distorted.guitar
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Vorgeschichte
Wen nur der Test an sich interessiert, der kann diesen Teil überspringen, weil es hier nur darum geht, wie ich auf das Whammy als Effekt kam und meine persönliche Meinung, Erfahrung und Einstellung.
Immer mal wieder sponn ich herum, dass ich gerne ein Whammy haben oder zumindest einmal ausprobieren wollte. Was macht es eigentlich ? Und wie klingt es überhaupt ? Falsch, dass weiß ich, seit dem ich bei Guitar Hero im Battle gegen Tom Morello antrat, wie klinge ich damit ? Nur wenige Gitarristen aus meinem Bekanntenkreis besitzen ein Whammy, doch jeder hätte es mir gerne zum Ausprobieren geliehen. Irgendwie kam es aber nicht dazu und es geriet immer wieder in Vergessenheit. Wie es der Zufall will zeigte mir ein Kollege den Newsletter eines bekannten Internetversandhauses, in welchem eben dieses Jubiläumsmodell des Whammy IV anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums feilgeboten wurde. Witzigerweise erhielt ich besagten Newsletter ebenfalls, überlas dieses Angebot jedoch bevor ich ihn entsorgte. Was soll ich sagen ? Ich konnte dem Chromgefunkel besonders zu diesem Preis nicht widerstehen und bestellte das Teil in einem Anfall von… GAS. Endlich. Mal wieder. Der günstige Preis resultiert möglicherweise aus der Tatsache, dass das Whammy V auf dem Markt ist und das ist nun der Ausverkauf.
Hinweis: Testgegenstand ist die limitierte Auflage des Whammy IV, allerdings gehe ich davon aus, dass - von Optik abgesehen - gleiches auch für rote Whammy IV gilt und kann nicht ausschließen, dass sich einige Ergebnisse und Erkenntnisse auf das Whammy V oder sogar das Whammy DT übertragen lassen.
Der Name
Über den Namen lässt sich in dieser beliebten Rubrik meiner Testberichte leider nichts erzählen. Guten Tag, hier ist das Whammy IV von Digitech. Jeder weiß, was gemeint ist, wenn er den Namen dieses Effektes hört. Der Effekt gibt den Namen, niemand hat dem Effekt einen Namen gegeben. Es handelt sich um die vierte Auflage des Modells.
Das Gerät
Wie üblich kam der Postbote wenige Tage nach der Bestellung vorbei und brachte ein riesiges Paket, in dem sich noch ein Notenpult befand, welches ich eigentlich nur hatte bestellen wollen. Ein paar Euro fehlten mir zu Mindestbestellwert, da kam mir das Whammy gerade recht.
Das Jubiläums-Whammy IV kommt in einem hochglanzbedruckten, stabilen Pappkarton daher. Farblich im Jubiläums-Look gehalten. Auf allen Seiten prangt das Digitech-Logo und ein Bild des Chrom-Whammy dominiert den Deckel. Auf der Rückseite ist eine Danksagung von Digitech für die letzten zwanzig Jahre abgedruckt. Aber Verpackung sei mal herzlich egal, schließlich kommt es auf den Inhalt an. Also Deckel hoch.
Ich finde es richtig schick ! Die Verarbeitung wirkt wertig, was durch das Gewicht des Gerätes unterstützt wird. Die Lackierung habe ich nicht zu bemängeln, denn es gibt nur blanken Chrom. Ich bin gespannt, wie lange das so hübsch und glänzend aussieht. Das Gehäuse wird von schwarzen Inbusschrauben an der Oberseite zusammengehalten.
Die Oberseite wird von dem großen Pedal auf der linken Seite dominiert, welches großflächig mit Gummi beklebt ist, was ein Abrutschen verhindert. Auf der rechten Seite ist oben die LED, die den Status des Whammy anzeigt, also ob der Effekt eingeschaltet ist oder nicht. Darunter ist die Skala, die anzeigt, welcher Effekt ausgewählt ist. Folgende Effekte stehen zur Verfügung:
Die Auswahl des Effekts erfolgt über einen griffigen Endloswahlschalter mit Metallkappe, der rechtsherum wie linksherum funktioniert und daher keine Markierung hat. Er schaltet mit jedem Einrasten einen Effekt weiter. Unten auf der rechten Seite ist der - wie ich finde - sehr kleine Fußschalter zum Ein- und Ausschalten des Whammy.
Auf der Unterseite des Whammy ist das handsignierte und handnumerierte Zertifikat zu finden. Die Jubiläumsversion des Whammy ist auf 2.000 Stück limitiert. Meines hat die Nummer 1585 von 2.000. Das Whammy steht auf vier Gummifüßen, die an der Unterseite angeklebt sind. Allerdings wackelt es auf ebenem Untergrund.
Die Anschlüsse
Rechts und links am Gerät sind die Ein- und Ausgänge. Die 6,3 mm Klinkenbuchsen sind nicht am Metallgehäuse verschraubt, sondern schauen nur heraus. Die mechanische Belastung beim Tritt auf die Stecker geht damit direkt auf die Platine. Meine Neutrikklinken sitzen fest in den Buchsen. Auf der rechten Seite befindet sich rechts neben dem Eingang noch ein Midi-Input für die Auswahl der Effekte via Midi. Auf der linken Seite gibt es rechts neben dem Effektausgang noch einen Dry-Ausgang. Ganz links ist der Anschluß für das mitgelieferte Netzgerät. Es ist ein ebenfalls eine Buchse für einen Hohlstecker, jedoch nicht in den Standardmaßen. Leider fehlt mir die Schieblehre, um das genau nachzumessen. Der Innendurchmesser sieht größer aus. Der Netzstecker sitzt fest in der Buchse. Das Whammy läuft mit Wechselspannung und kann nicht mit Batterien betrieben werden !
