Hyrael
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Faith Eclipse Venus
Bereits seit längerem war ich auf der Suche nach einer passenden Westerngitarre. Ich als fortgeschrittener Gitarrist, der nun seit über vier Jahren auf seiner Les Paul und Pacifica rumklippert, konnte bereits vor einiger Zeit meine Liebe zur Westerngitarre entdecken. Der Kauf eines brauchbaren Instruments war bisher aus finanziellen Gründen aber immer recht schwierig.
Nach langem Sparen, Recherchieren und Anspielen habe ich mir nun endlich eine Western gegönnt - und zwar eine Faith Eclipse Venus in glänzendem, schwarzen Finish. Nur wie kam ich auf diese Gitarre, dessen Name wohl nur den wenigsten ein Begriff ist?
Ich war auf der Suche nach einer Gitarre, die meinen Ansprüchen gerecht wird - somit waren zumindest eine massive Decke, hochwertige Mechaniken, ein brauchbares Pickupsystem, ein Cutaway und ein schwarzes Finish - möglichst in Jumbo oder Grand Auditoriumshape - vorausgesetzt. Bei einem Budget von etwa 600€ mag man solche Gitarren zwar in Massen empfohlen bekommen, aber wenn man schon die Möglichkeit hat, sich so ein Instrument zu kaufen, sollte man sich wirklich sichergehen, das Beste daraus zu machen.
Nach langer Recherche wurde mir im Forum von ultimate-guitar.com, wo eine Unmenge an Benutzern mir zig Instrumente empfohlen, vor allem Gitarren der Marke "Faith" ans Herz gelegt, im speziellen von der Eclipse Serie.
Faith ist, wie bereits oben erwähnt, hierzulande ein eher unbekannter Name, zählt in Großbritannien - wo auch deren Sitz ist - aber zu einem der führenden Gitarrenunternehmen. Die Gitarren werden in Indonesien handgefertigt, in England endkontrolliert & eingestellt und von dort aus vertrieben.
Mein Augenmerk fiel vor allem auf das Venus-Modell der Eclipse Serie, die mir vor allem durch ihr optisches Aussehen und Spezifikationen zusprach. Die Spezifikationen sehen folgendermaßen aus :
Optik :
Wie bereits erwähnt ist der Korpus der Gitarre mit einem schwarzen, hochglänzendem Polyurethanlack lackiert. Dieser gefällt mir persönlich optisch besser als matte Lackierungen. Ein Manko ist diesbezüglich natürlich, dass Staub, Fingerabdrücke usw. sehr leicht zu sehen sind, vor allem, wenn man die Gitarre gegen das Licht hält. Stört mich aber keinesfalls, da ich meine Gitarren sowieso sehr behutsam behandle und pflege.
Das beidseite, helle Ahornbindung stimmt sich sehr gut mit dem Lack ab, auch die schimmernde Verzierung um das Schallloch gefällt. Auch die (einzige) Groffbretteinlage am 12. Bund, der schimmernde "Faith"-Schriftzug am und das goldgeschriebene "eclipse" am Kopf geben der Gitarre einen gewissen düsteren - , aber edlen Hauch. Auch das Griffbrett und Bridge (mit Pins) aus dunkelbraunem bis schwarzem Ebenholz untermalen das. Kurz gesagt, die Gitarre wirkt meiner Meinung nach nicht überladen - eher sogar schlicht -, was sie aber doch sehr edel wirken lässt.
Der Hardcase wirkt mit seiner schlichten Lederoptik sehr klassisch, und keineswegs billig. Soweit ich informiert bin, haben die neueren Modelle der Eclipse Serie einen schwarzen Koffer.
Verarbeitung :
Die Gitarre ist einwandfrei verarbeitet. Das Setup vom Werk (welches auch mit Unterschrift auf dem Etikett vermerkt ist) ist sehr gut eingestellt. Zwar nicht die niedrigste Saitenlage, aber sehr gut ohne Saitenschnarren bespielbar. Die Stimmstabilität ist meines Erachtens sehr gut, wie ich es von den meisten Grover-Mechaniken gewohnt bin. Auch die Knöpfe des Preamps lassen sich angenehm bedienen und machen einen soliden Eindruck. Überstehende Bünde oder sonstiges gibt es nicht zu bemängeln, in allem einfach top.
Der mitgeliefere Hardcase ist für den Preis der Gitarre angemessen. Er hält zwar nicht mit dem Gibson-Case meiner Les Paul mit, verrichtet seine Sache aber locker ausreichend. Drei Schließscharnieren finde ich persönlich zwar um zumindest eine zu wenig, aber der Koffer öffnet sich sicher nicht. Notfalls kann man diesen auch über ein in einer Scharniere integriertes Schloss abschließen. Die braune Ausfütterung ist angenehm weich und schützt die Gitarre sicher. Auch ein eingebautes Fach für Saiten, Stimmgerät usw. ist dabei.
