Eggi
Inaktiv
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Nach längerer Zeit möchte ich euch mal wieder mit einem kleinen Review beglücken.
Hauptdarsteller in diesem Review ist folgende Kandidatin :
Gibson Derek Trucks Signature SG
Die Vorgeschichte:
Tja, wie kommt man zu einer SG, wenn man sich eigentlich nie für dieses Model interessiert hat? Ich hatte schon mal eine Gibson, eine Les Paul Standard 50s faded, die der ein oder andere alteingesessene User hier vielleicht noch kennt, und bei der Gitarre gab es eigentlich nichts zu meckern. Ihr Problem war halt, dass es da eine Gitarre gab die ihr den Schneid abkaufen konnte, meine ESP Eclipse, die ich seit 5 Jahren im Besitz habe (und bisher als einzige aller bis heute angeschafften Gitarren bei mir bleiben durfte). Dann gingen die Jahre im Board so dahin, und man konnte beinahe täglich irgendwelche "Geschichten" um die negative Qualität von Gibson Gitarren lesen.
Nun, ich muss zugeben, dass ich mich davon beeinflussen ließ, und das Interesse an Gibson komplett abflaute.
Dann kam aber der Tag, an dem die Boardleitung in Zusammenarbeit mit Gibson auf die Idee kam, zwei User, "hoss" und "lonestar", in die USA zu den Gibson Werken zu schicken. Diesen Bericht habe ich vom ersten Tag an mit viel Interesse verfolgt. Und nachdem die beiden Auserwählten ihre Erlebnisse so umfassend und glaubwürdig dargelegt hatten, kam bei mir der Gedanke hoch "schau dir doch einfach mal wieder ein paar Gibson Gitarren an".
Gesagt, getan! Ich habe dann über ein paar Wochen verteilt bei meinem "Hausanbieter" die ein oder andere Gibson angetestet. Hauptsächlich Les Pauls, wovon es durchaus ein paar interessante Modelle gab. Die reine Neugierde auf Neuland ließ mich dann ein paar 61er Reissue SGs anspielen. Die haben mir direkt von der ersten Minute an gefallen. Das einzige was mich störte war, dass diese Modelle ein, wenn auch kleines, Pickguard verbaut hatten. Ich weiß, Optik sollte man nicht überbewerten, aber ich mag das einfach nicht. Tja, und da stand dann ein paar Meter weiter eine SG ganz ohne Pickguard. Nachdem ich diese ausführlich inspiziert hatte war klar, dass es im Prinzip eine 61er Reissue ist, die nur ein paar optische Veränderungen zu dem anderen Model mitbringt. Da der Preis zu dem Zeitpunkt auch noch 50€ (1449€) unter dem der 61er lag (1499€), war die Sache gedanklich eigentlich schon geritzt.
Problem: zu dem Zeitpunkt nicht gerade so viel Kohle über. Also mußte eine meiner Gitarren gehen, was auch nach ein paar Wochen auch der Fall war. Zu meinem Glück muss ich sagen. Denn als ich die Kohle auf dem Konto hatte, hab ich erneut nach der Derek Trucks Ausschau gehalten, und in Wuppertal einen Händler gefunden, der mir die Gitarre für sage und schreibe 1099€ verkauft hat (war ne Sonderaktion von ihm).
Damit war der Drops also gelutscht:
Der Weg nach Wuppertal war dann schneller erledigt, als meine Frau rufen konnte "das Essen ist fertig" ............wech war er!
