jaeger28
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V O R G E S C H I C H T E
Dirk Baldringer baut und modifiziert bereits seit den 80ern Amps, Pedale und Studio Equipment aller Art, und er war schon für Berühmtheiten wie Brian May, Carl Carlton, Carlos Santana, Richie Sambora, Steve Lukather tätig, nur um einige zu nennen. Der Leverkusener (mit einer kleinen Werkstatt direkt neben Realguitars in Opladen) ist ein wirklich netter Kerl und immer für einen Plausch über Equipment, Musik, das Musikbusiness usw. zu haben. Der Mann weiß jedenfalls, von was er spricht.
Als ich ihn kontaktierte, um bei meinem 1978er Marshall JMP 100W einige Modifikationen vorzunehmen, hat er mir ganz selbstlos davon abgeraten. Er könne zwar Effektwege und mehrere Kanäle realisieren, es wäre jedoch schade um das gute, unverbastelte Stück (O-Ton: "Sowas bauen die ja heutzutage nicht mehr") . Stattdessen hat er nur ein paar kleine Macken korrigiert, den Bias korrekt eingestellt und die Schaltung etwas optimiert, um ein internes Pfeifen, das sich ab Gainstellung 3 Uhr einstellte, abzustellen. Als ich den Amp vor ein paar Tagen abholte, habe ich bei der Gelegenheit den Dual Drive vom Dirk angespielt, und ich kann jetzt schon verraten, dass ich außer mit meinem gesundgeschraubten Amp ungeplanterweise auch noch mit einem etwas groß geratenen, rot eloxierten Pedal nach Hause ging. Die Größe hat mich auch nur gestört, weil es gar nicht so leicht war, das neu erstandene Pedälchen unbemerkt an der Verlobten vorbeizuschmuggeln.
Bei Dirk im Studio habe ich zunächst das Standard-Pedal ausprobiert, und ich war von diesem bereits ziemlich überzeugt, zumal mein geliebter Marshall ordentlich Gas geben durfte, man darf sagen: ich hatte ziemlich viel Spaß. Dann ging Dirk kurz um die Ecke und kammit einem anderen Dual Drive zurück, sagte, er mache diesen gerade für einen anderen Kunden, der einen DualDrive für eine Zepellin wollte Coverband, aber mehr Gain, um auch härteren Rock damit abdecken zu können. (Es ist Teil seines Produkt-Service, dass er das Pedal so lange nach den eigenen Wünschen anpasst, bis die Kunden zufrieden sind).
Als ich mein Klinkenkabel in der "Hot Zeppelin"-Version des Pedals versenkt hatte, war ich geliefert, denn ist es sehr organisch, fülliger und angenehmer als die normale, JCM800 basierte Version des Dual Drive. Aber es ist immer noch ziemlich heiss und hat mehr Gain, als ich wohl je brauchen werde.
P R E I S / L E I S T U N G
Dies ist nicht nur ein Zerrerpedal mit drei Reglern für Gain/Tone/Volume, sondern es verfügt über zwei vollständige Preamp-Sektionen, mit komplett analog modellierten Marshall Röhrenschaltkreisen (inkl. Presence-Regler) aber komplett ohne Röhren aufgebaut. Eine qualitativ hochwertige Buffer-Schaltung, sowie eine sehr genügsame Stromaufnahme ("irgendwas zwischen 9-18V"), plus ein externer Stereo-Klinkeneingang zur Fernsteuerung des Pedals machen es zu einem ziemlich kompletten Paket. Zieht man außerdem den persönlichen Service in Betracht, der mitgeliefert wird, geht der Preis von 450 in Ordnung. Ein Schnäppchen ist es nicht, aber es ist günstiger und flexibler, als einen Amp für die gleiche Flexibilität modifizieren zu lassen. Oh und eh ich es vergesse, da ich das Pedal gekauft habe, hat Dirk mir im Gegenzug die Rechnung für die Ampreparatur erlassen, der Mann ist einfach cool!
S O U N D / P R A X I S
Das Pedal selbst ist sehr nebengeräuscharm. Rauschen/Brummen auf der Aufnahme kommt daher, weil mein Gitarren-Zimmer klein ist, ich auf 'unentbrummten' P90s gespielt habe und auch noch direkt zwischen Verstärker, Computer und dem Monitoring-System stand.
