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Gast236844
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Hallo liebe Community,
nachdem meine über ca. 6 Monate andauernde Suche - mit vielen Hin und Her's - nun doch endlich ein Ende gefunden hat und ich mich vor gut 3 Wochen endlich zum Kauf einer neuen Gitarre durchringen konnte, möchte ich das Ganze mit einem kleinen Review würdigen!
Die Suche:
Die Reise begann in etwa 2005/2006, als ich noch zur Schule ging und mit den Toten Hosen meine erste große Musik-Liebe gefunden habe. Ich wollte jedes einzelne Lied, das ich von Ihnen kannte nachspielen, habe nach Tabs gesucht und mich mit meinem 100 Anfänger-Set (Crate gt15r-Amp und Stagg "Strat"-Nachbau) hingesetzt. Leider konnte ich weder wirklich gut spielen noch machte es mir den erhofften Spaß, sodass ich nach ca. 1 Jahr (inkl. Musikschule mit Lehrer) das Instrument beiseite gelegt habe, um mich wieder mit voller Konzentration dem Tennis zu widmen.
Doch die Musik ließ mir keine Ruhe und als ich am Übergang zwischen Matura/Bundesheer/Studium war, bekam ich von einem Tennis-Kollegen die DVD "Eric Clapton - Live in Hyde Park" geschenkt. Ich hab' sie damals sicher 5x/Woche angeschaut und konnte den Großteil der Soli schon auswendig mitsummen - ich war gefesselt. Von dort an, es war dann ca. 2010, musste ich unbedingt wieder Gitarre spielen - ich war wie besessen. Leider war meine Stagg-Gitarre bereits verstaubt, verzogen und kaputt, sodass ich meinen ehemaligen Gitarrenlehrer um ein Gebraucht-Instrument gefragt habe...so kam ich zu meiner Cort G-290. Ein schönes, gut bespielbares und nicht schlecht klingendes Instrument - für's Erste. Damals kam ich auch zu einem gebrauchten Crate Vintage Club 50W Amp, ein cooles Teil.
Es kam die erste Band, wir spielten drei gemeinsame Auftritte und coverten Die Toten Hosen, Black Sabbath, Eric Clapton, Die Beatles, etc. Man wird besser, entwickelt konkrete Soundvorstellung, schaut sich Videos anderer Gitarristen und von Gitarre-Reviews an. Bei mir waren es eigentlich hauptsächlich Fender Strats, ich habe neben Eric Clapton (mein großer Held) auch noch Rory Gallagher, David Gilmour, Jimi Hendrix, John Mayer, Kenny Wayne Shepherd für mich entdeckt. Aber auch Warren Haynes, Neil Young, Derek Trucks und die Allman Brothers überhaupt haben sich in meinem musikalischen Universum festgesetzt. Also eher weg vom Punk-Rock, hin zu Blues in all seinen Spiel-Formen. Aber auch ein was ganz anderes: Long Distance Calling, Porcupine Tree, Tool.
Also auf die Suche nach einer schönen Fender Strat - der große Traum von der Eric Clapton Signature Strat, am besten Custom Shop, 3000 Ja, irgendwann. Dann die Überforderung...wozu all die Strats? Von 500 bis 4000, was ist der Unterschied? Warum diese, warum jene? 3 Single Coils, doch eine Humbucker im Steg? Erste Zweifel an der Marke Fender (schlechte Verarbeitung, schlechte Qulitätskontrollen, und und und) - was liest man nicht alles. Es gibt mittlerweile schon deutlich bessere Instrumente, die wesentlich mehr "können", für das gleiche oder weniger Geld. Und so bin ich auf Music Man gestoßen - Silhouette Special, Luke 3? Schöne Gitarren, gut zu bespielen, wow. Dann eine Duesenberg getestet, sehr schöne Gitarre, cooler Klang, wow. So viele Gitarren...Was soll ich nehmen? Gibson Les Paul mit 2 Humbuckern? Eine Duesenberg - auch was sehr besonderes? Doch ne Music Man? Welche? Fender? Ja, aber wieviel Geld soll ich ausgeben und lohnt sich der Mehrpreis bei Fender? Vielseitig muss sie sein, aber ich will klingen wie Eric Clapton...und Rory Gallagher...und Warren Haynes Schalflose Nächte, stundenlanges Suchen und Lesen im Internet ...........................
