TheMystery
EX Gitarren - MOD
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Nabend allerseits.
Mir wurde vom Board und in Kooperation mit Gibson/Epiphone die Möglichkeit gegeben, die aktuelle Les Paul Ultra III auf Herz und Nieren zu testen, und daraus ein (für euch hoffentlich informatives) Review zu bereiten...
Epiphone "Spitzenmodell" mit kleineren Qualitätsproblemen
Nach der Absprache mit Johannes erfolgte die Lieferung über Thomann. Die Gitarre kam dann auch gewohnt schnell an, stellte sich jedoch als defekt heraus. Eine der beiden Klinkenbuchsen war offensichtlich ohne Funktion, sodass der Sound des NanoMag-Akustik-PU nicht gehört werden konnte.
Zusätzlich funktionierte (quasi konsequenterweise) der integrierte USB-Interface nicht.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass hier keine Bedienungsfehler vorlagen, klappte der Umtausch über Thomann aber gewohnt reibungslos.
Aber insgesamt hatte auch diese Übung einen innewohnenden Vorteil, denn so konnte ich direkt mal zwei Modell in die Hand nehmen, und zumindest in Hinsicht auf die handwerkliche Verarbeitung vergleichen.
Die Epiphone "Feature-Königin"
Mit der Formel: Les Paul + Y* lässt sich das von Gibson/Epiphone ersonnene Prinzip der Les Paul Ultra III prägnant auf den Punkt bringen.
*(Normalerweise steht für die sonst so erwähnten, variablen Extras ja das "X", aber nach der (zumindest in meinen Augen) eher verunglückten Firebird X, habe ich mich an dieser Stelle bewusst für das "Y" entschieden.)
Das Konzept fußt dabei auf durchaus Bekanntem:
Als Basis dient eine klassische Les Paul, welche aber durch offenbar großzügige Fräsungen im Kern deutlich erleichtert wird (Gesamtgewicht: 3,3 KG). Das sorgt zum Einen für im Les Paul-Kontext bisher unbekannten Tragekomfort, und zum Anderen für einen ungewohnt lauten und resonaten Klang der Grundkonstruktion. Die Gitarre "tönt" im wahrsten Sinne des Wortes sehr laut für eine Solibody. Das reicht dann auch durchaus mal, um sich selbst zu leiserem Gesang zu begleiten.
Eine weitere Neuerung ist das z.B. von Stratocaster-Modellen bekannte "Belly-Carve", also eine ergonomische Ausfräsung an der oberen Kante der Korpusrückseite, welche sich (zumindest für ein LP-Modell) ungewohnt sanft an die von Bier und Ruhe geformte Vorderfront des in Würde alternden Gitarreneleven schmiegt.
Zu dieser Grundlage gesellen sich dann die Ultra-Features.
Namentlich der im Griffbrett hinter dem letzten Bund verbaute Shadow NanoMag Akustik Pickup, das integrierte USB-Interface und das im Bridge-PU-Rahmen integrierte chromatische Stimmgerät, welches ebenfalls von Shadow hergestellt wird. Dieses schaltet die Klinkenausgänge auf Tastendruck stumm und in den Tuner-Modus. Befindet sich das Gerät nicht im Tunermodus, zeigt es bei eingestecktem Kabel (Klinke oder USB) per LED an, welche Tonabnehmer gerade aktiv sind (magnetische PU, NanoMag, oder beide gleichzeitig).
Die Schaltung der "normalen" PU (Epiphone ProBucker 2 (Neck) und Epiphone ProBucker 3 (Bridge)) ist dabei wie gewohnt über 2 Volumenpoti und einen 3 Weg-Toggle-Switch realisiert. Dazu kommt eine auf alle aktiven Tonabnehmer wirkende Höhenblende. Das vierte Poti hat eine Push-Funktion, mit der die Tonabnehmerkombinationen (Humbucker "solo" / Humbucker+NanoMag / NanoMag "solo") geschaltet werden, und dient zudem als Lautstärkeregler für den NanoMag. Auf der Rückseite finden sich auf dem E-Fach-Deckel noch drei Regler, die für zur Einstellungen des NanoMag-Preamps dienen ("treble", "bass" und "gain"), zudem ist ein einfach zu öffnendes Batteriefach in die Abdeckung integriert.