Bespielbarkeit :
Dank dem eher dünnem Hals (43mm beim ersten Bund) ist die Gitarre sehr angenehm bespielbar, dank dem Cutaway auch in den höheren Lagen nicht. Ein Kleben am Hals bei verschwitzten Händen gibt es kaum, da dieser relativ matt lackiert ist. Die Größe der Gitarre ist für meine Körpergröße (1,82m) im Stehen sehr angenehm. Folgende Maße weißt das gute Stück ( ) auf :
Der Klang der Gitarre hat mich total umgehauen. Nach Stimmen der von Werk aus aufgespannten Saiten (Elixir) begrüßte mich ein wahnsinniger Klang. Sehr brilliant (ich spiele hauptsächlich mit dünnen Picks ~ 0,7-1mm) und singt richtig vor sich hin, ich würde den Klang als sehr ausgewogen beschreiben. Sowohl Bässe und Mitten, als auch die Höhen sind gleichmäßig hörbar (wobei die Mitten vl. ein kleines bisschen dominieren). Dank der gleichmäßig schwingenden, massiven Hölzer hat die Gitarre auch ein ausgezeichnetes Sustain - einfach ein wundervoller Klang.
Verstärkt konnte ich den Klang nicht wirklich testen, da ich leider keinen vernünftigen Akustik-Amp habe. Aber verstärkt liefert mir die Gitarre genau das, was ich haben möchte, nämlich Klangvariation ohne Ende. Durch den eingebauten Shadow-Preamp kann man Bässe, Mitten und Höhen flexibel anpassen, aber auch Phasenumkerung, ein manuelles Ausblenden des Equalizers und ein sog. "Notch" Knopf (der, soweit ich weiß, den Sound so beeinflusst, um mögliche Rückkopplungen zu minimieren). ermöglichen mehr Variation. Natürlich lässt sich der gesamte Output der Gitarre mit einem Volume-Drehknopf regeln.
Dass die Gitarre sehr gut in Stimmung bleibt, kann man desweiteres auch mit dem eingebauten Tuner überprüfen. Dieser zeigt durch Pegel an, auf welche Tonhöhe die Gitarre gestimmt ist und wie nah sie am nächsten ganzen Ton dran ist, somit ist ein exaktes Stimmen sehr gut möglich. Anzumerken wäre, dass bei aktivieren des Tuners die gesamte Tonausgabe stummgeschalten wird, meiner Meinung nach sehr hilfreich, da man somit nichts am Volume-Pegel ändern muss.
Kosten & Lieferumfang :
Ich habe mir die Gitarre aus England importiert und insg. 499£ (damals ~ 595€) inkl. Versand gezahlt. Dabei enthalten waren die Gitarre mit sämtlichen Etiketten, der Hardcase, sowie ein Koffer für das Schloss des Cases.
Fazit :
Das Preis/Leistungsverhältnis ist, so denke ich, nur sehr schwer zu schlagen. Für das Geld habe ich noch keine Gitarre mit vergleichbaren verbauten Materialien, Verarbeitung und Klang gespielt. Einer Yamaha FGX720 oder CPX700, die ich mir ursprünglich kaufen wollte, ist sie insgesamt um einiges überlegen, auch teureren Modellen, die den Preis der Faith Eclipse Venus um einiges übersteigen.
Jeder, der sich den Kauf einer Westerngitarre plant, sollte sich unbedingt einmal diese Gitarre (oder wohl eher allgemein alle Gitarren der Eclipse Reihe) ansehen. Für mich als Hobbygitarrist, der ab und an Studioaufnahmen macht, ist klar, dass ich in Zukunft keine weitere Westerngitarre mehr brauchen werde.
Der wohl bisher lohnendste Kauf für mich, einfach top - klare Kaufempfehlung.
Bilder :
http://www.flickr.com/photos/56442464@N06/sets/72157625486041182/
Videos :
http://www.youtube.com/watch?v=6_NSeJSEe0s (Natural-Version, auch weitere Videos zur Eclipse Serie zu finden)
Tonbeispiele :
Folgen demnächst
Gruß,
Lukas
Bereits seit längerem war ich auf der Suche nach einer passenden Westerngitarre. Ich als fortgeschrittener Gitarrist, der nun seit über vier Jahren auf seiner Les Paul und Pacifica rumklippert, konnte bereits vor einiger Zeit meine Liebe zur Westerngitarre entdecken. Der Kauf eines brauchbaren Instruments war bisher aus finanziellen Gründen aber immer recht schwierig.
Nach langem Sparen, Recherchieren und Anspielen habe ich mir nun endlich eine Western gegönnt - und zwar eine Faith Eclipse Venus in glänzendem, schwarzen Finish. Nur wie kam ich auf diese Gitarre, dessen Name wohl nur den wenigsten ein Begriff ist?