Die Gitarre:
Bis ich eines Tages in einen kleinen (aber feinen) Wiener Gitarrenladen gegangen bin, der gerade eine 2013er American Standard Strat HSS MN BLK lagernd hatte. Maple Neck musste es sein, gefällt mir (optisch) einfach besser. Vermutlich weil Eric Clapton das auch so spielt!? Schwarz ist sie auch, auch wie bei Eric Clapton. Diamondback-Humbucker im Steg und Custom Shop Fat 50s Pick-Ups in der Mitten- und am Halsposition und eher modernerem C-Shaping. Angespielt, gut hingehört...klingt geil! Herumgedreht, nach Mängeln gesucht...nix gefunden. Ich glaube, das Teil ist geil...20 Minuten später humple ich mit einem Koffer im Arm und einem Bänderriss im Knöchel (vom Tennis) durch Wien und schleppe meine neue Gitarre nach Hause! Es war, obwohl ich lange gesucht habe, eine spontane Entscheidung. Eigentlich habe ich zum Schluss eher in Richtung Duesenberg 49er tendiert. Aber als ich diese Gitarre dann in der Hand hatte, musste ich einfach zuschlagen. Ich konnte nicht anders. Endlich habe ich mich entschieden. Eine große Last wurde mir genommen. Die Suche hatte ein Ende!
Die Specs:
Bevor ich hier großartig alles reinkopiere, verweise ich für Details einfach mal auf die offizielle Fender Seite:
http://www.fender.com/de-AT/series/...ard-stratocaster-hss-maple-fingerboard-black/
Erste Sound-Eindrücke:
Mittlerweile habe ich die Gitarre ziemlich genau 3 Wochen. Und ich habe sie auch schon ausführlich gespielt, um mir ein Bild machen zu können:
"Trocken" klingt die Gitarre im Vergleich zu meinen Vorgänger-Gitarren sehr laut und schon sehr stratig, man hört den Twang, so habe ich mir das vorgestellt. Wenn sie auf dem Schoß liegt, spärt man richtig, wie die Gitarre vibriert. Viel Sustain. Wow!
Über meinen Crate Vintage Club klingt das schon ziemlich genau so wie das, wo ich immer hinwollte. Rory Gallagher, Eric Clapton (ala Derek and The Dominos)...jaaa. Aber im Steg fett, nicht so schneidig dünn. Das hat mir nie gefallen an den "normalen" Strats, die ich probiert habe. Vielseitig ist sie, genau das, was ich brauche für meine aktuelle Cover-Band.
Hauptsächlich spiele ich über mein digitech rp255 mit Kopfhörern, um die Nachbarn nicht zu verstören. Ich kann darin einen Vox AC 30, einen Fender Twin Reverb, und einige Marshalls simulieren. Auch da klingt die Gitarre jeweils wirklich gut. Im Hals nach Hendrix. Das Intro von Hey Joe klingt schon fast wie auf der CD - YES!
Und dann gestern: Im Proberaum steht auf einmal dieser Marshall JCM 800. WOOW. Gibt es nicht! Wie geil? Oh nein, ich will da nie wieder raus. Noch nie hatte ich solch Gänsehaut wie beim Spielen dieser Kombination...
Die Bespielbarkeit:
Die Gitarre ist super zu bespielen - soviel vorweg. Die Saitenlage ist nicht so flach wie bei Ibanze-shredder-Gitarren, aber nicht zu hoch. Ich finde es genau richtig, es schnarrt nichts! Der Hals ist, für Fender Strats, wohl eher auf der dünneren Seite. Er könnte vielleicht eine Spur dicker sein, vielleicht bekäme der Ton dann nochmal einen Schub nach oben, wer weiß!? Kann ich hier nicht beurteilen. Der Hals ist lackiert, aber auf der Rückseite nicht ganz glatt, sondern eher leicht mattiert. Wäre er glatt zulackiert, wäre es ein Grund gewesen, die Gitarre nicht zu nehmen. Ich schwitze sehr viel und habe immer das Gefühl, dass ich dann kleben bleiben...ein unangenehmes Gefühl.