Lieferumfang
Von reichhaltigem Zubehör kann man nicht gerade reden, im Gegenteil. Das wichtigste ist jedoch dabei: das Whammy UND ein 9V Netzgerät ! Das gefällt mir sehr gut. liegt aber vermutlich an der erforderlichen Wechselspannung, die das Whammy benötigt. 9V Gleichstrom hat ja jeder auf seinem Board. Daneben liegen in dem Karton eine Garantiekarte und die Bedienungsanleitung in Form eines kleinen Hefts. In dieser sind alle Regler, Anschlüsse und Parameter in Ihrer Funktion erklärt. Ein Aufkleber fehlt ;-)
Die Testvorbereitung
Ich werde das Whammy mit meiner Ltd. EC 500 mit Ibanez V1 und V2 testen. Der Verstärker ist ein Diezel VH4, welcher ein Engl Pro 212 Kabinett befeuert. Dazu benutze ich Sommer Cable mit Neutrikklinken. Da das Whammy gleich ein Netzgerät mitbringt, erübrigt sich die Frage, wie es mit Strom versorgt wird. Ich werde das Whammy sowohl vor dem Verstärker als auch im Effektweg testen.
Die Aufnahmen entstanden mit einem Sennheiser e906 (flat) und wurden über ein M-Audio Firewire 410 in einem Notebook mit Cubase SE aufgezeichnet. Eine nachträgliche Klangbearbeitung der Spur in Cubase erfolgte selbstverständlich nicht, die Spuren wurden nur passend zurecht geschnitten.
Der Test
Sobald das Whammy mit Strom versorgt ist, leuchten zwei rote Dioden auf. Eine (oben Mitte) zeigt an, dass der Effekt aktiviert ist, die andere, welches Preset aktuell ausgewählt ist. Dass der Effekt beim Einschalten immer aktiv ist, gefällt mir nicht, da ich es lieber habe, wenn der Effekt erst aktiviert ist, weil ich ihn einschaltet habe. Dafür merkt es sich, welches Preset zuletzt ausgewählt war. Wenn es dazu in der Lage ist, warum merkt es sich dann nicht auch, ob es zuletzt aktiviert war oder nicht ?
Ist das Whammy nicht mit einer Stromquelle verbunden, geht kein Signal hindurch, da es keinen echten Bypass hat. Dies gilt auch für den Dry-Ausgang ! Negative Klangeinbußen habe ich jedoch bei keinem Ausgang feststellen können. Über den Dry-Ausgang wird permanent das trockene Signal ausgegeben, egal ob das Whammy aktiviert ist oder nicht. Hier kann zum Beispiel ein Stimmgerät angeschlossen werden, um es aus dem Signalweg zu nehmen.
Der Schalter rastet nicht mechanisch ein, gibt also keine fühlbare Rückmeldung. ob der Effekt aktiviert bzw. deaktiviert wurde. Er lässt sich sehr leicht und mit wenig Druck bedienen und schaltet völlig geräuschlos. Das Pedal ist leichtgängig, für meinen Geschmack fast schon etwas zu leicht, doch das ist Geschmackssache. Der Pedalweg ist verglichen mit meinem Wah länger, als die Länge des Pedals vermuten lässt. Die Bedienung ist Gewohnheitssache.
Das Whammy Pedal beinhaltet siebzehn Einstellungen, welche durch einfaches Drehen am Preset Knopf ausgewählt werden. Die Effekte des Whammy sind in drei Kategorien aufgeteilt: Whammy, mehrstimmige Effekte und Detune. Die Effekte lassen sich nicht kombinieren, das heißt eine mehrstimmige Divebomb ist mit dem Whammy nicht möglich. Der Wahlschalter ist so konzipiert und angebracht, dass er auch mit dem Fuß bedient werden kann. Dies erfordert etwas Übung, besonders bei Whammy- und Detune-Effekten, da dieser Teil der Skala vom Fuß verdeckt wird und nicht zu sehen ist. Apropos gut zu sehen: Reflexionen auf dem Chromgehäuse und/oder weniger gut beleuchtete Arbeitsplätze verhindern sehr leicht die Lesbarkeit der Skala. Die Beschriftung der Presets ist außerdem klein und direkt neben der blenden hellen Diode aus der Standhöhe eines ausgewachsenen Mitteleuropäers kaum zu entziffern.
Die folgende Beschreibung der Effekte und Presets entnahm ich zum Teil einer deutschen Bedienungsanleitung, welche dem Gerät aktuell nicht beiliegt. Besser kann ich die Funktionen auch nicht beschreiben und mache es mir einmal einfach. Dazu habe ich meinen persönlichen Eindruck beim ergänzt.
Whammy - Der Effekt, der dem ganzen Gerät seinen Namen gibt. Diese Gruppe von Presets verändert anhand des Pedals die Tonhöhe der Note, die am Eingang des Gerätes anliegt - abhängig vom angewählten Preset. Bewegt man das Pedal vor und zurück verändert, das die Tonhöhe ihres Originalsignals das am Eingang anliegt, zu dem Wert der durch das Preset spezifiziert ist.
