skerwo
Registrierter Benutzer
Liebes Forum,
hier ein Review zu meiner neuen RBC Tele. Das Ziel war, eine flexible Tele mit moderner Optik zu bekommen, die aber auch Tele kann bei Bedarf.
Bauen lassen habe ich sie nach intensiven Studien in den Weiten des Netzes bei Rainer Buschmann. Die erste Kontaktaufnahme und auch die weitere Betreuung während der Bauphase verliefen aus meiner Sicht vorbildlich. Die Bauphase an sich betrug rund vier Monate. In dieser Zeit wurde ich durch Rainer Buschmann regelmäßig über den Fortgang informiert und in Entscheidungen eingebunden. Ebenso habe ich von ihm auch eine wertvolle Beratung erfahren.
Das Ergebnis besteht aus folgenden Zutaten:
- Erlekorpus mit Hohlkammern und einer Riegelahorndecke
- Sehr kräftiger Hals (vergleichbar mit dem Boatneck-Profil von Warmoth) aus Vogelaugenahorn mit einem Griffbrett aus indischem Palisander (das ich mir aus verschiedenen Modellen aussuchen konnte)
- Radius 10, medium Jumbo Bünde, Kluson Lockmechaniken
- Moderne Gotoh-Telebridge mit 6 Sätteln
- Schaltung ohne Tele-Kontrollplatte, 3fach Toggle, Mastervolume, Mastertone, Push-Pull Poti zum Aktivieren des Hals HB und stufenlosen Blenden des Steg HB zum SC
- Häussel Klingen-PUs, speziell nach meinen Vorstellungen gewickelt (Steg-SC-Sound in Richtung 50s Tele, Hals-SC in Richtung Strat)
Die Gitarre wiegt 3,8 kg, ist tadellos verarbeitet und weist eine fantastische Bespielbarkeit auf. Perfekt abgerichtete Bünde, eine angenehm niedrige Saitenlage, perfekte Intonation, perfekt gekerbter Sattel, ein erleichterter Zugang zu den hohen Bünden usw. Der Hals ist nicht lackiert, sondern nur geölt, eine Flasche Öl für spätere Nachbereitung wird gleich mitgeliefert. Ich kann auch jetzt nach einigen Wochen absolut nichts entdecken, was ich von der Verarbeitung und dem Handling her kritisieren könnte. Das Preis-/Leistungsverhältnis bei dieser Gitarre ist mehr als exzellent. Zu den Preisen kann man sich auf Rainers Homepage http://www.rbc-guitars.de/web/index.php/gitarren/richtpreise erkundigen.
Trocken:
angespielt ist sie für eine Brettgitarre sehr resonant und laut. Intensive Schwingungen sind im Hals und Korpus spürbar. Für meine Ohren verfügt sie über ein ausgewogenes Frequenzspektrum, bringt Bässe trocken und deutlich, angenehme Höhen und eine deutliche Präsenz im trockenen Ton. Das ist gepaart mit einer spritzigen Ansprache.
Am Amp:
präsentiert sie sich, wie es der trockene Grundton erwarten ließ. Sie ist warm und ausgewogen, twängt dennoch sehr gut im SC-Betrieb. Insbesondere auf den tiefen Saiten ist das wirklicher Telesound.
Der Steg-Sound
ist für mich bestens gelungen. Im gesplitteten Modus steckt da sehr viel Tele drin, niemals spitz in den Höhen, aber dennoch scharf und rotzig mit einer gesunden Portion Aggressivität. Diese Grundausrichtung nimmt der PU auch im HB-Modus mit, er wird fetter, behält aber die Durchsetzungsfähigkeit und gibt durch die stärkere Ansteuerung des Amps Kompression dazu, ohne in den Höhen an Klarheit zu verlieren.
Am Hals
ist der gesplittete Modus (der schaltungstechnisch für den Hals sozusagen den Grundzustand darstellt) deutlich als SC erkennbar. Klanglich geht das ganz klar in Richtung Strat, wobei hier das hohle und transparente eines sehr guten Strat-SC nicht ganz erreicht wird. Dennoch ist das ein sehr sehr guter SC-Sound, den ich auch viel verwende. Im HB-Modus wird es nun dicker, cremiger und singender. Gerade mit mehr Gain ein wunderbarer Solosound, der trägt, aber beim Rhythmusspiel trotzdem nicht in den Bässen matscht.