Kommen wir zu den Specs:
Body
Top Mahogany
Adhesive Franklin Titebond 50
Neck
Species Mahogany
Profile Slim 60'S "D"
Truss Rod Traditional Adjustable
Joint Angle 5° (+/- 15 seconds)
Adhesive Franklin Titebond 50
Neck Fit
Joint Mortise & Tenon
Adhesive Franklin Titebond 50
Joint Angle Tolerance +/- .005"
Fingerboard
Species Rosewood
Frets 22
Radius 12"
Nut/E.O.B 1.695"/2.260"
Scale Length 24.75"
Scale Length Cream
Inlays Acrylic Trapezoids
Nut
Material Corian
Width 1.695
Slots Gibson PLEK System
Headstock
Logo Mother of Pearl "Gibson" with Holly Inlay
Truss Rod Cover Black and White Antique Bell
Tuners
Model Vintage-style with Perloid Buttons
Plating Nickel
Tuning Ratio 14:1
Bridge
Type ABR-1 "No Wire" with Lyre Vibrola Cap
Material Zamak
Plating Chrome
Tailpiece
Type Stop Bar
Material Zamak
Plating Chrome
Hardware
Knobs Black Top Hat with Silver Inserts
Control Plate Cover Black
Pickup Mounting Rings Black with '61 Fingerboard Spacer
Toggle Switch Washer Black with Gold Screenprint
Strings .010 - .046, Genuine Gibson strings
Strap Buttons Aluminum
Pickups
Neck Position 57 Classic (Alnico II)
Bridge Position 57 Classic (Alnico II)
Electronics
Potentiometers
2 Volume Controls
2 Tone Controls
Type 500k Linear Volume (hier und da liest man auch von 550k Potis), 500k Non-linear Tone
Coil Wiring Machine Wound
Toggle Switch Three-way with Cream Plastic Tip
Output Jack Traditional 1/4"
Finish
Sealer Nitrocellulose
Process 1-1.5 mils
Heritage Cherry
Case
Type SG Hardshell
Case Exterior Black Vinyl
Case Interior White Plush
Kaum ausgepackt, da wurden schon die ersten Änderungen vorgenommen:
Als erstes wurden die originalen Werkstuner gegen GOTOH Tulip MAGNUM LOCKS ausgetauscht.
Warum macht man das? Ganz einfach! Reine Bequemlichkeit (weil ich es seit Jahren von meiner Eclipse kenne). Mit der Stimmstabilität hat das m.E. nicht viel zu tun. Die war auch vorher schon o.k.
Als nächstes kam ein kleines Detail unter die "Fräse"....
Da mag der ein oder andere die Stirn runzeln. Aber mir gefällt's!
Dann wurde es schon interessanter:
Pickup Tausch! Hmm, muss man das machen? Kostet viel Geld, und bringt gerade Gitarristen mit wenig Erfahrung, wie bei mir, nicht wirklich viel. Aber was soll's. Ich wollte schon immer mal selber löten.
Also habe ich mich von zwei sehr netten und erfahrenen Usern, dem Armin und dem exoslime, ein paar gute Tipps geben lassen. Besonders das PU Review vom Armin hat mir dabei sehr geholfen. Nach einigen Mails mit Wolfe McLeod, Wolfetone Pickups, in denen er mir einige Vorschläge machte, bestellte ich einen Legend für die Neck Position, und einen Marshallhead für die Bridge Position.
Nach erfolgreichem Einbau zeigte sich dann selbst für einen Laien wie mich, dass ein paar neue Pickups doch so einige Pluspunkte mitbringen können. Gleich vorweg: die 57er Classics waren schon ausreichend, aber die Wolfetones bringen im Vergleich etwas mehr Output mit, und können daher bei Bedarf auch ordentlich Gas geben. Aber vor allem am Neck zeigt der Legend einen wundervollen cremigen Leadtone, der einfach nur traumhaft schön singen kann. Im Ganzen muss so ein Wechsel nicht unbedingt sein, aber wenn man ein paar % mehr Feinheiten damit rausholen kann, ist das selbst für einen weniger guten Spieler eine Sünde wert. Wie gut jemand spielen kann, ist da nicht das Hauptargument. Auch mit weniger gutem Spiel klingt das einfach umwerfend gut. Und wenn es gut klingt, macht das Spielen gleich noch mehr Spass.
