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»EMG SL-20 Set Steve Lukather«
»Background«
Im Zuge meines letzten S-Style Projektes habe ich das Steve Lukather Set SL-20 in eine Squier Bullet Stratocaster verbaut um meine Gitarrensammlung um eine Strat mit modernem Sound und modernem Spielgefühl zu erweitern. Die Überlegungen und die sehr detaillierte Dokumentation der Entstehung sind hier beschrieben:
[Steve Lukather S-Style Rock-Guitar-Project] Pimp my Squier Bullet Strat mit EMG SL-20
Meine persönlichen Eindrücke mit dem SL-20 Set aus diesem Projekt möchte ich nun in Form eines Reviews für alle potentiell Interessierten zugänglich machen. Gleichzeitig muss man sich bewusst sein, dass der Klang des PU-Sets vom jeweilig verwendeten Gitarrenmodell abhängig ist. Was natürlich für alle PUs gilt. Insofern möchte ich auch auf die Soundeigenschaften der in meinem Projekt verbauten Komponenten eingehen.
Als Stratfan und in Anlehnung an »The Luke« ist die Form für mich obligatorisch und es musste für mich ein S-Style Body sein. Nach dem Vorbild von Yamaha und Ibanez habe ich mich beim Korpusholz zur Realisierung eines modernen Strattones für Linde entschieden und für den Korpus die Fender Squier Bullet Strat RW AW bestellt.
Lindenholz ist im Vergleich zu Erle sehr weich, leichter und es hat eine gleichmäßige Struktur. Der Tone hat einen schönen, warmen Charakter und klingt »clean« angenehm weich. Im Gegenzug fehlt es Lindenholz etwas an »Spritzigkeit«, was man mit Halsmaterial und der Halsdicke gut kompensieren kann. Linde ist aufgrund ihres »Zerrsounds« sehr beliebt. Auch laut Siggi Braun klingt Lindenholz im verzerrten Bereich ausgezeichnet, mit fetten Bässen, sehr rund mit schönen Obertönen und ist gut mit aktiven PUs kombinierbar. Die im Vergleich zur Les Paul längere Mensur der Strat soll eine sensible Ansprache mit gutem Obertonaufkommen erzeugen und Brillanz im Klangbild fördern.
Die Fender Squier Bullet Strat wurde in meinem Projekt weitestgehend auf den Korpus aus Linde in Arctic White (AW) reduziert und der originale Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett durch einen exotischen Hals von Warmoth ersetzt. Mein Hals von Warmoth ist aus Ahorn und hat ein Griffbrett aus Satine, auch Bloodwood genannt. Warmoth schreibt über dieses Holz:
Bloodwood »Satine« (Brosimum paraense): We also know this as Bloodwood because of its dark red color. A very dense, hard, tropical wood with a waxy smooth feel. Super tight grain pattern almost like Ebony, this wood is super fast to play on. Extended sustain and brilliant highs. Truly an incredible clean looking exotic.
Das Griffbrett fühlt sich tatsächlich sehr hart und sehr glatt an, das Holz wirkt extrem dicht und der dunkle Rotton sieht sensationell gut aus. Ein Griffbrett aus Palisander hat einen wärmeren Ton mit ausgewogener Klangcharakteristik, jedoch spricht Bloodwood besser an, klingt damit sehr funkig und liefert eine Menge an Obertönen. Die Hochmitten werden im Vergleich zu Ahorn noch deutlicher betont.
Die Kombi aus Linde-Body, EMG-PUs und Satine-Fretboard bewog mich, auf einen dickeren Hals für einen fetteren Ton und mehr Sustain zugunsten eines dünneren Halses für eine direktere Ansprache und mehr Obertöne zu verzichten.
Dieser exotische Hals von Warmoth macht definitiv Laune und verbreitet ungeheure Spiellust! Einziges Manko: er passt für meinen Geschmack optisch nicht optimal zum schwarzen Perloid-Pickguard des SL-20 Sets! Also habe ich im Zuge meines Projektes das gut aussehende Black-Pearl-Pickguard ersetzt. Auch die originalen Tuner der Fender Squier Bullet Strat mussten gehen.
»Technische Daten«
Komplettes Tonabnehmer-Set: EMG SL-20 Steve Lukather:
- fertig verdrahtet und montiert
- auf schwarzem Perloid-Schlagbrett »Black-Pearl«
- Schwarze Potiknöpfe
- 5-Weg Schalter
- Volumen & Tonregelung
- aktive EMG Tonabnehmer in den Positionen Hals/Mitte/Steg: SLV/SLV/85
- Klangcharakter: rau, bluesig
- Anschlüsse: EMG Quik - Connect
- Magnet der Tonabnehmer: Alnico V
- Output: hot
- Impedanz Hals/Mitte/Steg: je 10 kOhm
Das Steve Lukather Set SL-20 besteht aus zwei EMG Single Coils »SLV« am Hals und in der Mitte und einem EMG Humbucker »85« am Steg. Der »SLV« ist ein Custompickup, der speziell für Steve Lukather entwickelt wurde, mit hohem Output und fettem Sound. Das Set ist auf einem Black-Pearl Pickguard fertig montiert und einfach zu installieren.