An gewohnter Stelle besitzt die Les Paul Ultra III statt der altbekannten Mono-Klinkenbuchse zwei auf einer eindeutig beschrifteten Grundplatte angebrachte Anschlussbuchsen ("Mono" - wenn nur diese Buchse belegt ist, liegen alle akustischen Signale hier an + "Stereo" - wird diese Buchse zusätzlich mit einem Kabel belegt, liegt auf einer Buchse das Signal der Humbucker, und an der anderen das Signal des NanoMag an). Daneben ist der USB-Ausgang angebracht, mit dem die Gitarre zum vollwertigen Interface z.B. für das zum freien Download "mitgelieferte" GuitarRig 4 LE mutiert. Dazu lädt man die Software und den aktuellen ASIO4All-Treiber herunter, und konfiguriert dort die Les Paul Ultra III nach hergestellter Verbindung als Eingangsquelle für die dann benutzte Audiosoftware.
Genereller Eindruck
Beide (s.o.) an mich gelieferte Les Paul III Ultras waren handwerklich bis auf eine kleine Lacknase am oberen Halsbinding auf Höhe von Bund 17 bei einem Modell gut und sauber verarbeitet.
Die Haptik empfinde ich persönlich als sehr angenehm. Dazu trägt bei, dass die Halsrückseite im Gegensatz zum Korpus matt lackiert und "gefinished" ist, was zumindest mir deutlich besser liegt, als ein Hochglanz lackierter Hals. Das bereits erwähnte "Belly-Carve" (a.k.a. Plautzenherberge) empfinde ich persönlich ebenfalls als deutliche Handhabungsverbesserung beim Spielen im Sitzen.
Beim trockenen Anspielen reagiert die Ultra III sehr direkt, und weist einen hohen "Akustikanteil" im Klang auf. Die Bünde sind tadellos abgericht, und nach der Einstellung der Oktavreinheit klingt die Gitarre über das gesamt Griffbrett hinweg ausgewogen.
Besonders praktisch finde ich zudem den im PU-Rahmen integrierten Tuner, denn obwohl sich dieses Feature zunächst relativ unspäktakular anhört, ist dies ständige Verfügbarkeit eines Stimmgerätes sowohl in Live- als auch im Heimeinsatz ungemein nützlich!
Verstärkt hat mich besonders die Kombination aus Bridge-PU und NanoMag begeistert, da sich sowohl verzerrte als auch cleane/akustische Sounds in meinen Ohren damit sehr "voll" und rund anhören. Die scheinbar komplementären Systeme addieren sich dabei zu einer ausgewogenen Klangcharakteristik, die die Gitarre wirklich zum "Singen" bringt.
Bevor ich jetzt aber weiter über Klangeindrücke schwafele, verweise ich auf die folgenden Soundbeispiele, die (hoffentlich) mehr sagen, als alle Worte!-)
Zu den Aufnahmen:
Die Klangbeispiele wurden über ein Line6-Interface (Guitarport) und die Line6-GearBox-Software in Studio One aufgenommen.
Für die Aufnahmen kamen verschiedene simulierte Amps, Boxen, Effekte und Tonabnehmereinstellungen zum Einsatz, die jeweils mit den einzelnen Soundbeispielen dokumentiert sind.
Klangbeispiele
E-Sounds
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-song
Git: Solo - NanoMag + Bridge-PU
Rhythm I - Bridge-PU
Rhythm II - NanoMag + Bridge-PU
Gearbox: Slo 100 Head + 4*12 Brit 1978 Celest T-75's
http://soundcloud.com/git_02/epi-iii-ultra-metal
Git: Bridge-PU
Gearbox: Brit J800 + 4*12 Brit 1978 Celest T-75's
Distortion + Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-iii-ultra-hard
Git (8x) : Bridge-PU
Gearbox: 2001 Treadplate Dual + 4*12 1996 Brit celest V30
Gate + Compressor + Screamer + Chorus
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-retro
Lead-Git: NanoMag+Neck-PU
Gearbox: Class A-30 Top Boost + 2*12 1967 Class A-30
Verb + Compressor + Tube Screamer
Rhytmus-Git: NanoMag + oben genanntes Ampmodell + Tube Screamer und Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-jazz
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Chorus + Verb
Clean/akustik-Sounds
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acoustic-song
Git: NanoMag
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-i
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-ii
Git: Neck-PU + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-iii
Git: NanoMag + Bridge-PU + Neck-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-i
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-ii
Git: Neck-PU + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-iii
Git: NanoMag + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
Vergleich: Piezo (Music Man JP6) vs. NanoMag (Epiphone Les Paul Ultra III)
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-nanomag-vs-piezo
Git: Epiphone Ultra III - NanoMag
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-nanomag-vs
Git: Epiphone Ultra III - NanoMag+Bridge-PU
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor
http://soundcloud.com/git_02/mm-jp-nanomag-vs-piezo-iii
Git: Music Man JP6 - Piezo
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/mm-jp-nanomag-vs-piezo-iv
Git: Music Man JP6 - Piezo + Neck-Pu + Bridge-PU
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
Fazit
Nachdem ich die Epiphone Les Paul Ultra III jetzt knappe 2 Monate sowohl im Bandalltag (allerdings ohne Live-Einsatz) und im Heimgebrauch auf Herz und Nieren testen durfte, muss ich sagen, dass mich der Mut der Epiphone Entwickler beeindruckt! Hier wird ein grundsolides Gitarrenkonzept mit neuen, und vor allem sinnvollen, Features angeboten, das ich persönlich mir auch vom "großen Bruder" Gibson wünschen würde!