Die Whammy Presets beinhalten:
2 Oct Up - Verändert das Originalsignal zwei Oktaven nach oben
1 Oct Up - Verändert das Originalsignal eine Oktave nach oben
1 Oct Dn - Verändert das Originalsignal eine Oktave nach unten
2 Oct Dn - Verändert das Originalsignal zwei Oktaven nach unten
Dive Bomb - Verändert das Originalsignal drei Oktaven nach unten
Drop Tune - Verändert ihr Original Signal zwei Halbtöne nach unten in einer umgedrehten Pedalstellung (d.h. sie treten das Pedal durch und die Noten werden nach unten gezogen)
Merke: bei Whammy-Effekten wird das komplette Signal verformt ! Dieser Effekt erfordert vor allem Übung und Gewöhnung. Du musst bedenken, dass immer nur der gleichen Regelweg am Pedal zur Verfügung steht, egal ob es tonal eine oder bis zu drei Oktaven in den Keller geht ! Bei mehreren angeschlagenen Saiten klingt es beim Oktavieren schnell künstlich und fängt an zu flirren. Das ist clean deutlicher als vor dem verzerrten Kanal. Divebombs mit Powerchords klingen, wie ich sie erwartete. Bei Soli kann ich sofort eine ganze Oktave höherspringen und Sounds produzieren, die auf einer Gitarre ohne solche Hilfsmittel nur schwer möglich sind. Wie schön das dann noch klingt, sei jedem selbst überlassen. Ich habe eine Melodie im zwölften Bund gespielt und eine Oktave nach unten gepitcht. Anschließend habe ich die gleiche Melodie in der ersten Lage gespielt. Danach habe ich das Experiment herum gedreht, also in der ersten Lage gespielt und nach oben oktaviert und mit der Melodie im zwölften Bund gespielt verglichen. Jeweils sowohl clean als auch im vierten Kanal. Besonders clean klingt das oktavierte Signal unnatürlich und in meinen Ohren nicht schön, sondern blechern und künstlich, verzerrt fällt das bei singenden Leadsounds deutlich weniger ins Gewicht. Mir macht es sehr viel Spaß und mit der Zeit bekomme ich den Dreh raus, mitten im Spiel den Ton abstürzen zu lassen oder in höhere Oktaven zu katapultieren. Mit der unteren Oktave zusätzlich klingen Riffs schön fett. Der Bassmann wird sich bedanken.
Auch wenn es eher ungewöhnlich ist, habe ich das Whammy auch über den Effektweg eingeschliffen, um zu hören, wie es nach der verzerrten Vorstufe klingt. Meiner Meinung nach ist der Effekt präsenter aber gleichzeitig auch beschränkter. Gerade Divebombs klingen noch mehr nach Bombenabwurf, kommen aber nicht richtig in Fahrt.
Harmony - Diese Gruppe von Presets addiert eine weitere Stimme zu der am Eingang anliegenden Original Stimme hinzu. Beide Stimmen - die Original Stimme plus die Harmoniestimme - werden zusammengemischt ganz so als wenn zwei Gitarristen exakt simultan zusammenspielten. Sobald sie die Stellung des Pedals von der Fersenposition zur Zehenposition bewegen wählen sie die durch das Preset angewählten Harmonien aus. (z. B. eine Quarte und eine Quinte 4th up/5thup).
Die Harmoniepresets enthalten:
2nd Up/3rd Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Sekunde (Fersenposition) und einer Terz (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Min 3rd Up/3rd Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Mollterz (Fersenposition) und einer Durterz (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
3rd Up/4th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Terz (Fersenposition) und einer Quarte (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Up/5th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Quinte (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
5th Up/6th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quinte (Fersenposition) und einer Sext (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Up/7th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Septim (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Dn/3rd Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Terz (Zehenposition) unter ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
5th Dn/4th Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quinte (Fersenposition) und einer Quarte (Zehenposition) unter ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Oct up/Oct Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Oktave nach oben (Fersenposition) und einer Oktave nach unten (Zehenposition) zu ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Merke: bei Harmony-Effekten kommt zum Originalsignal eine zweite Stimme hinzu ! Hierüber lassen sich alleine sehr einfach zweistimmige Soli spielen. Ideal für den einzigen Gitarristen in der Band. Musiktheoretisches Wissen ist hier klar von Vorteil, weil es sonst leicht schief klingen kann. Zu einer Pentatonischen Tonleiter die Quinte hinzuzufügen klingt immer gut und eine Oktave über oder unter dem Eingangssignal funktioniert in jeder Tonart. Für Akkorde funktioniert dieser Effekt für meine Begriffe nicht gut, das klingt schief, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Beispiel: wenn zu einem Dur-Akkord zu jedem Ton die Mollterz hinzukommt, was soll dabei herauskommen ? Für Melodielinien lässt sich aber gerade dieses Preset (Min 3rd Up/3rd Up) gut verwenden. Für den ein oder anderen macht vielleicht auch gerade das disharmonische einen gewissen Reiz aus und setzt ihn bewusst ein.