Alle Potis laufen einwandfrei, nicht zu leicht- und nicht zu schwergängig, kein Eiern. Das Einzige, woran ich mich noch gewöhnen muss: Der 5-Way-Switch geht relativ leichtgängig und liegt sehr nahe bei den Saiten, sodass ich momentan noch desöfteren während dem spielen ankomme. Vor allem, wenn ich Rythmusarbeit mit 16tel-Noten mache und die rechte Hand sehr schnell arbeitet. Wenn dann plötzlich statt der 2er oder 3er Postion der Humbucker aktiv wird, kann das schon mal eigenartig klingen, der ist doch deutlich lauter als die Single-Coils.
Die Gitarre hat ein Vintage-Tremolo. Bis jetzt habe ich nie mit Tremolo gespielt, bei meiner Cort ließ ich es sogar blockieren, um die Stimmstabilität zu verbessern. Das hatte ich hier auch vor, aber mittlerweile lerne ich damit umzugehen und es kann doch immer wieder zu schönen Effekten genutzt werden.
Die Gitarre ist sehr stimmstabil. Egal, ob sie zwei Tage im verschlossenen Koffer liegt oder ob ich zwei Stunden durchspiele (inkl. leichtem bis moderatem Tremolo-Einsatz) oder ob wir 1,5 Stunden im warmen, feuchten Proberaum spielen. Ich muss nur selten und dann minimal nachstimmen - vor allem die G-Saite. Aber nichts tragisches. Da bin ich von der Cort viel Schlimmeres gewohnt
Die Verarbeitung:
Was habe ich nicht schon alles über Strats gelesen. Fast hätte ich mich davon abhalten lassen, mir meinen Traum zu erfüllen. Aber ich kann das alles definitiv nicht bestätigen.
Die Gitarre ist einwandfrei - perfekt traue ich mich nicht zu schreiben, weil ich nicht alle Gitarren dieser Welt kenne - verarbeitet. Keine Macken, Lackfehle, überstehende Bünde, eiernde Potis oder was es sonst noch zu bemänglen geben könnte. Ich habe die Gitarre schon ein paar Mal "untersucht", um vielleicht doch irgendwas zu sehen, aber ich finde nichts. Sollte mir doch noch etwas unterkommen, werde ich es hier auf jeden Fall sofort nachtragen.
Der Verkäufer hat mir das Instrument außerdem nochmal von oben bis unten eingestellt, bevor er es in den Koffer gepackt hat. Also ist meine neue Fender auch super eingestellt. Tremolo, Halskrümmung, Saitenlage - alles ok
Aja, die Hardware (Pickup-Kappen und Potis) sind leicht angegilbt, was der Gitarre ein wenig ein Vintage-Feeling verleiht. Ich finde, dass es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, aber es sieht trotzdem chique aus.
Der Sound:
Was soll ich sagen: Wow! 5 Positionen, 5 verschieden Grundsounds, aber unendlich viele Variationen.
1.) Im Hals klingt die Gitarre sehr bassig, fett und schmatzig. Besser kann ich mir das eigentlich nicht mehr wirklich vorstellen. Jimi Hendrix lässt grüßen. Eigentlich alles Soli laufen über diesen Pickups - Suchtgefahr.
2.) Die erste Zwischenposition klingt ähnlich zur Halsposition, aber dünner, etwas twangiger - typisch Zwischenposition halt. Meine Funk- oder Folk-Stellung für Clean-Sachen. Bob Dylan, Austropop, alles machbar.
3.) Die Mittenposition nehme ich ebenfalls für Funk oder Clean-Sachen. Bisschen mehr output als die 2er-Stellung
4.) Mein Blues-Gebiet. Hier stratelt es mächtig. Derek and the Dominos - JAAAAA!
5.) Der Humbucker: deutlich mehr output als alle anderen Positionen und das ist gut so. Clean nutze ich ihn selten. Hier ist mein Rock-Wohnzimmer. Green Day, Black Sabbath, The Clash. Mit ein wenig drehen an Volume und Tone bekommt hier alles sehr gut hin. Klar, es fehlt diese Wärme einer Gibson Les Paul, aber es ist bei weitem nicht so schneidig wie eine Tele oder eine SSS-Strat. Also das Vielseitigkeits-Argument sticht hier voll und ganz zu Und ich vermisse den schneidenden Steg-Sound keineswegs. Den hab ich nie wirklich gemocht!
