Plague Angel
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Charvel So-Cal in Candy Red
1. Die Vorgeschichte
Nachdem ich Steel Panther und generell viel gutes Zeug aus den 80ern für mich entdecke (Jaja, Steel Panther und 80er; u don't say ) war irgendwann mal klar das so eine PowerStrat eine ziemliche Bereicherung für mein Arsenal sein könnte. Nachdem ich dann auf Charvel aufmerksam wurde und mir auffiel das man hier Made in Japan Gitarren für ca. 700 anbietet war die Wahl getroffen. Schnell noch eine auffallende Farbe gewählt, immerhin is so eine Axt ja da um aufzufallen, nicht wahr?
2. Die Specs
- Korpus: Erle
- Hals: einteiliger Ahornhals
- 22 Bünde
- Mensur: 25,5"
- Hardware: Black
- Bridge: Floyd Rose FRT-02000 Tremolo
- Pickups: Dimarzio ToneZone - Bridge, Dimarzio Evolution neck
- 3-fach Toggle
- hochwertiger SKB Koffer
3. Konstruktion
Die So-Cal kommt im klein gehaltenen Koffer, eigentlich ein ziemliches Plus da der Großteil anderer Koffer ja eher durch große Ausmaße von sich reden macht. Also hier ein großer Pluspunkt für den transportfreundlichen Koffer! Dann erstmal aufmachen, in die Hand nehmen und "die Rote" begutachten. SuperStrat halt....wie man sie sich wünscht. Der Erlebody bringt etwas mehr Gewicht mit als ich es erwartet habe, als Schwergewicht kann man die So-Cal aber nicht bezeichnen. Bierbauchfräse ist dran, Gott sei Dank Floyd Rose, Locking Nut alles wie gewo.....Moment. Wer über den Kauf einer Charvel nachdenkt (sofern man noch welche bekommt) sollte wissen dass das FR der So-Cal nicht unterfräst ist. Mich persönlich stört nicht wirklich, es mag aber Menschen geben die damit ein Problem haben könnten. Desweiteren soll erwähnt sein dass der halsspannstab nur erreichbar ist wenn der Hals abgeschraubt wird, das ist sehr umständlich und bringt Minuspunkte. Charvel liefert Dunlop Straplocks mit, eine sehr schöne Geste. Der Gurt hat die Gitarre also im festen griff. Das Schlagbrett könnte abgerundete Kanten vertragen, bei dem Preis wäre es keine Kostenexplosion geworden. Der Volumeknob ist erfreulicherweise aus Metall und nicht aus Plastik.
4. Bespielbarkeit
So, mal Hand anlegen. Dieser Hals. für mich der erste "unbehandelte" dieser Art. Ein absoluter Traum. Ich habe zwar kein wirkliches Problem mit lackierten Hälsen aber der hier stellt alles in den Schatten was ich bisher fühlen durfte. Man spürt pures Holz, der Hals ist Pfeilschnell, man bleibt nirgendwo hängen, ein wahrer Traum. Lediglich ein kleines Astloch ist zu sehen, spürbar wird es nur wenn man direkt mit dem Fingernagel darüber geht, mit anderen Worten es behindert beim Spiel absolut nicht. Die Gitarre selbst liegt gut am Körper, keine Kopflast. Und sie lädt zum shredden ein. Warum das so ist kann man nur schwer erklären aber der unbehandelte Hals hat wohl seinen Löwenanteil daran. Die Saitenlage war vom Shop her (Session) bereits gut eingestellt, ich habe lediglich noch einmal Saitenlage und Stimmung verändert. Sie hat Ernie Balls 10-46 bei Eb.
Nicht Wegwerfen!
5. Sound
Die Erwartungen sind natürlich hoch, von den Dimarzios habe ich im Vorfeld wenig gehört also war ich skeptisch. Beim ersten spielen fällt auf das sich der Bridge Dimarzio sich in puncto Gain nicht verstecken muss. Er sägt ordentlich und kann Problemlos im härteren Rock und auch Metal Bereich eingesetzt werden. Mehr dazu im Nachtrag weiter unten. Der Hals-Tonabnehmer rundet den Ton gekonnt ab wie man das für Soli meistens bevorzugt. Was mir schon auffällt ist ein deutliches "dönk" im Ton, welches warscheinlich schon Konstruktionsbedingt auftritt. Trocken wie auch am Amp "dönkt" es doch ordentlich. Clean klingen PUs in Ordnung allerdigs auch nicht unbedingt berauschend. Unbedingt Stratige Sounds bekommt man aus der Charvel nicht wirklich, da müsste ggf. ein PU-Wechsel in betracht gezogen werden. Clean wird sie nicht meine erste Wahl, muss sie aber auch nicht sein, das macht die Explorer eben ein bisschen besser.
Da ich von einem guten Kumpel (Valve :<3 Sehr günstig einen EVH D-Tuna angeboten bekommen habe schlug ich zu und installierte ihn. Zugegebenermassen ist es anfangs ein bisschen Frickelarbeit aber wenn korrekt installiert und gestimmt kann man schon Spass damit haben, vor allem für diverse Van Halen Sachen wie "Unchained". Wird die E Saite einmal gedropped zeigt sich eine facette der Dimarzios die man nicht unbedingt erwartet, denn in tieferen Tunings drückt und sägt er ganz ordentlich, man könnte also durchaus drüber nachdenken hier mal ein D oder Drop C Tuning auszuprobieren ohne gleich mit EMGs daherkommen zu müssen.
6. Fazit
Tja, das Fazit. An und für sich ist es schon nahezu unglaublich was man geboten bekommt. Für ca 700 gibt es eine Made in Japan Superstrat, die Verarbeitungstechnisch im Prinzip 99/100 Punkten bekommt und astrein klingt. Der mitgelieferte Koffer erleichtert den Transport enorm da er nicht sonderlich ausladend oder schwer ist. Die Klampfe selbst ist auf das wichtigste beschränkt und kommt mit einem Volume Knob aus, was will man mehr?
Kleinere Negativpunkte erntet sie zum Beispiel in puncto Halsspannstab der nur umständlich zugägnig ist. Auch die PUs müssen nicht jedem auf Anhieb gefallen, meistens sieht man in diesem Gitarrentyp ja Seymour Duncans. Also heisst die Devise hören und selber entscheiden!
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Und hier nochmal Stilecht mit EVH Phaser
- Eigenschaft