strat88
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 23.11.24
- Registriert
- 16.04.08
- Beiträge
- 1.048
- Kekse
- 4.810
Hallo liebe Musiker-Board Gemeinde und Willkommen zum Shootout des Harley Benton Ultimate Drive und dem Fulltone OCD.
Wer jetzt fragt, warum so viele Review-Vergleiche mit Harley Benton Pedalen in letzter Zeit auftauchen, dem sei gesagt, dass es in diesem Thread darum geht, inwiefern gut oder schlecht die Harley Benton Pedale
im Vergleich zu den Referenzpedalen abschneiden.
Das Review soll hier nun nicht zu einem Glaubenskrieg führen, es geht primär um die Frage, ob eben ein Harley Benton Pedal für 30€ eben total unbrauchbar, oder etwa dem Preis angemessen oder etwa total super für den Preis ist;
sprich, dass es sich nicht vor den wesentlich teureren Pedalen verstecken braucht.
Hierzu wurden, inklusive mir, vier Tester ausgewählt, die wie folgt folgende Pedale miteinander vergleichen sollen.
Unboxing/Erste Eindrücke/Verarbeitung
Beide Pedale machen beim Auspacken einen soliden Eindruck. Vom Gewicht fällt auf, dass das Fulltone OCD ein gutes Stückchen schwerer ist, als das Ultimate Drive. (beide ohne Batterie)
Von der Verarbeitung würde ich das Fulltone Pedal als mehr roadtauglich klassifizieren, denn vom Anfassen her merkt man schon, dass man vom Äußerlichen was (ich sage es überspitzt) qualitativ besseres in der Hand hält.
Das fängt beim Design an und hört bei den Potis und dem Switch auf.
Das heißt aber nicht, dass das Harley Benton zerbrechlich ist. Es ist ebenso robust und ich persönlich kann es mir auch auf der Bühne neben meinen anderen Tretern vorstellen.
Was ich allerdings bemängel, worauf ich dann später auch in den Soundsamples eingehe ist, dass die Potis mir zu grob agieren. Abgesehen davon ist das "Drehverhalten" bei meinem Testgerät hier sehr unterschiedlich,
was sich darin äußert, dass der Gain- und Levelregler etwas zu viel Spiel haben und sich zu leicht verstellen lassen. Der Tone Regler ist hingegen, wie beim Fulltone OCD, schwergängiger, sodass man keine Angst haben muss,
dass der Tone Regler total in eine andere Richtung umschwenkt, wenn man mal mit dem Fuß zu weit über den Switch draufstampft.
Auf der Rückseite der Pedale ist beim Harley Benton eine "Gummi-Matte" und beim Fulltone 4 transparente Gummi-Füßchen serienmäßig vorinstalliert.
Für diejenigen Leute, die gerne mit Batterie spielen, haben beide Hersteller benutzerfreundlich gedacht.
Beim Harley Benton ist zwischen der "Gummi-Matte" eine Ausschachtung mit einem normalen Klappdeckel. An und für sich eine gute Idee, es schließt aber nicht mit einem schönen Klick ab,
und lässt sich für meinen Geschmack zu leicht öffnen. Könnte später problematisch werden; dahingehend, dass die Klappe mit der Zeit und bei öfteren Gebrauch ausleiert und dann wirklich nicht mehr gut hält.
Beim OCD hat man an den Seiten des Gehäuses 4 kleine Drehschräubchen angebracht, die man locker mit den Fingern aufdrehen kann. Dauert zwar ein bisschen länger der Batteriewechsel,
dafür braucht man aber keinen Schraubenzieher o.ä.
Ein Pluspunkt für das Harley Benton Pedal ist hingegen die Platzierung der 9V-Buchse. Diese befindet sich oben an der Stirnseite, im Gegensatz zum Fulltone, wo der Anschluss sich direkt unter der Output Buchse befindet.
