelt es sich um ostindischen Palisander mit Fichtendecke.

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Aber auch hier werfen wir einen Blick in den Korpus und stellen fest, dass es ganz schön dunkel da drin ist …

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Werfen wir doch noch mal einen Blick auf die weiteren Klamotten:

Unser „Blondes Nordlicht“ (SJ200) nimmt das „volle Programm“ mit - extravagantes Schlagbrett, goldene Hardware, Binding und Krone an der Kopfplatte, Kronen Inlays am Hals, dunkler „Stripe“ von Kopf bis Fuß auf der Rückseite …. und … :D … Damenbart. (Mustache)

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Unser Plantagenarbeiter hat, wie oben bereits erwähnt, seinen Ausgeh-Anzug an. Neben den Herringbone Binding am Korpus, den Abalone Einlagen um das Schalloch, trägt er noch goldene (offene) Grovers als Schmuck. Aber das war es auch schon.

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Belassen wir es an dieser Stelle mit der optischen Beschreibung - wenn aber noch jemand „stöbern“ möchte, dann ist er herzlich eingeladen in meinem Profil sich das Album „Wandergitarre“ anzuschauen.

Wie wir bis jetzt wissen, haben wir hier 2 Gitarren, die zwar einige Gemeinsamkeiten besitzen - groß und ganz groß …...

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... dezentes „Blink“

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und offen getragenes „Blink“ ...

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... beides Gibson die in der Rockgeschichte ihre Spuren hinterlassen haben … - aber doch zumindest in einem Punkt deutlich „auseinander driften“ … dem Holz !!!

Sound

UND an dieser Stelle benötige ich jetzt Eure Hilfe !!! Vielleicht habe ich mich durch den Aufbau der Story hier bzw. durch die optische Präsentation der beiden Gitarren in die Irre leiten lassen - aber, ich nehme sie in ihrer Klangentfaltung so wahr, wie sie auch aussehen. Die SJ200 klingt etwas heller (bei trotzdem drückenden Bass) bleibt aber im Gesamtbild so rund wie sie nun mal auch ist :evil:. Da stören keine „Spitzen“ einzelner Frequenzen. Die J45 verhält sich ähnlich, färbt aber etwas dunkler und ist noch etwas weicher.

Wobei dies wie gesagt nur mein eigener Eindruck ist. Auf Euren bin ich gespannt und hoffe ihr kommentiert die Soundbeispiele fleißig und lasst uns an Eurer Wahrnehmung des Sounds teilhaben.

Ihr hört:

Jeweils das Mikro RECHTS und der PickUp LINKS ... ansonsten unbehandelt. Damit ihr nicht zwischen mehreren Dateien wechseln müsst, habe ich die "leidlich" vergleichbaren Teile jeweils hintereinander kopiert. Die SJ200 macht dabei immer den Anfang.

https://soundcloud.com/hack_meck/sj200-vs-j45

Normalstimmung

bis 1:00 SJ200
bis 2:09 J45
bis 2:45 SJ200
bis 3:25 J45
bis 4:05 SJ200
bis 4:50 J45
bis 5:45 SJ200
bis 6:32 J45

https://soundcloud.com/hack_meck/sj200-j45-slide

Slide in Open G

bis 2:30 SJ200
bis 4:50 J45

Wenn ihr bis hierhin gekommen seid, dann bleibt mir nur ein „Dank“ für euer Durchhaltevermögen !!!

Gruß
Martin
 
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Vielen Dank für dieses schöne Review und die ausführlichen Soundbeispiele.
 
Hey Martin,
tolles Review mit klasse Hörbeispielen! :great:
 
Schönes Review!
Auch wenn die J200 soundlich absolut nicht mein Ding ist, gut geschrieben. :)
 
Auch von mir vielen Dank für das Review und die Soundbeispiele. Mein erster Eindruck kommt Deinem relativ nahe. Die SJ200 ist mir fast etwas zu metallisch in den Höhen - das könnte mit anderen oder etwas abgespielteren Saiten aber auch schon ganz anders klingen. Sind da noch die Werkssaiten drauf? Weißt Du, welche das sind?
Die J45 ist dann in der Tat weicher und viel zurückhaltender in den Höhen - für meinen persönlichen Geschmack schon fast zu zurückhaltend. Mein Ideal läge wahrscheinlich irgendwo in der Mitte zwischen den beiden. Auch hier die Frage: Welche Saiten hast Du denn auf der J45 drauf?
Insgesamt klingen beide Gitarren aber sehr schön, voll und rund - soweit ich das über die Laptoplautsprecher beurteilen kann. Und schön gespielt sind die Soundbeispiele auch!
Eine letzte Frage: Die Beispiele der SJ200 kommen mir etwas lauter vor - entspricht das dem akustischen Eindruck oder liegt das eher an der Aufnahme?
 
@Manul

- Wenn keiner vor mir auf der Wandergitarre die Saiten gewechselt hat, sind es noch die Werkssaiten ... 12 - 54 ... ich vermute Gibson Masterbild. (also knapp 5 Wochen alt)

- Auf der J45 sind Gibson Masterbuild drauf 12-54, die sind knapp 2 Monate alt und hatten neu wahrscheinlich genau die Menge Brillanz, die dir noch zum Glück fehlen würde.

Der PickUp der SJ200 ist "aufwendiger" und hat mehr Output. Ich habe versucht die Lautstärken anzupassen, was in den Kurven der DAW auch der Fall ist, die SJ200 klingt aber - wahrscheinlich durch die mehr Höhen - etwas lauter. Im rein akustischen Vergleich, nehmen sie sich aber - für mich - nichts, wobei man in die J45 mehr "reinhauen" kann. Sie bleibt ein wenig "stabiler" und man hat nicht das Gefühl sie "überspielen" zu können.

Wenn du sie in der reinen Mikro Abnahme hören möchtest, dann drehe alles auf den linken Lautsprecher ...

Gruß
Martin
 
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Danke für die ausführliche Review und die Arbeit die du dir gemacht hast. Ich war bei den ersten Tonbeispielen fast eher bei der J45 einfach weil die etwas weicher klingt. Aber im 2. Beispiel finde ich spiel die SJ200 mit den doch recht bissigen Höhen ihre Stärken aus.
Auch beim Äußeren bin ich eher unentschieden, klar die sj200 ist sehr aussergewöhnlich, ein wirklich schönes Instrument, aber auch ein wenig arg aufdringlich.

Ist wie bei Frauen, bei den blonden schaut man zuerst hin, die dunkelhaarigen entwickeln Ihren Reiz auf den 2. Blick :)
 
Schönes Review!!!:great:

....und klasse Hörbeispiele. Gut gemacht, Mik und PU auf die unterschiedlichen Kanäle zu legen. Akustikgitarren aufzunehmen ist ja eine echte Wissenschaft für sich und mit den eingebauten PUs noch mal mehr. Mir ist die rein akustische Seite da wichtiger.

Über ein "Besser" oder "Schlechter" zu philosophieren macht hier IMO überhaupt kein Sinn (hat ja auch niemand...). Die Unterschiede der den Gitarren wurden schön heraus gearbeitet. Die SJ-200 ist IMO genau das woher man sie kennt, ein (Rock-)Band-Gitarre, die sehr spektakulär ausschaut und sich im Bandgefüge gut durchsetzt. Die J-45 passt dagegen IMO besser ins (Delta-)Blueslager. Solo gespielt ist sie schmeichelnder, hat viel "Tiefe" im Ton braucht weniger Unterstützung durch andere Instrumente.
 
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Super review!
Boah die SJ200 klingt echt wahnsinnig gut!
 

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