Im Gegensatz zu der zuvor erwähnten FirebirdX finden hier durchweg sinnhafte und brauchbare Zusätze ihren Weg auf bzw. in die Les Paul.
Der Shadow NanoMag stellt sowohl für klassische E-Sounds, als auch für eine Annäherung an akustische Sounds eine in diesem Kontext lang ersehnte Bereicherung dar. Dabei wird insgesamt zwar kein "echter" Akustikgitarrenklang in all seiner "Tiefe" erreicht, aber der NanoMag bietet in allen Einstellungen Sounds mit deutlich erkennbarem Akustikanteil an.
Als "praktikabler Zusatz" können die Signale der PU über die verschiedenen Output-Varianten auch in Live-Situationen gut gehandhabt werden.
Der eingebaute Tuner hört sich erstmal nicht sonderlich "neu" an, hat man sich aber erst mal an seine Existenz gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen.
Alles in allem also eine Gitarre mit einzigartigen und vor allem brauchbaren Neuerungen, die neben einer wirklich guten Epiphone Les Paul ("Hand-Craftet in China") einen echten Mehrwert verspricht und auch bietet!
Soweit zu meinem Review + an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für diese vom Board und Epiphone/Gibson ermöglichte Testmöglichkeit!!!
Ich hoffe das Ganze gestaltet sich für euch zumindest einigermaßen informativ. Fragen, Kommentare und Anregungen sind natürlich jederzeit willkommen!-)
Gruss
TheMystery
Mir wurde vom Board und in Kooperation mit Gibson/Epiphone die Möglichkeit gegeben, die aktuelle Les Paul Ultra III auf Herz und Nieren zu testen, und daraus ein (für euch hoffentlich informatives) Review zu bereiten...
Epiphone "Spitzenmodell" mit kleineren Qualitätsproblemen
Nach der Absprache mit Johannes erfolgte die Lieferung über Thomann. Die Gitarre kam dann auch gewohnt schnell an, stellte sich jedoch als defekt heraus. Eine der beiden Klinkenbuchsen war offensichtlich ohne Funktion, sodass der Sound des NanoMag-Akustik-PU nicht gehört werden konnte.
Zusätzlich funktionierte (quasi konsequenterweise) der integrierte USB-Interface nicht.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass hier keine Bedienungsfehler vorlagen, klappte der Umtausch über Thomann aber gewohnt reibungslos.
Aber insgesamt hatte auch diese Übung einen innewohnenden Vorteil, denn so konnte ich direkt mal zwei Modell in die Hand nehmen, und zumindest in Hinsicht auf die handwerkliche Verarbeitung vergleichen.
Die Epiphone "Feature-Königin"
Mit der Formel: Les Paul + Y* lässt sich das von Gibson/Epiphone ersonnene Prinzip der Les Paul Ultra III prägnant auf den Punkt bringen.
*(Normalerweise steht für die sonst so erwähnten, variablen Extras ja das "X", aber nach der (zumindest in meinen Augen) eher verunglückten Firebird X, habe ich mich an dieser Stelle bewusst für das "Y" entschieden.)
Das Konzept fußt dabei auf durchaus Bekanntem:
Als Basis dient eine klassische Les Paul, welche aber durch offenbar großzügige Fräsungen im Kern deutlich erleichtert wird (Gesamtgewicht: 3,3 KG). Das sorgt zum Einen für im Les Paul-Kontext bisher unbekannten Tragekomfort, und zum Anderen für einen ungewohnt lauten und resonaten Klang der Grundkonstruktion. Die Gitarre "tönt" im wahrsten Sinne des Wortes sehr laut für eine Solibody. Das reicht dann auch durchaus mal, um sich selbst zu leiserem Gesang zu begleiten.