Ich persönlich finde die Lösung immer etwas suboptimal, denn wer kein Pedaltrain hat und die Möglichkeit besitzt, die Anschlüsse von unterhalb her anzuschließen, ragt der Stecker meistens immer oberhalb weg und stört
oder wenn man es unterhalb vorbeiführen will, wird es meist eng und muss das Kabel knicken, was ich zumindest nicht gerne mache. Das Problem ist auch bei MXR vorhanden, wohingegen beim Fulltone OCD es konstruktionsbedingt
wirklich nicht möglich ist, den Anschluss zu verschieben. Es sei aber angemerkt, dass es beim Fulltone etwas besser klappt das Stromkabel unter dem Klinkenkabel durchzuführen. Aber das ist jammern auf ganz ganz hohem Niveau.
So, das war der äußerliche Eindruck der beiden Pedale. Nach einem erneuten Blick in die Schachteln, ob noch was Interessantes hervorblitzt, wird wohl nicht verwundert sein was jetzt kommt.
Nur die obligatorischen Kurzbeschreibungen und beim Fulltone noch ein Abziehlogo
Jetzt kommen wir aber zur spannenderen Frage, wie denn beide Pedale (insbesondere das HB Pedal) klingen.
Sound
Was mir beim ersten Anspielen der beiden Pedale aufgefallen ist, ist der vorhin oben angesprochene Wirkungsbereich der Potis, vor allem beim Harley Benton. Beim Gainbereich passiert nach der 1Uhr Stellung nicht mehr viel,
somit muss man mit wirklich viel viel Gefühl seinen optimalen Zerrgrad einstellen. Das fast gleiche Muster ist auch beim Tone Regler, wobei ich trotzdem hier sagen muss, dass mir der Wirkungsbereich beim Harley Benton ein ganz
ganz klein wenig besser als beim Fulltone gefällt. Beim OCD schneidet es mir schon zu sehr bei den Höhen ab 2-3Uhr und auch beim zurückdrehen, fällt einem ein wirklich signifikanter Unterschied nicht allzu seeeehr auf,
bis auf fast extrem Linksstellung, dann wird es dumpfer.
Dreht man beim Harley Benton UD die Regler alle auf 12Uhr, fällt einem erst mal die Ernüchterung ins Gesicht. Es klingt nicht optimal und eher dumpfer. Dennoch, schon ab 1-2Uhr Stellung beim Tone Regler, und den Gain-Regler zurückgedreht
auf 10-11 Uhr und es geht wirklich die Sonne auf. Deshalb mein unbedingter Rat an die Hersteller des Harley Benton; optimiert die Potis und deren Wirkungsbereich!!!
Vom Level-Regler hat der Fulltone eindeutig die Nase vorn. Getestet wurde bei beiden Pedalen mit dem 9V-Stecker, dennoch hat der OCD ca. 2 Stufen mehr Headroom
(bspw. stell ich den Level des Fulltone auf ca. 11 Uhr, muss ich den des Harley Benton auf ca. 1 Uhr stellen, um gleich laut zu sein).
Wenn der OCD mit 18V betrieben wird, ist der Unterschied noch mal so groß.
Bei den Gain- und Tone Verhältnissen ist es fast ähnlich (ca. Werte):
Fulltone = Gain auf 1 Uhr --> Harley Benton = Gain auf 11 Uhr
Fulltone = Tone auf 11 Uhr --> Harley Benton auf 1 Uhr
Was auch im direkten Vergleich für den OCD spricht ist sein dynamisches Anschlagsverhalten. Man merkt deutlich, wenn man den Volumen-Regler an der Gitarre zurückdreht und nicht mehr so hart in die Saiten haut,
dass es cleaner wird. Beim Harley Benton ist das nicht so ganz der Fall, bzw. man muss den Regler recht weit runterdrehen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Zum Thema Rauschen kann ich sagen, dass der Ultimate Drive keineswegs stärker rauscht als der OCD (auch bei Extrem-Gaineinstellung). Das einzige was rauscht ist der Amp selber. So viel zu den Gerüchten,
dass Harley Benton Pedale extrem rauschen würden.
Im Folgenden seht ihr nun ein Bild mit den Einstellungen, bei der beide Treter, ich sag mal zu 90-95%, gleich klingen. Ganz gleich werden die beiden Pedale nie klingen, denn der Fulltone hat immer das gewisse
Quäntchen mehr Transparenz mit im Sound.
Ich würde aber behaupten, wenn niemand die Pedale eins zu eins nebeneinander spielt, fällt einem der kleine Unterschied nicht mehr auf (gerade im Live-Betrieb).