Egal welches Preset ausgewählt wird, ich finde, es klingt in den Extrempositionen am besten. Die Zwischenpositionen klingen disharmonisch und die Suche nach dem zweiten Ton, der exakt dem Eingangssignal entspricht, erfordert sehr viel Feingefühl und klingt auch im Falle des Erfolgs nicht wirklich schön. Insbesondere der Weg dorthin.
Auch diesen Effekt hatte ich zum Abschluss im Effektweg des Verstärkers ausprobiert. Hier ist das Originalsignal sehr viel präsenter und die zusätzlichen Harmonien winden sich im Hintergrund darum. Es klingt fett und intensiver, gefällt mir gut. Für Riffs und Melodien eignet sich das besser als für Akkorde.
Detune - Diese Gruppe von Presets schafft eine Kopie des am Eingang anliegenden Originalsignals verstimmt die Kopie leicht und mischt diese verstimmte Kopie wieder dem Originalsignal bei. Anhand der Stellung des Signals kann der Grad der Verstimmung bestimmt werden. Mit dem Pedal in der Fersenposition ist nur das Originalsignal zu hören. Drücken sie das Pedal nach und nach durch nimmt der Verstimmungsgrad zu bis sie bei der Zehenposition nur noch die verstimmte Kopie hören.
Die Detune Presets sind wie folgt:
Shallow - Das kopierte Signal wird leicht im Verhältnis zu ihrem Originalsignal verstimmt
Deep - Das kopierte Signal wird deutlich im Verhältnis zu ihrem Originalsignal verstimmt
Ich gebe zu, ich wusste nicht, dass ich das Whammy auch als Chorus benutzen kann. Und der klingt in meinen Ohren sogar sehr schön. Für Vergleiche zum Thema Chorus, empfehle ich hier und hier reinzuhören. Außerdem habe ich keinen Chorus, den ich mit dem Fuß immer weiter aufmachen kann, denn mit dem Pedal kann ich die Verstimmung beeinflussen. Die Einstellung Shallow in der verstimmten Extremposition (Fersenposition) ist stärker verstimmt als die Einstellung Deep annährend unverstimmt. Mir gefällt die Einstellung Shallow in der Zehenposition am besten. Das spielt sich fast wie von selbst. In der Einstellung Deep geht es gut los, ist mir aber schnell zu sehr verstimmt. Auch der Chorus kann mit anderen Effekten des Whammy nicht kombiniert werden. Wie klingt es verzerrt ? Vor dem Verstärker, verwischen Detune den Sound und lässt es unsauber klingen. Insbesondere, das Signal eh schon verstimmt wird.
Der Detune-Effekt ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, das Whammy auch mal in den Effektweg zu packen, denn dort bewahre ich meine Choruseffekte üblicherweise auf. Das klingt auch genauso gut wie vor dem Verstärker, was clean Sounds angeht, doch hier klingt der verzerrte Kanal sehr viel besser Wie ein Chorus eben.
Die Steuerung über Midi spare ich mir an dieser Stelle, die ist im beiliegenden Handbuch ausführlich erklärt. Im Prinzip kann ich jede Funktion des Whammy über Midi-Keyboard fernsteuern. Auch die Änderung der Presets, wenn einer mit dem Fuß zu ungeschickt oder sich zum Bücken zu fein ist. Mir ist das zu viel Geraffel.
Alles in allem bin ich mit dem Whammy zufrieden und für mich ist klar, dass ich es behalten werde. Nicht nur der limitierte Look macht es zu einem wirklich schönen Spielzeug. Das Whammy vor dem Verstärker eignet sich eingeschränkt für ganze Akkorde, mit Melodielinien klappt es super. Die Whammy-Effekte bedürfen etwas Übung und die Harmony-Effekte etwas musikalisches Gehör. Detune ist ein sicherlich selten gehörter Chorus mit gutem Klang und tollen Möglichkeiten. Doch wer einen brauchbaren Chorus auf dem Board stehen hat, wird kaum auf die Idee kommen, das Whammy in den Effektweg zu packen und so auf die typischen Whammy-Effekte zu verzichten, wobei ich finde, dass das mit dem Harmony-Effekt im Effektweg richtig interessante und intensive Effekte ergibt. Mit dem Whammy-Effekt im Effektweg kann ich mich am wenigsten anfreunden. Ist aber Geschmackssache. Größter Kritikpunkt ist die mangelnde Lesbarkeit der Presets.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit !
Bis dann dann
Markus
Klangbeispiele:
Whammy
1. eine Oktave hoch clean und verzerrt vor dem Verstärker
2. eine Oktave herunter clean und verzerrt vor dem Verstärker
3. Divebomb clean und verzerrt vor dem Verstärker
4. Detune clean und verzerrt vor dem Verstärker
5. Eine Oktave hoch im Effektweg (clean und verzerrt)
6. Divebomb im Effektweg (clean und verzerrt)
Harmony
7. Oct up/Oct Dn clean und verzerrt vor dem Verstärker
8. 4th Up/5th Up clean und verzerrt vor dem Verstärker
9. Min 3rd Up/3rd Up clean und verzerrt vor dem Verstärker
10. Oct up/Oct Dn clean und verzerrt im Effektweg
Detune
11.Shallow clean und verzerrt vor dem Verstärker
12. Deep clean und verzerrt vor dem Verstärker
13. Shallow und Deep im Effektweg (clean und verzerrt)
Wen nur der Test an sich interessiert, der kann diesen Teil überspringen, weil es hier nur darum geht, wie ich auf das Whammy als Effekt kam und meine persönliche Meinung, Erfahrung und Einstellung.