Die Mittelstellung
klingt im SC-Modus eindeutig nach Tele, ein Sound, den ich viel verwende für cleanes und crunchiges Rhythmusspiel. Aber auch RnR Licks kommen wunderbar in dieser Position. Das Aktivieren des Hals-HB bringt einen in crunchigen Einstellungen fetten, aber dennoch transparenten Sound, beide HB geben dann natürlich nochmals mehr Druck, hier mag ich es aber lieber, den Attack des gesplitteten Steg-PU dabei zu haben.
Was sonst noch?
Im Gegensatz zu meiner Twangcaster mit ihren Ray-Gerold-PUs ist die RBC im SC-Modus nicht brummfrei, das ist also ein anderes Konzept, das die Ray Gerolds verfolgen. Auch im gesamten Vergleich zur Twangcaster würde ich sagen, dass die RBC die universeller einsetzbare Gitarre ist. Die Twangcaster ist dafür noch eine Spur mehr Tele und bedingt durch die verwendeten Materialien einfach höhenreicher, weniger mächtig im Ton, im Mittenbereich weniger präsent. Dies bedingt auch durchaus unterschiedliche Einstellungen am Amp für beide Gitarren. Da bin ich wiederum froh, dass das am Grandmeister alles speicherbar ist und ein Gitarrenwechsel durch die Auswahl einer anderen Bank am Amp sofort erledigt ist.
Die Potis arbeiten sehr gut, zurückregeln mit dem Volumepoti ohne Höhenverlust ist problemlos möglich.
Fazit:
Das Conclusio lautet - Chapeau. Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Persönlich kann ich die Arbeit von Rainer Buschmann nur weiter empfehlen. Man sollte ihm als kleinem Ein-Mann-Unternehmen, der das ganze in doch schon fortgeschrittenem Alter macht, halt die Zeit gönnen, die es für den Bau benötigt, wenn man dafür persönlichen Service und eine sehr gute Gitarre bekommt.
Bilder:
hier ein Review zu meiner neuen RBC Tele. Das Ziel war, eine flexible Tele mit moderner Optik zu bekommen, die aber auch Tele kann bei Bedarf.
Bauen lassen habe ich sie nach intensiven Studien in den Weiten des Netzes bei Rainer Buschmann. Die erste Kontaktaufnahme und auch die weitere Betreuung während der Bauphase verliefen aus meiner Sicht vorbildlich. Die Bauphase an sich betrug rund vier Monate. In dieser Zeit wurde ich durch Rainer Buschmann regelmäßig über den Fortgang informiert und in Entscheidungen eingebunden. Ebenso habe ich von ihm auch eine wertvolle Beratung erfahren.
Das Ergebnis besteht aus folgenden Zutaten:
- Erlekorpus mit Hohlkammern und einer Riegelahorndecke
- Sehr kräftiger Hals (vergleichbar mit dem Boatneck-Profil von Warmoth) aus Vogelaugenahorn mit einem Griffbrett aus indischem Palisander (das ich mir aus verschiedenen Modellen aussuchen konnte)
- Radius 10, medium Jumbo Bünde, Kluson Lockmechaniken
- Moderne Gotoh-Telebridge mit 6 Sätteln
- Schaltung ohne Tele-Kontrollplatte, 3fach Toggle, Mastervolume, Mastertone, Push-Pull Poti zum Aktivieren des Hals HB und stufenlosen Blenden des Steg HB zum SC
- Häussel Klingen-PUs, speziell nach meinen Vorstellungen gewickelt (Steg-SC-Sound in Richtung 50s Tele, Hals-SC in Richtung Strat)
Die Gitarre wiegt 3,8 kg, ist tadellos verarbeitet und weist eine fantastische Bespielbarkeit auf. Perfekt abgerichtete Bünde, eine angenehm niedrige Saitenlage, perfekte Intonation, perfekt gekerbter Sattel, ein erleichterter Zugang zu den hohen Bünden usw. Der Hals ist nicht lackiert, sondern nur geölt, eine Flasche Öl für spätere Nachbereitung wird gleich mitgeliefert. Ich kann auch jetzt nach einigen Wochen absolut nichts entdecken, was ich von der Verarbeitung und dem Handling her kritisieren könnte. Das Preis-/Leistungsverhältnis bei dieser Gitarre ist mehr als exzellent. Zu den Preisen kann man sich auf Rainers Homepage http://www.rbc-guitars.de/web/index.php/gitarren/richtpreise erkundigen.
