Luke und Trug
Registrierter Benutzer
Hi,
da ich gerne User-Reviews lese und schreibe, möchte ich euch meine Eindrücke zu einem meiner Schätze vorstellen. Es handelt sich um eine Jackson KV5FR. Ich besitze sie seit gut 10 Monaten.
Womit haben wir es also zu tun?
Die KV5 wird nicht mehr gebaut, da das Werk in Japan, wo sie produziert wurde, geschlossen wurde. Soviel vorweg: Wer sich eine schnappen kann, egal ob gebraucht oder über evtl. vorhandene Restbestände, sollte das unbedint tun! Warum werden die nächsten Zeilen verraten .
Die KV5 ist eine modernere Variante der klassischen Flying V, zackig und mit dem typischen Jackson-Pointy-Headstock. Der Hals ist durchgehend und die Flügel angeleimt. Als Brücke dient das altbekannte Floyd Rose FRT-O2000. Bei den Tonabnehmern handelt es sich um einen Seymour Duncan SH4 JB an der Bridge und einen SH2 am Hals, ebenfalls von Seymour Duncan.
Das Griffbrett hat die typischen Sharkfin Inlays und ist aus Palisander. Der Hals besteht aus Ahorn, der Korpus aus Erle.
Die Gitarre kommt in einem SKB-Formkoffer, der angenehm kompakt ist und die Gitarre sicher einschließt.
So viel zu den Specs, kommen wir zu der...
Optik
Das Finish nennt sich BK/w.GPNS, "black with golden pinstripes". Durch die moderne Form und die Pinstripes wirkt sie zwar brachial, durch das Gold trotzdem edel, aber nicht zu prollig (so wenig prollig wie eine V überhaupt wirken kann ).
Verarbeitung
Hier gibt es nicht viel zu sagen, außer: Ausgezeichnet! Das Finish ist sauber aufgetragen, die Pinstripes haben klare Grenzen. Die Bünde stehen nicht über und ich konnte keine Deadspots ausmachen.
Handling
Die Gitarre kam sehr gut eingestellt bei mir an, ich musste nur noch durchstimmen und dann konnte ich loslegen. Die Saitenlage ist auf einer rennfahrerwürdigen Höhe von 1mm am 12. Bund der tiefen E-Saite. Die Standard-Saitenstärke von 9-42 ist mir jedoch zu dünn, ich habe aktuell 11-52er Daddarios aufgezogen und auf D-Standard gestimmt.
Der Übergang von Hals zu Korpus ist sehr angenehm zu bespielen. Durch die Neck-Thru-Konstruktion lassen sich auch die obersten Bünde kinderleicht erreichen, auch wenn die Korpusform zuerst etwas anderes vermuten lässt.
Der Hals liegt ausgezeichnet in der Hand, er ist zwar recht schmal, aber nicht extrem flach, sodass er sich schön in die Handfläche schmiegt. Der Hals ist lackiert, das stört aber nicht (mich jedenfalls nicht ).
Auch der Compound-Radius trägt seinen Teil zur tollen Bespielbarkeit bei, sprich er ist in den tieferen Lagen kleiner als in den höheren. Akkorde lassen sich so bequem greifen und auch hohe Soli gehen leicht von der Hand.
Das Floyd Rose arbeitet flüssig und verstimmfrei in allen Situationen, wie man es erwartet.
Einen Kritikpunkt gibt es aber noch: Das Poti-Layout ist meiner Meinung nach in der Praxis vollkommen untauglich. Die Potis sind zwar alle gut zu erreichen und gehen flüssig mit angenehmen Widerstand, jedoch ist es nahezu unmöglich, ein Poti "on the fly" zu verstellen, ohne an andere anzuecken. Ärgerlich...
Die Pickups werden über einen 3-Way-Blade-Switch geschaltent, dieser funktioniert tadellos. Kein Knacken beim Schalten, er rastet deutlich ein und der Widerstand ist auch nicht zu gering, sodass man nicht Gefahr läuft, die Pickups aus unabsichtlich zu wechseln.