Immer mal wieder sponn ich herum, dass ich gerne ein Whammy haben oder zumindest einmal ausprobieren wollte. Was macht es eigentlich ? Und wie klingt es überhaupt ? Falsch, dass weiß ich, seit dem ich bei Guitar Hero im Battle gegen Tom Morello antrat, wie klinge ich damit ? Nur wenige Gitarristen aus meinem Bekanntenkreis besitzen ein Whammy, doch jeder hätte es mir gerne zum Ausprobieren geliehen. Irgendwie kam es aber nicht dazu und es geriet immer wieder in Vergessenheit. Wie es der Zufall will zeigte mir ein Kollege den Newsletter eines bekannten Internetversandhauses, in welchem eben dieses Jubiläumsmodell des Whammy IV anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums feilgeboten wurde. Witzigerweise erhielt ich besagten Newsletter ebenfalls, überlas dieses Angebot jedoch bevor ich ihn entsorgte. Was soll ich sagen ? Ich konnte dem Chromgefunkel besonders zu diesem Preis nicht widerstehen und bestellte das Teil in einem Anfall von… GAS. Endlich. Mal wieder. Der günstige Preis resultiert möglicherweise aus der Tatsache, dass das Whammy V auf dem Markt ist und das ist nun der Ausverkauf.
Hinweis: Testgegenstand ist die limitierte Auflage des Whammy IV, allerdings gehe ich davon aus, dass - von Optik abgesehen - gleiches auch für rote Whammy IV gilt und kann nicht ausschließen, dass sich einige Ergebnisse und Erkenntnisse auf das Whammy V oder sogar das Whammy DT übertragen lassen.
Der Name
Über den Namen lässt sich in dieser beliebten Rubrik meiner Testberichte leider nichts erzählen. Guten Tag, hier ist das Whammy IV von Digitech. Jeder weiß, was gemeint ist, wenn er den Namen dieses Effektes hört. Der Effekt gibt den Namen, niemand hat dem Effekt einen Namen gegeben. Es handelt sich um die vierte Auflage des Modells.
Das Gerät
Wie üblich kam der Postbote wenige Tage nach der Bestellung vorbei und brachte ein riesiges Paket, in dem sich noch ein Notenpult befand, welches ich eigentlich nur hatte bestellen wollen. Ein paar Euro fehlten mir zu Mindestbestellwert, da kam mir das Whammy gerade recht.
Das Jubiläums-Whammy IV kommt in einem hochglanzbedruckten, stabilen Pappkarton daher. Farblich im Jubiläums-Look gehalten. Auf allen Seiten prangt das Digitech-Logo und ein Bild des Chrom-Whammy dominiert den Deckel. Auf der Rückseite ist eine Danksagung von Digitech für die letzten zwanzig Jahre abgedruckt. Aber Verpackung sei mal herzlich egal, schließlich kommt es auf den Inhalt an. Also Deckel hoch.
Ich finde es richtig schick ! Die Verarbeitung wirkt wertig, was durch das Gewicht des Gerätes unterstützt wird. Die Lackierung habe ich nicht zu bemängeln, denn es gibt nur blanken Chrom. Ich bin gespannt, wie lange das so hübsch und glänzend aussieht. Das Gehäuse wird von schwarzen Inbusschrauben an der Oberseite zusammengehalten.
Die Oberseite wird von dem großen Pedal auf der linken Seite dominiert, welches großflächig mit Gummi beklebt ist, was ein Abrutschen verhindert. Auf der rechten Seite ist oben die LED, die den Status des Whammy anzeigt, also ob der Effekt eingeschaltet ist oder nicht. Darunter ist die Skala, die anzeigt, welcher Effekt ausgewählt ist. Folgende Effekte stehen zur Verfügung:
Die Auswahl des Effekts erfolgt über einen griffigen Endloswahlschalter mit Metallkappe, der rechtsherum wie linksherum funktioniert und daher keine Markierung hat. Er schaltet mit jedem Einrasten einen Effekt weiter. Unten auf der rechten Seite ist der - wie ich finde - sehr kleine Fußschalter zum Ein- und Ausschalten des Whammy.
Auf der Unterseite des Whammy ist das handsignierte und handnumerierte Zertifikat zu finden. Die Jubiläumsversion des Whammy ist auf 2.000 Stück limitiert. Meines hat die Nummer 1585 von 2.000. Das Whammy steht auf vier Gummifüßen, die an der Unterseite angeklebt sind. Allerdings wackelt es auf ebenem Untergrund.
Die Anschlüsse
Rechts und links am Gerät sind die Ein- und Ausgänge. Die 6,3 mm Klinkenbuchsen sind nicht am Metallgehäuse verschraubt, sondern schauen nur heraus. Die mechanische Belastung beim Tritt auf die Stecker geht damit direkt auf die Platine. Meine Neutrikklinken sitzen fest in den Buchsen. Auf der rechten Seite befindet sich rechts neben dem Eingang noch ein Midi-Input für die Auswahl der Effekte via Midi. Auf der linken Seite gibt es rechts neben dem Effektausgang noch einen Dry-Ausgang. Ganz links ist der Anschluß für das mitgelieferte Netzgerät. Es ist ein ebenfalls eine Buchse für einen Hohlstecker, jedoch nicht in den Standardmaßen. Leider fehlt mir die Schieblehre, um das genau nachzumessen. Der Innendurchmesser sieht größer aus. Der Netzstecker sitzt fest in der Buchse. Das Whammy läuft mit Wechselspannung und kann nicht mit Batterien betrieben werden !