Die Potis:
Klangregelung an der Gitarre ist sehr, sehr dynamisch, sehr empfindlich. Ich spiele ausschließlich über den Gain-Channel des jeweiligen Amps (gain bei ca. 1 Uhr) und regle mit dem Volume auf clean runter, wenn ich es denn brauche. Volume 2 bis ca. 6 ist super für Bob Dylan, o.Ä. Dann wird's crunchig. Voll aufgedreht zerrt es dann so richtig. Und dann noch auf den Humbucker schalten: mehr gain brauche ich einfach nicht. Und die Tone-Potis sind ebenfalls sehr vielseitig und lassen sehr viel Spielraum für Sound-Variationen!
Zubehör:
Mit von der Partie ist ein stabiler Fender-Koffer, ein Poliertuch, ein bisschen ein Werkzeug (passender Inbus, Tremolohebel + -ersatzkappe, noch ein -Schlüsselchen) und die ganze Zettelwirtschaft mit Garantie, Fender-Heftchen, "Bedienungsanleitung", etc. und natürlich ein orig. Fender-Kabel sowie ein Fender Gurt.
Fazit:
Ich habe ca. 1260 für mein neues Baby ausgegeben und bin mit der Gitarre sehr zufrieden. Nach gut 3 Wochen könnte ich nicht sagen, dass ich irgendwas an der Gitarre ändern würde. Eigentlich ist es genau das, was ich mir vorgestellt habe. Trotzdem ein kleines Pro/Contra:
Pro:
- Sound
- Optik
- Verarbeitung
- Bespielbarkeit
Contra:
- Angegilbte Hardware müsste nicht sein
- 5-Way-Switch sehr nah an den Saite und sehr leichtgängig, sodass ich noch öfters ankomme
Bilder:
Anbei gibt's noch ein paar Bilder, damit ihr euch vorstellen könnt, wovon ich hier rede:
nachdem meine über ca. 6 Monate andauernde Suche - mit vielen Hin und Her's - nun doch endlich ein Ende gefunden hat und ich mich vor gut 3 Wochen endlich zum Kauf einer neuen Gitarre durchringen konnte, möchte ich das Ganze mit einem kleinen Review würdigen!
Die Suche:
Die Reise begann in etwa 2005/2006, als ich noch zur Schule ging und mit den Toten Hosen meine erste große Musik-Liebe gefunden habe. Ich wollte jedes einzelne Lied, das ich von Ihnen kannte nachspielen, habe nach Tabs gesucht und mich mit meinem 100 Anfänger-Set (Crate gt15r-Amp und Stagg "Strat"-Nachbau) hingesetzt. Leider konnte ich weder wirklich gut spielen noch machte es mir den erhofften Spaß, sodass ich nach ca. 1 Jahr (inkl. Musikschule mit Lehrer) das Instrument beiseite gelegt habe, um mich wieder mit voller Konzentration dem Tennis zu widmen.
Doch die Musik ließ mir keine Ruhe und als ich am Übergang zwischen Matura/Bundesheer/Studium war, bekam ich von einem Tennis-Kollegen die DVD "Eric Clapton - Live in Hyde Park" geschenkt. Ich hab' sie damals sicher 5x/Woche angeschaut und konnte den Großteil der Soli schon auswendig mitsummen - ich war gefesselt. Von dort an, es war dann ca. 2010, musste ich unbedingt wieder Gitarre spielen - ich war wie besessen. Leider war meine Stagg-Gitarre bereits verstaubt, verzogen und kaputt, sodass ich meinen ehemaligen Gitarrenlehrer um ein Gebraucht-Instrument gefragt habe...so kam ich zu meiner Cort G-290. Ein schönes, gut bespielbares und nicht schlecht klingendes Instrument - für's Erste. Damals kam ich auch zu einem gebrauchten Crate Vintage Club 50W Amp, ein cooles Teil.