Für die Testsamples habe ich wie immer meine Epiphone Les Paul Custom, Fender Hot Rod Deluxe III RO (auf neutral eingestellt), AKG Perception 400, Focusrite Scarlett 2i4 und Cubase 6 benutzt.
Keinerlei Lautstärkeanpassungen und Effekte wurden vorgenommen.
Levelverhältnis der Pedale war stets:
- Fulltone: 11Uhr
- Harley Benton: 1 Uhr
Das erste Testsample ist ein kleines Liedchen.
Links gepannt ist der OCD, rechts gepannt der Ultimate Drive. Drums dabei, aber keine Bass-Gitarre, um die Gitarren besser zu hören (Einstellungen wie obiges Bild)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-1
Kein Unterschied zu hören, oder?
Die nächsten Samples sollen hier die Unterschiede aufzeigen, wenn man beide Pedale mit den selben Einstellungen fährt. Hier ist dabei ein teils deutlicher Unterschied zu hören.
Links gepannt der OCD, und rechts der Ultimate Drive.
Weiter unten könnt ihr euch dazu auch noch mal die Einzelspuren anhören.
Das nächste Sample soll den Unterschied verdeutlichen, wenn beide Pedale auf Neutral-Einstellung gespielt werden (Toggle: HP/High).
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-2-zsamm
Das folgende Sample zeigt einmal den Unterschied bei den Einstellungen Gain 12Uhr und Tone auf Vollanschlag rechts. (Toggle: HP/High)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-3-zsamm
Und hier einmal umgedreht, Gain 12Uhr und Tone auf Vollanschlag links. (Toggle: HP/High)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-4-zsamm
Und das letzte Sample:
(Toggle: LP/Low)
Fulltone = Tone: 11 Uhr - Gain: 1 Uhr
Harley Benton = Tone: 1 Uhr - Gain 11 Uhr
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-5-zsamm
Fulltone OCD Einzelspur:
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-einzelspur
Harley Benton Einzelspur:
https://soundcloud.com/lemarc4321/hb-einzelspur
Dennoch: Wenn man sich mit dem Harley Benton Pedal beschäftigt und weiß wie sich die Regler im Gegensatz zum OCD verhalten, ist es möglich einen nahezu gleichen Sound wie dem des teuren Vorbild zu entlocken.
Begnügen muss man sich aber mit der Tatsache, dass das Fulltone OCD die Transparenz doch besser im Sound schafft und allgemein mehr Headroom hat,
aber seien wir ehrlich, das Pedal ist auch knapp 6x so teuer, wie der "Klon".
Fazit
Ich muss zugeben, als ich mich für den Test beworben habe, habe ich mir gedacht, dass es wirklich relativ einseitig wird und der Fulltone OCD als klarer Sieger hervorgehen wird. Dem ist aber bei weitem nicht so!
Das Harley Benton Pedal ist klanglich wirklich gut und kann auch in einigen Punkten mit dem Fulltone OCD durchaus mithalten. Was halt dem Ultimate Drive im Gegensatz zum OCD fehlt ist das Quantum mehr Transparenz im Sound.
Für 30€ bekommt man dennoch ein super Preis-/Leistungsverhältnis, und wer mit den o.g. Punkten leben kann, der wird lange seine Freude an dem Pedal haben.
Inständig hoffe ich auch, dass die Potis irgendwann mal beim Ultimate Drive in einer vielleicht Version 2.0 Auflage komplett überarbeitet werden, um hier den Musikern nicht das Leben so schwer zu machen,
das Ding millimetergenau einzustellen.
Wer mir bis hierhin immer noch nicht glauben kann, dass das Pedal gut klingt und mir vielleicht unterstellt ich bin ein heimlicher thomann Agent rolleyes, dem sei versichert, ich gebe wenn ein Pedal mich überzeugt auch 300€ aus
(siehe Bogner Ecstasy Blue Pedal Review) und rede hier keine Pedale vom Preis her schön oder schlecht.
Deshalb sag ich noch mal zusammenfassend, das Ultimate Drive Pedal ist für den Preis super. Ende.
Ich hoffe, mein Review war für euch aufschlussreich und falls noch weitere Samples gewünscht werden oder ihr Anregungen habt, einfach posten.