Ich war auf der Suche nach einer Gitarre, die meinen Ansprüchen gerecht wird - somit waren zumindest eine massive Decke, hochwertige Mechaniken, ein brauchbares Pickupsystem, ein Cutaway und ein schwarzes Finish - möglichst in Jumbo oder Grand Auditoriumshape - vorausgesetzt. Bei einem Budget von etwa 600€ mag man solche Gitarren zwar in Massen empfohlen bekommen, aber wenn man schon die Möglichkeit hat, sich so ein Instrument zu kaufen, sollte man sich wirklich sichergehen, das Beste daraus zu machen.
Nach langer Recherche wurde mir im Forum von ultimate-guitar.com, wo eine Unmenge an Benutzern mir zig Instrumente empfohlen, vor allem Gitarren der Marke "Faith" ans Herz gelegt, im speziellen von der Eclipse Serie.
Faith ist, wie bereits oben erwähnt, hierzulande ein eher unbekannter Name, zählt in Großbritannien - wo auch deren Sitz ist - aber zu einem der führenden Gitarrenunternehmen. Die Gitarren werden in Indonesien handgefertigt, in England endkontrolliert & eingestellt und von dort aus vertrieben.
Mein Augenmerk fiel vor allem auf das Venus-Modell der Eclipse Serie, die mir vor allem durch ihr optisches Aussehen und Spezifikationen zusprach. Die Spezifikationen sehen folgendermaßen aus :
- Decke: Engelmann-Fichte, massiv
- Boden und Zargen: indonesisches Rosewood, massiv
- Hals: indonesisches Mahagoni
- Griffbrett: Makassar-Ebenholz
- Binding: Ahorn
- Bridge & Pins : Ebenholz
- Griffbrett Einlage: Faith "F" am 12. Bund
- Anzahl der Bünde: 20
- Mensur: 645 mm
- Steg: Ebenholz
- Sattel : Graphtec NuBone
- Sattelbreite: 43 mm
- Mechanik: Grover, vergoldet
- Rosette: Abalone
- Tonabnehmer: Shadow NanoFlex pickup und SHT-Pro Preamp, inkl. Stimmgerät
- Lackierung ( Korpus ): Schwarzer, glänzender Polyurethanlack
- Lackierung ( Hals ) : Matt
- Halsstab : 2-weg
- Bracing : Quarter-Sawn, Scalloped X-Bracing
Optik :
Wie bereits erwähnt ist der Korpus der Gitarre mit einem schwarzen, hochglänzendem Polyurethanlack lackiert. Dieser gefällt mir persönlich optisch besser als matte Lackierungen. Ein Manko ist diesbezüglich natürlich, dass Staub, Fingerabdrücke usw. sehr leicht zu sehen sind, vor allem, wenn man die Gitarre gegen das Licht hält. Stört mich aber keinesfalls, da ich meine Gitarren sowieso sehr behutsam behandle und pflege.
Das beidseite, helle Ahornbindung stimmt sich sehr gut mit dem Lack ab, auch die schimmernde Verzierung um das Schallloch gefällt. Auch die (einzige) Groffbretteinlage am 12. Bund, der schimmernde "Faith"-Schriftzug am und das goldgeschriebene "eclipse" am Kopf geben der Gitarre einen gewissen düsteren - , aber edlen Hauch. Auch das Griffbrett und Bridge (mit Pins) aus dunkelbraunem bis schwarzem Ebenholz untermalen das. Kurz gesagt, die Gitarre wirkt meiner Meinung nach nicht überladen - eher sogar schlicht -, was sie aber doch sehr edel wirken lässt.
Der Hardcase wirkt mit seiner schlichten Lederoptik sehr klassisch, und keineswegs billig. Soweit ich informiert bin, haben die neueren Modelle der Eclipse Serie einen schwarzen Koffer.
Verarbeitung :
Die Gitarre ist einwandfrei verarbeitet. Das Setup vom Werk (welches auch mit Unterschrift auf dem Etikett vermerkt ist) ist sehr gut eingestellt. Zwar nicht die niedrigste Saitenlage, aber sehr gut ohne Saitenschnarren bespielbar. Die Stimmstabilität ist meines Erachtens sehr gut, wie ich es von den meisten Grover-Mechaniken gewohnt bin. Auch die Knöpfe des Preamps lassen sich angenehm bedienen und machen einen soliden Eindruck. Überstehende Bünde oder sonstiges gibt es nicht zu bemängeln, in allem einfach top.