Lieferumfang
Von reichhaltigem Zubehör kann man nicht gerade reden, im Gegenteil. Das wichtigste ist jedoch dabei: das Whammy UND ein 9V Netzgerät ! Das gefällt mir sehr gut. liegt aber vermutlich an der erforderlichen Wechselspannung, die das Whammy benötigt. 9V Gleichstrom hat ja jeder auf seinem Board. Daneben liegen in dem Karton eine Garantiekarte und die Bedienungsanleitung in Form eines kleinen Hefts. In dieser sind alle Regler, Anschlüsse und Parameter in Ihrer Funktion erklärt. Ein Aufkleber fehlt ;-)
Die Testvorbereitung
Ich werde das Whammy mit meiner Ltd. EC 500 mit Ibanez V1 und V2 testen. Der Verstärker ist ein Diezel VH4, welcher ein Engl Pro 212 Kabinett befeuert. Dazu benutze ich Sommer Cable mit Neutrikklinken. Da das Whammy gleich ein Netzgerät mitbringt, erübrigt sich die Frage, wie es mit Strom versorgt wird. Ich werde das Whammy sowohl vor dem Verstärker als auch im Effektweg testen.
Die Aufnahmen entstanden mit einem Sennheiser e906 (flat) und wurden über ein M-Audio Firewire 410 in einem Notebook mit Cubase SE aufgezeichnet. Eine nachträgliche Klangbearbeitung der Spur in Cubase erfolgte selbstverständlich nicht, die Spuren wurden nur passend zurecht geschnitten.
Der Test
Sobald das Whammy mit Strom versorgt ist, leuchten zwei rote Dioden auf. Eine (oben Mitte) zeigt an, dass der Effekt aktiviert ist, die andere, welches Preset aktuell ausgewählt ist. Dass der Effekt beim Einschalten immer aktiv ist, gefällt mir nicht, da ich es lieber habe, wenn der Effekt erst aktiviert ist, weil ich ihn einschaltet habe. Dafür merkt es sich, welches Preset zuletzt ausgewählt war. Wenn es dazu in der Lage ist, warum merkt es sich dann nicht auch, ob es zuletzt aktiviert war oder nicht ?
Ist das Whammy nicht mit einer Stromquelle verbunden, geht kein Signal hindurch, da es keinen echten Bypass hat. Dies gilt auch für den Dry-Ausgang ! Negative Klangeinbußen habe ich jedoch bei keinem Ausgang feststellen können. Über den Dry-Ausgang wird permanent das trockene Signal ausgegeben, egal ob das Whammy aktiviert ist oder nicht. Hier kann zum Beispiel ein Stimmgerät angeschlossen werden, um es aus dem Signalweg zu nehmen.
Der Schalter rastet nicht mechanisch ein, gibt also keine fühlbare Rückmeldung. ob der Effekt aktiviert bzw. deaktiviert wurde. Er lässt sich sehr leicht und mit wenig Druck bedienen und schaltet völlig geräuschlos. Das Pedal ist leichtgängig, für meinen Geschmack fast schon etwas zu leicht, doch das ist Geschmackssache. Der Pedalweg ist verglichen mit meinem Wah länger, als die Länge des Pedals vermuten lässt. Die Bedienung ist Gewohnheitssache.
Das Whammy Pedal beinhaltet siebzehn Einstellungen, welche durch einfaches Drehen am Preset Knopf ausgewählt werden. Die Effekte des Whammy sind in drei Kategorien aufgeteilt: Whammy, mehrstimmige Effekte und Detune. Die Effekte lassen sich nicht kombinieren, das heißt eine mehrstimmige Divebomb ist mit dem Whammy nicht möglich. Der Wahlschalter ist so konzipiert und angebracht, dass er auch mit dem Fuß bedient werden kann. Dies erfordert etwas Übung, besonders bei Whammy- und Detune-Effekten, da dieser Teil der Skala vom Fuß verdeckt wird und nicht zu sehen ist. Apropos gut zu sehen: Reflexionen auf dem Chromgehäuse und/oder weniger gut beleuchtete Arbeitsplätze verhindern sehr leicht die Lesbarkeit der Skala. Die Beschriftung der Presets ist außerdem klein und direkt neben der blenden hellen Diode aus der Standhöhe eines ausgewachsenen Mitteleuropäers kaum zu entziffern.
Die folgende Beschreibung der Effekte und Presets entnahm ich zum Teil einer deutschen Bedienungsanleitung, welche dem Gerät aktuell nicht beiliegt. Besser kann ich die Funktionen auch nicht beschreiben und mache es mir einmal einfach. Dazu habe ich meinen persönlichen Eindruck beim ergänzt.
Whammy - Der Effekt, der dem ganzen Gerät seinen Namen gibt. Diese Gruppe von Presets verändert anhand des Pedals die Tonhöhe der Note, die am Eingang des Gerätes anliegt - abhängig vom angewählten Preset. Bewegt man das Pedal vor und zurück verändert, das die Tonhöhe ihres Originalsignals das am Eingang anliegt, zu dem Wert der durch das Preset spezifiziert ist.