»Spezifikationen meiner gepimpten Strat«
Body: Fender Squier Bullet Strat Basswood Body in Arctic White
Neck: Warmoth Maple Neck mit Bloodwood Fretboard
PUs: modifiziertes EMG SL-20 Steve Lukather mit »SLV« Single Coil am Hals, »SA« Single Coil in der Mitte, »85«er Humbucker am Steg
Pickguard: Tortoise Shell Parchment
Tuner: Kluson Deluxe Single Line Stamps
»Design«
Ich war sehr positiv von der Verpackung des Sets überrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass das SL-20 Set in einer maßgeschneiderten und aufwendigen Verpackung kommt. Das Schlagbrett hatte aus der Verpackung heraus ein paar kleinere Schürfstellen neben einer Bohrung. Die Verdrahtung ist sehr sauber.
Optisch gefällt mir das SL-20 Set sehr gut. Das schwarze 3-lagige Perloid-Schlagbrett in Kombination mit den schwarzen EMGs und den schwarzen Potiknöpfen empfinde ich optisch sehr ansprechend. Es wirkt hochwertig und Black-Pearl ist ein sehr gelungenes Schlagbrett-Design, das nicht so häufig zu sehen ist.
Das Set passt an sich optisch perfekt zum Arctic White Body der Squier Bullet Strat mit Palisander-Griffbrett. Die Bullet hat mir in jedem Fall mit dem Lukather EMG-Set sehr gut gefallen. Das dunkle Palisander, das bei der Bullet weniger ins bräunliche sondern mehr ins gräuliche geht, passte optisch wie die Faust aufs Auge. Auch der Skunkstripe auf der Rückseite des Halses fügte sich sehr stimmig und harmonisch in dieses Farbkonzept ein.
Da ich den Original-Hals der Bullet gegen einen von Warmoth ersetzt habe, bekam Jack Sparrow die Black-Pearl und ein »Customized 3-ply Tortoise Pickguard« musste her. Tortoise Shell Parchment passt für meinen Geschmack am besten zum hochwertigen Satine-Fretboard.
»Montage und Installation«
Wie man auf den Fotos gut erkennen kann, ist im Korpus der Bullet viel Platz und es lässt sich auch ganz bequem eine SSH-PU-Konfiguration in die SSS-Bullet einbauen. Das EMG SL-20 Set passt in die großzügigen Fräsungen und es ist noch Spielraum für was auch immer. Beispielsweise für die Montage der 9-Volt-Blockbatterie, die die aktiven PUs zum Arbeiten benötigen. Da das Batteriewechseln unter dem Pickguard nicht sehr komfortabel ist, auch wenn ein Wechsel nicht häufig notwendig ist, gibt es dazu bessere Alternativen. Man kann auf der Rückseite ein Batteriefach fräsen, was aufwendig ist, oder auch die Tremolofräsung dafür adaptieren.
Das EMG SL-20 Set ist so konzipiert, dass man nicht löten muss und im Prinzip alles zusammenstecken kann. Ohne technisches Verständnis. Bei EMGs wird das Tremolo nicht mit dem Nulleiter verbunden.
Bei der Bullet passen allerdings die kleinen Quick-Connect Stecker von EMG nicht durch die Bohrung, die zur Fräsung der Klinkenbuchse führt. Da ich außerdem den Batterieblock bei den Federn des Tremolos eingebaut habe, musste ich auch da durch den Korpus durch. Auch hier war die vorhandene Bohrung vom Nullleiter zum Tremoloblock für das Anschlusskabel der Batterie zu klein. Beiden Löcher habe ich mit einem 6,5 mm Bohrer vergrößert. Die Stecker haben dann ganz bequem durch gepasst und ließen sich sehr simpel anstecken.
Die beigefügte technische Beschreibung benötigt man im Grunde genommen nicht. Plug & Play!
Den »Batterieblock« habe ich im Tremolofach vorbaut. Durch Wegnahme der mittleren Feder passt die Batterie perfekt zwischen die beiden äußeren Federn. Außerdem bleibt ca. noch 1 mm Abstand zur rückwärtigen Abdeckung. Das reicht sogar, um die Batterie zu umwickeln, damit sie keinen Kontakt mit den Metallteilen bekommt. Was an sich unwahrscheinlich ist. Die beiden verbleibenden Federn vertragen sich auch zu zweit sehr gut wenn da nicht …
… der Anspruch nach Stimmstabilität wäre. Durch die Saitenspannung kippt das Tremolo nach vorne. Nicht plötzlich, so dass man es beim Einbau bemerken würde, sondern schleichend während dem Spielen. Ich habe also zwei »Göldo Tremolo Springs Extra Hard« bestellt und eingebaut. Gleichzeitig musste ich dafür längere und stärkere Schrauben verwenden. Die extra harten Tremolofedern konnte ich nicht weit genug dehnen, um sie auf die original verbauten Schrauben zu ziehen. Fazit: Zwei »Extra Hard« reichen, um das Vibrato stimmstabil zu halten.