Eine weitere Neuerung ist das z.B. von Stratocaster-Modellen bekannte "Belly-Carve", also eine ergonomische Ausfräsung an der oberen Kante der Korpusrückseite, welche sich (zumindest für ein LP-Modell) ungewohnt sanft an die von Bier und Ruhe geformte Vorderfront des in Würde alternden Gitarreneleven schmiegt.
Zu dieser Grundlage gesellen sich dann die Ultra-Features.
Namentlich der im Griffbrett hinter dem letzten Bund verbaute Shadow NanoMag Akustik Pickup, das integrierte USB-Interface und das im Bridge-PU-Rahmen integrierte chromatische Stimmgerät, welches ebenfalls von Shadow hergestellt wird. Dieses schaltet die Klinkenausgänge auf Tastendruck stumm und in den Tuner-Modus. Befindet sich das Gerät nicht im Tunermodus, zeigt es bei eingestecktem Kabel (Klinke oder USB) per LED an, welche Tonabnehmer gerade aktiv sind (magnetische PU, NanoMag, oder beide gleichzeitig).
Die Schaltung der "normalen" PU (Epiphone ProBucker 2 (Neck) und Epiphone ProBucker 3 (Bridge)) ist dabei wie gewohnt über 2 Volumenpoti und einen 3 Weg-Toggle-Switch realisiert. Dazu kommt eine auf alle aktiven Tonabnehmer wirkende Höhenblende. Das vierte Poti hat eine Push-Funktion, mit der die Tonabnehmerkombinationen (Humbucker "solo" / Humbucker+NanoMag / NanoMag "solo") geschaltet werden, und dient zudem als Lautstärkeregler für den NanoMag. Auf der Rückseite finden sich auf dem E-Fach-Deckel noch drei Regler, die für zur Einstellungen des NanoMag-Preamps dienen ("treble", "bass" und "gain"), zudem ist ein einfach zu öffnendes Batteriefach in die Abdeckung integriert.
An gewohnter Stelle besitzt die Les Paul Ultra III statt der altbekannten Mono-Klinkenbuchse zwei auf einer eindeutig beschrifteten Grundplatte angebrachte Anschlussbuchsen ("Mono" - wenn nur diese Buchse belegt ist, liegen alle akustischen Signale hier an + "Stereo" - wird diese Buchse zusätzlich mit einem Kabel belegt, liegt auf einer Buchse das Signal der Humbucker, und an der anderen das Signal des NanoMag an). Daneben ist der USB-Ausgang angebracht, mit dem die Gitarre zum vollwertigen Interface z.B. für das zum freien Download "mitgelieferte" GuitarRig 4 LE mutiert. Dazu lädt man die Software und den aktuellen ASIO4All-Treiber herunter, und konfiguriert dort die Les Paul Ultra III nach hergestellter Verbindung als Eingangsquelle für die dann benutzte Audiosoftware.
Genereller Eindruck
Beide (s.o.) an mich gelieferte Les Paul III Ultras waren handwerklich bis auf eine kleine Lacknase am oberen Halsbinding auf Höhe von Bund 17 bei einem Modell gut und sauber verarbeitet.
Die Haptik empfinde ich persönlich als sehr angenehm. Dazu trägt bei, dass die Halsrückseite im Gegensatz zum Korpus matt lackiert und "gefinished" ist, was zumindest mir deutlich besser liegt, als ein Hochglanz lackierter Hals. Das bereits erwähnte "Belly-Carve" (a.k.a. Plautzenherberge) empfinde ich persönlich ebenfalls als deutliche Handhabungsverbesserung beim Spielen im Sitzen.
Beim trockenen Anspielen reagiert die Ultra III sehr direkt, und weist einen hohen "Akustikanteil" im Klang auf. Die Bünde sind tadellos abgericht, und nach der Einstellung der Oktavreinheit klingt die Gitarre über das gesamt Griffbrett hinweg ausgewogen.
Besonders praktisch finde ich zudem den im PU-Rahmen integrierten Tuner, denn obwohl sich dieses Feature zunächst relativ unspäktakular anhört, ist dies ständige Verfügbarkeit eines Stimmgerätes sowohl in Live- als auch im Heimeinsatz ungemein nützlich!
Verstärkt hat mich besonders die Kombination aus Bridge-PU und NanoMag begeistert, da sich sowohl verzerrte als auch cleane/akustische Sounds in meinen Ohren damit sehr "voll" und rund anhören. Die scheinbar komplementären Systeme addieren sich dabei zu einer ausgewogenen Klangcharakteristik, die die Gitarre wirklich zum "Singen" bringt.