Ich werde das Fulltone OCD noch ca. bis Ende nächster Woche behalten.
Wer jetzt fragt, warum so viele Review-Vergleiche mit Harley Benton Pedalen in letzter Zeit auftauchen, dem sei gesagt, dass es in diesem Thread darum geht, inwiefern gut oder schlecht die Harley Benton Pedale
im Vergleich zu den Referenzpedalen abschneiden.
Das Review soll hier nun nicht zu einem Glaubenskrieg führen, es geht primär um die Frage, ob eben ein Harley Benton Pedal für 30€ eben total unbrauchbar, oder etwa dem Preis angemessen oder etwa total super für den Preis ist;
sprich, dass es sich nicht vor den wesentlich teureren Pedalen verstecken braucht.
Hierzu wurden, inklusive mir, vier Tester ausgewählt, die wie folgt folgende Pedale miteinander vergleichen sollen.
Unboxing/Erste Eindrücke/Verarbeitung
Beide Pedale machen beim Auspacken einen soliden Eindruck. Vom Gewicht fällt auf, dass das Fulltone OCD ein gutes Stückchen schwerer ist, als das Ultimate Drive. (beide ohne Batterie)
Von der Verarbeitung würde ich das Fulltone Pedal als mehr roadtauglich klassifizieren, denn vom Anfassen her merkt man schon, dass man vom Äußerlichen was (ich sage es überspitzt) qualitativ besseres in der Hand hält.
Das fängt beim Design an und hört bei den Potis und dem Switch auf.
Das heißt aber nicht, dass das Harley Benton zerbrechlich ist. Es ist ebenso robust und ich persönlich kann es mir auch auf der Bühne neben meinen anderen Tretern vorstellen.
Was ich allerdings bemängel, worauf ich dann später auch in den Soundsamples eingehe ist, dass die Potis mir zu grob agieren. Abgesehen davon ist das "Drehverhalten" bei meinem Testgerät hier sehr unterschiedlich,
was sich darin äußert, dass der Gain- und Levelregler etwas zu viel Spiel haben und sich zu leicht verstellen lassen. Der Tone Regler ist hingegen, wie beim Fulltone OCD, schwergängiger, sodass man keine Angst haben muss,
dass der Tone Regler total in eine andere Richtung umschwenkt, wenn man mal mit dem Fuß zu weit über den Switch draufstampft.
Auf der Rückseite der Pedale ist beim Harley Benton eine "Gummi-Matte" und beim Fulltone 4 transparente Gummi-Füßchen serienmäßig vorinstalliert.
Für diejenigen Leute, die gerne mit Batterie spielen, haben beide Hersteller benutzerfreundlich gedacht.
Beim Harley Benton ist zwischen der "Gummi-Matte" eine Ausschachtung mit einem normalen Klappdeckel. An und für sich eine gute Idee, es schließt aber nicht mit einem schönen Klick ab,
und lässt sich für meinen Geschmack zu leicht öffnen. Könnte später problematisch werden; dahingehend, dass die Klappe mit der Zeit und bei öfteren Gebrauch ausleiert und dann wirklich nicht mehr gut hält.
Beim OCD hat man an den Seiten des Gehäuses 4 kleine Drehschräubchen angebracht, die man locker mit den Fingern aufdrehen kann. Dauert zwar ein bisschen länger der Batteriewechsel,
dafür braucht man aber keinen Schraubenzieher o.ä.
Ein Pluspunkt für das Harley Benton Pedal ist hingegen die Platzierung der 9V-Buchse. Diese befindet sich oben an der Stirnseite, im Gegensatz zum Fulltone, wo der Anschluss sich direkt unter der Output Buchse befindet.
Ich persönlich finde die Lösung immer etwas suboptimal, denn wer kein Pedaltrain hat und die Möglichkeit besitzt, die Anschlüsse von unterhalb her anzuschließen, ragt der Stecker meistens immer oberhalb weg und stört
oder wenn man es unterhalb vorbeiführen will, wird es meist eng und muss das Kabel knicken, was ich zumindest nicht gerne mache. Das Problem ist auch bei MXR vorhanden, wohingegen beim Fulltone OCD es konstruktionsbedingt
wirklich nicht möglich ist, den Anschluss zu verschieben. Es sei aber angemerkt, dass es beim Fulltone etwas besser klappt das Stromkabel unter dem Klinkenkabel durchzuführen. Aber das ist jammern auf ganz ganz hohem Niveau.