»Sound«
»moderner Rock-Sound«
Mit einem moderneren Rock-Sound assoziiere ich unter anderem auch EMGs. Der Vorteil von EMGs liegt in der Unempfindlichkeit gegenüber Einstreuungen, der Freiheit von Eigengeräuschen und Rauschen und vor allem haben sie keinen Höhenverlust bei Volumensregelung. Mit EMGs kann man die Lautstärke ohne Klangeinbußen sehr gut am Volumenpoti der Gitarre regeln.
Die Potis laufen rund und leichtgängig, man kann Volumen- und Tonregler sehr gut justieren, der Kippschalter arbeitet einwandfrei und sauber.
Die Verbindung der Tonabnehmer »SLV« und »85« im SL-20 Set empfinde ich als sehr gelungene Kombination. Die beiden PUs passen für meinen Geschmack perfekt zusammen.
»EMG-SLV«
Der »EMG-SLV« wurde individuell für Steve Lukather von Toto konzipiert. Steve Lukather hat angeblich immer schon einen überwickelten »SA« bevorzugt, was zu einem fetteren Ton führt. Der »SLV« ist dem »SAV« nachempfunden und bekommt durch die zusätzlichen Wicklungen seinen speziellen Charakter. Als Preamp kommt der Original-Preamp des »SA« zum Einsatz. Die Pole Pieces des Alnico 5 Magneten sind abgeflacht und unter der Abdeckung verborgen, was auch optisch ein Gewinn ist. Der »SA« Preamp verleiht dem »SLV« seinen klassischen EMG Sound, die abgeflachten Pole Pieces bringen ihn näher an die Saiten, was zu mehr Output, besserem Durchsetzungsvermögen und stärkerem Attack führt.
Der »SLV« hat einen sehr dynamischen Charakter und klingt am Hals rau und rockig. Dort bringt er das typische Single-Coil-Feeling rüber, aber deutlich präsenter und kraftvoller. Je nach Zerrgrad kann er richtig dreckig klingen und kommt klanglich schon erstaunlich nahe an den »85«er heran, jedoch mit weniger Höhenanteil dafür größerer Dynamik. Er ist für meinen Geschmack optimal für bluesig, dreckige High-Gain-Sound geeignet. Ich out mich hier als Liebhaber solch originellen Soundgebilde. Gemeint ist ein Sound wie im 1. Soundsample »Slow Rock Ballad« am Ende dieses Reviews.
»Features«
- Pickup: Single Coil
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 3,75 kHz
- RMS Output: 0,7 V
- Peak Output: 1,0 V
- Ausgangsrauschen: -90 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 240 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»EMG-85«
Der »EMG-85« ist einer der ersten und populärsten PUs von EMG. Die eng gewickelten Alnico 5 Magneten geben dem Humbucker seine Power und sorgen für seinen legendären Tone.
Auch berühmt für seinen Klangcharakter beim Rhythmusspiel überzeugt der »EMG-85« am Steg vor allem in zweierlei Hinsicht: Clean gespielt klingt er sehr ausgewogen und klar, ohne die berüchtigte Sterilität des »EMG-81« an den Tag zu legen. Speziell unter Einsatz von Effekten lassen sich so sehr schöne und transparente Sounds bilden. Als Lead-PU klingt der »EMG-85« fantastisch. Die klaren Höhen ermöglichen extrem präzises Spiel mit viel Overdrive oder Gain mit sensationellem Sustain. Im High-Gain Bereich singen die Töne, das es eine wahre Freude ist. Der »EMG-85« ist für stark verzerrte Sounds ausgelegt, liefert aber für konventionellen Rock und Blues genau den benötigten, traditionellen Tone, wie er mir gefällt.
»Features«
- Pickup: Humbucker
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 2,55 kHz
- RMS Output: 1,25 V
- Peak Output: 1,75 V
- Ausgangsrauschen: -89 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 80 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»Ahornhals mit Griffbrett aus Bloodwood versus Palisander«
Das Bloodwood-Griffbrett hat mich auf Anhieb schwer begeistert. Dieser Hals gefällt mir soundtechnisch deutlich besser als der originale Hals der Bullet mit Palisander-Griffbrett. Er klingt clean sehr direkt und funkig und betont generell Höhen und Hochmitten. Da weder das EMG-Set noch der Linde-Korpus ausgeprägte Höhenanteile haben, ist die Kombination sehr passend und klingt sehr ausgewogen im Set-Up. Verzerrt klingt Lindenholz tatsächlich ausgezeichnet und sehr stimmiger für Rocksounds. Die direkte und perkussive Ansprache des schlanken Halses mit dem Bloodwood-Griffbrett ist eine sehr interessante Kombination und gibt dem Body die nötige Spritzigkeit, die den stratigen Charakter zusätzlich betont und mit den entsprechenden oberen Mitten für mehr Brillanz und Klarheit im Mix sorgt. Wie immer bei solchen direkten Vergleichen und Gegenüberstellungen fällt einem der Unterschied beim Spielen deutlich stärker auf, als beim Anhören des recordeten Ergebnisses:
»Direkter Soundvergleich, Neck/Middle-PUs, »EMG-SLV«, Hello«
»Sample 1, 00.00 - 01.02«
Squier Bullet Strat mit Ahorn-Hals und Bloodwood-Griffbrett und »EMG-SLV« in Neck/Middle-PU-Kombination.