Der mitgeliefere Hardcase ist für den Preis der Gitarre angemessen. Er hält zwar nicht mit dem Gibson-Case meiner Les Paul mit, verrichtet seine Sache aber locker ausreichend. Drei Schließscharnieren finde ich persönlich zwar um zumindest eine zu wenig, aber der Koffer öffnet sich sicher nicht. Notfalls kann man diesen auch über ein in einer Scharniere integriertes Schloss abschließen. Die braune Ausfütterung ist angenehm weich und schützt die Gitarre sicher. Auch ein eingebautes Fach für Saiten, Stimmgerät usw. ist dabei.
Bespielbarkeit :
Dank dem eher dünnem Hals (43mm beim ersten Bund) ist die Gitarre sehr angenehm bespielbar, dank dem Cutaway auch in den höheren Lagen nicht. Ein Kleben am Hals bei verschwitzten Händen gibt es kaum, da dieser relativ matt lackiert ist. Die Größe der Gitarre ist für meine Körpergröße (1,82m) im Stehen sehr angenehm. Folgende Maße weißt das gute Stück ( ) auf :
- Breite 1. Rundung: 29cm
- Breite 2. Rundung : 38cm
- Breite zwischen den Rundungen (Einstülpung) : 24cm
- Tiefe : Zwischen 10,5 und 11,5cm (da gewölbter Boden)
- Gesamtlänge : 102cm
Der Klang der Gitarre hat mich total umgehauen. Nach Stimmen der von Werk aus aufgespannten Saiten (Elixir) begrüßte mich ein wahnsinniger Klang. Sehr brilliant (ich spiele hauptsächlich mit dünnen Picks ~ 0,7-1mm) und singt richtig vor sich hin, ich würde den Klang als sehr ausgewogen beschreiben. Sowohl Bässe und Mitten, als auch die Höhen sind gleichmäßig hörbar (wobei die Mitten vl. ein kleines bisschen dominieren). Dank der gleichmäßig schwingenden, massiven Hölzer hat die Gitarre auch ein ausgezeichnetes Sustain - einfach ein wundervoller Klang.
Verstärkt konnte ich den Klang nicht wirklich testen, da ich leider keinen vernünftigen Akustik-Amp habe. Aber verstärkt liefert mir die Gitarre genau das, was ich haben möchte, nämlich Klangvariation ohne Ende. Durch den eingebauten Shadow-Preamp kann man Bässe, Mitten und Höhen flexibel anpassen, aber auch Phasenumkerung, ein manuelles Ausblenden des Equalizers und ein sog. "Notch" Knopf (der, soweit ich weiß, den Sound so beeinflusst, um mögliche Rückkopplungen zu minimieren). ermöglichen mehr Variation. Natürlich lässt sich der gesamte Output der Gitarre mit einem Volume-Drehknopf regeln.
Dass die Gitarre sehr gut in Stimmung bleibt, kann man desweiteres auch mit dem eingebauten Tuner überprüfen. Dieser zeigt durch Pegel an, auf welche Tonhöhe die Gitarre gestimmt ist und wie nah sie am nächsten ganzen Ton dran ist, somit ist ein exaktes Stimmen sehr gut möglich. Anzumerken wäre, dass bei aktivieren des Tuners die gesamte Tonausgabe stummgeschalten wird, meiner Meinung nach sehr hilfreich, da man somit nichts am Volume-Pegel ändern muss.
Kosten & Lieferumfang :
Ich habe mir die Gitarre aus England importiert und insg. 499£ (damals ~ 595€) inkl. Versand gezahlt. Dabei enthalten waren die Gitarre mit sämtlichen Etiketten, der Hardcase, sowie ein Koffer für das Schloss des Cases.
Fazit :
Das Preis/Leistungsverhältnis ist, so denke ich, nur sehr schwer zu schlagen. Für das Geld habe ich noch keine Gitarre mit vergleichbaren verbauten Materialien, Verarbeitung und Klang gespielt. Einer Yamaha FGX720 oder CPX700, die ich mir ursprünglich kaufen wollte, ist sie insgesamt um einiges überlegen, auch teureren Modellen, die den Preis der Faith Eclipse Venus um einiges übersteigen.
Jeder, der sich den Kauf einer Westerngitarre plant, sollte sich unbedingt einmal diese Gitarre (oder wohl eher allgemein alle Gitarren der Eclipse Reihe) ansehen. Für mich als Hobbygitarrist, der ab und an Studioaufnahmen macht, ist klar, dass ich in Zukunft keine weitere Westerngitarre mehr brauchen werde.
Der wohl bisher lohnendste Kauf für mich, einfach top - klare Kaufempfehlung.
Bilder :
http://www.flickr.com/photos/56442464@N06/sets/72157625486041182/
Videos :
http://www.youtube.com/watch?v=6_NSeJSEe0s (Natural-Version, auch weitere Videos zur Eclipse Serie zu finden)
Tonbeispiele :
Folgen demnächst
Gruß,
Lukas
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