Sound
Was soll man hier groß sagen...
Die Gitarre singt sehr schön mit viel Sustain, grade am Halspickup. Die Neck Thru Konstruktion ist daran wahrscheinlich nicht ganz unschuldig . Sie klingt weniger aggressiv und sägend, Attack ist trotzdem wirklich gut. Im Vergleich zu meiner RR, die bis auf die Form und die Pickups (EMG 81 in der RR) identische Specs haben, klingt sie dreckiger und etwas bassiger. Sie drückt im tieferen Bereich, dass es eine wahre Freude ist. In einer Band setzt sie sich hervorragend durch.
Ich will jetzt nicht mit blumigen Begriffen wie "cremig" oder "sahnig" um mich werfen, deswegen habe ich ein paar Schnipsel aufgenommen. Equipment waren ein Tascam US-144MKII Interface, Cubase 6LE und Guitar Rig 5.
Insgesamt habe ich drei Sounds aufgenommen. Der Drummtrack ist einfach ein Template aus Cubase, die Sounds kommen aus Sennheiser DrumMic'a.
1. High Gain Riffing
Ganz klar, hier fühlt sich die Gitarre am wohlsten. Am Stegpickup gespielt mit einer ordentlichen Portion Gain.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-riffing
2. Solo
Hier hört man das schöne Singen. Gespielt am Halspickup, die Rhythmus-Spur mit dem Stegpickup und weniger Zerre.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-solo
3. Clean
Nicht die Stärke der Gitarre schlechthin. Mit einem ein wenig zurückgedrehten Volume- und evtl. auch Tone-Poti bekommt man doch ganz passable Töne aus dem Schmuckstück heraus.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-clean-come
Ich hoffe, mein Review hat euch gefallen. Fragen, Anregungen und Kritik sind natürlich erwünscht
Haut rein,
euer Luke.
da ich gerne User-Reviews lese und schreibe, möchte ich euch meine Eindrücke zu einem meiner Schätze vorstellen. Es handelt sich um eine Jackson KV5FR. Ich besitze sie seit gut 10 Monaten.
Womit haben wir es also zu tun?
Die KV5 wird nicht mehr gebaut, da das Werk in Japan, wo sie produziert wurde, geschlossen wurde. Soviel vorweg: Wer sich eine schnappen kann, egal ob gebraucht oder über evtl. vorhandene Restbestände, sollte das unbedint tun! Warum werden die nächsten Zeilen verraten .
Die KV5 ist eine modernere Variante der klassischen Flying V, zackig und mit dem typischen Jackson-Pointy-Headstock. Der Hals ist durchgehend und die Flügel angeleimt. Als Brücke dient das altbekannte Floyd Rose FRT-O2000. Bei den Tonabnehmern handelt es sich um einen Seymour Duncan SH4 JB an der Bridge und einen SH2 am Hals, ebenfalls von Seymour Duncan.
Das Griffbrett hat die typischen Sharkfin Inlays und ist aus Palisander. Der Hals besteht aus Ahorn, der Korpus aus Erle.
Die Gitarre kommt in einem SKB-Formkoffer, der angenehm kompakt ist und die Gitarre sicher einschließt.
So viel zu den Specs, kommen wir zu der...
Optik
Das Finish nennt sich BK/w.GPNS, "black with golden pinstripes". Durch die moderne Form und die Pinstripes wirkt sie zwar brachial, durch das Gold trotzdem edel, aber nicht zu prollig (so wenig prollig wie eine V überhaupt wirken kann ).
Verarbeitung
Hier gibt es nicht viel zu sagen, außer: Ausgezeichnet! Das Finish ist sauber aufgetragen, die Pinstripes haben klare Grenzen. Die Bünde stehen nicht über und ich konnte keine Deadspots ausmachen.