Kanal 1 verfügt über zwei Modi (ich glaube es sind den Marshall JTMs und JMPs nachempfundene Schaltungen). Bei Änderung des Modus ändert sich die Gain-Struktur und Bass und Mittenfrequenz werden leicht verschoben, so kann das Pedal an die eigene Spielweise und den eigenen Amp angepasst werden. Diese beiden Optionen je Kanal in direktem Zugriff zu haben ist sehr praktisch. Wem das nicht reicht, der findet im inneren des Geräts nochmal mehr Jumper und Potis, mit denen grundlegende Änderungen vorgenommen werden können. Das Ganze ist also höchst flexibel!. Die obere Einstellung ist weicher und eher 'vintage', die untere hat mehr Pep untenrum und ist ein bisschen mehr In-Your-Face. Der erste Kanal geht in etwa von 'Plexi Clean' bis 'aufgedrehter Standard JCM800', der zweite Kanal von einem heißen Plexi bis zum 'Face Melting Hot-Rodded Marshall'. Beide Kanäle lassen sich sehr gut mit dem Volume-Poti auf Clean zurückregeln und hängen dynamisch am Anschlag. Änderungen der Pickup-Anwahl werden gut wiedergegeben, auch klingen beide Pickups immer gut und transparent durch, kein Mulm am Hals - wie ein richtiger Marshall eben sein soll. Es gibt hier auch keine Fuzzy-Notes oder Ghostnotes beim Spielen der Bass-Saiten um den 12. Bund, es bleibt straff, dicht und dynamisch.
F A Z I T
Ich würde nicht sagen, dass dieses Pedal einen extrem eigenständgen Charakter hat, den es dem restlichen Equipment aufprägt, sondern es baut auf dem auf, was vorhanden ist, und gibt einem einfach mehr von allem, in verschiedensten Facetten, mit sehr gut erhaltener Dynamik und Transparenz. Aber egal wie man es einstellt, es klingt immer nach Marshall, und zwar im besten Sinne. (Es gibt vom Dual Drive aber auch Varianten, die einen auf Fender, Rectifier, etc machen, die habe ich jedoch nicht angetestet.) In Verbindung mit einem nicht allzu schäbigen Röhrenverstärker brüllt, singt, säuselt und drückt es, dass es eine wahre Wonne ist.
Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Pedal mal anzutesten!
Unten findet Ihr ein Bild mit den Einstellungen meines Amps und am Pedal.
Im Soundclip hört man zunächst nur den Amp (mit gebuffertem Signal vom Pedal), dann die Kanäle 1 und 2 jeweils mit Ankündigung. Es vermittelt einen ersten Eindruck von dem, was dieses Pedal kann.
Übersicht: Baldringer Dual Drive
Zerrerpedal/Preamp mit zwei komplett separat aufgebauten Kanälen und hochwertiger Bufferschaltung.
Je Kanal Gain/Master/Bass/Mid/Treble/Presence und ein zweistufiger Modus-Schalter
1 In / 1 Out
Externe Fernsteuerung der Schaltzustände via Stereo-Klinke
Batteriefach oder Stromversorgung, DC 9-18V
Preis: 450 inkl. persönlichem Service
https://soundcloud.com/jaeger28/dualdrive-1
Dirk Baldringer baut und modifiziert bereits seit den 80ern Amps, Pedale und Studio Equipment aller Art, und er war schon für Berühmtheiten wie Brian May, Carl Carlton, Carlos Santana, Richie Sambora, Steve Lukather tätig, nur um einige zu nennen. Der Leverkusener (mit einer kleinen Werkstatt direkt neben Realguitars in Opladen) ist ein wirklich netter Kerl und immer für einen Plausch über Equipment, Musik, das Musikbusiness usw. zu haben. Der Mann weiß jedenfalls, von was er spricht.
Als ich ihn kontaktierte, um bei meinem 1978er Marshall JMP 100W einige Modifikationen vorzunehmen, hat er mir ganz selbstlos davon abgeraten. Er könne zwar Effektwege und mehrere Kanäle realisieren, es wäre jedoch schade um das gute, unverbastelte Stück (O-Ton: "Sowas bauen die ja heutzutage nicht mehr") . Stattdessen hat er nur ein paar kleine Macken korrigiert, den Bias korrekt eingestellt und die Schaltung etwas optimiert, um ein internes Pfeifen, das sich ab Gainstellung 3 Uhr einstellte, abzustellen. Als ich den Amp vor ein paar Tagen abholte, habe ich bei der Gelegenheit den Dual Drive vom Dirk angespielt, und ich kann jetzt schon verraten, dass ich außer mit meinem gesundgeschraubten Amp ungeplanterweise auch noch mit einem etwas groß geratenen, rot eloxierten Pedal nach Hause ging. Die Größe hat mich auch nur gestört, weil es gar nicht so leicht war, das neu erstandene Pedälchen unbemerkt an der Verlobten vorbeizuschmuggeln.
Bei Dirk im Studio habe ich zunächst das Standard-Pedal ausprobiert, und ich war von diesem bereits ziemlich überzeugt, zumal mein geliebter Marshall ordentlich Gas geben durfte, man darf sagen: ich hatte ziemlich viel Spaß. Dann ging Dirk kurz um die Ecke und kammit einem anderen Dual Drive zurück, sagte, er mache diesen gerade für einen anderen Kunden, der einen DualDrive für eine Zepellin wollte Coverband, aber mehr Gain, um auch härteren Rock damit abdecken zu können. (Es ist Teil seines Produkt-Service, dass er das Pedal so lange nach den eigenen Wünschen anpasst, bis die Kunden zufrieden sind).