Noch ein paar weitere Umbauten:
Inspiriert von dem "Upgrading a Les Paul Thread" von ChevChelios, und den darin oft diskutierten kleinen Tuningmaßnahmen, insbesondere den Teilen von Faber (die Pekri59 immer wieder empfohlen hat), habe ich dann noch folgende Teile getauscht.
GraphTech Resomax NV2 Bridge
Faber Locking Kit
Faber ALU Tailpeace
Diese Umbauten brachten dann nochmal einen Hauch mehr Sustain und frischeren Klang. Übrigens! Wer genau hinschaut wird sehen, dass ich die Original Gewindebolzen für die Bridge rausdrehen, und neue Bohrungen für die Inserts der neuen Brücke setzen lassen mußte. Dies hat aus Sicherheitsgründen der gute Oliver Baron von Helliver Guitars gemacht. Dem vertraue ich da einfach mehr (kann ich nur empfehlen). Jetzt kommen sicher die Rufe "welch eine Sünde"! Wie kann der das nur machen?". Ich sag euch warum! Ich pfeif auf historisch korrekt und diesem ganzen Kram. Wenn ich was machen möchte, dann tu ich das auch!
Kommen wir mal zu den wichtigen Dingen:
Diese ganzen Umbauten haben rein gar nichts mit irgendwelchen negativen Eigenschaften der Gitarre zu tun. Diese SG wurde mir im Shop ohne jeden Fehler in der Verarbeitung übergeben. Sprich: es gab weder eiernde Potis, scharfe Bundkanten, schief montierte Mechaniken, Deadspots, Lackrisse/nasen/blasen, noch sonst irgendwelche Dinge die nicht korrekt waren. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass es solche Fehler nicht gibt. Es wird ja hin und wieder mal eine Gibson im Board vorgestellt, die mit Mängeln behaftet ist. Ich kann euch diesbezüglich nur den Tipp geben: fahrt persönlich in einen Shop, und sucht euch gezielt ein Model aus. Habt ihr nicht die Möglichkeit dazu, dann reklamiert bestellte Ware auch. Also nicht einfach behalten, so nach dem Motto "da kann ich mit leben".
Kurz gesagt: das Finish und die Verarbeitung waren einwandfrei. Auch der Koffer ist bestens verarbeitet (und stinkt immer noch). Rein vom Spielgefühl her gehört diese SG zum Besten was ich bisher persönlich besessen habe. Das Handling, bei einem Gewicht von 3,4kg nach dem Umbau, ist einfach großartig. Die hohen Lagen sind barrierefrei zu erreichen (da kann meine top spielbare Eclipse auch nicht mithalten), und auch der lackierte Hals neigt nicht zu einem "Bremsschuh" für die Greifhand (das hatte ich zu Anfang noch befürchtet). Vom Sound her ist sie etwas bissig, kantiger, mehr in Richtig Oldschool Rocker einzuordnen. Sie kann aber ganz besonders die leisen Töne sprudeln lassen. Genau zu diesem Zweck habe ich sie mir auch angeschafft: für ruhige, gechillte Töne. Und das kann sie wunderbar.
Ein kleines Soundfile gibt es auch noch. Keine einzelnen Beispiele über Neck/Bridge/Middle/Singlenotes/voll Gain/clean, sondern schlicht ein Beispiel mit dem Sound, wie ich sie auch wirklich nutze.
Kritik zu spieltechnischen Unzulänglichkeiten nimmt der "rote Aufnahmeknopf" meines Recorders entgegen. Aufgenommen wurde mit dem Recording Out meines Koch Studiotone, einem Okko Diablo, Reverb, und dann ins Zoom R-16.
Über den Amp klingt das ganze noch mal ne ganze Spur besser, aber ich habe kein Mikro mehr zum abnehmen hier.