Handling
Die Gitarre kam sehr gut eingestellt bei mir an, ich musste nur noch durchstimmen und dann konnte ich loslegen. Die Saitenlage ist auf einer rennfahrerwürdigen Höhe von 1mm am 12. Bund der tiefen E-Saite. Die Standard-Saitenstärke von 9-42 ist mir jedoch zu dünn, ich habe aktuell 11-52er Daddarios aufgezogen und auf D-Standard gestimmt.
Der Übergang von Hals zu Korpus ist sehr angenehm zu bespielen. Durch die Neck-Thru-Konstruktion lassen sich auch die obersten Bünde kinderleicht erreichen, auch wenn die Korpusform zuerst etwas anderes vermuten lässt.
Der Hals liegt ausgezeichnet in der Hand, er ist zwar recht schmal, aber nicht extrem flach, sodass er sich schön in die Handfläche schmiegt. Der Hals ist lackiert, das stört aber nicht (mich jedenfalls nicht ).
Auch der Compound-Radius trägt seinen Teil zur tollen Bespielbarkeit bei, sprich er ist in den tieferen Lagen kleiner als in den höheren. Akkorde lassen sich so bequem greifen und auch hohe Soli gehen leicht von der Hand.
Das Floyd Rose arbeitet flüssig und verstimmfrei in allen Situationen, wie man es erwartet.
Einen Kritikpunkt gibt es aber noch: Das Poti-Layout ist meiner Meinung nach in der Praxis vollkommen untauglich. Die Potis sind zwar alle gut zu erreichen und gehen flüssig mit angenehmen Widerstand, jedoch ist es nahezu unmöglich, ein Poti "on the fly" zu verstellen, ohne an andere anzuecken. Ärgerlich...
Die Pickups werden über einen 3-Way-Blade-Switch geschaltent, dieser funktioniert tadellos. Kein Knacken beim Schalten, er rastet deutlich ein und der Widerstand ist auch nicht zu gering, sodass man nicht Gefahr läuft, die Pickups aus unabsichtlich zu wechseln.
Sound
Was soll man hier groß sagen...
Die Gitarre singt sehr schön mit viel Sustain, grade am Halspickup. Die Neck Thru Konstruktion ist daran wahrscheinlich nicht ganz unschuldig . Sie klingt weniger aggressiv und sägend, Attack ist trotzdem wirklich gut. Im Vergleich zu meiner RR, die bis auf die Form und die Pickups (EMG 81 in der RR) identische Specs haben, klingt sie dreckiger und etwas bassiger. Sie drückt im tieferen Bereich, dass es eine wahre Freude ist. In einer Band setzt sie sich hervorragend durch.
Ich will jetzt nicht mit blumigen Begriffen wie "cremig" oder "sahnig" um mich werfen, deswegen habe ich ein paar Schnipsel aufgenommen. Equipment waren ein Tascam US-144MKII Interface, Cubase 6LE und Guitar Rig 5.
Insgesamt habe ich drei Sounds aufgenommen. Der Drummtrack ist einfach ein Template aus Cubase, die Sounds kommen aus Sennheiser DrumMic'a.
1. High Gain Riffing
Ganz klar, hier fühlt sich die Gitarre am wohlsten. Am Stegpickup gespielt mit einer ordentlichen Portion Gain.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-riffing
2. Solo
Hier hört man das schöne Singen. Gespielt am Halspickup, die Rhythmus-Spur mit dem Stegpickup und weniger Zerre.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-solo
3. Clean
Nicht die Stärke der Gitarre schlechthin. Mit einem ein wenig zurückgedrehten Volume- und evtl. auch Tone-Poti bekommt man doch ganz passable Töne aus dem Schmuckstück heraus.
https://soundcloud.com/luke-und-trug/jackson-kv5fr-clean-come
Ich hoffe, mein Review hat euch gefallen. Fragen, Anregungen und Kritik sind natürlich erwünscht
Haut rein,
euer Luke.
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