»Sample 2, 01.03 - 02.10«
Squier Bullet Strat mit Ahorn-Hals und Palisander-Griffbrett und »EMG-SLV« in Neck/Middle-PU-Kombination.
»Line6 Emulation«
1958 Tweed B-Man (basierend auf einem Fender Tweed Bassman) Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation von Line6.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-lukather-strat-hello[/QUOTE]
»Fehlende Differenziertheit der PU-Variationen im SL-20 Set«
Von meinen beiden Strats bin ich sehr verwöhnt, was die Vielfalt der Sounds durch Schalten der PU-Variationen am 5-Wege-Schalter betrifft. Sowohl der »EMG-85« an der Bridge als auch der »EMG-SLV« am Neck klingen sehr gut und eigenständig. Jedoch unterscheidet sich der Sound des Hals-PUs für meinen Geschmack zu wenig vom Mitten-PU und auch die beiden Zwischenpositionen heben sich nicht genügend ab. Der fette Sound des SLV widerspricht dem filigranen und nasalen Soundcharakter der Zwischenpositionen.
Ich habe darum letztlich im EMG SL-20 Set den mittleren Tonabnehmer »EMG-SLV« durch einen »EMG-SA« ersetzt.
Der Mitten-PU hebt sich nun sehr stark ab und sorgt dafür, dass auch die kombinierten Positionen 2 und 4 sehr eigenständig klingen. Die Strat ist mit dieser Veränderung viel flexibler und vielseitiger geworden und es sind fünf sehr unterschiedliche Sounds möglich. Die Mitte klingt mit dem »SA« weniger fett und rockig als mit dem »SLV«. Sie kommt nun klassisch reduzierter und ist sehr gut für cleane Stratsounds geeignet. Die beiden Zwischenpositionen klingen nasal und knopflern sehr schön.
Meine PU-Belegung sieht nun letztlich so aus: »SLV« am Hals, »SA« in der Mitte und »85«er an der Bridge.
»EMG-SA«
Der »EMG-SA« ist eine aktiver Single-Coil mit einem Alnico 5 Magneten, der den klassischen Vintage-Strat Single-Coil-Sound bietet. Interne Abschirmung und ein Preamp mit niedriger Impedanz sorgen für weitestgehende Freiheit von Störgeräuschen auch bei höherem Ausgangspegel. Der »SA« liefert die Wärme der unteren Mitten, klingt sehr cremig und ermöglicht die notwendige Ausdruckstärke für facettenreiche und bluesige Tone-Bildung. Er bringt insgesamt mehr Höhen und Hochmitten als der »SLV«. Sein Einsatzbereich in der Mitte reicht von klassisch und sauber bis hin zu crunchig angezerrten Sounds. Am Steg würde er sicher auch rocken. Auch der SA ist sehr populäre, nicht umsonst sind im David Gilmour EMG DG-20 Set drei »EMG-SA« Tonabnehmer verbaut.
»Features«
- Pickup: Single Coil
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 3,75 kHz
- RMS Output: 0,6 V
- Peak Output: 0,85 V
- Ausgangsrauschen: -90 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 80 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»Soundbeispiele«
»EMG-SLV« am Hals - Slow Rock Ballad
Bei der ersten Hörprobe möchte ich den Sound meiner gepimpten Strat »TheLuke« mit »SLV« am Steg vorstellen:
»EMG-85« am Steg - While My Guitar Gently Weeps, 1tes Solo
Als klassische Referenz ziehe ich eines meiner Lieblingssoli von Steve Lukather heran. Und das ist das 1. Solo (1.45 - 2.24) von »While My Guitar Gently Weeps«, eine Komposition von George Harrison. In der Toto Version ist der Sound der Musicman Steve »Luke« Lukather Signature für einen Single-Coil an der Brücke einer Strat mit klassischem Tone eine stolze Herausforderung. Dieser Challenge habe ich mich mit meiner »Steve Lukather S-Style« Strat-Ton-Caster »TheLuke« gestellt:
»Preis«
Bei Thomann kostet das fertig verdrahtete EMG SL-20 Set Steve Lukather aktuell 215,00 €. Den EMG-SA Singlecoil in der passenden Farbe schwarz habe ich für 77,00 € dazugekauft.
»Fazit«
Das EMG SL-20 Signature Set Steve Lukather ist ein sensationelles Kit und macht seinem Namenspatronen alle Ehre. Selbst auf einer günstigen 100 € Gitarre - wie der Squier Bullet Stratocaster - kann man mit diesem EMG-Set sehr gute Ergebnisse erzielen und den Lukather Tone authentisch rüber bringen. Das Set eignet sich vorzüglich für kraftvolle und fette Sounds. Wem der klassische Klang der traditionellen Fender-Strat-PUs zu zahm ist, der ist mit dem Set bestens bedient. Wer neben dem druckvollen Sound auf die fragilen und facettenreichen Nuancen nicht verzichten möchte, dem wird ein bluesiger PU im vorkonfigurierten Kit fehlen. Der Einbau des Sets ist denkbar einfach und ist auch von technisch uninteressierten Spielern zu bewerkstelligen.