.mp3" controls >Hauptdarsteller in diesem Review ist folgende Kandidatin :
Gibson Derek Trucks Signature SG
Die Vorgeschichte:
Tja, wie kommt man zu einer SG, wenn man sich eigentlich nie für dieses Model interessiert hat? Ich hatte schon mal eine Gibson, eine Les Paul Standard 50s faded, die der ein oder andere alteingesessene User hier vielleicht noch kennt, und bei der Gitarre gab es eigentlich nichts zu meckern. Ihr Problem war halt, dass es da eine Gitarre gab die ihr den Schneid abkaufen konnte, meine ESP Eclipse, die ich seit 5 Jahren im Besitz habe (und bisher als einzige aller bis heute angeschafften Gitarren bei mir bleiben durfte). Dann gingen die Jahre im Board so dahin, und man konnte beinahe täglich irgendwelche "Geschichten" um die negative Qualität von Gibson Gitarren lesen.
Nun, ich muss zugeben, dass ich mich davon beeinflussen ließ, und das Interesse an Gibson komplett abflaute.
Dann kam aber der Tag, an dem die Boardleitung in Zusammenarbeit mit Gibson auf die Idee kam, zwei User, "hoss" und "lonestar", in die USA zu den Gibson Werken zu schicken. Diesen Bericht habe ich vom ersten Tag an mit viel Interesse verfolgt. Und nachdem die beiden Auserwählten ihre Erlebnisse so umfassend und glaubwürdig dargelegt hatten, kam bei mir der Gedanke hoch "schau dir doch einfach mal wieder ein paar Gibson Gitarren an".
Gesagt, getan! Ich habe dann über ein paar Wochen verteilt bei meinem "Hausanbieter" die ein oder andere Gibson angetestet. Hauptsächlich Les Pauls, wovon es durchaus ein paar interessante Modelle gab. Die reine Neugierde auf Neuland ließ mich dann ein paar 61er Reissue SGs anspielen. Die haben mir direkt von der ersten Minute an gefallen. Das einzige was mich störte war, dass diese Modelle ein, wenn auch kleines, Pickguard verbaut hatten. Ich weiß, Optik sollte man nicht überbewerten, aber ich mag das einfach nicht. Tja, und da stand dann ein paar Meter weiter eine SG ganz ohne Pickguard. Nachdem ich diese ausführlich inspiziert hatte war klar, dass es im Prinzip eine 61er Reissue ist, die nur ein paar optische Veränderungen zu dem anderen Model mitbringt. Da der Preis zu dem Zeitpunkt auch noch 50€ (1449€) unter dem der 61er lag (1499€), war die Sache gedanklich eigentlich schon geritzt.
Problem: zu dem Zeitpunkt nicht gerade so viel Kohle über. Also mußte eine meiner Gitarren gehen, was auch nach ein paar Wochen auch der Fall war. Zu meinem Glück muss ich sagen. Denn als ich die Kohle auf dem Konto hatte, hab ich erneut nach der Derek Trucks Ausschau gehalten, und in Wuppertal einen Händler gefunden, der mir die Gitarre für sage und schreibe 1099€ verkauft hat (war ne Sonderaktion von ihm).
Damit war der Drops also gelutscht:
Der Weg nach Wuppertal war dann schneller erledigt, als meine Frau rufen konnte "das Essen ist fertig" ............wech war er!