Trocken:
angespielt ist sie für eine Brettgitarre sehr resonant und laut. Intensive Schwingungen sind im Hals und Korpus spürbar. Für meine Ohren verfügt sie über ein ausgewogenes Frequenzspektrum, bringt Bässe trocken und deutlich, angenehme Höhen und eine deutliche Präsenz im trockenen Ton. Das ist gepaart mit einer spritzigen Ansprache.
Am Amp:
präsentiert sie sich, wie es der trockene Grundton erwarten ließ. Sie ist warm und ausgewogen, twängt dennoch sehr gut im SC-Betrieb. Insbesondere auf den tiefen Saiten ist das wirklicher Telesound.
Der Steg-Sound
ist für mich bestens gelungen. Im gesplitteten Modus steckt da sehr viel Tele drin, niemals spitz in den Höhen, aber dennoch scharf und rotzig mit einer gesunden Portion Aggressivität. Diese Grundausrichtung nimmt der PU auch im HB-Modus mit, er wird fetter, behält aber die Durchsetzungsfähigkeit und gibt durch die stärkere Ansteuerung des Amps Kompression dazu, ohne in den Höhen an Klarheit zu verlieren.
Am Hals
ist der gesplittete Modus (der schaltungstechnisch für den Hals sozusagen den Grundzustand darstellt) deutlich als SC erkennbar. Klanglich geht das ganz klar in Richtung Strat, wobei hier das hohle und transparente eines sehr guten Strat-SC nicht ganz erreicht wird. Dennoch ist das ein sehr sehr guter SC-Sound, den ich auch viel verwende. Im HB-Modus wird es nun dicker, cremiger und singender. Gerade mit mehr Gain ein wunderbarer Solosound, der trägt, aber beim Rhythmusspiel trotzdem nicht in den Bässen matscht.
Die Mittelstellung
klingt im SC-Modus eindeutig nach Tele, ein Sound, den ich viel verwende für cleanes und crunchiges Rhythmusspiel. Aber auch RnR Licks kommen wunderbar in dieser Position. Das Aktivieren des Hals-HB bringt einen in crunchigen Einstellungen fetten, aber dennoch transparenten Sound, beide HB geben dann natürlich nochmals mehr Druck, hier mag ich es aber lieber, den Attack des gesplitteten Steg-PU dabei zu haben.
Was sonst noch?
Im Gegensatz zu meiner Twangcaster mit ihren Ray-Gerold-PUs ist die RBC im SC-Modus nicht brummfrei, das ist also ein anderes Konzept, das die Ray Gerolds verfolgen. Auch im gesamten Vergleich zur Twangcaster würde ich sagen, dass die RBC die universeller einsetzbare Gitarre ist. Die Twangcaster ist dafür noch eine Spur mehr Tele und bedingt durch die verwendeten Materialien einfach höhenreicher, weniger mächtig im Ton, im Mittenbereich weniger präsent. Dies bedingt auch durchaus unterschiedliche Einstellungen am Amp für beide Gitarren. Da bin ich wiederum froh, dass das am Grandmeister alles speicherbar ist und ein Gitarrenwechsel durch die Auswahl einer anderen Bank am Amp sofort erledigt ist.
Die Potis arbeiten sehr gut, zurückregeln mit dem Volumepoti ohne Höhenverlust ist problemlos möglich.
Fazit:
Das Conclusio lautet - Chapeau. Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Persönlich kann ich die Arbeit von Rainer Buschmann nur weiter empfehlen. Man sollte ihm als kleinem Ein-Mann-Unternehmen, der das ganze in doch schon fortgeschrittenem Alter macht, halt die Zeit gönnen, die es für den Bau benötigt, wenn man dafür persönlichen Service und eine sehr gute Gitarre bekommt.
Bilder:
- Eigenschaft