Es kam die erste Band, wir spielten drei gemeinsame Auftritte und coverten Die Toten Hosen, Black Sabbath, Eric Clapton, Die Beatles, etc. Man wird besser, entwickelt konkrete Soundvorstellung, schaut sich Videos anderer Gitarristen und von Gitarre-Reviews an. Bei mir waren es eigentlich hauptsächlich Fender Strats, ich habe neben Eric Clapton (mein großer Held) auch noch Rory Gallagher, David Gilmour, Jimi Hendrix, John Mayer, Kenny Wayne Shepherd für mich entdeckt. Aber auch Warren Haynes, Neil Young, Derek Trucks und die Allman Brothers überhaupt haben sich in meinem musikalischen Universum festgesetzt. Also eher weg vom Punk-Rock, hin zu Blues in all seinen Spiel-Formen. Aber auch ein was ganz anderes: Long Distance Calling, Porcupine Tree, Tool.
Also auf die Suche nach einer schönen Fender Strat - der große Traum von der Eric Clapton Signature Strat, am besten Custom Shop, 3000 Ja, irgendwann. Dann die Überforderung...wozu all die Strats? Von 500 bis 4000, was ist der Unterschied? Warum diese, warum jene? 3 Single Coils, doch eine Humbucker im Steg? Erste Zweifel an der Marke Fender (schlechte Verarbeitung, schlechte Qulitätskontrollen, und und und) - was liest man nicht alles. Es gibt mittlerweile schon deutlich bessere Instrumente, die wesentlich mehr "können", für das gleiche oder weniger Geld. Und so bin ich auf Music Man gestoßen - Silhouette Special, Luke 3? Schöne Gitarren, gut zu bespielen, wow. Dann eine Duesenberg getestet, sehr schöne Gitarre, cooler Klang, wow. So viele Gitarren...Was soll ich nehmen? Gibson Les Paul mit 2 Humbuckern? Eine Duesenberg - auch was sehr besonderes? Doch ne Music Man? Welche? Fender? Ja, aber wieviel Geld soll ich ausgeben und lohnt sich der Mehrpreis bei Fender? Vielseitig muss sie sein, aber ich will klingen wie Eric Clapton...und Rory Gallagher...und Warren Haynes Schalflose Nächte, stundenlanges Suchen und Lesen im Internet ...........................
Die Gitarre:
Bis ich eines Tages in einen kleinen (aber feinen) Wiener Gitarrenladen gegangen bin, der gerade eine 2013er American Standard Strat HSS MN BLK lagernd hatte. Maple Neck musste es sein, gefällt mir (optisch) einfach besser. Vermutlich weil Eric Clapton das auch so spielt!? Schwarz ist sie auch, auch wie bei Eric Clapton. Diamondback-Humbucker im Steg und Custom Shop Fat 50s Pick-Ups in der Mitten- und am Halsposition und eher modernerem C-Shaping. Angespielt, gut hingehört...klingt geil! Herumgedreht, nach Mängeln gesucht...nix gefunden. Ich glaube, das Teil ist geil...20 Minuten später humple ich mit einem Koffer im Arm und einem Bänderriss im Knöchel (vom Tennis) durch Wien und schleppe meine neue Gitarre nach Hause! Es war, obwohl ich lange gesucht habe, eine spontane Entscheidung. Eigentlich habe ich zum Schluss eher in Richtung Duesenberg 49er tendiert. Aber als ich diese Gitarre dann in der Hand hatte, musste ich einfach zuschlagen. Ich konnte nicht anders. Endlich habe ich mich entschieden. Eine große Last wurde mir genommen. Die Suche hatte ein Ende!
Die Specs:
Bevor ich hier großartig alles reinkopiere, verweise ich für Details einfach mal auf die offizielle Fender Seite:
http://www.fender.com/de-AT/series/...ard-stratocaster-hss-maple-fingerboard-black/
Erste Sound-Eindrücke:
Mittlerweile habe ich die Gitarre ziemlich genau 3 Wochen. Und ich habe sie auch schon ausführlich gespielt, um mir ein Bild machen zu können:
"Trocken" klingt die Gitarre im Vergleich zu meinen Vorgänger-Gitarren sehr laut und schon sehr stratig, man hört den Twang, so habe ich mir das vorgestellt. Wenn sie auf dem Schoß liegt, spärt man richtig, wie die Gitarre vibriert. Viel Sustain. Wow!