Bevor ich jetzt aber weiter über Klangeindrücke schwafele, verweise ich auf die folgenden Soundbeispiele, die (hoffentlich) mehr sagen, als alle Worte!-)
Zu den Aufnahmen:
Die Klangbeispiele wurden über ein Line6-Interface (Guitarport) und die Line6-GearBox-Software in Studio One aufgenommen.
Für die Aufnahmen kamen verschiedene simulierte Amps, Boxen, Effekte und Tonabnehmereinstellungen zum Einsatz, die jeweils mit den einzelnen Soundbeispielen dokumentiert sind.
Klangbeispiele
E-Sounds
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-song
Git: Solo - NanoMag + Bridge-PU
Rhythm I - Bridge-PU
Rhythm II - NanoMag + Bridge-PU
Gearbox: Slo 100 Head + 4*12 Brit 1978 Celest T-75's
http://soundcloud.com/git_02/epi-iii-ultra-metal
Git: Bridge-PU
Gearbox: Brit J800 + 4*12 Brit 1978 Celest T-75's
Distortion + Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-iii-ultra-hard
Git (8x) : Bridge-PU
Gearbox: 2001 Treadplate Dual + 4*12 1996 Brit celest V30
Gate + Compressor + Screamer + Chorus
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-retro
Lead-Git: NanoMag+Neck-PU
Gearbox: Class A-30 Top Boost + 2*12 1967 Class A-30
Verb + Compressor + Tube Screamer
Rhytmus-Git: NanoMag + oben genanntes Ampmodell + Tube Screamer und Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-jazz
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Chorus + Verb
Clean/akustik-Sounds
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acoustic-song
Git: NanoMag
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-i
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-ii
Git: Neck-PU + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-acou-picking-iii
Git: NanoMag + Bridge-PU + Neck-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-i
Git: NanoMag
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-ii
Git: Neck-PU + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-strumming-iii
Git: NanoMag + Bridge-PU
Gearbox: Tube Instrument Preamp + 1*8 1960 Tiny Tweed
Compressor + Verb
Vergleich: Piezo (Music Man JP6) vs. NanoMag (Epiphone Les Paul Ultra III)
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-nanomag-vs-piezo
Git: Epiphone Ultra III - NanoMag
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/epi-ultra-iii-nanomag-vs
Git: Epiphone Ultra III - NanoMag+Bridge-PU
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor
http://soundcloud.com/git_02/mm-jp-nanomag-vs-piezo-iii
Git: Music Man JP6 - Piezo
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
http://soundcloud.com/git_02/mm-jp-nanomag-vs-piezo-iv
Git: Music Man JP6 - Piezo + Neck-Pu + Bridge-PU
Gearbox: No Amp, No Cabinet
Compressor + EQ
Fazit
Nachdem ich die Epiphone Les Paul Ultra III jetzt knappe 2 Monate sowohl im Bandalltag (allerdings ohne Live-Einsatz) und im Heimgebrauch auf Herz und Nieren testen durfte, muss ich sagen, dass mich der Mut der Epiphone Entwickler beeindruckt! Hier wird ein grundsolides Gitarrenkonzept mit neuen, und vor allem sinnvollen, Features angeboten, das ich persönlich mir auch vom "großen Bruder" Gibson wünschen würde!
Im Gegensatz zu der zuvor erwähnten FirebirdX finden hier durchweg sinnhafte und brauchbare Zusätze ihren Weg auf bzw. in die Les Paul.
Der Shadow NanoMag stellt sowohl für klassische E-Sounds, als auch für eine Annäherung an akustische Sounds eine in diesem Kontext lang ersehnte Bereicherung dar. Dabei wird insgesamt zwar kein "echter" Akustikgitarrenklang in all seiner "Tiefe" erreicht, aber der NanoMag bietet in allen Einstellungen Sounds mit deutlich erkennbarem Akustikanteil an.
Als "praktikabler Zusatz" können die Signale der PU über die verschiedenen Output-Varianten auch in Live-Situationen gut gehandhabt werden.
Der eingebaute Tuner hört sich erstmal nicht sonderlich "neu" an, hat man sich aber erst mal an seine Existenz gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen.
Alles in allem also eine Gitarre mit einzigartigen und vor allem brauchbaren Neuerungen, die neben einer wirklich guten Epiphone Les Paul ("Hand-Craftet in China") einen echten Mehrwert verspricht und auch bietet!
Soweit zu meinem Review + an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für diese vom Board und Epiphone/Gibson ermöglichte Testmöglichkeit!!!
Ich hoffe das Ganze gestaltet sich für euch zumindest einigermaßen informativ. Fragen, Kommentare und Anregungen sind natürlich jederzeit willkommen!-)
Gruss
TheMystery
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