»Nützliche Links«
Homepage des Herstellers
»Background«
Im Zuge meines letzten S-Style Projektes habe ich das Steve Lukather Set SL-20 in eine Squier Bullet Stratocaster verbaut um meine Gitarrensammlung um eine Strat mit modernem Sound und modernem Spielgefühl zu erweitern. Die Überlegungen und die sehr detaillierte Dokumentation der Entstehung sind hier beschrieben:
[Steve Lukather S-Style Rock-Guitar-Project] Pimp my Squier Bullet Strat mit EMG SL-20
Meine persönlichen Eindrücke mit dem SL-20 Set aus diesem Projekt möchte ich nun in Form eines Reviews für alle potentiell Interessierten zugänglich machen. Gleichzeitig muss man sich bewusst sein, dass der Klang des PU-Sets vom jeweilig verwendeten Gitarrenmodell abhängig ist. Was natürlich für alle PUs gilt. Insofern möchte ich auch auf die Soundeigenschaften der in meinem Projekt verbauten Komponenten eingehen.
Als Stratfan und in Anlehnung an »The Luke« ist die Form für mich obligatorisch und es musste für mich ein S-Style Body sein. Nach dem Vorbild von Yamaha und Ibanez habe ich mich beim Korpusholz zur Realisierung eines modernen Strattones für Linde entschieden und für den Korpus die Fender Squier Bullet Strat RW AW bestellt.
Lindenholz ist im Vergleich zu Erle sehr weich, leichter und es hat eine gleichmäßige Struktur. Der Tone hat einen schönen, warmen Charakter und klingt »clean« angenehm weich. Im Gegenzug fehlt es Lindenholz etwas an »Spritzigkeit«, was man mit Halsmaterial und der Halsdicke gut kompensieren kann. Linde ist aufgrund ihres »Zerrsounds« sehr beliebt. Auch laut Siggi Braun klingt Lindenholz im verzerrten Bereich ausgezeichnet, mit fetten Bässen, sehr rund mit schönen Obertönen und ist gut mit aktiven PUs kombinierbar. Die im Vergleich zur Les Paul längere Mensur der Strat soll eine sensible Ansprache mit gutem Obertonaufkommen erzeugen und Brillanz im Klangbild fördern.
Die Fender Squier Bullet Strat wurde in meinem Projekt weitestgehend auf den Korpus aus Linde in Arctic White (AW) reduziert und der originale Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett durch einen exotischen Hals von Warmoth ersetzt. Mein Hals von Warmoth ist aus Ahorn und hat ein Griffbrett aus Satine, auch Bloodwood genannt. Warmoth schreibt über dieses Holz:
Bloodwood »Satine« (Brosimum paraense): We also know this as Bloodwood because of its dark red color. A very dense, hard, tropical wood with a waxy smooth feel. Super tight grain pattern almost like Ebony, this wood is super fast to play on. Extended sustain and brilliant highs. Truly an incredible clean looking exotic.
Das Griffbrett fühlt sich tatsächlich sehr hart und sehr glatt an, das Holz wirkt extrem dicht und der dunkle Rotton sieht sensationell gut aus. Ein Griffbrett aus Palisander hat einen wärmeren Ton mit ausgewogener Klangcharakteristik, jedoch spricht Bloodwood besser an, klingt damit sehr funkig und liefert eine Menge an Obertönen. Die Hochmitten werden im Vergleich zu Ahorn noch deutlicher betont.
Die Kombi aus Linde-Body, EMG-PUs und Satine-Fretboard bewog mich, auf einen dickeren Hals für einen fetteren Ton und mehr Sustain zugunsten eines dünneren Halses für eine direktere Ansprache und mehr Obertöne zu verzichten.
Dieser exotische Hals von Warmoth macht definitiv Laune und verbreitet ungeheure Spiellust! Einziges Manko: er passt für meinen Geschmack optisch nicht optimal zum schwarzen Perloid-Pickguard des SL-20 Sets! Also habe ich im Zuge meines Projektes das gut aussehende Black-Pearl-Pickguard ersetzt. Auch die originalen Tuner der Fender Squier Bullet Strat mussten gehen.
»Technische Daten«
Komplettes Tonabnehmer-Set: EMG SL-20 Steve Lukather:
- fertig verdrahtet und montiert
- auf schwarzem Perloid-Schlagbrett »Black-Pearl«
- Schwarze Potiknöpfe
- 5-Weg Schalter
- Volumen & Tonregelung
- aktive EMG Tonabnehmer in den Positionen Hals/Mitte/Steg: SLV/SLV/85
- Klangcharakter: rau, bluesig
- Anschlüsse: EMG Quik - Connect
- Magnet der Tonabnehmer: Alnico V
- Output: hot
- Impedanz Hals/Mitte/Steg: je 10 kOhm
Das Steve Lukather Set SL-20 besteht aus zwei EMG Single Coils »SLV« am Hals und in der Mitte und einem EMG Humbucker »85« am Steg. Der »SLV« ist ein Custompickup, der speziell für Steve Lukather entwickelt wurde, mit hohem Output und fettem Sound. Das Set ist auf einem Black-Pearl Pickguard fertig montiert und einfach zu installieren.