So, das war der äußerliche Eindruck der beiden Pedale. Nach einem erneuten Blick in die Schachteln, ob noch was Interessantes hervorblitzt, wird wohl nicht verwundert sein was jetzt kommt.
Nur die obligatorischen Kurzbeschreibungen und beim Fulltone noch ein Abziehlogo
Jetzt kommen wir aber zur spannenderen Frage, wie denn beide Pedale (insbesondere das HB Pedal) klingen.
Sound
Was mir beim ersten Anspielen der beiden Pedale aufgefallen ist, ist der vorhin oben angesprochene Wirkungsbereich der Potis, vor allem beim Harley Benton. Beim Gainbereich passiert nach der 1Uhr Stellung nicht mehr viel,
somit muss man mit wirklich viel viel Gefühl seinen optimalen Zerrgrad einstellen. Das fast gleiche Muster ist auch beim Tone Regler, wobei ich trotzdem hier sagen muss, dass mir der Wirkungsbereich beim Harley Benton ein ganz
ganz klein wenig besser als beim Fulltone gefällt. Beim OCD schneidet es mir schon zu sehr bei den Höhen ab 2-3Uhr und auch beim zurückdrehen, fällt einem ein wirklich signifikanter Unterschied nicht allzu seeeehr auf,
bis auf fast extrem Linksstellung, dann wird es dumpfer.
Dreht man beim Harley Benton UD die Regler alle auf 12Uhr, fällt einem erst mal die Ernüchterung ins Gesicht. Es klingt nicht optimal und eher dumpfer. Dennoch, schon ab 1-2Uhr Stellung beim Tone Regler, und den Gain-Regler zurückgedreht
auf 10-11 Uhr und es geht wirklich die Sonne auf. Deshalb mein unbedingter Rat an die Hersteller des Harley Benton; optimiert die Potis und deren Wirkungsbereich!!!
Vom Level-Regler hat der Fulltone eindeutig die Nase vorn. Getestet wurde bei beiden Pedalen mit dem 9V-Stecker, dennoch hat der OCD ca. 2 Stufen mehr Headroom
(bspw. stell ich den Level des Fulltone auf ca. 11 Uhr, muss ich den des Harley Benton auf ca. 1 Uhr stellen, um gleich laut zu sein).
Wenn der OCD mit 18V betrieben wird, ist der Unterschied noch mal so groß.
Bei den Gain- und Tone Verhältnissen ist es fast ähnlich (ca. Werte):
Fulltone = Gain auf 1 Uhr --> Harley Benton = Gain auf 11 Uhr
Fulltone = Tone auf 11 Uhr --> Harley Benton auf 1 Uhr
Was auch im direkten Vergleich für den OCD spricht ist sein dynamisches Anschlagsverhalten. Man merkt deutlich, wenn man den Volumen-Regler an der Gitarre zurückdreht und nicht mehr so hart in die Saiten haut,
dass es cleaner wird. Beim Harley Benton ist das nicht so ganz der Fall, bzw. man muss den Regler recht weit runterdrehen, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Zum Thema Rauschen kann ich sagen, dass der Ultimate Drive keineswegs stärker rauscht als der OCD (auch bei Extrem-Gaineinstellung). Das einzige was rauscht ist der Amp selber. So viel zu den Gerüchten,
dass Harley Benton Pedale extrem rauschen würden.
Im Folgenden seht ihr nun ein Bild mit den Einstellungen, bei der beide Treter, ich sag mal zu 90-95%, gleich klingen. Ganz gleich werden die beiden Pedale nie klingen, denn der Fulltone hat immer das gewisse
Quäntchen mehr Transparenz mit im Sound.
Ich würde aber behaupten, wenn niemand die Pedale eins zu eins nebeneinander spielt, fällt einem der kleine Unterschied nicht mehr auf (gerade im Live-Betrieb).
Für die Testsamples habe ich wie immer meine Epiphone Les Paul Custom, Fender Hot Rod Deluxe III RO (auf neutral eingestellt), AKG Perception 400, Focusrite Scarlett 2i4 und Cubase 6 benutzt.