Als ich mein Klinkenkabel in der "Hot Zeppelin"-Version des Pedals versenkt hatte, war ich geliefert, denn ist es sehr organisch, fülliger und angenehmer als die normale, JCM800 basierte Version des Dual Drive. Aber es ist immer noch ziemlich heiss und hat mehr Gain, als ich wohl je brauchen werde.
P R E I S / L E I S T U N G
Dies ist nicht nur ein Zerrerpedal mit drei Reglern für Gain/Tone/Volume, sondern es verfügt über zwei vollständige Preamp-Sektionen, mit komplett analog modellierten Marshall Röhrenschaltkreisen (inkl. Presence-Regler) aber komplett ohne Röhren aufgebaut. Eine qualitativ hochwertige Buffer-Schaltung, sowie eine sehr genügsame Stromaufnahme ("irgendwas zwischen 9-18V"), plus ein externer Stereo-Klinkeneingang zur Fernsteuerung des Pedals machen es zu einem ziemlich kompletten Paket. Zieht man außerdem den persönlichen Service in Betracht, der mitgeliefert wird, geht der Preis von 450 in Ordnung. Ein Schnäppchen ist es nicht, aber es ist günstiger und flexibler, als einen Amp für die gleiche Flexibilität modifizieren zu lassen. Oh und eh ich es vergesse, da ich das Pedal gekauft habe, hat Dirk mir im Gegenzug die Rechnung für die Ampreparatur erlassen, der Mann ist einfach cool!
S O U N D / P R A X I S
Das Pedal selbst ist sehr nebengeräuscharm. Rauschen/Brummen auf der Aufnahme kommt daher, weil mein Gitarren-Zimmer klein ist, ich auf 'unentbrummten' P90s gespielt habe und auch noch direkt zwischen Verstärker, Computer und dem Monitoring-System stand.
Kanal 1 verfügt über zwei Modi (ich glaube es sind den Marshall JTMs und JMPs nachempfundene Schaltungen). Bei Änderung des Modus ändert sich die Gain-Struktur und Bass und Mittenfrequenz werden leicht verschoben, so kann das Pedal an die eigene Spielweise und den eigenen Amp angepasst werden. Diese beiden Optionen je Kanal in direktem Zugriff zu haben ist sehr praktisch. Wem das nicht reicht, der findet im inneren des Geräts nochmal mehr Jumper und Potis, mit denen grundlegende Änderungen vorgenommen werden können. Das Ganze ist also höchst flexibel!. Die obere Einstellung ist weicher und eher 'vintage', die untere hat mehr Pep untenrum und ist ein bisschen mehr In-Your-Face. Der erste Kanal geht in etwa von 'Plexi Clean' bis 'aufgedrehter Standard JCM800', der zweite Kanal von einem heißen Plexi bis zum 'Face Melting Hot-Rodded Marshall'. Beide Kanäle lassen sich sehr gut mit dem Volume-Poti auf Clean zurückregeln und hängen dynamisch am Anschlag. Änderungen der Pickup-Anwahl werden gut wiedergegeben, auch klingen beide Pickups immer gut und transparent durch, kein Mulm am Hals - wie ein richtiger Marshall eben sein soll. Es gibt hier auch keine Fuzzy-Notes oder Ghostnotes beim Spielen der Bass-Saiten um den 12. Bund, es bleibt straff, dicht und dynamisch.
F A Z I T
Ich würde nicht sagen, dass dieses Pedal einen extrem eigenständgen Charakter hat, den es dem restlichen Equipment aufprägt, sondern es baut auf dem auf, was vorhanden ist, und gibt einem einfach mehr von allem, in verschiedensten Facetten, mit sehr gut erhaltener Dynamik und Transparenz. Aber egal wie man es einstellt, es klingt immer nach Marshall, und zwar im besten Sinne. (Es gibt vom Dual Drive aber auch Varianten, die einen auf Fender, Rectifier, etc machen, die habe ich jedoch nicht angetestet.) In Verbindung mit einem nicht allzu schäbigen Röhrenverstärker brüllt, singt, säuselt und drückt es, dass es eine wahre Wonne ist.
Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Pedal mal anzutesten!
Unten findet Ihr ein Bild mit den Einstellungen meines Amps und am Pedal.
Im Soundclip hört man zunächst nur den Amp (mit gebuffertem Signal vom Pedal), dann die Kanäle 1 und 2 jeweils mit Ankündigung. Es vermittelt einen ersten Eindruck von dem, was dieses Pedal kann.
Übersicht: Baldringer Dual Drive
Zerrerpedal/Preamp mit zwei komplett separat aufgebauten Kanälen und hochwertiger Bufferschaltung.
Je Kanal Gain/Master/Bass/Mid/Treble/Presence und ein zweistufiger Modus-Schalter
1 In / 1 Out
Externe Fernsteuerung der Schaltzustände via Stereo-Klinke
Batteriefach oder Stromversorgung, DC 9-18V
Preis: 450 inkl. persönlichem Service
https://soundcloud.com/jaeger28/dualdrive-1
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