»Spezifikationen meiner gepimpten Strat«
Body: Fender Squier Bullet Strat Basswood Body in Arctic White
Neck: Warmoth Maple Neck mit Bloodwood Fretboard
PUs: modifiziertes EMG SL-20 Steve Lukather mit »SLV« Single Coil am Hals, »SA« Single Coil in der Mitte, »85«er Humbucker am Steg
Pickguard: Tortoise Shell Parchment
Tuner: Kluson Deluxe Single Line Stamps
»Design«
Ich war sehr positiv von der Verpackung des Sets überrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass das SL-20 Set in einer maßgeschneiderten und aufwendigen Verpackung kommt. Das Schlagbrett hatte aus der Verpackung heraus ein paar kleinere Schürfstellen neben einer Bohrung. Die Verdrahtung ist sehr sauber.
Optisch gefällt mir das SL-20 Set sehr gut. Das schwarze 3-lagige Perloid-Schlagbrett in Kombination mit den schwarzen EMGs und den schwarzen Potiknöpfen empfinde ich optisch sehr ansprechend. Es wirkt hochwertig und Black-Pearl ist ein sehr gelungenes Schlagbrett-Design, das nicht so häufig zu sehen ist.
Das Set passt an sich optisch perfekt zum Arctic White Body der Squier Bullet Strat mit Palisander-Griffbrett. Die Bullet hat mir in jedem Fall mit dem Lukather EMG-Set sehr gut gefallen. Das dunkle Palisander, das bei der Bullet weniger ins bräunliche sondern mehr ins gräuliche geht, passte optisch wie die Faust aufs Auge. Auch der Skunkstripe auf der Rückseite des Halses fügte sich sehr stimmig und harmonisch in dieses Farbkonzept ein.
Da ich den Original-Hals der Bullet gegen einen von Warmoth ersetzt habe, bekam Jack Sparrow die Black-Pearl und ein »Customized 3-ply Tortoise Pickguard« musste her. Tortoise Shell Parchment passt für meinen Geschmack am besten zum hochwertigen Satine-Fretboard.
»Montage und Installation«
Wie man auf den Fotos gut erkennen kann, ist im Korpus der Bullet viel Platz und es lässt sich auch ganz bequem eine SSH-PU-Konfiguration in die SSS-Bullet einbauen. Das EMG SL-20 Set passt in die großzügigen Fräsungen und es ist noch Spielraum für was auch immer. Beispielsweise für die Montage der 9-Volt-Blockbatterie, die die aktiven PUs zum Arbeiten benötigen. Da das Batteriewechseln unter dem Pickguard nicht sehr komfortabel ist, auch wenn ein Wechsel nicht häufig notwendig ist, gibt es dazu bessere Alternativen. Man kann auf der Rückseite ein Batteriefach fräsen, was aufwendig ist, oder auch die Tremolofräsung dafür adaptieren.
Das EMG SL-20 Set ist so konzipiert, dass man nicht löten muss und im Prinzip alles zusammenstecken kann. Ohne technisches Verständnis. Bei EMGs wird das Tremolo nicht mit dem Nulleiter verbunden.
Bei der Bullet passen allerdings die kleinen Quick-Connect Stecker von EMG nicht durch die Bohrung, die zur Fräsung der Klinkenbuchse führt. Da ich außerdem den Batterieblock bei den Federn des Tremolos eingebaut habe, musste ich auch da durch den Korpus durch. Auch hier war die vorhandene Bohrung vom Nullleiter zum Tremoloblock für das Anschlusskabel der Batterie zu klein. Beiden Löcher habe ich mit einem 6,5 mm Bohrer vergrößert. Die Stecker haben dann ganz bequem durch gepasst und ließen sich sehr simpel anstecken.
Die beigefügte technische Beschreibung benötigt man im Grunde genommen nicht. Plug & Play!
Den »Batterieblock« habe ich im Tremolofach vorbaut. Durch Wegnahme der mittleren Feder passt die Batterie perfekt zwischen die beiden äußeren Federn. Außerdem bleibt ca. noch 1 mm Abstand zur rückwärtigen Abdeckung. Das reicht sogar, um die Batterie zu umwickeln, damit sie keinen Kontakt mit den Metallteilen bekommt. Was an sich unwahrscheinlich ist. Die beiden verbleibenden Federn vertragen sich auch zu zweit sehr gut wenn da nicht …
… der Anspruch nach Stimmstabilität wäre. Durch die Saitenspannung kippt das Tremolo nach vorne. Nicht plötzlich, so dass man es beim Einbau bemerken würde, sondern schleichend während dem Spielen. Ich habe also zwei »Göldo Tremolo Springs Extra Hard« bestellt und eingebaut. Gleichzeitig musste ich dafür längere und stärkere Schrauben verwenden. Die extra harten Tremolofedern konnte ich nicht weit genug dehnen, um sie auf die original verbauten Schrauben zu ziehen. Fazit: Zwei »Extra Hard« reichen, um das Vibrato stimmstabil zu halten.
»Sound«
»moderner Rock-Sound«
Mit einem moderneren Rock-Sound assoziiere ich unter anderem auch EMGs. Der Vorteil von EMGs liegt in der Unempfindlichkeit gegenüber Einstreuungen, der Freiheit von Eigengeräuschen und Rauschen und vor allem haben sie keinen Höhenverlust bei Volumensregelung. Mit EMGs kann man die Lautstärke ohne Klangeinbußen sehr gut am Volumenpoti der Gitarre regeln.
Die Potis laufen rund und leichtgängig, man kann Volumen- und Tonregler sehr gut justieren, der Kippschalter arbeitet einwandfrei und sauber.
Die Verbindung der Tonabnehmer »SLV« und »85« im SL-20 Set empfinde ich als sehr gelungene Kombination. Die beiden PUs passen für meinen Geschmack perfekt zusammen.
»EMG-SLV«
Der »EMG-SLV« wurde individuell für Steve Lukather von Toto konzipiert. Steve Lukather hat angeblich immer schon einen überwickelten »SA« bevorzugt, was zu einem fetteren Ton führt. Der »SLV« ist dem »SAV« nachempfunden und bekommt durch die zusätzlichen Wicklungen seinen speziellen Charakter. Als Preamp kommt der Original-Preamp des »SA« zum Einsatz. Die Pole Pieces des Alnico 5 Magneten sind abgeflacht und unter der Abdeckung verborgen, was auch optisch ein Gewinn ist. Der »SA« Preamp verleiht dem »SLV« seinen klassischen EMG Sound, die abgeflachten Pole Pieces bringen ihn näher an die Saiten, was zu mehr Output, besserem Durchsetzungsvermögen und stärkerem Attack führt.
Der »SLV« hat einen sehr dynamischen Charakter und klingt am Hals rau und rockig. Dort bringt er das typische Single-Coil-Feeling rüber, aber deutlich präsenter und kraftvoller. Je nach Zerrgrad kann er richtig dreckig klingen und kommt klanglich schon erstaunlich nahe an den »85«er heran, jedoch mit weniger Höhenanteil dafür größerer Dynamik. Er ist für meinen Geschmack optimal für bluesig, dreckige High-Gain-Sound geeignet. Ich out mich hier als Liebhaber solch originellen Soundgebilde. Gemeint ist ein Sound wie im 1. Soundsample »Slow Rock Ballad« am Ende dieses Reviews.
»Features«
- Pickup: Single Coil
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 3,75 kHz
- RMS Output: 0,7 V
- Peak Output: 1,0 V
- Ausgangsrauschen: -90 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 240 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»EMG-85«
Der »EMG-85« ist einer der ersten und populärsten PUs von EMG. Die eng gewickelten Alnico 5 Magneten geben dem Humbucker seine Power und sorgen für seinen legendären Tone.
Auch berühmt für seinen Klangcharakter beim Rhythmusspiel überzeugt der »EMG-85« am Steg vor allem in zweierlei Hinsicht: Clean gespielt klingt er sehr ausgewogen und klar, ohne die berüchtigte Sterilität des »EMG-81« an den Tag zu legen. Speziell unter Einsatz von Effekten lassen sich so sehr schöne und transparente Sounds bilden. Als Lead-PU klingt der »EMG-85« fantastisch. Die klaren Höhen ermöglichen extrem präzises Spiel mit viel Overdrive oder Gain mit sensationellem Sustain. Im High-Gain Bereich singen die Töne, das es eine wahre Freude ist. Der »EMG-85« ist für stark verzerrte Sounds ausgelegt, liefert aber für konventionellen Rock und Blues genau den benötigten, traditionellen Tone, wie er mir gefällt.
»Features«
- Pickup: Humbucker
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 2,55 kHz
- RMS Output: 1,25 V
- Peak Output: 1,75 V
- Ausgangsrauschen: -89 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 80 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»Ahornhals mit Griffbrett aus Bloodwood versus Palisander«
Das Bloodwood-Griffbrett hat mich auf Anhieb schwer begeistert. Dieser Hals gefällt mir soundtechnisch deutlich besser als der originale Hals der Bullet mit Palisander-Griffbrett. Er klingt clean sehr direkt und funkig und betont generell Höhen und Hochmitten. Da weder das EMG-Set noch der Linde-Korpus ausgeprägte Höhenanteile haben, ist die Kombination sehr passend und klingt sehr ausgewogen im Set-Up. Verzerrt klingt Lindenholz tatsächlich ausgezeichnet und sehr stimmiger für Rocksounds. Die direkte und perkussive Ansprache des schlanken Halses mit dem Bloodwood-Griffbrett ist eine sehr interessante Kombination und gibt dem Body die nötige Spritzigkeit, die den stratigen Charakter zusätzlich betont und mit den entsprechenden oberen Mitten für mehr Brillanz und Klarheit im Mix sorgt. Wie immer bei solchen direkten Vergleichen und Gegenüberstellungen fällt einem der Unterschied beim Spielen deutlich stärker auf, als beim Anhören des recordeten Ergebnisses:
»Direkter Soundvergleich, Neck/Middle-PUs, »EMG-SLV«, Hello«
»Sample 1, 00.00 - 01.02«
Squier Bullet Strat mit Ahorn-Hals und Bloodwood-Griffbrett und »EMG-SLV« in Neck/Middle-PU-Kombination.
»Sample 2, 01.03 - 02.10«
Squier Bullet Strat mit Ahorn-Hals und Palisander-Griffbrett und »EMG-SLV« in Neck/Middle-PU-Kombination.