Über meinen Crate Vintage Club klingt das schon ziemlich genau so wie das, wo ich immer hinwollte. Rory Gallagher, Eric Clapton (ala Derek and The Dominos)...jaaa. Aber im Steg fett, nicht so schneidig dünn. Das hat mir nie gefallen an den "normalen" Strats, die ich probiert habe. Vielseitig ist sie, genau das, was ich brauche für meine aktuelle Cover-Band.
Hauptsächlich spiele ich über mein digitech rp255 mit Kopfhörern, um die Nachbarn nicht zu verstören. Ich kann darin einen Vox AC 30, einen Fender Twin Reverb, und einige Marshalls simulieren. Auch da klingt die Gitarre jeweils wirklich gut. Im Hals nach Hendrix. Das Intro von Hey Joe klingt schon fast wie auf der CD - YES!
Und dann gestern: Im Proberaum steht auf einmal dieser Marshall JCM 800. WOOW. Gibt es nicht! Wie geil? Oh nein, ich will da nie wieder raus. Noch nie hatte ich solch Gänsehaut wie beim Spielen dieser Kombination...
Die Bespielbarkeit:
Die Gitarre ist super zu bespielen - soviel vorweg. Die Saitenlage ist nicht so flach wie bei Ibanze-shredder-Gitarren, aber nicht zu hoch. Ich finde es genau richtig, es schnarrt nichts! Der Hals ist, für Fender Strats, wohl eher auf der dünneren Seite. Er könnte vielleicht eine Spur dicker sein, vielleicht bekäme der Ton dann nochmal einen Schub nach oben, wer weiß!? Kann ich hier nicht beurteilen. Der Hals ist lackiert, aber auf der Rückseite nicht ganz glatt, sondern eher leicht mattiert. Wäre er glatt zulackiert, wäre es ein Grund gewesen, die Gitarre nicht zu nehmen. Ich schwitze sehr viel und habe immer das Gefühl, dass ich dann kleben bleiben...ein unangenehmes Gefühl.
Alle Potis laufen einwandfrei, nicht zu leicht- und nicht zu schwergängig, kein Eiern. Das Einzige, woran ich mich noch gewöhnen muss: Der 5-Way-Switch geht relativ leichtgängig und liegt sehr nahe bei den Saiten, sodass ich momentan noch desöfteren während dem spielen ankomme. Vor allem, wenn ich Rythmusarbeit mit 16tel-Noten mache und die rechte Hand sehr schnell arbeitet. Wenn dann plötzlich statt der 2er oder 3er Postion der Humbucker aktiv wird, kann das schon mal eigenartig klingen, der ist doch deutlich lauter als die Single-Coils.
Die Gitarre hat ein Vintage-Tremolo. Bis jetzt habe ich nie mit Tremolo gespielt, bei meiner Cort ließ ich es sogar blockieren, um die Stimmstabilität zu verbessern. Das hatte ich hier auch vor, aber mittlerweile lerne ich damit umzugehen und es kann doch immer wieder zu schönen Effekten genutzt werden.
Die Gitarre ist sehr stimmstabil. Egal, ob sie zwei Tage im verschlossenen Koffer liegt oder ob ich zwei Stunden durchspiele (inkl. leichtem bis moderatem Tremolo-Einsatz) oder ob wir 1,5 Stunden im warmen, feuchten Proberaum spielen. Ich muss nur selten und dann minimal nachstimmen - vor allem die G-Saite. Aber nichts tragisches. Da bin ich von der Cort viel Schlimmeres gewohnt
Die Verarbeitung:
Was habe ich nicht schon alles über Strats gelesen. Fast hätte ich mich davon abhalten lassen, mir meinen Traum zu erfüllen. Aber ich kann das alles definitiv nicht bestätigen.