Kommen wir zu den Specs:
Body
Top Mahogany
Adhesive Franklin Titebond 50
Neck
Species Mahogany
Profile Slim 60'S "D"
Truss Rod Traditional Adjustable
Joint Angle 5° (+/- 15 seconds)
Adhesive Franklin Titebond 50
Neck Fit
Joint Mortise & Tenon
Adhesive Franklin Titebond 50
Joint Angle Tolerance +/- .005"
Fingerboard
Species Rosewood
Frets 22
Radius 12"
Nut/E.O.B 1.695"/2.260"
Scale Length 24.75"
Scale Length Cream
Inlays Acrylic Trapezoids
Nut
Material Corian
Width 1.695
Slots Gibson PLEK System
Headstock
Logo Mother of Pearl "Gibson" with Holly Inlay
Truss Rod Cover Black and White Antique Bell
Tuners
Model Vintage-style with Perloid Buttons
Plating Nickel
Tuning Ratio 14:1
Bridge
Type ABR-1 "No Wire" with Lyre Vibrola Cap
Material Zamak
Plating Chrome
Tailpiece
Type Stop Bar
Material Zamak
Plating Chrome
Hardware
Knobs Black Top Hat with Silver Inserts
Control Plate Cover Black
Pickup Mounting Rings Black with '61 Fingerboard Spacer
Toggle Switch Washer Black with Gold Screenprint
Strings .010 - .046, Genuine Gibson strings
Strap Buttons Aluminum
Pickups
Neck Position 57 Classic (Alnico II)
Bridge Position 57 Classic (Alnico II)
Electronics
Potentiometers
2 Volume Controls
2 Tone Controls
Type 500k Linear Volume (hier und da liest man auch von 550k Potis), 500k Non-linear Tone
Coil Wiring Machine Wound
Toggle Switch Three-way with Cream Plastic Tip
Output Jack Traditional 1/4"
Finish
Sealer Nitrocellulose
Process 1-1.5 mils
Heritage Cherry
Case
Type SG Hardshell
Case Exterior Black Vinyl
Case Interior White Plush
Kaum ausgepackt, da wurden schon die ersten Änderungen vorgenommen:
Als erstes wurden die originalen Werkstuner gegen GOTOH Tulip MAGNUM LOCKS ausgetauscht.
Warum macht man das? Ganz einfach! Reine Bequemlichkeit (weil ich es seit Jahren von meiner Eclipse kenne). Mit der Stimmstabilität hat das m.E. nicht viel zu tun. Die war auch vorher schon o.k.
Als nächstes kam ein kleines Detail unter die "Fräse"....
Da mag der ein oder andere die Stirn runzeln. Aber mir gefällt's!
Dann wurde es schon interessanter:
Pickup Tausch! Hmm, muss man das machen? Kostet viel Geld, und bringt gerade Gitarristen mit wenig Erfahrung, wie bei mir, nicht wirklich viel. Aber was soll's. Ich wollte schon immer mal selber löten.
Also habe ich mich von zwei sehr netten und erfahrenen Usern, dem Armin und dem exoslime, ein paar gute Tipps geben lassen. Besonders das PU Review vom Armin hat mir dabei sehr geholfen. Nach einigen Mails mit Wolfe McLeod, Wolfetone Pickups, in denen er mir einige Vorschläge machte, bestellte ich einen Legend für die Neck Position, und einen Marshallhead für die Bridge Position.
Nach erfolgreichem Einbau zeigte sich dann selbst für einen Laien wie mich, dass ein paar neue Pickups doch so einige Pluspunkte mitbringen können. Gleich vorweg: die 57er Classics waren schon ausreichend, aber die Wolfetones bringen im Vergleich etwas mehr Output mit, und können daher bei Bedarf auch ordentlich Gas geben. Aber vor allem am Neck zeigt der Legend einen wundervollen cremigen Leadtone, der einfach nur traumhaft schön singen kann. Im Ganzen muss so ein Wechsel nicht unbedingt sein, aber wenn man ein paar % mehr Feinheiten damit rausholen kann, ist das selbst für einen weniger guten Spieler eine Sünde wert. Wie gut jemand spielen kann, ist da nicht das Hauptargument. Auch mit weniger gutem Spiel klingt das einfach umwerfend gut. Und wenn es gut klingt, macht das Spielen gleich noch mehr Spass.
Noch ein paar weitere Umbauten:
Inspiriert von dem "Upgrading a Les Paul Thread" von ChevChelios, und den darin oft diskutierten kleinen Tuningmaßnahmen, insbesondere den Teilen von Faber (die Pekri59 immer wieder empfohlen hat), habe ich dann noch folgende Teile getauscht.