»Line6 Emulation«
1958 Tweed B-Man (basierend auf einem Fender Tweed Bassman) Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation von Line6.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-lukather-strat-hello[/QUOTE]
»Fehlende Differenziertheit der PU-Variationen im SL-20 Set«
Von meinen beiden Strats bin ich sehr verwöhnt, was die Vielfalt der Sounds durch Schalten der PU-Variationen am 5-Wege-Schalter betrifft. Sowohl der »EMG-85« an der Bridge als auch der »EMG-SLV« am Neck klingen sehr gut und eigenständig. Jedoch unterscheidet sich der Sound des Hals-PUs für meinen Geschmack zu wenig vom Mitten-PU und auch die beiden Zwischenpositionen heben sich nicht genügend ab. Der fette Sound des SLV widerspricht dem filigranen und nasalen Soundcharakter der Zwischenpositionen.
Ich habe darum letztlich im EMG SL-20 Set den mittleren Tonabnehmer »EMG-SLV« durch einen »EMG-SA« ersetzt.
Der Mitten-PU hebt sich nun sehr stark ab und sorgt dafür, dass auch die kombinierten Positionen 2 und 4 sehr eigenständig klingen. Die Strat ist mit dieser Veränderung viel flexibler und vielseitiger geworden und es sind fünf sehr unterschiedliche Sounds möglich. Die Mitte klingt mit dem »SA« weniger fett und rockig als mit dem »SLV«. Sie kommt nun klassisch reduzierter und ist sehr gut für cleane Stratsounds geeignet. Die beiden Zwischenpositionen klingen nasal und knopflern sehr schön.
Meine PU-Belegung sieht nun letztlich so aus: »SLV« am Hals, »SA« in der Mitte und »85«er an der Bridge.
»EMG-SA«
Der »EMG-SA« ist eine aktiver Single-Coil mit einem Alnico 5 Magneten, der den klassischen Vintage-Strat Single-Coil-Sound bietet. Interne Abschirmung und ein Preamp mit niedriger Impedanz sorgen für weitestgehende Freiheit von Störgeräuschen auch bei höherem Ausgangspegel. Der »SA« liefert die Wärme der unteren Mitten, klingt sehr cremig und ermöglicht die notwendige Ausdruckstärke für facettenreiche und bluesige Tone-Bildung. Er bringt insgesamt mehr Höhen und Hochmitten als der »SLV«. Sein Einsatzbereich in der Mitte reicht von klassisch und sauber bis hin zu crunchig angezerrten Sounds. Am Steg würde er sicher auch rocken. Auch der SA ist sehr populäre, nicht umsonst sind im David Gilmour EMG DG-20 Set drei »EMG-SA« Tonabnehmer verbaut.
»Features«
- Pickup: Single Coil
- Magnet: Alnico 5
- Farbe: schwarz
- Logo Farbe: Gold
- Resonanz Frequenz: 3,75 kHz
- RMS Output: 0,6 V
- Peak Output: 0,85 V
- Ausgangsrauschen: -90 dBV
- Output Impedanz: 10 kOhm
- Strom @ 9V: 80 microA
- Batterie Lebensdauer: 3.000 Stunden
»Soundbeispiele«
»EMG-SLV« am Hals - Slow Rock Ballad
Bei der ersten Hörprobe möchte ich den Sound meiner gepimpten Strat »TheLuke« mit »SLV« am Steg vorstellen:
»EMG-85« am Steg - While My Guitar Gently Weeps, 1tes Solo
Als klassische Referenz ziehe ich eines meiner Lieblingssoli von Steve Lukather heran. Und das ist das 1. Solo (1.45 - 2.24) von »While My Guitar Gently Weeps«, eine Komposition von George Harrison. In der Toto Version ist der Sound der Musicman Steve »Luke« Lukather Signature für einen Single-Coil an der Brücke einer Strat mit klassischem Tone eine stolze Herausforderung. Dieser Challenge habe ich mich mit meiner »Steve Lukather S-Style« Strat-Ton-Caster »TheLuke« gestellt:
»Preis«
Bei Thomann kostet das fertig verdrahtete EMG SL-20 Set Steve Lukather aktuell 215,00 €. Den EMG-SA Singlecoil in der passenden Farbe schwarz habe ich für 77,00 € dazugekauft.
»Fazit«
Das EMG SL-20 Signature Set Steve Lukather ist ein sensationelles Kit und macht seinem Namenspatronen alle Ehre. Selbst auf einer günstigen 100 € Gitarre - wie der Squier Bullet Stratocaster - kann man mit diesem EMG-Set sehr gute Ergebnisse erzielen und den Lukather Tone authentisch rüber bringen. Das Set eignet sich vorzüglich für kraftvolle und fette Sounds. Wem der klassische Klang der traditionellen Fender-Strat-PUs zu zahm ist, der ist mit dem Set bestens bedient. Wer neben dem druckvollen Sound auf die fragilen und facettenreichen Nuancen nicht verzichten möchte, dem wird ein bluesiger PU im vorkonfigurierten Kit fehlen. Der Einbau des Sets ist denkbar einfach und ist auch von technisch uninteressierten Spielern zu bewerkstelligen.
»Nützliche Links«
Homepage des Herstellers
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