Die Gitarre ist einwandfrei - perfekt traue ich mich nicht zu schreiben, weil ich nicht alle Gitarren dieser Welt kenne - verarbeitet. Keine Macken, Lackfehle, überstehende Bünde, eiernde Potis oder was es sonst noch zu bemänglen geben könnte. Ich habe die Gitarre schon ein paar Mal "untersucht", um vielleicht doch irgendwas zu sehen, aber ich finde nichts. Sollte mir doch noch etwas unterkommen, werde ich es hier auf jeden Fall sofort nachtragen.
Der Verkäufer hat mir das Instrument außerdem nochmal von oben bis unten eingestellt, bevor er es in den Koffer gepackt hat. Also ist meine neue Fender auch super eingestellt. Tremolo, Halskrümmung, Saitenlage - alles ok
Aja, die Hardware (Pickup-Kappen und Potis) sind leicht angegilbt, was der Gitarre ein wenig ein Vintage-Feeling verleiht. Ich finde, dass es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, aber es sieht trotzdem chique aus.
Der Sound:
Was soll ich sagen: Wow! 5 Positionen, 5 verschieden Grundsounds, aber unendlich viele Variationen.
1.) Im Hals klingt die Gitarre sehr bassig, fett und schmatzig. Besser kann ich mir das eigentlich nicht mehr wirklich vorstellen. Jimi Hendrix lässt grüßen. Eigentlich alles Soli laufen über diesen Pickups - Suchtgefahr.
2.) Die erste Zwischenposition klingt ähnlich zur Halsposition, aber dünner, etwas twangiger - typisch Zwischenposition halt. Meine Funk- oder Folk-Stellung für Clean-Sachen. Bob Dylan, Austropop, alles machbar.
3.) Die Mittenposition nehme ich ebenfalls für Funk oder Clean-Sachen. Bisschen mehr output als die 2er-Stellung
4.) Mein Blues-Gebiet. Hier stratelt es mächtig. Derek and the Dominos - JAAAAA!
5.) Der Humbucker: deutlich mehr output als alle anderen Positionen und das ist gut so. Clean nutze ich ihn selten. Hier ist mein Rock-Wohnzimmer. Green Day, Black Sabbath, The Clash. Mit ein wenig drehen an Volume und Tone bekommt hier alles sehr gut hin. Klar, es fehlt diese Wärme einer Gibson Les Paul, aber es ist bei weitem nicht so schneidig wie eine Tele oder eine SSS-Strat. Also das Vielseitigkeits-Argument sticht hier voll und ganz zu Und ich vermisse den schneidenden Steg-Sound keineswegs. Den hab ich nie wirklich gemocht!
Die Potis:
Klangregelung an der Gitarre ist sehr, sehr dynamisch, sehr empfindlich. Ich spiele ausschließlich über den Gain-Channel des jeweiligen Amps (gain bei ca. 1 Uhr) und regle mit dem Volume auf clean runter, wenn ich es denn brauche. Volume 2 bis ca. 6 ist super für Bob Dylan, o.Ä. Dann wird's crunchig. Voll aufgedreht zerrt es dann so richtig. Und dann noch auf den Humbucker schalten: mehr gain brauche ich einfach nicht. Und die Tone-Potis sind ebenfalls sehr vielseitig und lassen sehr viel Spielraum für Sound-Variationen!
Zubehör:
Mit von der Partie ist ein stabiler Fender-Koffer, ein Poliertuch, ein bisschen ein Werkzeug (passender Inbus, Tremolohebel + -ersatzkappe, noch ein -Schlüsselchen) und die ganze Zettelwirtschaft mit Garantie, Fender-Heftchen, "Bedienungsanleitung", etc. und natürlich ein orig. Fender-Kabel sowie ein Fender Gurt.
Fazit:
Ich habe ca. 1260 für mein neues Baby ausgegeben und bin mit der Gitarre sehr zufrieden. Nach gut 3 Wochen könnte ich nicht sagen, dass ich irgendwas an der Gitarre ändern würde. Eigentlich ist es genau das, was ich mir vorgestellt habe. Trotzdem ein kleines Pro/Contra:
Pro:
- Sound
- Optik
- Verarbeitung
- Bespielbarkeit
Contra:
- Angegilbte Hardware müsste nicht sein
- 5-Way-Switch sehr nah an den Saite und sehr leichtgängig, sodass ich noch öfters ankomme
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