GraphTech Resomax NV2 Bridge
Faber Locking Kit
Faber ALU Tailpeace
Diese Umbauten brachten dann nochmal einen Hauch mehr Sustain und frischeren Klang. Übrigens! Wer genau hinschaut wird sehen, dass ich die Original Gewindebolzen für die Bridge rausdrehen, und neue Bohrungen für die Inserts der neuen Brücke setzen lassen mußte. Dies hat aus Sicherheitsgründen der gute Oliver Baron von Helliver Guitars gemacht. Dem vertraue ich da einfach mehr (kann ich nur empfehlen). Jetzt kommen sicher die Rufe "welch eine Sünde"! Wie kann der das nur machen?". Ich sag euch warum! Ich pfeif auf historisch korrekt und diesem ganzen Kram. Wenn ich was machen möchte, dann tu ich das auch!
Kommen wir mal zu den wichtigen Dingen:
Diese ganzen Umbauten haben rein gar nichts mit irgendwelchen negativen Eigenschaften der Gitarre zu tun. Diese SG wurde mir im Shop ohne jeden Fehler in der Verarbeitung übergeben. Sprich: es gab weder eiernde Potis, scharfe Bundkanten, schief montierte Mechaniken, Deadspots, Lackrisse/nasen/blasen, noch sonst irgendwelche Dinge die nicht korrekt waren. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass es solche Fehler nicht gibt. Es wird ja hin und wieder mal eine Gibson im Board vorgestellt, die mit Mängeln behaftet ist. Ich kann euch diesbezüglich nur den Tipp geben: fahrt persönlich in einen Shop, und sucht euch gezielt ein Model aus. Habt ihr nicht die Möglichkeit dazu, dann reklamiert bestellte Ware auch. Also nicht einfach behalten, so nach dem Motto "da kann ich mit leben".
Kurz gesagt: das Finish und die Verarbeitung waren einwandfrei. Auch der Koffer ist bestens verarbeitet (und stinkt immer noch). Rein vom Spielgefühl her gehört diese SG zum Besten was ich bisher persönlich besessen habe. Das Handling, bei einem Gewicht von 3,4kg nach dem Umbau, ist einfach großartig. Die hohen Lagen sind barrierefrei zu erreichen (da kann meine top spielbare Eclipse auch nicht mithalten), und auch der lackierte Hals neigt nicht zu einem "Bremsschuh" für die Greifhand (das hatte ich zu Anfang noch befürchtet). Vom Sound her ist sie etwas bissig, kantiger, mehr in Richtig Oldschool Rocker einzuordnen. Sie kann aber ganz besonders die leisen Töne sprudeln lassen. Genau zu diesem Zweck habe ich sie mir auch angeschafft: für ruhige, gechillte Töne. Und das kann sie wunderbar.
Ein kleines Soundfile gibt es auch noch. Keine einzelnen Beispiele über Neck/Bridge/Middle/Singlenotes/voll Gain/clean, sondern schlicht ein Beispiel mit dem Sound, wie ich sie auch wirklich nutze.
Kritik zu spieltechnischen Unzulänglichkeiten nimmt der "rote Aufnahmeknopf" meines Recorders entgegen. Aufgenommen wurde mit dem Recording Out meines Koch Studiotone, einem Okko Diablo, Reverb, und dann ins Zoom R-16.
Über den Amp klingt das ganze noch mal ne ganze Spur besser, aber ich habe kein Mikro mehr zum abnehmen hier.
Das Fazit:
Rein subjektiv ist der Kauf dieser Gitarre eine sehr gute Entscheidung gewesen. Alleine die Tatsache, dass ich die SG mittlerweile öfter spiele als meine Eclipse, ist schon beängstigend (aus Sicht meiner Eclipse). Interessant ist auch, dass ich die Gitarre ausschließlich ohne Plektrum spiele. Ich kann sie jedem Interessierten nur ans Herz legen. Wenn ihr die Gelegenheit mal habt, dann spielt sie mal an. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden damit.
Zum Schluss möchte ich noch den Boardbetreibern, hoss und lonestar danken. Denn ohne deren Initiative wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, mir mal wieder ne Gibson ins Haus zu holen. Zumindest nicht in naher Zukunft.
LG Eggi
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Grund: Bilder gefixt
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