Die Whammy Presets beinhalten:
2 Oct Up - Verändert das Originalsignal zwei Oktaven nach oben
1 Oct Up - Verändert das Originalsignal eine Oktave nach oben
1 Oct Dn - Verändert das Originalsignal eine Oktave nach unten
2 Oct Dn - Verändert das Originalsignal zwei Oktaven nach unten
Dive Bomb - Verändert das Originalsignal drei Oktaven nach unten
Drop Tune - Verändert ihr Original Signal zwei Halbtöne nach unten in einer umgedrehten Pedalstellung (d.h. sie treten das Pedal durch und die Noten werden nach unten gezogen)
Merke: bei Whammy-Effekten wird das komplette Signal verformt ! Dieser Effekt erfordert vor allem Übung und Gewöhnung. Du musst bedenken, dass immer nur der gleichen Regelweg am Pedal zur Verfügung steht, egal ob es tonal eine oder bis zu drei Oktaven in den Keller geht ! Bei mehreren angeschlagenen Saiten klingt es beim Oktavieren schnell künstlich und fängt an zu flirren. Das ist clean deutlicher als vor dem verzerrten Kanal. Divebombs mit Powerchords klingen, wie ich sie erwartete. Bei Soli kann ich sofort eine ganze Oktave höherspringen und Sounds produzieren, die auf einer Gitarre ohne solche Hilfsmittel nur schwer möglich sind. Wie schön das dann noch klingt, sei jedem selbst überlassen. Ich habe eine Melodie im zwölften Bund gespielt und eine Oktave nach unten gepitcht. Anschließend habe ich die gleiche Melodie in der ersten Lage gespielt. Danach habe ich das Experiment herum gedreht, also in der ersten Lage gespielt und nach oben oktaviert und mit der Melodie im zwölften Bund gespielt verglichen. Jeweils sowohl clean als auch im vierten Kanal. Besonders clean klingt das oktavierte Signal unnatürlich und in meinen Ohren nicht schön, sondern blechern und künstlich, verzerrt fällt das bei singenden Leadsounds deutlich weniger ins Gewicht. Mir macht es sehr viel Spaß und mit der Zeit bekomme ich den Dreh raus, mitten im Spiel den Ton abstürzen zu lassen oder in höhere Oktaven zu katapultieren. Mit der unteren Oktave zusätzlich klingen Riffs schön fett. Der Bassmann wird sich bedanken.
Auch wenn es eher ungewöhnlich ist, habe ich das Whammy auch über den Effektweg eingeschliffen, um zu hören, wie es nach der verzerrten Vorstufe klingt. Meiner Meinung nach ist der Effekt präsenter aber gleichzeitig auch beschränkter. Gerade Divebombs klingen noch mehr nach Bombenabwurf, kommen aber nicht richtig in Fahrt.
Harmony - Diese Gruppe von Presets addiert eine weitere Stimme zu der am Eingang anliegenden Original Stimme hinzu. Beide Stimmen - die Original Stimme plus die Harmoniestimme - werden zusammengemischt ganz so als wenn zwei Gitarristen exakt simultan zusammenspielten. Sobald sie die Stellung des Pedals von der Fersenposition zur Zehenposition bewegen wählen sie die durch das Preset angewählten Harmonien aus. (z. B. eine Quarte und eine Quinte 4th up/5thup).
Die Harmoniepresets enthalten:
2nd Up/3rd Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Sekunde (Fersenposition) und einer Terz (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Min 3rd Up/3rd Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Mollterz (Fersenposition) und einer Durterz (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
3rd Up/4th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Terz (Fersenposition) und einer Quarte (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Up/5th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Quinte (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
5th Up/6th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quinte (Fersenposition) und einer Sext (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Up/7th Up - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Septim (Zehenposition) über ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
4th Dn/3rd Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quarte (Fersenposition) und einer Terz (Zehenposition) unter ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
5th Dn/4th Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Quinte (Fersenposition) und einer Quarte (Zehenposition) unter ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Oct up/Oct Dn - Verändert die Zweistimmigkeit zwischen einer Oktave nach oben (Fersenposition) und einer Oktave nach unten (Zehenposition) zu ihrer am Eingang anliegenden Originaltonhöhe
Merke: bei Harmony-Effekten kommt zum Originalsignal eine zweite Stimme hinzu ! Hierüber lassen sich alleine sehr einfach zweistimmige Soli spielen. Ideal für den einzigen Gitarristen in der Band. Musiktheoretisches Wissen ist hier klar von Vorteil, weil es sonst leicht schief klingen kann. Zu einer Pentatonischen Tonleiter die Quinte hinzuzufügen klingt immer gut und eine Oktave über oder unter dem Eingangssignal funktioniert in jeder Tonart. Für Akkorde funktioniert dieser Effekt für meine Begriffe nicht gut, das klingt schief, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Beispiel: wenn zu einem Dur-Akkord zu jedem Ton die Mollterz hinzukommt, was soll dabei herauskommen ? Für Melodielinien lässt sich aber gerade dieses Preset (Min 3rd Up/3rd Up) gut verwenden. Für den ein oder anderen macht vielleicht auch gerade das disharmonische einen gewissen Reiz aus und setzt ihn bewusst ein.
Egal welches Preset ausgewählt wird, ich finde, es klingt in den Extrempositionen am besten. Die Zwischenpositionen klingen disharmonisch und die Suche nach dem zweiten Ton, der exakt dem Eingangssignal entspricht, erfordert sehr viel Feingefühl und klingt auch im Falle des Erfolgs nicht wirklich schön. Insbesondere der Weg dorthin.
Auch diesen Effekt hatte ich zum Abschluss im Effektweg des Verstärkers ausprobiert. Hier ist das Originalsignal sehr viel präsenter und die zusätzlichen Harmonien winden sich im Hintergrund darum. Es klingt fett und intensiver, gefällt mir gut. Für Riffs und Melodien eignet sich das besser als für Akkorde.
Detune - Diese Gruppe von Presets schafft eine Kopie des am Eingang anliegenden Originalsignals verstimmt die Kopie leicht und mischt diese verstimmte Kopie wieder dem Originalsignal bei. Anhand der Stellung des Signals kann der Grad der Verstimmung bestimmt werden. Mit dem Pedal in der Fersenposition ist nur das Originalsignal zu hören. Drücken sie das Pedal nach und nach durch nimmt der Verstimmungsgrad zu bis sie bei der Zehenposition nur noch die verstimmte Kopie hören.
Die Detune Presets sind wie folgt:
Shallow - Das kopierte Signal wird leicht im Verhältnis zu ihrem Originalsignal verstimmt
Deep - Das kopierte Signal wird deutlich im Verhältnis zu ihrem Originalsignal verstimmt
Ich gebe zu, ich wusste nicht, dass ich das Whammy auch als Chorus benutzen kann. Und der klingt in meinen Ohren sogar sehr schön. Für Vergleiche zum Thema Chorus, empfehle ich hier und hier reinzuhören. Außerdem habe ich keinen Chorus, den ich mit dem Fuß immer weiter aufmachen kann, denn mit dem Pedal kann ich die Verstimmung beeinflussen. Die Einstellung Shallow in der verstimmten Extremposition (Fersenposition) ist stärker verstimmt als die Einstellung Deep annährend unverstimmt. Mir gefällt die Einstellung Shallow in der Zehenposition am besten. Das spielt sich fast wie von selbst. In der Einstellung Deep geht es gut los, ist mir aber schnell zu sehr verstimmt. Auch der Chorus kann mit anderen Effekten des Whammy nicht kombiniert werden. Wie klingt es verzerrt ? Vor dem Verstärker, verwischen Detune den Sound und lässt es unsauber klingen. Insbesondere, das Signal eh schon verstimmt wird.
Der Detune-Effekt ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, das Whammy auch mal in den Effektweg zu packen, denn dort bewahre ich meine Choruseffekte üblicherweise auf. Das klingt auch genauso gut wie vor dem Verstärker, was clean Sounds angeht, doch hier klingt der verzerrte Kanal sehr viel besser Wie ein Chorus eben.
Die Steuerung über Midi spare ich mir an dieser Stelle, die ist im beiliegenden Handbuch ausführlich erklärt. Im Prinzip kann ich jede Funktion des Whammy über Midi-Keyboard fernsteuern. Auch die Änderung der Presets, wenn einer mit dem Fuß zu ungeschickt oder sich zum Bücken zu fein ist. Mir ist das zu viel Geraffel.
Alles in allem bin ich mit dem Whammy zufrieden und für mich ist klar, dass ich es behalten werde. Nicht nur der limitierte Look macht es zu einem wirklich schönen Spielzeug. Das Whammy vor dem Verstärker eignet sich eingeschränkt für ganze Akkorde, mit Melodielinien klappt es super. Die Whammy-Effekte bedürfen etwas Übung und die Harmony-Effekte etwas musikalisches Gehör. Detune ist ein sicherlich selten gehörter Chorus mit gutem Klang und tollen Möglichkeiten. Doch wer einen brauchbaren Chorus auf dem Board stehen hat, wird kaum auf die Idee kommen, das Whammy in den Effektweg zu packen und so auf die typischen Whammy-Effekte zu verzichten, wobei ich finde, dass das mit dem Harmony-Effekt im Effektweg richtig interessante und intensive Effekte ergibt. Mit dem Whammy-Effekt im Effektweg kann ich mich am wenigsten anfreunden. Ist aber Geschmackssache. Größter Kritikpunkt ist die mangelnde Lesbarkeit der Presets.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit !
Bis dann dann
Markus
Klangbeispiele:
Whammy
1. eine Oktave hoch clean und verzerrt vor dem Verstärker
2. eine Oktave herunter clean und verzerrt vor dem Verstärker
3. Divebomb clean und verzerrt vor dem Verstärker
4. Detune clean und verzerrt vor dem Verstärker
5. Eine Oktave hoch im Effektweg (clean und verzerrt)
6. Divebomb im Effektweg (clean und verzerrt)
Harmony
7. Oct up/Oct Dn clean und verzerrt vor dem Verstärker
8. 4th Up/5th Up clean und verzerrt vor dem Verstärker
9. Min 3rd Up/3rd Up clean und verzerrt vor dem Verstärker
10. Oct up/Oct Dn clean und verzerrt im Effektweg
Detune
11.Shallow clean und verzerrt vor dem Verstärker
12. Deep clean und verzerrt vor dem Verstärker
13. Shallow und Deep im Effektweg (clean und verzerrt)
- Eigenschaft