Keinerlei Lautstärkeanpassungen und Effekte wurden vorgenommen.
Levelverhältnis der Pedale war stets:
- Fulltone: 11Uhr
- Harley Benton: 1 Uhr
Das erste Testsample ist ein kleines Liedchen.
Links gepannt ist der OCD, rechts gepannt der Ultimate Drive. Drums dabei, aber keine Bass-Gitarre, um die Gitarren besser zu hören (Einstellungen wie obiges Bild)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-1
Kein Unterschied zu hören, oder?
Die nächsten Samples sollen hier die Unterschiede aufzeigen, wenn man beide Pedale mit den selben Einstellungen fährt. Hier ist dabei ein teils deutlicher Unterschied zu hören.
Links gepannt der OCD, und rechts der Ultimate Drive.
Weiter unten könnt ihr euch dazu auch noch mal die Einzelspuren anhören.
Das nächste Sample soll den Unterschied verdeutlichen, wenn beide Pedale auf Neutral-Einstellung gespielt werden (Toggle: HP/High).
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-2-zsamm
Das folgende Sample zeigt einmal den Unterschied bei den Einstellungen Gain 12Uhr und Tone auf Vollanschlag rechts. (Toggle: HP/High)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-3-zsamm
Und hier einmal umgedreht, Gain 12Uhr und Tone auf Vollanschlag links. (Toggle: HP/High)
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-4-zsamm
Und das letzte Sample:
(Toggle: LP/Low)
Fulltone = Tone: 11 Uhr - Gain: 1 Uhr
Harley Benton = Tone: 1 Uhr - Gain 11 Uhr
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-hb-5-zsamm
Fulltone OCD Einzelspur:
https://soundcloud.com/lemarc4321/fulltone-einzelspur
Harley Benton Einzelspur:
https://soundcloud.com/lemarc4321/hb-einzelspur
Dennoch: Wenn man sich mit dem Harley Benton Pedal beschäftigt und weiß wie sich die Regler im Gegensatz zum OCD verhalten, ist es möglich einen nahezu gleichen Sound wie dem des teuren Vorbild zu entlocken.
Begnügen muss man sich aber mit der Tatsache, dass das Fulltone OCD die Transparenz doch besser im Sound schafft und allgemein mehr Headroom hat,
aber seien wir ehrlich, das Pedal ist auch knapp 6x so teuer, wie der "Klon".
Fazit
Ich muss zugeben, als ich mich für den Test beworben habe, habe ich mir gedacht, dass es wirklich relativ einseitig wird und der Fulltone OCD als klarer Sieger hervorgehen wird. Dem ist aber bei weitem nicht so!
Das Harley Benton Pedal ist klanglich wirklich gut und kann auch in einigen Punkten mit dem Fulltone OCD durchaus mithalten. Was halt dem Ultimate Drive im Gegensatz zum OCD fehlt ist das Quantum mehr Transparenz im Sound.
Für 30€ bekommt man dennoch ein super Preis-/Leistungsverhältnis, und wer mit den o.g. Punkten leben kann, der wird lange seine Freude an dem Pedal haben.
Inständig hoffe ich auch, dass die Potis irgendwann mal beim Ultimate Drive in einer vielleicht Version 2.0 Auflage komplett überarbeitet werden, um hier den Musikern nicht das Leben so schwer zu machen,
das Ding millimetergenau einzustellen.
Wer mir bis hierhin immer noch nicht glauben kann, dass das Pedal gut klingt und mir vielleicht unterstellt ich bin ein heimlicher thomann Agent rolleyes, dem sei versichert, ich gebe wenn ein Pedal mich überzeugt auch 300€ aus
(siehe Bogner Ecstasy Blue Pedal Review) und rede hier keine Pedale vom Preis her schön oder schlecht.
Deshalb sag ich noch mal zusammenfassend, das Ultimate Drive Pedal ist für den Preis super. Ende.
Ich hoffe, mein Review war für euch aufschlussreich und falls noch weitere Samples gewünscht werden oder ihr Anregungen habt, einfach posten.
Ich werde das Fulltone OCD noch ca. bis Ende nächster Woche behalten.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: